Diese Vorteile hat Flüssigdünger – Tipps zum Herstellen
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In dieser Hinsicht sind sich Landwirte und Hobbygärtner einig; Flüssigdünger gehört die Zukunft. Die Liste positiver Eigenschaften gegenüber Feststoffdünger ist lang und überzeugend. Während im gewerblichen Pflanzenanbau weiterhin unbekümmert zu mineralischen Präparaten gegriffen wird, favorisieren umwelt- und gesundheitsbewusste Freizeitgärtner organische Dünger. Die bisherige Problematik der eigenständigen Herstellung von Flüssigdünger löst sich allmählich auf, dank eines großen Erfahrungsschatzes, der sich angesammelt hat. Machen Sie sich hier vertraut mit allen Vorteilen von Flüssigdünger. Profitieren Sie von nützlichen Tipps zum Herstellen.
Alle Vorteile auf einen Blick
Den Pflanzen in Haus und Garten erforderliche Nährstoffe in flüssiger Form zur Verfügung zu stellen, zieht selbst bei genauerem Betrachten nur Vorteile nach sich. Die zentralen Aspekte führt der folgende Überblick vor Augen:
- Nährstoffe stehen den Pflanzen umgehend zur Verfügung
- ebenmäßigere Verteilung gegenüber Granulatstreuern
- aufwändiges Einharken von Granulat ins Erdreich entfällt
- es entsteht keine gesundheitsschädliche Staubentwicklung
- keine Investition in kostspielige Streuwagen erforderlich
- exaktere Dosierung möglich, auf den Milliliter genau
- keine Gefahr durch Verätzungen auf trockenem Boden
- dank Blattdüngung umgehende Behebung von Ernährungsstörungen
- effektive Deckung von saisonalen Bedarfsspitzen in der Nährstoffversorgung
Von Flüssigdünger profitieren somit Pflanzen und Gärtner gleichermaßen. In diesem Zusammenhang dürfte zugleich der arbeitsorganisatorische Aspekt von Interesse sein, denn die Applizierung von Feststoffdünger ist deutlich witterungsabhängiger.
Flüssigdünger selbst herstellen – nützliche Tipps
Über einen langen Zeitraum standen naturverbundene Hobbygärtner vor dem Problem, dass sie die Vorteile von Flüssigdünger einzig aus handelsüblichen mineralisch-chemischen Präparaten ziehen konnten. Durch diesen Umstand ließ sich die große Gemeinschaft der Freizeitgärtner nicht beirren und experimentierte so lange mit natürlichen Zutaten, bis sich herausstellte, wie beispielsweise flüssiger Kompost herzustellen ist. Mittlerweile hat sich ein umfangreicher Fundus an wichtigen Erkenntnissen herauskristallisiert, wie Flüssigdünger für den Kleingarten herzustellen ist, ohne mit chemischen Giftstoffen zu hantieren. Die folgenden Tipps zum Herstellen geben einen Abriss zum aktuellen Wissensstand.
Pflanzenjauchen – ein natürlicher Flüssigdünger
Brennnesseln sind reich an Stickstoff, Beinwell liefert Kalium satt, Schachtelhalmbrühe beugt Pilzkrankheiten vor; die Liste an Pflanzen, die wirksame Inhaltsstoffe aufweisen, ist lang. Mit wenigen Handgriffen und ein wenig Geduld, verwandeln sie sich in intensive Pflanzenjauchen, den idealen biologischen Flüssigdüngern für den ganzen Garten. Ihre Herstellung verläuft stets nach dem gleichen Prinzip:
- ein Kilogramm frische Blätter von nicht blühenden Pflanzen sammeln
- in einem Holzbottich mit 10 Litern Wasser (Regen- oder Teichwasser) mischen
- abdecken mit Maschendraht oder einem Gitter, damit keine Tiere hineinfallen
- am sonnigen, abgelegenen Gartenplatz aufstellen und täglich umrühren
- nach dem 14-tägigen Gärungsprozess die Mischung abseihen
Wenn Sie bislang die Herstellung einer Pflanzenjauche als Flüssigdünger mieden aufgrund des üblen Gestanks, nutzen Sie die folgenden Tipps zur effektiven Geruchsminderung:
- bei jedem Rührvorgang Gesteinsmehl, Bentonit oder Humofix hinzufügen
- Kamille, Baldrian oder Eichenblätter wirken ebenfalls geruchsreduzierend
- zusätzlicher Sauerstoff durch eine Aquariumpumpe am Gefäßboden vertreibt den Gestank
Das lästige Abseihen einer Pflanzenjauche im Anschluss an den Gärvorgang ersparen Sie sich, wenn das Pflanzenmaterial in einer alten Gardine oder einem Netz in den Bottich gelegt wird. In diesem Fall können die Blätter die Aquariumpumpe nicht verstopfen.
