Torf im Garten: diese Pflanzen mögen Torferde
Inhaltsverzeichnis
- Kritik an der Verwendung von Torferde
- Torf im Garten reduzieren
- Häufiges Gießen erforderlich
- Optimale Versorgung sicherstellen
- Torfboden vs. nährstoffreiche Erde
- Natürliche Bedingungen schaffen
- Kübelpflanzen im Torfboden halten
- Pflanzende regelmäßig erneuern
- Flüssiger Dünger für Kübelpflanzen
- Saurer Boden als perfekte Grundlage für viele Arten
- Rhododendron
- Bergenie
- Farn
- Küchenschelle
- Orchidee
- Primel
- Schwertlilie
Torf wird in seiner reinen Form aus Moorgebieten gewonnen und dann industriell zu einer speziellen Erde verarbeitet, die viele Nährstoffe enthält. Diese Nährstoffe sorgen dafür, dass der Boden einen sauren pH-Wert bekommt, wenn Sie ihn mit Torf anreichern. Dies ist für viele Pflanzen von Vorteil, denn sie lieben sauren Boden und können sich besonders gut entwickeln.
Kritik an der Verwendung von Torferde
Mitunter wird die Verwendung von Torferde im Garten kritisiert. Es dauert Jahrzehnte, bis sich ein Moor mit der nährstoffreichen Erde gebildet hat. Zudem bieten Moorgebiete vielen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum, der durch den Torfabbau gestört wird. Deshalb wird gern zum Verzicht auf Torferde geraten. Diese Strenge ist jedoch nicht erforderlich, denn es gibt zahlreiche Moorgebiete in Deutschland und der Bestand gilt keinesfalls als gefährdet. Dennoch ist es ratsam, wenn Sie den Naturschutz im Hinterkopf behalten und die Torferde sparsam verwenden. Damit schonen Sie nicht nur die Umwelt, sondern Sie erleichtern sich auch die Arbeit im Garten.
Torf im Garten reduzieren
Wenn Sie ausschließlich Pflanzenarten mit der nährstoffreichen Erde umgeben, die sauren Boden mögen, können Sie die Erde ohne Bedenken verwenden und Sie beugen einem größeren Aufwand bei der Gartenpflege vor. Es ist jedoch nicht ratsam, den gesamten Garten mit Torferde anzureichern.
Häufiges Gießen erforderlich
Mit der Verarbeitung des Torfs im Garten sind jedoch auch Nachteile verbunden, die Sie kennen sollten, bevor Sie sich für die Verwendung entscheiden. So wird der Boden sehr schwer und undurchlässig. Er kann keine großen Mengen an Wasser mehr aufnehmen. Die Folge davon ist, dass Regenwasser nicht tief in den Boden einziehen kann. Ein großer Teil verdunstet an der Oberfläche. In der Folge müssen Sie jede Pflanze, die von Torfboden umgeben ist, vor allem im Sommer regelmäßig gießen. Die Sonne trocknet den Boden, der mit Torferde angereichert ist, sehr schnell wieder aus. In der Folge bekommen die Wurzeln kein Wasser und die Pflanze kann sich nicht optimal entwickeln. Im schlimmsten Falle geht sie ein.
Optimale Versorgung sicherstellen
Wenn es längere Zeit regnet und der Boden gut durchfeuchtet ist, brauchen Sie nicht zu gießen, denn ein Teil des Wassers kann aufgenommen werden und zieht in den Boden ein, sodass die Pflanzen optimal versorgt werden können. Es ist in jedem Fall eine gute Entscheidung, wenn Sie den nährstoffreichen Torfboden für Pflanzen verwenden, die einen sauren Boden bevorzugen. Dies wird in den meisten Fällen nur in einem kleinen Teil Ihres Gartens der Fall sein. In der Folge ist der Aufwand für die besondere Pflege des Bodens überschaubar und Sie brauchen sich keine Gedanken um den Naturschutz oder den Schutz der Moore zu machen.
Torfboden vs. nährstoffreiche Erde
Es gibt zahlreiche Pflanzenarten, die einen sauren Boden bevorzugen und in diesem besonders gut gedeihen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sie die Arten nicht auch in einen normalen nährstoffreichen Boden einpflanzen können. Möchten Sie sich aus verschiedenen Gründen doch gegen die Verwendung von Torfboden entscheiden, wählen Sie eine klassische Blumenerde, die mit Kompost angereichert ist. Diese Blumenerde hat verschiedene Vorteile:
- wird aus Kompost gewonnen und ist umweltfreundlich
- in der Anschaffung kostengünstig
- kann bei Vorhandensein eines Komposthaufens selbst hergestellt werden
Reichern Sie den Boden bei der Nutzung von Blumenerde mit einem sauren Dünger an, um die Pflanzen optimal zu versorgen. Gehen Sie jedoch sparsam mit dem Dünger um und lassen Sie den Boden während der kalten Jahreszeit, von November bis Februar, ruhen. Dann stellen Sie sicher, dass Ihre Pflanze immer eine ideale Versorgung mit Nährstoffen bekommt, aber dennoch nicht überversorgt wird. Dies kann nämlich im schlimmsten Falle dazu führen, dass die Pflanze eingeht.
