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Mineralisches Substrat für Kakteen und Sukkulenten

Kaktus im Topf

Kakteen und Sukkulenten sind sehr genügsame Pflanzen, was die Auswahl eines Substrates beeinflusst. Bevorzugt werden mineralische und humusarme Erden, doch gibt es bei deren Zusammensetzung viele Variationsmöglichkeiten. Mineralische Substrate können auch selbst gemischt werden, um für die Kakteen und Sukkulenten einen optimalen Nährboden zu schaffen, in dem sie sich gut entwickeln können.

Kakteen und Sukkulenten sind jene Pflanzen, die auch Menschen ohne grünen Daumen viel Freude machen können. Wer sich bereits näher mit Kakteen beschäftigt hat, der wird schnell feststellen, dass sie bereits in ihren Herkunftsländern und die unwegsamsten und unfruchtbarsten Landstriche besiedeln. Hierzulande stellen die Kakteen und Sukkulenten ähnlich geringe Ansprüche und benötigen auch einen wenig nährstoffreichen Boden. Das ideale Substrat für Kakteen besteht daher zu einem Großteil aus mineralischen Bestandteilen. Bei der Auswahl der einzelnen mineralischen Komponenten gibt es allerdings viele Möglichkeiten zur Variation, wodurch für Kakteen und Sukkulenten individuelle Substrate gemischt werden können.

Video-Tipp

Kakteensubstrate – weniger ist mehr!

Weltweit gibt es rund 1800 verschiedene Kakteenarten und hinzu kommen nochmals mehrere Tausend verschiedene Arten an Sukkulenten. Trotz der verschiedenen Arten gibt es eines, was diese Pflanzen gemeinsam haben – ihre Vorliebe für Standorte, die sich durch wenig nährstoffreiche Böden auszeichnen. Entsprechend sollte auch das Substrat aufgebaut sein, das für die meisten Kakteen leicht sauer sein sollte. Ein ph-Wert zwischen 5,5 und maximal 7 wäre optimal. Wichtig für das Substrat ist, dass es eine hohe Luft- und Wasserdurchlässigkeit besitzt. Wie in der Natur, wo die Kakteen und Sukkulenten auf steinigen und kiesigen Boden wachsen, entsteht dadurch keine Staunässe und überschüssige Nährstoffe können abfließen. Dies ist auch für die Zucht im Topf wichtig, da die Kakteen und Sukkulenten unmittelbar nach der Düngung, die meist in flüssiger Form passiert, speichern und überflüssige Nährstoffe würden dann zu einer Überdüngung führen.

Ungeeignete Substrate

schwiegermutterstuhl

Für Kakteen und Sukkulenten gänzlich ungeeignet ist Blumenerde aus dem Handel, die zu einem starken Wachstum, jedoch in weiterer Folge auch zu Fäulnis folgen kann. Außerdem sollte das Substrat einen ph-Wert von sieben nicht übersteigen, da anderenfalls der Boden zu sauer ist, was die Kakteen langfristig abtötet. Wer sich nicht sicher ist, welchen ph-Wert der Boden hat, der kann sich beispielsweise aus der Apotheke ein Testset besorgen und selbst den ph-Wert bestimmen. Nicht jedes Mineral eignet sich auch für Kakteen und in keinem Fall darf Bausand verwendet werden. Dieser ist zu kalkhaltig und kann zu einer sogenannten Chlorose führen. Dabei wird die Bildung von Chlorophyll gehemmt, was langfristig dazu führt, dass die Kakteen und Sukkulenten absterben.

Tipp:

Das Substrat sollte im Bezug auf den Kalkgehalt angepasst werden, wenn das Gießwasser sehr kalkhaltig ist. Hier sollte generell auf ein kalkärmeres Substrat geachtet werden, da die Kakteen mit Kalk über das Gießwasser versorgt werden.

Zuschlagstoffe

Die Liste an möglichen Substraten ist lang, da zwar alle Kakteen und Sukkulenten mineralische und nährstoffarme Substrate bevorzugen, jedoch beispielsweise heimische Sukkulentenarten durchaus einen höheren Anteil an Humus vertragen als beispielsweise Sukkulenten aus Mexiko.

