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Gesteinsmehl: Urgesteinsmehl für Rosen + Rasen ausbringen

Häufig wird Gesteinsmehl in Verbindung mit Düngern gebracht, wobei es sich nicht um ein Düngemittel im eigentlichen Sinne handelt. Aber dennoch ist es für Ihre Rosen und den Rasen sehr wertvoll, sodass Sie ein regelmäßiges Ausbringen sichtbare Vorteile bringt. Wissenswertes über diesen Stoff sowie eine ausführliche Experten-Anleitung über das richtige Ausbringen auf Rasen und bei Rosen, finden Sie im Folgenden.

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Produktbeschreibung

Bei Gesteinsmehl handelt es sich um ein zermahlenes Material, das auch als dieses im Gartenfachhandel erhältlich ist. Vertrieben wird es als kleinkörniges Produkt, welches meist eine Korngröße von etwa 0.063 Millimeter aufweist und damit eine mehlige Konsistenz besitzt, worauf auch der Name abgeleitet ist.
Das Urgesteinsmehl gibt es nicht als klassisches Düngemittel zu kaufen, sondern zählt zu den Bodenhilfsstoffen.

Herstellung

Gewonnen werden Urgesteinsmehle in der Regel aus den Abgängen von Gletschern oder Vulkanen. Letzteres besteht aus besonders vielen unterschiedlichen Mineralstoffen. Über ein spezielles Verfahren mit hohem Energieverbrauch wird das Brechen in kleine Gesteinsteile herbeigeführt. Im Anschluss erfolgt beim Herstellen das Mahlen in einer sogenannten Gesteinsmühle, wo als Endprodukt ein feines Pulver entsteht und aus dem eventuell vorhandene grobe Teilchen durch Heraussieben aussortiert werden.

Inhaltsstoffe

Es wird in der Regel aus Basalt und/oder Lavastein hergestellt. Diabas, Quarz sowie Zeolith und Phonolith können ebenfalls als Ausgangsprodukt gelten. Seltener findet Granit Verwendung. Welche Bestandteile genau in dem Gesteinsmehl vorhanden sind, ist davon abhängig, um welches Ausgangsprodukt es sich handelt. Diese wiederum nehmen dann auch Einfluss auf die jeweiligen Produkteigenschaften und für verschiedene Anwendungsbereiche geeignet sind. Höhere Eisenverbindungen lassen sich zum Beispiel in Lavamehl finden, als in Basalt- oder Diabasgesteinsmehl.

Überwiegend besteht es meist aber aus Kieselsäure, die in der Regel einen Anteil von circa 80 Prozent der beinhaltenden Stoffe ausmacht. Acht bis 35 Prozent werden in der Regel durch Aluminiumoxid und anderen Mineralien sowie Spurenelementen gedeckt, zu denen neben Eisen und Kieselsäure folgende zu den wichtigsten zählen:

  • Magnesium
  • Kalzium
  • Kalium
  • Molybdän
  • Mangan

Hauptnährstoffe sind hingegen nur minimal oder gar nicht enthalten, weshalb dieses Pflanzenmittel sich auch nicht in die Reihe herkömmlicher Dünger eingliedert.

Verwendungszweck

Rosen

Während klassische Düngemittel in erster Linie direkt auf die Pflanze wirken und eine zusätzliche Nährstoffversorgung bereitstellen, zielen Gesteinsmehle rein auf die Bodenqualität. Hier sind sie in der Lage diese zu verbessern/optimieren, indem sie den Erdbereich mit mineralischen Spurenelementen anreichert. Je nach Ausgangsprodukt wird es zudem zur Steigerung der Nährstoffspeicherung der Erde verwendet. Gesteinsmehle können über einen höheren Kalkgehalt verfügen und neutralisieren so saure Böden. Für eine Anwendung für den Rasen oder für Rosen, ist ein erhöhter Kalkgehalt allerdings weniger geeignet.

Bei feuchten Erdregionen wirken hingegen Lava- und Basaltmehl positiv auf die Speicherkapazität von Nährstoffen und Bildung von Humus. Es wird vor allem von Hobbygärtnern genutzt, die ökologisch mit Pflanzenjauchen düngen. Durch das Beimischen von Urgesteinsmehl wird der ansonsten strenge Geruch gemildert, was insbesondere bei Gemüsebeeten nahe von Wohnhäusern oder Außensitzanlagen von Vorteil ist.

Wirkung

Die Wirkung von Gesteinsmehl, das auf dem Rasen oder im Rosenbeet ausgebracht wird, zeigt sich erst mit der Zeit, wenn es regelmäßig über einen längeren Zeitraum angewendet wurde. Gelegentliches ausbringen des Urgesteinsmehls auf die Erde von Rasen oder Rosen wird keine sichtbare Wirkung zeigen. Zu berücksichtigen ist bei der Anwendung auf Rasen und in Rosenbeeten, dass hier mitunter unterschiedliche Ansprüche bestehen. Aus diesem Grund gibt es für Rasen spezielle Gesteinsmehlprodukte und für Rosen kann ein herkömmliches Urgesteinsmehl-Pflanzenprodukt für besonders empfindliche Blumen verwendet werden. Ist eine langfristige Wirksamkeit erreicht, endet diese nach ungefähr drei Jahren nach dem letzten Ausbringen.

Tipp:

Bringen Sie mindestens einmal im Jahr Gesteinsmehl im Rosenbeet und/oder dem Rasen aus. Dies reicht schon, um die Wirkungsdauer immer wieder um ein ganzes Jahr zu verlängern, sofern eine ausreichend hohe Dosis gewählt wird.

