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Biologische Tomatendünger – Hornspäne & Co.

Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen liebt die Tomate einen konstanten Standort, wodurch es ohne Probleme möglich ist, mehrere Jahre hintereinander Tomaten am gleichen Standort zu pflanzen. Nur wenn Probleme wie die Tomatenfäule auftauchen, muss der Standort gewechselt werden. Durch den konstanten Standort ist eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen unerlässlich, da es bedingt durch Nährstoffmangel zu Problemen wie dem Platzen der Früchte kommen kann. Für die optimale Versorgung mit Nährstoffen, sollte nicht nur ein Tomatendünger verwendet werden, sondern im Laufe der Wachstumsperiode unterschiedliche sowohl feste als auch flüssige Dünger verwendet werden. Die Tomate als Starkzehrer sollte jedoch nicht in Gesellschaft anderer Pflanzen mit hohem Stickstoffverbrauch stehen, da es sonst zu einer Unterentwicklung kommen kann.

Video-Tipp

Bodenvorbereitung für Tomaten

Bereits im Frühjahr wird der Standort für die Pflanzen vorbereitet, wozu erstmals der Boden bis zu rund einem Meter aufgelockert wird. Dies erscheint erstmals sehr tief, Tomaten können allerdings Wurzeln bis zu einem Meter ausbilden, weshalb auch bei der Pflanzung auf dem Balkon ein Kübel in einer geeigneten Größe gewählt werden sollte. In den gelockerten Boden werden Pferdemist und Hornspäne eingearbeitet.

  • Hornspäne werden, aus den Hufen und Hörnern von Rindern gemahlen und besitzen einen hohen Stickstoffgehalt.
  • Im Fachhandel gibt es den Horndünger sowohl in Form von Spänen als auch als fein gemahlenes Mehl.
  • Der Verrottungsprozess der Späne dauert länger an, weshalb die Pflanze über die gesamte Wachstumsperiode mit Nährstoffen versorgt wird.

Der Stickstoffgehalt von Hornmehl ist etwas geringer. Der Vorteil von sehr fein gemahlenem Horndünger ist, dass er schneller verrottet und dadurch bei einer möglichen Unterversorgung die Tomatenpflanzen rasch wieder mit Nährstoffen versorgt.

  • Pferdemist in Kombination mit Hornspänen versorgt die Tomaten optimal mit Nährstoffen.
  • Als dritter Bestandteil zur Bodenvorbereitung im Frühjahr wird auf die Beete Humus gegeben.

Er bietet die ideale Starthilfe, bis die Wurzeln in die tieferen, durch Hornspäne und Pferdemist mit Nährstoff angereicherten Bodenschichten vordringen. Bei der Bodenvorbereitung ist es wichtig, dass Hornspäne und Pferdemist tief eingearbeitet werden, da dies auch dafür sorgt, dass sich die Pflanzen tief verwurzeln und dadurch einen guten Stand haben.

Tomaten düngen während der Wachstumsphase

Während der Wachstumsphase können die Jungpflanzen mit Humus angehäufelt werden, was den Wuchs fördert. Später sollte auf flüssigen Tomatendünger wie etwa selbst angesetzte Jauchen oder Pflanzenextrakte umgestiegen werden. Gedüngt wie gegossen wird nur im unteren Bereich. Trifft häufig Wasser oder flüssiger Tomatendünger auf die Blätter kann es zur gefürchteten Tomatenfäule kommen oder die Blätter werden durch die Sonneneinstrahlung verbrannt. Der Klassiker unter den selbst hergestellten flüssigen Düngern ist die Brennnesseljauche. Dazu werden rund ein Kilo Brennnesseln in einem Kübel mit zehn Liter Wasser angesetzt. Die Jauche kann verwendet werden, sobald die Blätter im Wasser zersetzt wurden und maximal noch dickere Stiele zu finden sind. Durch den Zersetzungsvorgang wird Stickstoff erzeugt und mit der Jauche werden die Pflanzen etwa alle zwei Wochen gedüngt.

Nicht nur mit Pflanzen kann eine Jauche angesetzt werden, sondern auch mit Tiermist. Ist beispielsweise vom Frühling nach der Bodenvorbereitung noch etwas Pferdemist übrig, kann dieser ebenfalls in einem Kübel mit Wasser aufgelöst werden. Bei einer Jauche aus Mist sollte jedoch nur sparsam gegossen werden, da es ansonsten zu einer Überdüngung kommen kann. Die konzentrierte Jauche wird idealerweise vorher noch mit Wasser verdünnt.

Tomaten düngen und schützen

Pflanzenjauchen versorgen die Tomatenstauden nicht nur mit wichtigen Nährstoffen, sondern verhindern oder mildern den Befall von Krankheiten und Schädlingen. Als natürliches Fungizid hat sich der Ackerschachtelhalm bewährt. Dieser kann selbst gesammelt und als Jauche angesetzt oder als Extrakt im Fachhandel bezogen werden. Jauchen mit Beinwell sind ebenfalls für die Tomatenstauden gut. Sie düngen und regen die Blütenbildung der Stauden an. Zudem fördert sie die Kompostierung im Boden, wodurch die Nährstoffe aus Hornspänen und Pferdemist den Pflanzen rascher zur Verfügung stehen. Beinwelljauchen versorgen die Tomatenstauden zusätzlich noch mit wichtigen Mineralien wie:

  • Kalium
  • Kalzium
  • Magnesium
  • Kupfer
  • Zink
  • Mangan
  • Eisen
  • Bor

Pflanzenjauchen müssen nicht zwingend nur mit einem Kraut angesetzt werden. Eine Kombination aus mehreren Kräutern ist ebenfalls möglich. Wichtig ist jedoch, dass die Jauchen immer gut verdünnt werden, damit es nicht zu einer Übersättigung des Bodens mit Nährstoffen kommt.

