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Knochenmehl und Blutmehl als Dünger richtig eingesetzt – die Anwendung

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Die Begriffe Blutmehl und Knochenmehl mögen nicht allzu schön klingen, die Substanzen selbst haben es aber in sich und können auf einfache Weise und vor allem langfristig Mineralstoffe und Eiweiße liefern. Als Dünger waren sie eben aus diesen Gründen lange Zeit beliebt. Wer Wert auf eine biologische Düngung legt, kann sich auch heute noch an den Vorteilen dieser Düngemittel erfreuen und diese sogar selbst herstellen.

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Knochenmehl

Worum es sich bei dem Knochenmehl handelt, lässt bereits der Name erahnen. Die unter anderem als Düngemittel verwendete Substanz besteht aus gemahlenen Knochen. Im Vorfeld werden die Knochen von Fleischresten, Sehnen und anderen Rückständen befreit und gewaschen. In speziellen Maschinen, den sogenannten Knochenmühlen, werden sie anschließend fein gemahlen.

Als Mehl dienen die Knochen beispielsweise als Düngemittel aber auch als Futter. In beiden Fällen sollte bekannt sein, ob sich die Tiere von denen die Knochen stammen, in einem guten Gesundheitszustand befanden – denn selbst das Kochen oder anderweitiges Sterilisieren durch hohe Temperaturen beseitigt nicht alle Krankheitserreger.

Das führt auch dazu, dass die gemahlenen Knochen in Verruf kamen. Als hypothetischer Träger von BSE-Erregern wollten Landwirte das Risiko weder durch die Fütterung noch durch die Düngung mit dem besonderen Mehl eingehen. Schließlich wurde das biologische Düngemittel gesetzlich als Futterzusatz und Nährstoffquelle für Nutzpflanzen verboten. Die Verbote haben sich gelockert. Der schlechte Ruf ist dem Mehl aus Tierknochen aber leider erhalten geblieben. Dabei hat es gerade bei der Düngung einige Vorteile zu bieten. Zu diesen gehören:

  • Langzeitwirkung durch langsame Zersetzung
  • natürliche Verbindungen
  • einfache Anwendung
  • hoher Kalzium- und Phosphorgehalt

Knochenmehl-Dünger

Kalzium und Stickstoff sowie vergleichsweise viel Phosphor ist in den gemahlenen Knochen enthalten. Phosphor benötigen Pflanzen zum einen für ein starkes und gesundes Wachstum der Wurzeln, zum anderen für die Bildung von Chlorophyll und damit für alle grünen Pflanzenteile aber auch für die Blüten und Früchte.

Kalzium kommt im tierischen Skelett unter anderem die Funktion der Stabilisierung zu. Bei den Pflanzen verhält es sich ebenso. Der Mineralstoff wird in den Zellwänden verbaut und ist an der Versteifung beteiligt, zudem trägt er zur Funktionsfähigkeit bei. Eine ähnlich große Rolle spielt Kalzium im Boden selbst. Er kann die Qualität des Substrats verbessern, indem er die Struktur stabilisiert. Dadurch wird Verschlämmungen und – im Garten oder Kübel wohl weniger interessant – Erosion vorgebeugt. Zudem fördert Kalzium die biologische Aktivität im Boden, wirkt sich förderlich auf die Umsetzung organischen Materials im Substrat aus und hat Einfluss auf den pH-Wert. In Form von Kalk wird Kalzium daher auch zur Neutralisierung oder Alkalisierung des Substrats verwendet.   

Stickstoff ist wohl auch den meisten Neulingen im Gärtnern und Düngen ein Begriff und gilt als einer der wichtigsten Pflanzennahrungen überhaupt. Pflanzen benötigen ihn für das Wachstum, er ist Bestandteil aller Enzyme und damit gleich mehrfach für die Gesundheit der Gewächse erforderlich. Fehlt Stickstoff im Boden wird das vor allem auf dem Rasen sehr schnell sichtbar. Hier breiten sich eigentlich ungewollte Pflanzen, wie Klee und Löwenzahn, zwischen dem Gras aus.

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Knochenmehle stellen Pflanzen also wichtige Nährstoffe zur Verfügung, die das gesunde Wachstum begünstigen und weiterhin den Boden verbessern können.

Knochenmehle als Langzeitdünger

Die gemahlenen Knochen sind eine organische Substanz, in der die Mineralstoffe gebunden sind. Sie stehen den Pflanzen daher nicht sofort zur Verfügung. Zunächst müssen sie von den Bodenbewohnern entsprechend aufbereitet werden. Die dazu erforderlichen Prozesse beginnen bereits kurz nach dem Austragen des natürlichen Düngemittels, laufen aber über Jahre hinweg fort. Hierdurch eignen sich Knochenmehle wunderbar als Langzeitdünger.

