Gasteria verrucosa, Gasterien – Pflege der Sukkulente
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Gasteria verrucosa ist eine Blattsukkulente und vermutlich die am weitesten verbreitete Gasterienart. Ihre Blätter sind dunkelgrün, 10-15 cm lang und rundum mit weißen warzenähnlichen Gebilden bedeckt. Das Pflanzgefäß sollte eher breit als hoch sein, denn die Kindl benötigen einiges an Platz. Die roten röhrenförmigen Blüten, die in lockeren Trauben oder Rispen angeordnet sind, zeigen sich im Frühjahr und sitzen an langen Blütenstielen. Diese Sukkulente ist sehr robust, lässt sich sehr leicht vermehren und wird kaum von Schädlingen oder Krankheiten befallen.
Standort und Boden
Im Gegensatz zu den meisten Sukkulenten bevorzugt Gasteria verrucosa halbschattige Standorte und kommt demzufolge auch an lichtärmeren Plätzen sehr gut zurecht sowie mit warmen Räumen und niedriger Luftfeuchtigkeit. Zu viel Sonne kann zum Abwurf und zur Braunfärbung der Blätter führen. Vor direkter Sonne sollte diese Pflanze ohnehin geschützt werden. Im Sommer kann sie auch problemlos im Freien an einer geschützten Stelle stehen.
Beim Substrat ist vor allem die Durchlässigkeit wichtig. Um das zu gewährleisten, kann man es mit reichlich grobem Sand mischen. Gut geeignet ist beispielsweise handelsübliche Kakteenerde. Man kann aber auch handelsübliche Blumenerde mit Tongranulat oder Bimskies und Sand mischen oder Komposterde mit Sand zu gleichen Teilen, sowie eine auf Kompost basierende Substratmischung verwenden, und diese mit scharfem Sand oder Perlite im Verhältnis 3 :1 mischen.
Gießen und Düngen
Der Wasserbedarf dieser Gasterienart ist relativ gering. Man gießt am besten so, dass der Wurzelballen mäßig durchfeuchtet ist und immer erst dann, wenn die oberste Substratschicht gut abgetrocknet ist. Lieber etwas weniger als zu viel gießen. Staunässe ist auf jeden Fall zu vermeiden. Steht die Pflanze den Sommer über draußen, muss darauf geachtet werden, im Untersetzer oder Übertopf stehendes Regenwasser immer unverzüglich zu entfernen. Gedüngt werden kann von April bis September etwa alle 4-8 Wochen mit einem niedrig dosierten Kakteendünger oder einem Flüssigdünger für Grünpflanzen. Wird Gasteria verrucosa jährlich umgetopft, kann auf eine zusätzliche Düngung verzichtet werden.
Umtopfen
Empfehlenswert ist es, diese Pflanze jedes Jahr umzupflanzen. In der Regel topft man sie dann um, wenn der Topf gut durchwurzelt ist, was bei dieser Pflanze in der Regel relativ schnell der Fall ist. Auch wenn die Wurzeln recht schnellwüchsig sind, sollte der Topf nicht zu groß sein.
Am besten setzt man diese Sukkulente in eher breite Töpfe oder Schalen, damit die an der Mutterpflanze entstehenden Kindel ausreichend Platz haben. Meist sind Töpfe mit einem Durchmesser von 15-20 cm ausreichend. Beste Zeit zum Umtopfen ist im Frühjahr unmittelbar vor oder mit Beginn der Wachstumsphase.
Kultivierung in Hydrokultur
- Gasterien wie Gasteria verrucosa können auch in Hydrokultur gehalten werden.
- Dabei sollte grundsätzlich auf einen niedrigen Nährlösungsstand geachtet werden.
- Dieser ist besonders bei Kakteen und anderen Sukkulenten wichtig.
- Ein für Hydrokulturen üblicher Wasserstandsanzeiger ist hier weniger gut geeignet.
- Das liegt am Schwimmer, der erst steigt, wenn bereits zu viel Wasser im Topf ist.
- Wasserstandsanzeiger sind immer nur ein Hilfsmittel.
- Man sollte nicht komplett darauf vertrauen.
- Ansonsten für diese Hydrokultur groben Blähton mit der Körnung 8/16 verwenden.
- Der jeweilige Kulturtopf sollte nicht niedriger als 12 cm sein.
- Der Kulturtopf ist der Einsatz, in dem die Pflanze samt Substrat bzw. Blähton sitzt.
Vermehren
Kindel oder Ableger
Die Vermehrung über Kindel ist die einfachste und effektivste Methode junge Gasterien zu ziehen. Die entsprechende Anzahl Ableger kann man beispielsweise beim Umtopfen mit einem scharfen Messer von der Mutterpflanze abtrennen. Dabei wählt man möglichst solche Ableger, die bereits über einige kleine Wurzeln verfügen, die wachsen schneller an. Es klappt aber auch, wenn der Ableger noch keine Wurzeln hat, dann sollte er aber vor dem Einpflanzen etwa 2-3 Tage an der Luft trocknen.