Tomaten-Langzeitdünger

Der Boden für die Tomatenstauden sollte nicht nur kurzfristig mit Nährstoffen versorgt werden, sondern eine für eine langfristige Bodenverbesserung gesorgt werden. Zudem muss der Nährstoffhaushalt regelmäßig ausgeglichen werden. Dazu bieten sich ebenfalls Hornspäne an, die auch im Herbst in den Boden eingearbeitet werden können. Mindestens einmal pro Jahr sollte auf das Beet mit den Tomatenstauden Steinmehl aufgebracht werden. Das Steinmehl versorgt die Pflanzen mit wichtigen Mineralstoffen, die beispielsweise auch in der Brennesseljauche enthalten sind. Die Tomatenstauden müssen im Herbst nicht vom Beet entfernt werden, und können direkt an Ort und Stelle kompostiert werden. Die Tomatenstauden im nächsten Jahr wissen den Tomatendünger aus den eigenen Pflanzenresten zu schätzen. Als zusätzliche Kompostierhilfe kann im Herbst noch mit Beinwelljauche gegossen werden. Im kommenden Frühjahr werden nur noch die Pflanzenreste entfernt, die sich nicht zersetzt haben. Durch das Düngen im Herbst mit Hornspänen kann darauf im Frühjahr verzichtet werden. Für eine rasche Nährstoffversorgung kann im Frühling noch etwas Hornmehl in den Boden eingearbeitet werden.

Wissenswertes zu Tomatendüngern in Kürze

  • Am besten versorgt man den Boden im Herbst schon mit reichlich Kompost, denn Tomatenpflanzen lieben einen humusreichen Standort.
  • Mit einem spezifischen Tomatendünger, der besonders mit Kalium angereichert ist, können wir am besten alle Anforderungen der Pflanze decken.
  • Kalium begünstigt das Wachstum, die Fruchtbildung und Fruchtreife, fördert den Wohlgeschmack und verhindert das Aufplatzen der Früchte.
  • Außerdem verbessert es die Widerstandskraft gegenüber Schädlingen und Blattkrankheiten.
  • Spezieller Tomatendünger eignet sich natürlich für alle Arten von Tomaten, wie Cocktail- Strauch- oder Fleischtomaten – aber ebenso für Gurken, Melonen, Kürbisse und Zucchini.
  • Praktisch sind auch Tomaten-Düngestäbchen als Alternative zum flüssigen Tomatendünger, weil diese ebenfalls den hohen Bedarf an Kalium stillen.
  • Alternativ kann man natürlich auch Organischer Dünger mit Pferdemist, Kuhdung und Hornspänen düngen. Ebenso gut eignet sich Brennesseljauche.
Tipp:

Einen Teil Vollmilch mit drei Teilen Regenwasser mischen – Ihre Tomaten werden es lieben!

Tipps zur Tomatenpflege

  • Tomaten brauchen Platz für die Wurzeln, gerade für Kübelhaltung ist das wichtig.
  • Am besten Sorten auswählen, die resistent gegen die Braunfäule sind, einer weitverbreiteten Krankheit bei Tomaten.
  • Bei großfrüchtigen Tomatensorten nicht alle Früchte reifen lassen! Die jüngsten an der Spitze des Blütenstandes schon bei Erbsengröße oder schon bei der Blüte entfernen!
  • Bei Tomaten nie auf die Blätter gießen!
  • Am besten Pflanzen vor Regen schützen, entweder durch den Stand an der überdachten, geschützten Hauswand oder im speziellen Folienzelt für Tomatenpflanzen!
  • Tomaten entgeizen. Es ist wichtig, die Seitentriebe zu entfernen!
  • Sollte Braunfäule auftreten, müssen kranke Blätter sofort entfernt werden.
  • Regelmäßig Gießen sorgt für eine gute Ernte. Dabei stehendes Wasser unbedingt vermeiden!
  • Gießwasser verhindert, dass die Früchte aufplatzen. 
  • Um Pilzerkrankungen vorzubeugen, muss die Tomatenpflanze luftig stehen.
  • Busch- und Stabtomaten brauchen einen Halt, eine Stütze. Sie werden an einen Stab an, oder mit Schnüren hochgebunden.

Fazit

Tomaten gehören zu den beliebtesten Nahrungsmitteln. Sie selbst im Garten oder auf dem Balkon anzubauen, ist gar nicht schwer, wenn man einiges beachtet. Es gibt weltweit über 10.000 Tomatensorten. Wichtig ist, dass man für seine Wünsche und Gegebenheiten die richtigen auswählt. Tomaten benötigen einen Regenschutz, müssen ausreichend gegossen und gedüngt werden. Ansonsten sind sie nicht schwierig zu kultivieren. Ein Problem sind die Krankheiten und Schädlinge, die Tomatenpflanzen gern heimsuchen. Wichtig ist, beide rechtzeitig zu entdecken. Dann muss man sofort Gegenmaßnahmen einleiten. Ansonsten ist die Haltung von Tomaten kein Problem. Jeder kann es versuchen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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