Verwendung der Knochenmehle

Da die Bestandteile erst durch die im Boden vorhandenen Lebewesen aufgespalten werden müssen, profitiert die Pflanze nicht von einer Düngung direkt an der Wurzel. Stattdessen sollte das Mehl dem Substrat untergemengt werden, damit es sich langsam zersetzen und die Pflanze langfristig versorgen kann.

Zur Verwendung des Düngemittels stehen dennoch verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

  • auf die Erde gegeben und locker einarbeiten
  • dem Substrat beim Einpflanzen eines Gewächses untermischten
  • beim Umgraben aufstreuen und das Substrat wälzen

Durch die Langzeitwirkung sollte Knochenmehl nur aller zwei bis drei Jahre zum Einsatz kommen.

Knochenmehle herstellen

Durch die herrschende BSE-Gefahr und den daraus entstandenen Skandal kamen Knochenmehle in Verruf. Mittlerweile gibt es strenge Richtlinien aber dennoch werden die Mehle kaum mehr in der Landwirtschaft angewendet, für Hobbygärtner sind sie jedoch weiterhin interessant. Zudem finden Sie Verwendung bei der Fütterung von Katzen und Hunden als Nahrungszusatz.

Wer hierbei ganz sichergehen möchte, kann Knochenmehle sogar selbst anfertigen. Sinnvoll ist das vor allem, wenn auch selbst geschlachtet wird und die Knochen anderenfalls nicht verwendet werden würden. Für die Herstellung ist eine sogenannte Knochenmühle erforderlich. Modelle für den Hausgebrauch sind erschwinglich, sie fassen in der Regel aber nur sehr kleine Knochen, weswegen diese auch im Vorfeld schon entsprechend zerkleinert werden müssen.

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Zudem sollten sie sauber, trocken und frei von Fleischrückständen sein. Diese würden ansonsten zur Verwesung führen, wodurch unter anderem die Haltbarkeit des Düngemittels beeinträchtigt wird.
Die Aufbewahrung sollte die folgenden Ansprüche erfüllen:

  • trocken
  • luftdicht
  • kühl

Anderenfalls könnte das Knochenmehl schimmeln oder verwesen und sich bereits während der Lagerung zersetzen.

Blutmehl

In der Regel wird Blutmehl aus Hühnerblut hergestellt. Bei der Anfertigung wird es zunächst getrocknet und anschließend gepresst oder gemahlen. Als Düngemittel wird das Pulver oftmals erneut aufgelöst und in flüssiger Form verabreicht. Es kann jedoch auch trocken eingesetzt werden und wird in vielen Fällen mit Knochenmehlen vermischt.

Blutmehle sind besonders reich an Stickstoff, enthalten Eiweiße, Mineralstoffe und Spurenelemente. Der bereits erwähnte Stickstoff ist förderlich für das Pflanzenwachstum und eine wichtige Pflanzennahrung. Die Spurenelemente und Mineralien tragen zu einer hochwertigen und stabilen Bodenstruktur bei. Hier ist vor allem das Eisen eine besondere Erwähnung wert.

Leiden Pflanzen an einem Eisenmangel, zeigen sie diesen deutlich. Anstelle von grünen Blätter sind diese gelb bis hellgelb. Die Blattadern bleiben längere Zeit grün und sind daher oftmals klar zu erkennen. Spätestens dann wird es Zeit für eine zusätzliche Zufuhr von Eisen, die durch Blutmehle sehr einfach ist. Das Spurenelement lässt die Blattfarbe wieder grüner und frischer werden. Aus diesem Grund werden Eisendünger oftmals eingesetzt, um den eigenen Rasen wirklich grüner werden zu lassen. Allerdings sind Eisendünger – im Gegensatz zu Blutmehlen – giftig. Hier stellt das natürliche Düngemittel also einen klaren Vorzug dar.

Tipp:

Aufgrund des hohen Eisengehalts können Blutmehle färbend auf Pflanzgefäße, Pflastersteine und dergleichen wirken. Die Flecken lassen sich nur schwer oder auch gar nicht entfernen. Daher sollte bei der Verwendung des Düngers hohe Vorsicht walten.