Dann kann man sie in ein geeignetes Substrat, beispielsweise in ein Gemisch aus Komposterde und Perlite oder Sand setzen, wobei sie nur leicht in das Substrat gedrückt werden. Das Ganze stellt man dann an einen hellen, etwa 20 Grad warmen Platz ohne direkte Sonne und hält das Substrat gleichmäßig feucht. Am schnellsten bewurzeln die Kindel in der Regel im Sommer.
Aussaat
Samen dieser Pflanze sind im Gartenfachhandel erhältlich. Diese werden auf einem feuchten Substrat verteilt und das Aussaatgefäß mit lichtdurchlässiger Folie oder Glas abgedeckt. Nun ist wieder ein heller und warmer Platz ohne direkte Sonne notwendig. Bei Raumtemperaturen von ca. 20 Grad dauert es dann etwa 1-2 Wochen bis zur Keimung.
Blattstecklinge
Für eine Vermehrung durch Blattstecklinge schneidet man ein oder mehrere Blätter von der Mutterpflanze ab und lässt diese bzw. die Schnittstellen nun für 2-3 Tage an einem luftigen Ort antrocknen. Anschließend setzt man sie etwa 2 cm tief in Kakteenerde oder ein anderes geeignetes Substrat. An der Basis der Blätter bilden sich in relativ kurzer Zeit Wurzeln und neue Triebe. Das ursprüngliche Blatt stirbt in der Regel nach einiger Zeit ab.
Überwintern
Sofern die Pflanzen den Sommer über im Freien standen, sollten sie, sobald die Temperaturen unter 10 Grad fallen, ins Haus geholt werden. Hier stellt man sie dann an einen möglichst hellen aber nicht zu warmen Platz, bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad. Wärmer sollten die Pflanzen im Winter nicht stehen aber auch Temperaturen unter 12 Grad sollten vermieden werden. Je dunkler und kühler der Standort jetzt ist, desto weniger muss gegossen werden. Auf das Düngen wird während der Überwinterung komplett verzichtet.
Krankheiten und Schädlinge
Ein Befall mit Schädlingen oder Krankheiten ist bei Gasteria verrucosa eher selten. Trotz allem kann es besonders bei einer unsachgemäßen Haltung zu Wurzelfäule oder einem Wolllausbefall kommen. Steht die Pflanze im Freien, können gegebenenfalls auch Schnecken zum Problem werden.
Wurzelfäule
Zu Wurzelfäule kommt es in der Regel durch zu häufiges oder übermäßiges Gießen oder einen zu nassen Standort im Freien. Dementsprechend sollte immer nur mäßig und im Freien zudem witterungsbedingt gegossen werden.
Wollläuse
Ein Befall mit Wollläusen ist an weißen, watteähnlichen Gespinsten an der betreffenden Pflanze zu erkennen. Ursachen für einen Befall sind meist zu wenig Licht und eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, beides macht die Pflanzen besonders anfällig. Bei einem offensichtlichen Befall sollten betroffene Pflanzen zunächst von den anderen isoliert werden, um eine Ausbreitung zu vermeiden.
Jetzt kann man versuchen, die Schädlinge mit einer alten Zahnbürste zu entfernen. Danach kann man 15 ml neutrale Schmierseife mit 20 ml Spiritus in einem Liter Wasser auflösen und die Pflanzen damit besprühen, und zwar so, dass diese anschließend tropfnass ist. Am besten stellt man sie dazu in die Wanne oder Duschkabine. Das Ganze sollte mehrmals in Abständen von wenigen Tagen wiederholt werden, bis die Pflanzen befallsfrei sind.
Schnecken
Im Freien kann es gelegentlich zu Schneckenfraß kommen. Um die Gasterie zu schützen, kann man sie beispielsweise etwas erhöht stellen oder um den Topf herum einen breiten Streifen Sägespäne verteilen, die meiden diese Tiere normalerweise. Schnecken, die bereits an der Pflanze sitzen, sollten schnellstens abgelesen werden.
Fazit
Gasteria verrucosa zählt vielleicht nicht zu den prächtigsten Zimmerpflanzen aber zu den pflegeleichtesten und anspruchslosesten. Sie sind sehr robust und verzeihen den einen oder anderen kleinen Pflegefehler. Das Einzige, worauf geachtet werden sollte, ist das schnelle Wurzelwachstum und das damit verbundene regelmäßige Umtopfen. Ansonsten sollten zu viel Nässe und zu hohe Luftfeuchtigkeit vermieden werden. Und mit einem kühlen Standort im Winter sind auch Schädlinge und Krankheiten kein Problem.