Liste: diese Ameisenarten gibt es in Deutschland – Ameisen
Inhaltsverzeichnis
- Ameisen allgemein
- Blattschneiderameisen
- Feuerameisen (Solenopsis spp)
- Gemeine Rasenameisen (Tetramorium caespitum)
- Pharaoameisen (Monomorium pharaonis)
- Rossameisen (Camponotus)
- Rote Ameisen (Myrmica rubra)
- Schwarzgraue Wegameisen (Lasius niger)
- Schwarzkopfameisen (Tapinoma melanocephalum)
- Waldameisen (Formica)
- Wohlriechende Hausameisen (Tapinoma sessile)
Ameisen, auch wenn in den Gärten und auf der Terrasse nicht gerne gesehen, sind faszinierende Insekten, die einen eigenen Staat mit Ameisenkönigin, Männchen und Arbeiterinnen bilden. Viele Ameisenarten sind sogar sehr nützlich, da sie im Ökosystem für Gleichgewicht sorgen. Weltweit sind etwa 13.000 Ameisenarten bekannt. Im folgenden Artikel werden die bekanntesten in Deutschland heimischen Arten vorgestellt.
Ameisen allgemein
In jeder Klimazone gibt es unzählige Ameisenarten, die sich hier verbreitet haben. Alle Ameisenarten gehören zu den Gliederfüßern und somit zur Familie der Insekten. Ein Ameisenstaat kann immer in drei Kasten unterteilt werden, zu denen die Ameisenkönigin, die Arbeiterinnen und die Männchen gehören. Ameisen besitzen die weiteren Eigenschaften:
- Arbeiterinnen sind in der Regel flügellos
- geschlechtsreife Weibchen (spätere Königinnen) haben Flügel
- die Männchen besitzen ebenfalls Flügel
- nach der Paarung sterben die Männchen
- Weibchen verlieren die Flügel
- Antennen und Beißwerkzeuge am Mund
- besonders guter Geruchssinn
Blattschneiderameisen
Blattschneiderameisen sind immer ein sehr großes Ameisenvolk, wenn Sie einmal einen Platz gefunden haben. Denn die Ameisenkönigin dieser Art bringt im Laufe ihres Lebens bis zu 150 Millionen Arbeiterinnen zur Welt. Etwa zwei bis drei Millionen hiervon leben immer gleichzeitig. Die Ernährung der Blattschneiderameisen sieht wie folgt aus:
- zerteilen mit Mundwerkzeug die Blätter von umstehenden Pflanzen
- diese werden zu einem Substrat zerkaut
- so entsteht ein großer Schwamm
- ist mit vielen Tunnelröhren durchzogen
- hierauf wächst ein Pilz
- die eigentliche Nahrung der Blattschneideameisen
Feuerameisen (Solenopsis spp)
Bei den Feuerameisen handelt es sich eigentlich nicht um eine einheimische Art der Ameisen, diese wurden aber durch Import in den hiesigen Breitengraden eingeschleppt und vermehren sich so hier auch immer mehr. Die Feuerameisen besitzen die folgenden Eigenschaften:
- leben in der Regel im offenen Feld oder unter Steinen
- meist in direkter Nähe anderer Ameisenvölker
- stehlen hiervon die Brut und die Nahrungsvorräte
- im freien Feld oft Biwaknester
Wenn die Feuerameisen ein Biwaknest errichtet haben, kann dies sehr faszinierend sein. Denn hier klammern sich die Arbeiterinnen gemeinsam mit den Larven aneinander. Darin befindet sich geschützt die Ameisenbrut. Auf diese Weise benötigen die Tiere kein Material zum Bau eines Nestes.
Gemeine Rasenameisen (Tetramorium caespitum)
Die Gemeine Rasenameise ist mit bis zu 6 Millimeter Länge sehr klein und ist vor allem im Frühling und Sommer aktiv. Die Nester befinden sich in der Erde oder unter Steinen. Die Art ist ein Allesfresser und dringt gerne auf der Suche nach Nahrung auch über Leitungen und elektrische Kabel in Gebäude ein. Die Gemeine Rasenameise besitzt die weiteren Eigenschaften:
- ernährt sich von allen menschlichen Nahrungsmitteln
- auch Tiernahrung aller Art gehört dazu
- dringt überwiegend nachts auf Nahrungssuche ein
- im Nest wohnen bis zu 80.000 Arbeiterinnen
- Nester werden gerne in der Nähe von Nahrungsquellen gebaut
Pharaoameisen (Monomorium pharaonis)
Die kleinste, aber auch eine der gefährlichsten Arten der Ameisen in den hiesigen Breitengraden sind die Pharaoameisen. Die Tiere dieser Art werden nur etwa 4,5 Millimeter lang, da sie aber das ganze Jahr über aktiv sind, nisten sie sich in den kalten Monaten gerne ins Mauerwerk ein. Hierbei werden Gebäude mit gleichbleibenden Temperaturen bevorzugt. Daher ist das folgende bei den Pharaoameisen unbedingt zu beachten:
- kommen aufgrund der Größe gut in Ritzen und Spalten zurecht
- besonders gefährlich in medizinischen Einrichtungen
- gelten als Überträger für hoch infektiöse Krankheiten
- in Deutschland eine der schädlichsten Arten
- wird daher auch bekämpft
Pharaoameisen sitzen sich nicht nur gerne in den Ritzen von Gebäuden, sie ernähren sich auch von den menschlichen Speisen. Hierbei bevorzugen sie vor allem stark eiweiß- und zuckerhaltige Stoffe, machen aber auch vor allen anderen Lebensmitteln nicht halt.
