Geranien-Anzucht – Samen, Aussaat und Pflanzen
Inhaltsverzeichnis
Geranien bestechen nicht nur durch ihre Vielfalt. Die Anzucht dieser Pflanze ist einfach und über viele Monate im Jahr durchführbar – schon ab. Dennoch kommt es darauf an, sorgsam mit den jungen Pflanzen umzugehen, damit die Anzucht gelingt. Die Vorbereitung macht schon einen großen Teil aus und die nachfolgenden Schritte sind einfach in der Durchführung. Zudem haben Sie einen gewissen Spielraum, was die Wahl Ihrer Stecklinge betrifft. Mit dem Stecken allein ist es aber noch nicht getan. Die Pflege entscheidet über später Blütenpracht.
Erde
Geranien müssen von Anfang an in die richtige Erde gesetzt werden, um gesund und kräftig wachsen zu können. Die Erde bildet das Fundament für die spätere Blumenpracht. Wichtig ist die Wahl eines hochwertigen Substrates. Sie erkennen den richtigen Boden anhand seiner ebenen Struktur sowie der lockeren Körnung. Minderwertige Erde wird beim Wässern oft klumpig und schlammartig. Gute Geranien-Erde fällt locker. Darüber hinaus sollte die Erde nicht zu nass sein. Dauerhaft feuchte Erde zerstört das Wurzelgebilde der Geranien. Außerdem darf der Salzgehalt nicht zu hoch sein. Das beeinträchtigt das Wachstum. Auch am Geld sollten Sie nicht sparen. Tatsächlich ist günstige Erde manchmal verunreinigt, etwa mit Aststücken. Investieren Sie lieber den einen oder anderen Euro mehr und erhalten Sie dafür eine Pflanzenerde, die Ihnen eine ansehnliche Blumenpracht verschafft. Essenziell für gesunden Wuchs ist ein nährstoffreicher Boden. Sie bekommen sogar spezielle Anzuchterde. Diese ist ungeeignet für die Verwendung über den gesamten Zeitraum hinweg. Der geringe Nährstoffgehalt ermöglicht die Verwendung lediglich in den ersten Monaten. So sollte die richtige Erde für Ihre Geranien beschaffen sein:
- hochwertiges Substrat
- lockere Erde
- trockener Boden
- niedriger Salzgehalt
Vorbereitung
Trennen Sie den gewünschten Setzling mit einem keimfreien, scharfen Messer von einer gesunden Geranie ab. Eine saubere Schnittstelle ist unabdingbar für die gesunde Entwicklung der Pflanze und bedeutend für ihre Wasseraufnahme. Schneiden Sie den Setzling etwas schräg. Dies begünstigt eine ausreichende Wurzelbildung. Vom Stiel schneiden oder zupfen Sie die Blätter ab und entfernen Blüten und Knospen, um der Jungpflanze genügend Kraft für die Entwicklung zu lassen. Die Wahl Ihrer Stecklinge dürfte nicht schwer fallen, da Sie keine bestimmten Pflanzenteile benötigen. Selbst bereits abgeknickte Stecklinge können noch verwendet, jedoch müssen diese kräftig genug ausgebildet sein und über eine Länge von mindestens 10 cm, aber nicht viel länger als 15 cm verfügen. Auch Krankheiten dürfen nicht vorliegen.
Junggeranien im Wasser
Sie sollten die Stecklinge nicht sofort in die Erde stecken, sondern die nötigen Vorbereitungen per Anzucht im Wasser treffen. Stellen Sie die Stecklinge für rund eine halbe Stunde in das Gefäß mit der Flüssigkeit. Anschließend setzen Sie die Pflanzen in einen Topf mit der gewählten Erde, am besten einzeln. Nur, wenn sich die Stecklinge nicht berühren, können Sie mehrere in ein Gefäß setzen. Die Erde muss nur leicht an den Stamm gedrückt werden; notfalls die Pflanze vor dem Umknicken schützen.
Standort
Wählen Sie für den Standort der Pflanzen einen hellen Platz. Im Idealfall finden Sie einen sonnigen Standort. Stellen Sie die Geranien an einen warmen Ort, dessen Temperatur bestenfalls zwischen 20 und 22 °C beträgt.
Pflege
Halten Sie die Erde stets feucht, achten Sie aber darauf, keine Staunässe zu verursachen. An warmen Tagen können Sie die Jungblumen im Topf nach draußen stellen. Halten Sie die optimale Pflege ein, werden die Geranien nach drei Wochen ihre Wurzeln ausweiten. Vergessen Sie nicht, die Wasserzufuhr mit steigender Temperatur zu erhöhen, aber nur so, dass sich das Nass nicht anstaut, sonst kommt es zur Fäule. Nach acht Wochen können Sie die Kleinen umpflanzen oder sollten zumindest das Substrat wechseln.