Natürliche Bedingungen schaffen
Bei der Neuanlage eines Gartens oder bei Veränderungen möchten Sie sicher gern neue Pflanzenarten einsetzen. Sollten Sie die Bedürfnisse einer neuen Pflanze noch nicht kennen, ist es immer empfehlenswert, wenn Sie sich die Hinweise zur Pflege genau anschauen. Dabei können Sie sich nicht nur darüber informieren, ob die Pflanze Sonne, Schatten oder Halbschatten bevorzugt. Sie erfahren auch, in welchem Boden die Pflanze am besten gedeiht. Die Informationen sind dem Ursprung der Pflanze entnommen. Durch Züchtungen wird eine Pflanze, die Sie hier und Deutschland kaufen können, in einem gewissen Rahmen an die Bedingungen angepasst sein. Dies bedeutet, dass sie auch in einem normalen Boden gedeihen kann, wenn sie sich in freier Natur in einem sauren Boden entwickelt. Sorgen Sie dennoch für eine gewisse Anpassung, indem Sie sich mit der Pflanzenkultur auseinandersetzen. Je besser die Bedingungen denen der natürlichen Umgebung entsprechen, desto mehr Freude werden Sie an Ihrer Pflanze haben.
Kübelpflanzen im Torfboden halten
Nicht alle Arten sind winterhart, und so müssen Sie sicherstellen, dass Sie die betreffende Pflanze im Winter im Haus oder in einem Wintergarten überwintern. Der Boden sollte im Pflanztopf ebenfalls an die Bedürfnisse der Pflanze angepasst sein. Dies bedeutet, dass Sie eine Pflanze, die einen sauren Boden bevorzugt und im Torf besonders gut gedeiht, auch in einem Kübel in einen Boden mit Torfzusatz einbringen können. Achten Sie in diesem Fall jedoch auf besonders häufiges Gießen, sodass die Wurzeln feucht bleiben und mit ausreichend Wasser versorgt werden.
Pflanzende regelmäßig erneuern
Sehr wichtig ist, dass Sie den Boden bei den Kübelpflanzen mindestens einmal im Jahr erneuern. Als Zeitpunkt bietet sich der Frühling an. Wenn Sie es einrichten können, Ihrer Pflanze im Frühling und im Herbst umzutopfen, wird sie es Ihnen danken. Dies ist insbesondere dann ratsam, wenn Ihre Pflanze nur in einem sehr kleinen Topf untergebracht ist. Die Nährstoffe sind dann schnell verbraucht und die Pflanze kann sich nicht mehr sehr gut entwickeln. Neue Pflanzende vereint verschiedene Vorteile:
- frischer nährstoffreicher Boden
- leichte Anreicherung mit Dünger
- Boden ist locker, die Wurzeln können sich gut entfalten
- frei von Schädlingen, die sich nach längerer Zeit im Top festsetzen können
- Wasser wird besser aufgenommen
- Möglichkeit, einen größeren Topf für die bessere Entwicklung der Pflanze zu verwenden
Flüssiger Dünger für Kübelpflanzen
Die Verwendung von flüssigem Dünger ist für Kübelpflanzen eine sehr gute Empfehlung. Das Regenwasser kann den festen Dünger nicht so gut in dem Topf verteilen. Stellen Sie die Pflanze im Winter in einen geschützten Raum, reicht das Gießen für die Verteilung des festen Düngers ebenfalls nicht aus. Verwenden Sie deshalb flüssigen Dünger für alle Kübelpflanzen, die einen sauren Boden bevorzugen. Dies gilt vor allem für die Kübelpflanzen, die Sie nicht in Torferde eingebracht haben.