Kompost modifizieren zu Flüssigdünger
Reifer Kompost repräsentiert den ultimativen organischen Dünger für den Nutz- und Ziergarten. Hier sind alle Nährstoffe enthalten, die eine üppig wachsende Pflanze benötigt, ohne den geringsten chemischen Bestandteil hinzufügen zu müssen. Aufgrund seiner Beschaffenheit, reduzierte sich sein Anwendungsspektrum lange Zeit auf die Beeterde, wo Kompost mit der Harke eingearbeitet wird. Damit Ihre Kübelpflanzen ebenfalls in den Genuss der natürlichen Nahrung kommen, verwandeln Sie ausgereiften Gartenkompost nach der folgenden Methode in Flüssigdünger:
- In einen Holzbottich 1 Liter gesiebten Kompost einfüllen.
- Darüber 5 Liter Wassen gießen und umrühren.
- Einen Löffel Urgesteinsmehl hinzufügen zur Vitalisierung der Mikroorganismen.
- Aufstellen am äußeren Ende des Gartens und abdecken.
Nach 2 bis 3 Tagen ist der selbst hergestellte Kompost zum Gießen fertig. Hierzu seihen Sie die Flüssigkeit ab, ohne die Mischung zuvor noch einmal umzurühren.
Flüssigen Blumendünger selbst herstellen
Damit der Blumenstrauß in der Vase seine verschwenderische Blüte lange präsentiert, sind zusätzliche Nährstoffe, wie Stickstoff, Kalium und Phosphor unabdingbar. Gleiches gilt für blühende und immergrüne Zimmerpflanzen. Im Dienste der Umwelt entscheiden sich Hobbygärtner in diesem Fall ebenfalls für die Verwendung eigenhändig hergestellten Flüssigdüngers. Die populärsten Beispiele:
- Kartoffelwasser: abgekühlt als Gießwasser verwendet, gibt es wertvolle Nährstoffe ab
- Abgestandenes Bier: hierin ist eine Fülle nahrhafter Bestandteile enthalten, die sich beim Wässern entfalten
- Backhefe: einen frischen Hefewürfel in 10 Litern Wasser auflösen und damit die Pflanzen gießen
- Cola oder Kaffee: liefert Pflanzen in saurer Erde wichtige Nährstoffe und senkt den pH-Wert
- Eierwasser: verwendet als Gießwasser, versorgt es die Blumen mit Kalzium und Sauerstoff
- Speisenatron: einmal im Monat 1 Esslöffel aufgelöst in 2 Litern Gießwasser, ideal für kalkliebende Pflanzen
Eine Vielzahl an Zutaten für Flüssigdünger haben Sie folglich bereits im Haus. In diesem Zusammenhang darf nicht übersehen werden, dass eine unverzügliche Wirkung auf die Blumen und Pflanzen nicht zu erwarten ist. Konsequent verabreicht, entfalten sich der erwünschte Effekt im Laufe der Zeit trotzdem.