Lavagrus

Lavagrus ist ein vulkanisches Material, das eine Körnung zwischen drei und sieben Millimeter haben sollte. Es besitzt die Eigenschaft, dass es große Mengen an Wasser speichern kann, die dann nach und nach wieder an die Pflanzen abgegeben werden.

Bimskies

Bimskies ist ebenfalls vulkanischen Ursprungs und hat einen leicht sauren ph-Wert. Verwendet sollten vom Bimskies nur feinkiesige Bestandteile, da feiner Sand bzw. Staub das Substrat unnötig verdichten könnte.

Urgesteinsgrus

Urgesteinsgrus besteht aus Granit oder Gneis und ist leicht sauer. Der Vorteil ist, dass dieses Material einen hohen Anteil an Nährstoffen wie Kalium oder Eisen hat, die sich nach und nach aus dem Gestein lösen und, die Kakteen und Sukkulenten damit versorgt werden.

Blähschiefer

Blähschierer ist optimal um eine Drainage am Boden des Topfes anzulegen. Außerdem sorgt er für Stabilität und sorgt gleichzeitig für eine gute Luft- und Wasserdurchlässigkeit.

Quarzsand/Quarzkies

Quarzsand bzw. Quarzkies wird zur Auflockerung des Substrats verwendet und kann auch zur Abdeckung der Oberfläche verwendet werden.

Kieselgur

Kieselgur hat einen ph-Wert von etwa 5,5 und gibt nach und nach wichtige Nährstoffe für die Kakteen und Sukkulenten ab. Außerdem kann er sehr gut Feuchtigkeit binden, wodurch verhindert wird, dass es zu einer Schimmelbildung kommt.

Neben diesen Zuschlagstoffen gibt es noch weitere Zusätze wie etwa Lehm, Perlit u.v.m. die dem Substrat beigemengt werden. Wichtig bei der Auswahl der Zuschlagstoffe ist, dass vorwiegend jene Stoffe verwendet werden, die auch in der Heimat der Kakteen und Sukkulenten vorkommen.

Optimale Mischung

hoodia kaktus

Wer noch wenig Erfahrungen mit Kakteen hat, der kann eine fertige Erde aus dem Fachhandel nehmen und diese mit Zuschlagstoffen mischen. Der Anteil an Kakteenerde sollte jedoch nicht mehr als 75 % betragen und die restlichen 25 % können beispielsweise mit Bimskies aufgefüllt werden, der auch gut Nährstoffe speichern kann. Wer bereits Erfahrung mit der Zucht von Kakteen hat, der kann sich auch zur Gänze das Substrat selbst mischen, das beispielsweise auch einen geringen Anteil an mindestens drei Jahre altem Humus enthalten kann. Für die Aussaat von Kakteen und Sukkulenten sollte der Anteil an Humus jedoch etwas größer sein und rund 1/3 einnehmen. Der Rest besteht aus fein gesiebtem mineralischen Substrat, das mit dem Humus vermengt wird.

Tipp:

Das Substrat von Kakteen und Sukkulenten, die aus dem Großhandel kommen, ist oft nicht langfristig für die Pflanzen geeignet. Daher sollten die Pflanzen rasch ein frisch angemischtes Substrat umgetopft werden, damit es beispielsweise nicht zu Staunässe oder in weiterer Folge faulenden Wurzeln kommen kann.

Häufig gestellte Fragen

Wie wird das Substrat vor der Aussaat behandelt?

Vor der Verwendung des mineralischen Substrats wird es gut angefeuchtet und im Backofen 30 Minuten bei rund 150 °C sterilisiert. Dadurch werden beispielsweise Pilzsporen abgetötet, die die Pflanzen schädigen können. Eine sterilisierte Erde ist besonders wichtig bei der Aussaat, da sonst fremdes Saatgut keimen und den Kakteen und Sukkulenten unnötig Nährstoffe wegnehmen könnte.

Ton- oder Plastiktopf?

Hier scheiden sich in jedem Fall die Geister, denn beide haben Vor- und Nachteile. Tontöpfe unterstützen eine schnellere Verdunstung, können allerdings schnell kaputt gehen und sind teuer. Plastiktöpfe sind stabiler und günstiger, benötigen jedoch eine bessere Drainage, da die Verdunstung deutlich langsamer ist.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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