Rasen

Die Bestandteile eines Gesteinsmehls zersetzen sich auf eine langsame Art und Weise und werden damit ebenso langsam pflanzenverfügbar. Beim Rasen äußert sich die Wirkung in einem dichten und kräftigen Wachstum sowie einer satt-grünen Grasfarbe. Unkraut hat damit immer weniger Chancen, sich im Rasen auszubreiten. Eisen und Magnesium minimieren zum Beispiel das Mooswachstum im Rasen.

Rosen

Bei Rosen verhilft das Urgesteinsmehl für mehr Widerstandsfähigkeit und macht sie resistenter gegen Krankheiten. Zudem schützt es Rosen vor Parasiten. Bei einem vorhandenen Schädlingsbefall mindert es die Parasitenaktivität und hilft bei Erkrankungen zu einer erhöhten Chance der Genesung. Durch die verbesserte Bodenqualität wird das Wachstum angeregt und im Idealfall die Blütezeit verlängert.

Tipp:

Je feiner das Urgesteinsmehl zermahlen ist, desto schneller setzt eine Wirkung ein, weil kleinste Teilchen schneller ins Erdreich gelangen und dementsprechend schneller wirken können. Achten Sie beim Kauf also immer auf einen hohen Feinheitsgrad.

Dosis und Anwendung

Urgesteinsmehle werden in der Regel von Frühjahr bis Herbst verabreicht. Zur kontinuierlichen Verbesserung der Bodenqualität und Mineral- und Spurenelementversorgung sollte es ab Frühjahr durchgehend alle vier Wochen in kleinen Mengen auf den Rasen und in die Rosenbeet gegeben werden. Bester Beginn ist vor der Düngesaison, denn durch das Mehl und dessen Wirkung können im gleichen Jahr bereits die Inhaltsstoffe von Düngemitteln besser gespeichert werden.

Eine Überversorgung ist nicht zu befürchten. Je nach Produkt variiert die durch die Hersteller empfohlene Dosis. An dieser können Sie sich orientieren. Üblich ist eine Dosis auf kalkhaltigen Erdreichen von bis zu 150 Gramm pro Quadratmeter. Bei sauren Böden liegt die gängige Dosis in der Regel zwischen 200 Gramm und 300 Gramm. Starkzehrer, wie Rosen und Rasen vertragen Maximaldosen.

Rasen - Wiese - Gras

Besteht ein akuter Fall von Mangelerscheinungen, Unkräutern, Schädlingen oder Pilzerkrankungen, ist die Dosis zu erhöhen und die Gaben auf einmal täglich zu erhöhen. Die Verabreichung hat in Kombination mit viel Wasser zu erfolgen, da Gesteinsmehle auf diese bei ihrer Zersetzung angewiesen sind, die erfolgen muss, bevor sie ihre Wirkung verbreiten können.

Ausbringen

Bei der Verteilung von Urgesteinsmehl stehen Ihnen bei Rosen und dem Rasen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl:

Rosen

  • Per Hand das Mehl über das Beet und die Rosen streuen – empfiehlt sich bei Schädlingsbefall oder zur Vorbeugung
  • Mit Wasser mischen und der Erde als Gießwasser zuführen – Bei Schädlingsbefall auch zum Besprühen geeignet
  • Beim Einpflanzen gegebenenfalls mit Kompost in das Erdreich gut verteilt einbringen
  • Mehl auf der Erde um die Rose verteilen und gießen, damit es einsickert
  • Beim Herstellen anderer ökologischer Düngemitteln wie beispielsweise Brennnesseljauche, kann es hinzugefügt werden

Rasen

  • Vor dem Ausbringen Rasen schneiden und vertikutieren
  • Urgesteinsmehl mit der Hand oder dem Düngerwagen gleichmäßig auf der Rasenpflege verteilen
  • Anschließend Rasen sprengen – bei bevorstehendem Regen kann darauf verzichtet werden
  • Mit der Rasensaat auf der Erdoberfläche verteilen
  • Vor dem Auslegen von Rollrasen in den oberen Erdbereich einarbeiten

Kaufen

Im Fachhandel sind unzählige verschiedene Gesteinsmehlprodukte erhältlich. Da fällt es oft nicht leicht, sich für das Richtige zu entscheiden. Grundsätzlich gilt wie bereits zuvor erwähnt: nutzen Sie für Ihre Wiese nur speziell für Rasenflächen geeignetes Gesteinsmehl und für Rosen Produkte für empfindliche Pflanzen. Überwiegend zeigen sich Rosenarten gegenüber Kalk empfindlich, so dass Sie hier beim Kauf auf einen geringen Calciumgehalt achten sollten. Die Preise können stark variieren. Hier lohnt sich gegebenenfalls ein Preisvergleich, denn trotz eventuell großer Preisdifferenz können sehr wohl die gleichen Inhaltsstoffe in ähnlicher Zusammensetzung in Produkten verschiedener Preisklassen vorhanden sein.

Orientieren können Sie sich an einem Euro pro Kilogramm. Erhältlich ist das Gesteinsmehl in 2.5, 5 sowie 10 Kilogramm Säcken/Packungen. Lavagesteinsmehl zeigt sich allerdings meist etwas teuer. Aber vor allem für den Rasen lohnt sich die Mehrausgabe, da es einen der höchsten Eisenanteile hat und damit optimal für die Ansprüche eines gepflegt aussehenden Rasens geeignet ist.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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