Anleitung: Rhododendronerde selber mischen & Zusammensetzung
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Rhododendron ist in Japan und China heimisch. Der Zierstrauch stellt an seine Erde besondere Ansprüche. Sie ähneln den Ansprüchen von Azaleen und Erika, denn alle Pflanzenarten sind Heidekrautgewächse. Sie benötigen einen ph-Wert zwischen 4,5 und 5,5, also einen sauren Boden. Auf weniger sauren Böden gedeiht „Inkarho-Rhododendron“, eine ganz besondere Züchtung.
Rhododendron ist ein Blickfang im Garten. Es gibt über 1000 verschiedene Sorten. Zeitige Arten blühen schon dann, wenn alle anderen Gartenstauden und Sträucher noch in Startlöchern stehen, bereits im Frühjahr. Andere warten bis zum Juni. Für die bunte Farbenpracht von weißen über gelben bis zu roten und violetten Blüten stellen Rhododendren jedoch besondere Ansprüche an ihr Pflanzsubstrat. Neben einem halbschattigen Platz, wo sich die Gehölze richtig entfalten können, sollte der Boden sauer sein. Ist von Natur aus kein saurer Boden vorhanden, dann kann mit einer Bodenverbesserung durch geeignete Rhododendronerde nachgeholfen werden.
Wie ist die optimale Erde für Rhododendren beschaffen?
Rhododendron benötigt ein ph-Wert zwischen 4,5 und 5,5. Im Boden sollten Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Mangan, Bor, Kupfer und Zink enthalten sein. Ein Wert zwischen 5,0 bis 5,5 wird bei einer Mischung von vier Prozent organischer Substanz und unter fünf Prozent Tonanteil erreicht. Diese Konzentration findet sich in der Natur im Marschland vor Mooren. Der dekorative Rhododendron hat einen hohen Nährstoffbedarf der durch regelmäßige Düngergaben gedeckt werden muss. Die Pflanze benötigt viel Wasser, verträgt aber keine Staunässe. Spezielle Erde für Rhododendron besteht neben Gartenerde aus:
Rindenhumus
Rindenhumus ist eine fein gemahlene Form des Rindenmulches. Der Humus ist mit Stickstoff angereichert und hat einen ph-Wert von 5,5. Er wird zur Bodenverbesserung verwendet. Er fördert das Wurzelwachstum und die Bodenaktivität. Rindenhumus ist im Baumarkt erhältlich.
Lauberde
Lauberde entsteht aus kompostiertem Laub, das im Herbst in den Komposter gegeben wird. Dazu kommt Stickstoff und eine Schicht Erde. Der Kompostiervorgang dauert zwei Jahre. Lauberde ist leicht sauer.
Sand
Sand dient zur Verbesserung von Lehm- und Tonböden. Er sorgt für eine bessere Durchlüftung und Feuchtigkeit läuft besser ab. Sand hat einen ph-Wert unter 5.
Guano
Der Dünger ist zu 100 Prozent ein natürlicher Dünger. Er setzt sich aus Kot von Vögeln, aus natürlichem Stickstoff, natürlichen Phosphor und Gesteinsmehl zusammen. Er fördert das Wachstum und die Bodenaktivität. Der organische Dünger ist im Gartenfachhandel erhältlich.
Nachteile von gekauftem Pflanzsubstrat
Handelsüblichem Substrat ist Torf beigemischt, um einen günstigen ph-Wert für Rhododendron zu erreichen. Der Torfabbau zerstört die einzigartige Fauna und Flora der Moore. Jährlich verbrauchen Hobbygärtner rund zwei Millionen Quadratkilometer Torf. Mittlerweile stammt der Torf nicht nur aus einheimischen Mooren sondern wird zum Beispiel aus Litauen und Estland importiert. Damit greift die Zerstörung der Moore europaweit um sich. Dabei ist der Einsatz von Torf im Garten nicht unumstritten. Ist Torf ausgetrocknet, dann kann er kein Wasser mehr speichern. Zudem versauert er den Boden. Dadurch werden in Torf gespeicherte Schwermetalle freigesetzt, die sich im Boden ablagern und später von anderen Pflanzen wieder aufgenommen werden. Normaler Gartenerde können als Torfersatz Lauberde und kompostierte Fichtennadeln beigemischt werden.
Substrat selbst mischen
Rindenkompost, Gartenerde, Sand zu gleichen Teilen ergeben eine taugliche Rhododendronerde. Sand dient dabei zur Verbesserung schwerer Böden. Rindhumus ist für das saure Milieu zuständig. Holzkohle oder Asche hilft bei der Desinfektion. Gängige Pilzkrankheiten lassen sich so verhindern. Ein Feuchtigkeitsspeicher ist Tongranulat. Es macht den Boden lockerer.
Den ph-Wert bestimmen
Der richtige ph-Wert ist essentiell für das Wachstum des Rhododendrons. Damit die Zutaten in der Gartenerde richtig dosiert werden, muss der ph-Wert bestimmt werden. Im Gartenfachhandel sind dazu Teststreifen erhältlich. Zusätzlich benötigen Sie abgekochtes Wasser. Zur Bestimmung wird eine Probe der selbst gemischten Rhododendronerde mit dem sterilen Wasser zu einem Brei vermischt. Der Teststreifen wird für rund zehn Minuten darin eingetaucht. Er färbt sich entsprechend. Anhand einer beiliegenden Farbskala kann nun der ph-Wert der Erde abgelesen werden.
Ist der ph-wert zu niedrig oder zu hoch, dann müssen die einzelnen Inhaltsstoffe anders dosiert werden. Mischen Sie die Rhododendronerde zum Schluss kräftig durch.
Das Pflanzloch
Wässern Sie den Wurzelballen des Rhododendron vor dem Einpflanzen ausreichend. Das Pflanzloch muss rund viermal so groß wie der Wurzelballen des Rhododendrons sein. Ist der Gartenboden schlecht durchlässig, dann wird als unterste Schicht eine Drainage ins Pflanzloch gegeben. Füllen Sie nun so viel Pflanzsubstrat auf, dass der Wurzelballen nur rund drei Zentimeter Tiefer als im Anzuchttopf im Pflanzloch steht. Rhododendren sind Flachwurzler. Wenn die Wurzelhälse zugeschüttet werden und das Wurzelgeflecht zu wenig Luft bekommt, dann verkümmern die Pflanzen. Füllen Sie nun die restlichen Zwischenräume mit Rhododendronerde auf und treten Sie die Erde leicht an. Legen Sie einen Gießrand an und gießen Sie den Rhododendron mit acht bis zwölf Litern Wasser an. Später wird das Gehölz wöchentlich gegossen.
Häufig gestellte Fragen
Wenn der Boden zu kalkhaltig ist oder der ph-Wert nicht passt, dann sollte ein Aushub gemacht und selbst gemischte Rhododendronerde dafür eingefüllt werden.
Ein guter Termin für das neue Einpflanzen ist im Mai nach den Eisheiligen. Ältere Pflanzen werden im zeitigen Herbst zwischen September und November oder im zeitigen Frühjahr zwischen Anfang März und Mitte Mai umgesetzt. Dazu werden die Zweige zusammen gebunden, um das Abbrechen zu verhindern.
Ältere Exemplare können bis zu drei Meter hoch und mindestens ebenso breit werden. Sträucher werden einzeln, aber auch in Hecken gepflanzt. Kleine Arten kommen in Töpfen und Pflanzkübeln gut zurecht. Für jeden Platzbedarf gibt es eine passende Züchtung.
Rhododendron benötigt einen lichten Halbschatten.