Flüssigdünger für den Rasen
Ein sattgrüner Rasenteppich entwickelt sich nicht ohne eine ausgeklügelte Versorgung mit zusätzlichen Nährstoffen. Bei der Verwendung von Rasendünger in Granulatform lauert indes stets die Gefahr einer Überdüngung. Mit einem organischen Flüssigdünger vitalisieren Sie die Gräser, ohne eine Verätzung oder Verbrennung zu riskieren. Als ausgesprochen effektiv hat sich hier Rote-Beete-Jauche bewährt. Lassen Sie 1 Kilogramm Blätter und Stängel in 10 Litern Wasser für 14 Tage gären. Diesen natürlichen Rasendünger applizieren Sie nach besonderen Strapazen oder einer Neuanlage zwei Mal pro Woche, verdünnt im Verhältnis 1:10. Die Grünfläche wird sich innerhalb kurzer Zeit prächtig erholen und dicht wachsen.
Fazit der Redaktion
Flüssigdünger überzeugt mit schlagkräftigen Vorteilen, wie einer rasanten Wirkung und einer unkomplizierten Anwendung. Um in den Genuss der zahlreichen positiven Attribute zu gelangen, ist ein Hobbygärtner nicht gezwungen, auf mineralische Präparate aus dem Handel zurückzugreifen. Dank einfacher Rezepturen lässt sich Kompost ebenso zu Flüssigdünger modifizieren, wie stickstoffhaltige Brennnesseln oder kaliumreiche Beinwellblätter. Der unvermeidliche Gestank wird deutlich reduziert durch die Zugabe von Gesteinsmehl oder der gezielten Zufuhr von Sauerstoff mittels einer Aquariumpumpe. Wer diesen Aufwand scheut, nutzt die verschiedensten Hausmittel, um deren Nährstoffe als Flüssigdünger für Blumen zu nutzen.
Wissenswertes zu Flüssigdüngern in Kürze
Flüssigdünger hat dem Feststoffdünger (z.B. Düngestäbchen) gegenüber den Vorteil, dass der Dünger direkt und unmittelbar in die Erde eindringt und die Wurzel sofort mit Nährstoffen versorgt.
Phosfik
- Der Flüssigdünger Phosfik ist ein phosphor- und kaliumbetonter Dünger für Obst, Wein, Gemüse und Zierpflanzen.
- Phosfik sorgt für eine gezielte Nährstoffversorgung der Kulturen mit allen Haupt- und Spurenelementen.
- Der Flüssigdünger stärkt die Widerstandskraft und verbessert die Farbe, das Aroma und den Geschmack der Früchte.
- Ein weiterer Vorteil ist, dass der Flüssigdünger die Bildung pflanzeneigener Abwehrstoffe unterstützt. Phosfik darf nur verdünnt angewendet werden.
Protamin
- Protamin ist ein Flüssigdünger, in dem das Kupfer mit Aminosäuren und Huminsäuren komplexiert ist.
- Dadurch findet eine tatsächliche Aufnahme von Kupfer in der Pflanze statt. Die organischen Bestandteile fördern das Wachstum.
- Die Vorteile des Flüssigdüngers Protamin bestehen in der Krankheitsvorbeugung und die Zellteilung wird gefördert.
- Der Dünger eignet sich für Obst, Gemüse und Kräuter.
Boromin
- Boromin ist ein neuartiger Flüssigdünger mit zehn Prozent Bor auf der Basis von Borethanolamin.
- Die enthaltenen Aminosäuren erhöhen die Haftfähigkeit und vermindern Herbizidbefall.
- Boromin eignet sich zum düngen von Raps, Zuckerrüben, Kartoffeln und Gemüse.
Vitalet
- Vitalet ist ein spezieller Blattdünger mit hochwirksamem Calcium.
- Er stärkt das Zellwandgewebe, wirkt vitalisierend und bringt deutliche Qualitätsverbesserungen.
- Er bewirkt die gezielte Nährstoffversorgung bei Calcium-Mangelerscheinungen wie Innenbrand im Salat, Fruchtfäule bei Tomaten und Stippe in Äpfeln.
- Vitalet eignet sich besonders zum düngen von Salaten, zum Beispiel Feld- oder Blattsalat.
Rizammina
- Rizammina ist ein einzigartiger organomineralischer Dünger für die effiziente Blattdüngung im Obst- und Weinbau.
- Der Flüssigdünger sorgt für eine verbesserte Frucht- und Knollengröße.