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Brennnesseljauche ansetzen – Anleitung

Die unscheinbaren Blüten der Brennnessel stellen keine Zierde dar und wo sich die genügsame Pflanze erst mal angesiedelt hat, breitet sie sich zumeist auch schnell aus, da sie kaum Ansprüche an den Standort stellt. Trotzdem lohnt es sich, die Brennnessel im Garten zu dulden. Neben der Verwendung als blutreinigender Tee oder als Frühjahrsgemüse, das nach dem langen Winter den Stoffwechsel anregt, eignet sie sich auch wunderbar zur einfachen Herstellung von einem wirkungsvollen und zudem noch voll biologischem Pflanzendünger: der Brennnesseljauche.

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Einfache Herstellung von Brennnesseljauche

Brennnesseljauche wird am besten im Frühjahr angesetzt, bevor die Brennnesseln zu blühen beginnen. Dann können die kompletten Pflanzen verwendet werden. In einem geeigneten Gefäß aus Holz oder Kunststoff werden die kleingeschnittenen Pflanzenteile locker gesammelt und der Behälter mit Regenwasser aufgefüllt. Da der nun folgende Gärungsprozess sehr geruchsintensiv ist, empfiehlt es sich, den Bottich etwas abseits im Garten zu platzieren und abzudecken. Direkte Sonneneinstrahlung beschleunigt den Vorgang der Gärung. Die folgenden zwei Wochen wird die Jauche täglich in Maßen umgerührt, um sie mit Sauerstoff anzureichern. Zuviel Rühren wirkt kontraproduktiv, da dadurch viele Bestandteile oxidiert werden und sich das Ammoniak verflüchtigt. Blasen auf der Wasseroberfläche sind ein Anzeichen dafür, dass der Gärungsprozess in Gange ist. Nun werden nochmal frische Pflanzen untergerührt. Nach weiteren zwei Wochen bilden sich keine Blasen mehr, der stechende Geruch lässt nach und die Brennnesseljauche ist einsatzbereit.

Verschiedene Zusatzstoffe

Die Jauche darf weder zu frisch noch zu konzentriert sein, da sie sonst zu scharf für die Pflanzen und die Organismen im Boden ist. Im Extremfall hat sie dann die gegenteilige Wirkung: Sie verliert Nährstoffe, verursacht Geilwüchsigkeit und Schädlingsbefall. Dem lässt sich durch den Zusatz von biologisch-dynamischen Kräuterpräparaten vorbeugen. Gesteinsmehl ist ein Bodenhilfsstoff und ein geeignetes Mittel, die anaeroben Bakterien mit den nötigen Mineralien zu versorgen, so dass sie das Ammoniak in der Jauche binden. Um die aufsteigenden Dünste aus dem Jauchebehälter aufzufangen, bieten sich Strohhäcksel, Sägespäne oder Torfmull an. Sie bilden eine schwimmende Decke auf der Wasseroberfläche und verhindern so die Geruchsbelästigung.

Mischverhältnis

Je nachdem was gedüngt werden soll, wird die Brennnesseljauche in unterschiedlichem Verhältnis mit Wasser verdünnt und regelmäßig zum gießen verwendet. Gesammeltes Regenwasser ist dem mit Chlor aufbereitetem Leitungswasser vorzuziehen, da es in der Regel auch kalkärmer ist. Dabei sind folgende Mischverhältnisse zu beachten:

  • Rasenflächen eins zu fünfzig
  • Setzlinge und junge Pflanzen eins zu zwanzig
  • Ältere Pflanzen und Starkzehrer eins zu zehn
  • Pflanzenschädlinge eins zu eins
Brennnesselsud

Für die Bekämpfung von Schädlingen empfiehlt es sich, die verdünnte Jauche in eine Sprühflasche zu füllen und die befallenen Teile der Pflanze direkt zu besprühen.

Anwendung

Brennnesseljauche ist ohne großen Aufwand schnell und kostengünstig produziert. Auf den Einsatz von Gift und Chemie kann dabei ganz verzichtet werden. Zudem lässt sie sich im Garten sehr vielseitig anwenden:

  • Ausreichende Nährstoffversorgung von stark zehrenden Gemüsesorten während der Wachstumsperiode
  • Unterstützung der Pflanzen bei der Bildung von Blattgrün
  • Wirksame Bekämpfung von Blattläusen und anderen Pflanzenschädlingen
  • Anregung und Beschleunigung der Humusherstellung im Kompost

Das ganze Jahr über kann die entnommene Wassermenge wieder aufgefüllt und so über einen steten Vorrat an Düngemittel und Pflanzenschutz verfügt werden. Im Frühjahr werden dann die Reste vom letzten Jahr unverdünnt auf die zu bestellende Erde verteilt.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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