Saurer Boden als perfekte Grundlage für viele Arten
Grundsätzlich ist Torf nicht schädlich. Wenn Sie in einer Region leben, in der sich sehr viel Torf in der Erde befindet, wird sich dies nicht nachteilig auf die Arten auswirken, die keinen sauren Boden benötigen. Eher ist das Gegenteil der Fall: Torferde hat einen hohen Nährstoffgehalt, von dem die meisten Arten profitieren. Dennoch ist es nicht empfehlenswert, den gesamten Garten mit Torf anzureichern. Dagegen sprechen der Schutz der Moore, aber auch die Tatsache, dass Sie sehr häufig gießen müssen. Lassen Sie lieber den Arten den Torfboden zukommen, die ihn auch wirklich benötigen. Viele bekannte Arten, die winterhart sind und in Gärten sehr gern eingepflanzt werden, lieben sauren Boden. Hier erfahren Sie, welche Arten sich in Torferde besonders wohlfühlen:
Rhododendron
Rhododendren sind besonders anspruchsvoll, was den Boden betrifft. Sie gehören zu den Pflanzenarten, die unbedingt in einen sauren Boden eingebracht oder wenigstens regelmäßig gedüngt werden sollten. Vor allem, wenn Sie in einer Region leben, in der die Erde sehr fein und sandig ist. Dort kann es sein, dass Sie mit einem Rhododendron kein Glück haben. Reichern Sie den Boden deshalb sehr gut mit Torferde an. Da Rhododendren zu den Heidekräutern gehören und Flachwurzler sind, brauchen Sie die nährstoffreiche Erde nicht zu tief eingraben. Rhododendren sind winterhart und können sehr breit wachsen. Dies sollten Sie bei der Planung Ihres Gartens berücksichtigen.
Bergenie
Die Bergenie wird im deutschen Sprachgebrauch auch gern Wickelwurzen genannt. Sie bildet sehr schöne und große Blüten aus, die im Garten besonders ansprechend aussehen. In ihrer asiatischen Heimat gedeiht die Bergenie bevorzugt in sehr nährstoffreichen Böden. Möchten Sie die Pflanze in Ihrem Garten einpflanzen, sollten Sie deshalb auf einen sauren Boden achten. Vermischen Sie normale Pflanzende mit Torf und arbeiten Sie über das Jahr mit festem oder flüssigem Dünger. Die Bergenie ist winterhart und eignet sich als Kübelpflanze nur bedingt. Dafür sieht sie in Steingärten und Vorgärten besonders ansprechend aus.
Farn
Farne sind sehr vielseitig und wachsen in Wäldern und an Wiesenrändern. Diese Sorten sind recht anspruchslos. Es gibt eine Vielzahl von Sorten, die Sie im Garten, aber auch als Zimmerpflanze nutzen können. Achten Sie vor allem bei Zimmerpflanzen und bei Kübelpflanzen auf einen nährstoffreichen Boden. Die Sorten, die in heimischen Gefilden wachsen, benötigen nur eine klassische Pflege und nicht zwingend einen speziellen Boden.
Küchenschelle
Die gewöhnliche Küchenschelle, die alternativ auch als Kuhschelle bezeichnet wird, ist eine sehr beliebte Gartenpflanze. Die großen Blüten ähneln einer Kuhglocke und gaben der Pflanze ihren Namen. Sie werden die Küchenschelle an den Rändern von Wäldern und Wiesen in der freien Natur finden, denn sie ist in unseren Gefilden beheimatet. Die Pflanze liebt sauren Boden, und so sollten Sie die Erde schön mit Torf anreichern, wenn Sie die Kuhschelle in Ihrem Garten auspflanzen möchten.
Orchidee
Orchideen sind Zimmerpflanzen, die in ihrer Pflege recht anspruchsvoll sind. Sie entwickeln wunderschöne Blüten in leuchtenden Farben, die sehr lange blühen können. Gehen sie jedoch verloren, kann es Jahre dauern, bis die Pflanze eine neue Blüte ausbildet. Achten Sie bei der Pflege einer Orchidee darauf, dass die Pflanze nie austrocknet. Sie darf aber auch keine nassen Füße bekommen. Außerdem ist es wichtig, dass Orchideen viel Licht bekommen und keiner Zugluft ausgesetzt sind.
Primel
Die Primel gehört zu den einjährigen Blühpflanzen. Sie ist recht unempfindlich gegen Kälte und kann bereits im Februar in Töpfen und Kübeln im Freiland ausgepflanzt werden. Kräftige Pflanzen, die gut gepflegt werden, können bis in den Sommer blühen. Wenn Sie es mögen, können Sie im Herbst nochmals neue Primeln einpflanzen. Sie werden bis zum ersten Frost blühen. Wenn Sie den Kübel, in dem Sie die Primeln einpflanzen, mit Torferde anreichern, wird die Pflanze besonders schöne und kräftige Blüten ausbilden und sie kann auch länger blühen.
Schwertlilie
Die Schwertlilie gehört zu den beliebtesten Gartenpflanzen. Sie sollte im Freiland ausgepflanzt werden, denn für Töpfe und Kübel ist sie nicht so gut geeignet. Die Pflanze entwickelt sich aus einer Knolle, die Sie tief in die Erde einbringen. Im Frühjahr prägt sie ihre langen spitzen Blätter aus. Daraus entwickelt sich dann die Blüte. Viele Lilien blühen gelb, weiß oder violett. Leider ist die Blütezeit sehr kurz. Sie liegt zwischen Mai und Juli. Reichern Sie den Boden einmal im Jahr mit Torf an, um die Pflanzen optimal zu versorgen.