Blutmehl als Dünger

Wie erwähnt, können Blutmehle sowohl in flüssiger als auch in trockener Form als Düngemittel verwendet werden. Als Flüssigdünger werden sie direkt auf die Erde gegeben. Als Pulver empfiehlt es sich hingegen ebenso wie beim Knochenmehl, sie in das Substrat einzuarbeiten und unterzumischen. Ebenso wie in Knochenmehlen liegen die Nährstoffe in Blutmehlen in organischer, gebundener Form vor.

Im Gegensatz zu diesen können sie von den Mikroorganismen im Boden jedoch schneller und leichter zersetzt werden und stehen den Pflanzen dadurch in kürzerer Zeit zur Verfügung. Dadurch sind sie jedoch auch schneller verbraucht. Es empfiehlt sich daher, Blut- und Knochenmehle miteinander zu kombinieren. Durch die Bestandteile des getrockneten und gemahlenen Bluts gelangen die Nährstoffe schnell über die Wurzeln in das Gewächs. Lässt die Zufuhr nach, hatten die Mikroorganismen Zeit zur Zersetzung des Knochenmehls.

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In Kombination sind Blutmehl und Knochenmehl also zugleich ein schnell und langanhaltend wirksames Düngemittel. Zudem werden sie verwendet, um die Bodenqualität zu verbessern. Das Blut reichert die Vorkommen von Spurenelementen und Stickstoff an und ist aufgrund des Eiweißgehalts für nützliche Bodenbewohner regelrecht ein „gefundenes Fressen“. Das heißt, dass Mikroorganismen und andere Lebewesen verstärkt angezogen werden und dabei die Bodenqualität erhöhen. Die gemahlenen Knochen stabilisieren hingegen die Bodenstruktur und tragen dadurch ebenfalls zur Qualität des Substrats bei.   

Tipp:

Um die Verfügbarkeit des Blutmehls beziehungsweise seiner Bestandteile zu erhöhen, kann es trocken gestreut und die Erde anschließend befeuchtet werden. Ebenso kann es in Wasser aufgelöst und die Pflanzen damit gegossen werden.

Blutmehl herstellen     

Blutmehle sind trocken und daher haltbarer. Als fertiger Flüssigdünger enthalten sie meist noch konservierende Bestandteil, damit sie tatsächlich flüssig bleiben und nicht verderben.
Wer Blut zum Düngen einsetzen möchte, kann dies aber auch auf andere Art und Weise nutzen. Die einfachste Variante ist es, Frischblut aus eigener Schlachtung oder einer vertrauenswürdigen Quelle mit Wasser zu verdünnen und dieses zum Gießen einzusetzen. Das Trocknen entfällt hier gänzlich. Das Blut kann stattdessen eingefroren und bei Bedarf aufgetaut werden.

Alternativ kann das Blut getrocknet und auf diese Weise haltbar gemacht werden. Dazu wird wie folgt vorgegangen:

  • Das Blut wird in flache Gefäße mit einer möglichst großen Oberfläche gegeben, um die Verdunstung zu begünstigen. Je dünner die Blutschicht ist, desto schneller trocknet sie.

  • Bei 50°C wird das Tierblut im Backofen getrocknet oder für ein bis zwei Tage stehen gelassen, bis es trocknet. Hier ist aber Vorsicht angeraten, da sich an der Luft und bei der Trocknung ohne Ofen Schimmel auf der nährstoffreichen Flüssigkeit bilden kann.

  • Ist das Blut vollständig durchgetrocknet und wirkt nicht mehr gallertartig oder scheint feucht zu glänzen, wird es aus den Behältern gebrochen. Die Masse sollte steif und brüchig, nicht ledrig wirken, bevor sie weiterverarbeitet wird.

  • Die Bruchstücke können nun in einem Mixer, einer Kaffeemühle oder einem Mörser zu Pulver verarbeitet werden. Das so entstandene Blutmehl sollte trocken, luftdicht und kühl gelagert werden.

Tipp:

Eine Zugabe von Reiskörnern kann die Rieselfähigkeit erhalten und so die spätere Verwendung als Dünger vereinfachen. Zudem sollte sehr genau darauf geachtet werden, dass das Blutmehl wirklich trocken ist, bevor es gelagert wird.

Fazit

Knochenmehl und Blutmehl lassen sich unter bestimmten Voraussetzungen selbst herstellen, sind in jedem Fall aber wunderbare und einfach anzuwendende Düngemittel für Zier- und Nutzpflanzen. Während Frischblut und Blutmehl eine schnelle und kurzfristige Versorgung sichern, ist Knochenmehl ein einfacher und preiswerter Langzeitdünger. Optimal und mit wenig Aufwand verbunden ist die kombinierte Anwendung im Garten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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