Rossameisen (Camponotus)
Zu einer der größten Sorten gehören die Rossameisen, bei denen die Arbeiterinnen bis zu 18 Millimeter lang werden können. Außergewöhnlich bei dieser Art ist, dass die Männchen bei der Brutpflege helfen. Bei den anderen Arten sind die Männchen nur für die Vermehrung zuständig und haben daher auch nur eine begrenzte Lebenserwartung. Rossameisen zeichnen sich durch den folgenden Nestbau aus:
- leben überwiegend in morschem Holz
- bauen hier hinein Nestkammersysteme
- gelangen über die Wurzeln in den Stamm
- Nest von außen nicht zu erkennen
- kann aus mehreren Bäumen bestehen
- Gänge sind unterirdisch miteinander verbunden
Rote Ameisen (Myrmica rubra)
Die Rote Ameise ist auch unter dem weiteren Namen Rotgelbe Knotenameise bekannt. Die Königinnen dieser Art besitzen ein besonderes Merkmal in Form eines glänzenden Dreiecks auf der Stirn. Die Ameisenart besitzt die folgenden Eigenschaften:
- ein Nest teilen sich bis zu 15 Königinnen
- hierzu gehören weitere 1000 Arbeiterinnen
- oft werden auch mehrere Nester zusammengelegt
- dann kommt es zu einer Superkolonie
Schwarzgraue Wegameisen (Lasius niger)
Die Schwarzgraue Wegameise, die vor allem wegen ihrer sehr dunklen Farbe gut erkannt wird, ist kein Schädling. Denn sie bevorzugt es, ihre Nester in Erde oder unter Steinen zu bauen. Ihre Nahrung hingegen ist vor allem sehr proteinreich, daher frisst sie die Insekten, die in der Umgebung des Nestes zu finden sind. Erdnester können an der feinen Erde rund um die Löcher erkannt werden.
Schwarzkopfameisen (Tapinoma melanocephalum)
Die Schwarzkopfameisen werden gut an ihrem schwarzen Kopf und dem ansonsten sehr bleichen Hinterleib erkannt. Auch diese Ameisenart dringt gerne in den menschlichen Lebensraum ein, da sie als Nahrung vor allem süßliche Speisen und Fette bevorzugt. Lebt sie im Freien, ernährt sie sich hier von Schmetterlingsraupen, die süßliche Ausscheidungen haben, sowie von Honigtau. Die Schwarzkopfameisen bevorzugen den folgenden Nestbau:
- gerne auf Terrassen, Balkonen und im Garten
- hier unter Blumentöpfen, losen Steinplatten
- auch an Bäumen unter loser Rinde
Da die Schwarzkopfameisen süße Lebensmittel bevorzugen, können sie auch gut umgeleitet und somit umgesiedelt werden. Ansonsten gelangen sie schnell von ihrem Nest unter dem Blumentopf oder der Terrassenplatten auf den reich gedeckten Kaffeetisch im Freien. Die Schwarzkopfameisen sind das ganze Jahr über aktiv, da die Königin sich ständig in der Fortpflanzungsphase befindet und so die Brut auch im Winter ernährt werden muss.
Waldameisen (Formica)
Die bekannteste Art von Ameisen in den hiesigen Breitengraden sind die Waldameisen, die vor allem das Ökosystem im Wald aufrechterhalten. Sie stehen auf der Liste der gefährdeten Tiere, da ihnen immer mehr Lebensraum genommen wird. Die Waldameisen zeichnen sich durch die folgenden Merkmale aus:
- fressen Forstschädlinge
- sind zudem Nahrungsgrundlage für andere Waldbewohner
- können beißen, wenn sie angegriffen werden
- setzen sich mit Ameisensäure zur Wehr
- Größe etwa ein Zentimeter Länge
- Ameisenkönigin bis zu 25 Jahre alt
- stellt Eierproduktion im Herbst ein
- Ameisen überwintern ohne Brut
Die Waldameisen bauen ihr Nest als Hügel mit Streukuppeln. Vor allem an morschen Baumstümpfen kommen die Nester vor, die in der Regel aus Pflanzenteilen, Erde, Harz und Holzresten bestehen. Die Nester können einen Umfang von bis zu fünf Metern erreichen.
Wohlriechende Hausameisen (Tapinoma sessile)
Auch die Wohlriechenden Hausameisen halten sich gerne in der Nähe der Wohnung von Menschen auf. Denn hier finden sie alles, was sie für ihre Ernährung benötigen. Da die Art mit bis zu 3 Millimetern Länge auch sehr klein ist, kommt sie gut durch Ritze und andere Einstiegsmöglichkeiten ins Haus. Hat sie sich einmal eingenistet, lebt sie hier aus folgenden Gründen länger:
- Ameisen leben mehrere Jahre
- alle vierzig Tage haben sich neue Ameisen entwickelt
- in Kolonie bis zu 10.000 Tiere
- bevorzugt Früchte und süße Speisen
- aber auch alle anderen Lebensmittel
In Innenräumen sind die Wohlriechenden Hausameisen meist in den Grünpflanzen aber auch unter Toilettendeckeln zu finden, denn sie lieben es feucht.