Ist Dieffenbachia giftig für Menschen und Haustiere?
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Es gibt einige Pflanzen, die als giftig und daher als gefährlich für Mensch und Tier gelten. Hierzu gehört auch eine sehr dekorative Zimmerpflanze, die Dieffenbachia. Bereits eine Berührung kann Vergiftungssymptome hervorrufen und auch das auslaufende Gießwasser ist giftig, was vor allem Haustieren, wie Katzen oder Hunden, zum Verhängnis werden kann. Wer die Zimmerpflanze trotz allem in seinem Heim kultivieren möchte, sollte hierbei einige Vorsichtsmaßnahmen beachten, vor allem wenn sich im Haushalt auch kleine Kinder oder Katzen und Hunde aufhalten.
Merkmale Dieffenbachia
Die dekorative Zimmerpflanze ist in vielen Arten erhältlich. Doch alle zeichnen sich vor allem durch ihre mit Mustern in gelb oder weiß geschmückten Blättern aus. Sie kann bis zu 1,50 Meter Größe erreichen. Manchen Arten besitzen sehr großflächige Blätter, andere wieder lange, schmale Blätter. Alle Teile der Zimmerpflanze sind giftig. So enthalten Blattstiel, Blätter sowie auch die Sprossachse das Gift, das für Mensch und Tier gefährlich sein kann. Gerade auch das abfließende Gießwasser beinhaltet das Gift und daher sollte hier auch besonders sorgsam vorgegangen werden, zum Beispiel wenn der Unterteller abgegossen werden soll. Aber nicht nur die Aufnahme über den Mund ist ungesund, auch das Berühren der Pflanze kann sich schlecht auswirken. Denn bei der Berührung passiert bereits folgendes:
- die Pflanze öffnet bei Berührung Schießzellen
- hieraus werden Giftstoffe und Nadeln herausgeschossen
- diese können Haut oder Augen treffen und verletzen
Enthaltende Gifte
Verschiedene Gifte stecken in der Dieffenbachia und gerade dieser Mix macht die Pflanze so gefährlich für Mensch und Haustier. So enthält sie die folgenden Gifte:
- Oxalsäure und Kalziumoxalat-Kristalle schädigen Nieren und Schleimhäute
- Alkaloide
- Triglochinin
- Saponin
Kinder schützen
Gerade Kinder, die alles anfassen sind stärker von der Giftigkeit der Dieffenbachia gefährdet, als dies bei Erwachsenen der Fall ist. Daher ist es wichtig, dass Kinder nicht mit der Pflanze in Berührung kommen dürfen. Wer daher kleine Kinder hat, sollte eventuell auf die Kultivierung der Dieffenbachia verzichten. Soll die Pflanze dennoch einen Platz in der eigenen Wohnung finden, sollte wie folgt gehandelt werden:
- nur in einem Raum aufstellen, der abgeschlossen ist und in den die Kinder nicht hineingelangen können
- so hoch wie möglich auf ein Regal stellen oder als Ampel unter die Decke hängen
- Fensterbank ist kein gut gewählter Standort, da hier manche Kinderhände schon hinreichen können
- immer gut darauf achten, dass die im Haushalt lebenden Kinder nicht in die Versuchung kommen könnten, die Pflanze zu berühren
Haustiere schützen
Bei Haustieren ist es ähnlich wie bei Kindern, diese sind in der Regel noch mehr gefährdet. Denn Hund oder Katze kann nicht verboten werden, die Pflanze zu berühren. Zudem trinken die Tiere gerne das ausgelaufene Gießwasser von allen Pflanzen, was ihnen in diesem Fall allerdings schlecht bekommen würde. Leben daher Haustiere im Haushalt, sollte auf Folgendes unbedingt geachtet werden:
- nach Möglichkeit auf die Dieffenbachia verzichten, wenn es Tiere im Haushalt gibt
- ansonsten kann die Pflanze bei Hunden, Meerschweinchen oder Hasen hoch angebracht oder aufgestellt werden
- Katzen, die ja auch klettern können, sollten daher nie mit der Pflanze gemeinsam in einem Raum sein
- ebenso Vögel, wie Wellensittiche oder andere Arten, die die Möglichkeit erhalten, auch frei im Raum zu fliegen, sollten hier keine Dieffenbachia als Anflugsziel erhalten
Vergiftungssymptome bei Menschen und Tieren
Es gibt zwei verschiedene Sorten von Vergiftungssymptomen. Dies hängt davon ab, ob die Vergiftung aus einer Berührung herrührt oder aber einzelne Pflanzenteile in den Mund genommen und unter Umständen auch geschluckt wurden.
Bei einer Vergiftung durch Berührung treten folgende Symptome auf:
- Haut- oder Augenreizungen, da die Pflanze das Gift verschießt
- Auge kann sich entzünden oder die Bindehaut wird durch das geschossene Gift verätzt
- erkennbar an verkrampften Augenlidern oder starkem Tränenfluss
- auf der Haut bilden sich große Wasserblasen oder Pusteln
Über den Mund aufgenommen kommt es zu:
- Anschwellungen, Rötungen oder Brennen im Bereich der Schleimhäute und der Zunge
- Sprechen und Schlucken fällt den Betroffenen schwer
- Durchfall und Übelkeit sowie Erbrechen
- Benommenheit
- Lähmungen
- Herzrhythmusstörungen
Erste Maßnahmen
Zeigen sich ein oder mehrere Symptome, so muss sofort gehandelt werden. Ist die betreffende Person oder das Tier mit der Pflanze in Berührung gekommen, können in leichten Fällen die betroffenen Stellen mit Wasser ab- oder ausgewaschen werden. In schweren Fällen ist der Notruf unter 112 oder der örtliche Tiernotruf zu wählen. Hier sollte sich nicht niemand scheuen, denn auf diese Vorsichtsmaßnahme sollte nicht verzichtet werden. Wurde zudem ein Teil der Pflanze über den Mund aufgenommen und sogar geschluckt, sollten erste Maßnahmen erfolgen:
- Pflanzenreste, die sich noch im Mund befinden, sofort entfernen
- eventuell den Mund ausspülen, damit alles restlos entfernt wird
- erst danach, wenn sich keine Pflanzenteile mehr im Mund befinden, Flüssigkeit zur Aufnahme anbieten
- dabei auf jeden Fall auf Milch verzichten, denn dadurch kann die Giftaufnahme begünstigt werden
- auch kann medizinisches Kohlepulver verabreicht werden, das die Gifte im Magen bindet
- danach sollte sofort ebenfalls der Notruf für Menschen oder der für Tiere gewählt werden
- gerade aufgrund ihrer Körpergröße und ihres Gewichts sind die Tiere stärker gefährdet, an dem Gift der Dieffenbachia zu sterben
Fazit
Die Dieffenbachia ist eine sehr dekorative Zimmerpflanze für alle Single oder Paare, die ohne Kinder oder Haustiere leben. Leben im Haushalt kleine Kinder oder Tiere, dann sollte auf die Anschaffung der schönen, immergrünen Pflanze mit den großen, gemusterten Blättern verzichtet werden, so schwer dies vielleicht auch fällt. Wer dies jedoch keinesfalls möchte, der sollte einige Vorsichtsmaßnahmen treffen, so dass Kinder oder Haustiere die Pflanze nicht erreichen können. Denn bereits die bloße Berührung kann große Auswirkungen haben. Auch die erwachsenen Besitzer der Pflanze selbst müssen äußerst vorsichtig mit der anmutigen Schönheit umgehen, um nicht selbst von einer Vergiftung betroffen zu sein.