Ist Schafgarbe giftig? | Vorsicht Verwechslung
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Ist Schafgarbe giftig? Diese Frage stellen sich viele Menschen, wenn sie selbst, Kinder oder Haustiere damit in Kontakt gekommen sind oder sogar Pflanzenteile verschluckt haben. Das ist durchaus sinnvoll, denn die Achillea – wie die Schafgarbe in der botanischen Fachsprache genannt wird – hat Doppelgänger, die zu Verwechslungen führen können. Worauf zu achten ist und wann Vorsicht angeraten ist, erfahren Interessierte hier.
Giftig oder ungiftig?
Eine einzige Art von Schafgarbe gibt es nicht, hierbei handelt es sich lediglich um den Überbegriff für Pflanzen, die sich stark ähneln und nah miteinander verwandt sind. Jedoch sind alle zugehörigen Vertreter der Gruppe Achillea nicht giftig. Das gilt für jeden Teil der Pflanzen. Sowohl Wurzeln als auch Stängel, Blätter und Blüten können bedenkenlos berührt und verzehrt werden.
In der Pflanzenheilkunde werden die Vertreter der Achillea-Gruppe sogar als Heilkräuter verwendet, da ihnen verschiedene positive Eigenschaften nachgesagt werden. Dadurch ist allerdings auch größere Vorsicht geboten, denn es gibt zwei Pflanzen, die den heilsamen Gewächsen zum Verwechseln ähnlich sehen – im Gegensatz zu ihnen jedoch giftig sind. Wer die Heilpflanze sammeln möchte und sie dabei verwechselt, läuft also Gefahr sich selbst oder andere zu vergiften.
Schafgarbe erkennen
Die Vertreter der Schafgarbe weisen die folgenden Charakteristika auf, an denen sie sich verhältnismäßig einfach erkennen lassen:
- sie erreicht je nach Art Höhen von 30 Zentimetern bis hin zu einem Meter
- die Stängel sind leicht verdickt und starr, sowie behaart
- die kleinen Blüten sitzen an verzweigten Trieben und sind weiß, gelb oder hellrosa
- die Blätter sind gefiedert
Vorsicht: Verwechslung
Es gibt zwei Pflanzen, die der Achillea sehr ähnlichsehen und dadurch eine Verwechslungsgefahr darstellen. Hierbei handelt es sich zum einen um den Gefleckten Schierling (Conium maculatum) und zum anderen um den Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum).
Gefleckter Schierling
Der Gefleckte Schierling ist giftig und lässt sich daran erkennen, dass er rötliche Flecken auf den Stängeln trägt und bei Berührung einen unangenehmen Geruch verbreitet. Der Geruch erinnert an Tierurin oder Ammoniak. Zudem wird die Pflanze mit einer Höhe von bis zu zwei Metern deutlich größer als das Heilkraut. Junge Pflanzen ähneln der Heilpflanze dennoch stark.
Erst, wenn der Gefleckte Schierling ausgewachsen ist, stellt die Größe ein sicheres Unterscheidungsmerkmal dar. Bei einer versehentlichen Aufnahme können sich die folgenden Beschwerden einstellen:
- Atembeschwerden bis hin zum Atemstillstand
- Beschwerden beim Schlucken
- brennendes Gefühl auf der Mundschleimhaut
- Krämpfe
- Missempfindungen und Nervenlähmungen
- Muskelschwäche
Die Pflanze enthält Giftstoffe in allen Teilen und ist sowohl für Haustiere wie beispielsweise Pferde, Katzen, Hunde, Kaninchen und Meerschweinchen als auch für Menschen gefährlich. Bei einem ausgewachsenen Pferd reicht bereits eine Verzehrmenge von drei Kilogramm der Pflanze aus, um lebensbedrohliche Zustände zu erzeugen oder sogar direkt zum Tode zu führen.
Entsprechend gering ist die gefährliche Menge des Gefleckten Schierlings für kleinere Tiere, Menschen und insbesondere kleinere Kinder. Daher muss beim Sammeln genau auf die Unterschiede geachtet werden.
Riesenbärenklau
Der Riesenbärenklau kann ebenfalls zu ähnlichen Vergiftungserscheinungen führen, wie der Gefleckte Schierling. Allerdings sorgt bei ihm bereits die bloße Berührung für Reizungen und verbrennungsähnliche Wunden. Diese treten besonders stark bei Kindern und sehr empfindlichen Menschen auf und können noch verstärkt werden, wenn sie UV-Licht ausgesetzt sind. Zudem können sie sich wochenlang auf der Haut zeigen, und mit den folgenden Beschwerden und Symptomen einhergehen:
- Blasen
- Pusteln
- Rötungen
- Schmerzen
- Schwellungen
Der Riesenbärenklau ist ein optischer Doppelgänger der Schafgarbegewächse und lässt sich fast ausschließlich anhand der Blätter von ihr unterscheiden. Im Vergleich weisen sie jedoch ebenfalls deutlich größere und besonders ausladende Blütenstände. Da die Pflanzen schon bei der bloßen Berührung Schmerzen und Beschwerden verursachen, zeigen sich meist die daraus entstehenden Wunden problematisch und Tiere wie Hunde, Katzen und Pferde lernen aufgrund der Schmerzen vergleichsweise schnell, sich von dem Riesenbärenklau fernzuhalten.
In stark frequentierten Bereichen des Gartens oder auf Pferdeweiden sollte dennoch verstärkt darauf geachtet werden, dass weder Kinder noch Tiere beim Spielen oder beim Fressen mit dem Gewächs in Berührung kommen können.