Aussaat
Sie können Geranien selbst aussäen. Zu Beginn wählen Sie ein kleines Gefäß und befüllen es mit keimfreier Erde. Legen Sie die Samen auf die Erde, ohne sie fest zu drücken. Geben Sie lediglich eine dünne Schicht Erde darüber, denn Geranien sind Lichtsamer. Vielleicht besitzen Sie einen durchsichtigen Deckel, den Sie auf den Topf legen. Dieser lässt genügend Licht hindurch, gleichzeitig sorgt er für die richtige Luftfeuchtigkeit. Nicht zuletzt können Sie das Wachstum Ihrer Geranien beobachten. Ab der zweiten Woche nach der Aussaat müssen den Deckel in regelmäßigen Abständen abnehmen, um die ausreichende Lüftung zu gewährleisten. Den richtigen Zeitpunkt, um die Jungpflanzen in ein größeres Gefäß zu setzen, erkennen Sie am Wachstumsstatus. Wenn Sie die ersten vier Blätter erkennen, ist der richtige Zeitpunkt. Setzen Sie die Jungpflanzen einzeln in Töpfe mit nährstoffreicher Erde. Es empfiehlt sich die Verwendung von leichter Kompost-Erde. Später können Sie die Pelargonien in Ihren Garten pflanzen. Dafür sollte die Witterung voraussichtlich stabil bleibt und keine Kälte mehr zu erwarten ist. Setzen Sie die Pflanzen an einen sonnigen Platz. Eine gute Option, um die Geranien an die veränderten Umstände zu gewöhnen, ist, die jungen Pflanzen an warmen Tagen tagsüber nach draußen zu stellen. Die Aussaat ist nicht schwer, wenn Sie sich an den folgenden Tipps orientieren:
- anfangs ein kleines Gefäß wählen
- keimfreie Erde
- nur mit dünner Erdschicht bedecken
- bei Bedarf einen durchsichtigen Deckel auflegen
- ab zweiter Woche nach Aussaat – Deckel öfter zum Lüften abnehmen
- Jungpflanzen in größeres Gefäß setzen, wenn die ersten vier Blätter erkennbar sind beziehungsweise, wenn sich die Pflanzen berühren
- erst in Garten setzen, wenn das Wetter warm bleibt
- sonniger Standort
Häufige Fragen
Wichtig ist, dass kein Frost mehr erwartet wird. Die ideale Zeit, um die Pflanzen nach draußen zu setzen, ist der Mai. Sie gehen sicher, wenn die Außentemperatur stetig über 15 °C bleibt.
Überprüfen Sie die Erde auf übermäßige Feuchtigkeit. Auch ausreichend Nährstoffe sollten enthalten sein. Möglicherweise verwenden Sie zu wenig Dünger. Auch die Umgebungstemperatur kann Schuld am fehlenden Wachstum sein. Zu kaltes Wetter tut den Geranien nicht gut. Eine andere Möglichkeit sind eventuelle Krankheiten.
Wissenswertes zu Geranien in Kürze
Sortenvielfalt
Für Kästen am Balkongeländer besonders beliebt sind Hänge-Pelargonien, auch Efeugeranien genannt, die es in unzähligen Farbnuancen von Rot über Rosa und Violett bis hin zu Weiß gibt. Ihre langen Triebe neigen sich über. Die Sorten-Auswahl bei den Aufrechten oder Stehenden Pelargonien ist ebenfalls riesig. Bis zum Herbst legen sie keine Blühpause ein. Wie alle Geranien kann man sie frostfrei im Haus überwintern. Blattschmuck-Pelargonien zeigen statt toller Blüten bunte Blätter mit weißen, silber- oder goldfarbenen Mustern. Besondere Blütenformen haben Kaktusblütige, Tulpenblütige oder Stern-Pelargonien zu bieten. Ebenfalls von besonderem Reiz sind viele, oft zartblütige Wildformen und Mini- Pelargonien, die kaum mehr als 10 cm Höhe erreichen.
Pflanzen
Das brauchen Sie: Gute Blumenerde, einen sauberen Balkonkasten (der gerne einen Wasserspeicher haben darf), die ausgesuchten Geranien, etwas Langzeitdünger, einen Eimer mit Wasser, eine handliche Gießkanne und viel Spaß beim Pflanzen.
- Erde einfüllen: bei normalen Kästen die Wasserabzugslöcher mit Tonscherben und einer Dränageschicht aus Blähton abdecken. Kästen mit Wasserreservoir kann man direkt halbhoch mit Blumenerde füllen.
- Pflanzen einsetzen: die Jungpflanzen vorsichtig aus den Containertöpfen lösen, bei großer Trockenheit zuvor in Wasser tauchen. Extrem dichtes Wurzelgeflecht behutsam mit der Hand lockern.
- Ausrichten: Unter die Wurzelballen so viel Erde geben, bis alle pflanzen auf einer Höhe stehen. Zwischenräume mit Erde auffüllen und gut andrücken. Eine hand voll Langzeitdünger einarbeiten.
- Wasser zum Anwachsen: die Pflanzen vorsichtig angießen, damit die Erde nicht wegschwemmt. Abgesagte Erde nachfüllen und andrücken, dabei auf einen etwas fingerbreiten Gießrand achten.