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Gartenkalk ausbringen: wofür und wann? Darum ist Kalk gut …

Kalkdünger ist ein effizienter Zusatzstoff zur Verbesserung des Bodens im Garten. Er wirkt gegen zu saure Böden und gleicht diese im pH-Wert an, damit der Rasen und andere Gartenbewohner gesund wachsen können. Eine beliebte und besonders schonende Variante von Kalkdünger ist Gartenkalk, der sich in einer Vielzahl von Gärten einsetzen lässt und dort die besten Voraussetzungen für die Pflanzen bietet.

Video-Tipp

Kalk im Garten: wofür?

Böden weisen von Natur aus einen unterschiedlichen pH-Wert auf und sind aus diesem Grund nicht für jede Pflanze ideal. Um ungünstige Böden zu verbessern, werden diese mit Zugaben unterschiedlicher Stoffe optimiert. Kalk wird auf dieselbe Weise genutzt und hilft dabei, den pH-Wert des Bodens zu erhöhen, wenn dieser zu sauer ist. Selbst neutrale Böden können mit einer kleinen Menge Kalk vor dem Versäuern bewahrt werden, da im humiden, mitteleuropäischen Klima die Erde mit der Zeit schleichend saurer wird. Kalk wirkt sich dabei folgendermaßen auf den Boden aus:

  • die Nährstoffzufuhr an die Pflanzen wird optimiert
  • Boden kann Nährstoffe und Feuchtigkeit effektiver speichern
  • Boden erwärmt sich im Frühjahr schneller
  • es wird der Verschlämmung von Rasenflächen und Pflanzenbeeten entgegengewirkt
  • Pflanzen werden stärker mit Calcium versorgt
  • Calcium führt bei Pflanzen zu Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten

Dies sind die positiven Eigenschaften aller Kalkdünger, doch sind nicht alle Varianten aufgrund ihrer direkten Wirkung auf den Boden und die Umgebung im Garten nutzbar. Um auf eine sanfte Weise die Vorteile der Kalkdüngung beanspruchen zu können, sollten Sie daher auf Gartenkalk setzen.

Tipp:

Bitte beachten Sie, dass der Einsatz von Kalkdüngern nicht erfolgen sollte, wenn Sie Pflanzen im Garten haben, die saure Böden benötigen. Dazu zählen zum Beispiel Rhododendren, Kamelien, Hortensien oder Besenheiden.

Boden überprüfen

ph-Wert ermitteln

Bevor Sie mit dem Kalken beginnen können, müssen Sie überprüfen, ob überhaupt die Notwendigkeit dafür besteht. Würden Sie die Erde ohne Überprüfung mit zu viel Gartenkalk versorgen, könnten Sie Gefahr laufen, dass der vorhandene Humus im Boden abgebaut wird. Dadurch könnten Sie den Boden auslaugen, was ungünstig für die Pflanzen ist, da sich die Übermenge an Kalk negativ auf den Nährstoffhaushalt der Erde auswirken kann. Aus diesem Grund sollten Sie unbedingt feststellen, ob Ihr Boden im Garten zu sauer ist. Das gelingt durch die folgenden Anzeichen und Methoden.

Bodenanalyse

Eine Bodenanalyse gibt Aufschluss über die Zusammensetzung des Bodens und ob dieser sauer, neutral oder alkalisch ist. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Boden im idealen Bereich liegt, sollten Sie diesen durch eine der drei folgenden Arten testen:

  • pH-Messgerät: Kosten zwischen 10 – 30 Euro
  • Testset: Kosten zwischen 5 – 20 Euro
  • professionelle Bodenanalyse im Labor: Kosten zwischen 30 – 70 Euro

Das pH-Messgerät ist wie das Testset in Baumärkten, Gartencentern und im Internet zu finden und bieten eine wage Analyse des pH-Werts des Bodens. Wollen Sie es genauer, sollten Sie Erdproben an ein Labor in Ihrer Nähe schicken und das Substrat prüfen lassen. Dadurch wissen Sie genau, ob Sie kalken müssen.

Zeigerpflanzen

Ist der Boden über einen langen Zeitraum zu sauer, siedeln sich dort die folgenden Zeigerpflanzen an:

  • Moose
  • Acker-Schachtelhalm (bot. Equisetum arvense)
  • Hasenklee (bot. Trifolium arvense)
  • Sand-Stiefmütterchen (bot. Viola tricolor)
  • Kleiner Sauerampfer (bot. Rumex acetosella)
  • Acker-Hundskamille (bot. Anthemis arvensis)
  • Acker-Spörgel (bot. Spergula arvensis)

Falls Sie nicht selbst diese Pflanzen ausgesät haben, liegt eine Versauerung des Bodens vor und Sie müssen unbedingt Gartenkalk benutzen, um diesen Zustand auszugleichen. Ist die Ansiedlung der einzelnen Arten recht umfangreich, verdichtet sich der Verdacht auf einen sauren Boden.

Mangelerscheinungen

Klassische Mangelerscheinungen wie vergilbte Blätter, vertrocknete Triebspitzen und bräunliche Fruchtfleischflecken deuten auf eine Übersäuerung hin. Achten Sie hier darauf, dass diese Mangelerscheinungen auch bei zu viel Feuchtigkeit oder Staunässe im Garten auftreten können. Rasenflächen und Beete, die nur wenig Sonne über den Tag erhalten, tendieren zur stärkeren Speicherung von Wasser, was bei übermäßigem Gießen oder zu starken Regenfällen ebenfalls Pflanzen schwächen kann.

Bester Zeitpunkt

Rasendünger

Hat sich herausgestellt, dass Ihr Boden mit Kalk verbessert werden muss, ist der Zeitpunkt entscheidend, damit Sie nicht zur falschen Zeit oder zu oft kalken. Der Gartenkalk kann sonst nicht ausreichend im Boden wirken oder der Abbau von Humus setzt ein. Zudem verbrauchen Sie dadurch nicht zu viel von dem Zusatzstoff. Kalken Sie am besten nach diesen Vorgaben:

  • Zeitpunkt: zeitiges Frühjahr bis Ende März
  • Boden sollte gefroren, aber trocken sein
  • bedeckter Himmel ist ideal
  • sonnige Tage sollten vermieden werden

Schaffen Sie es nicht, im Frühjahr zu kalken, sollten Sie den Gartenkalk unbedingt im Herbst (Oktober) einsetzen. Hier kommt es nur darauf an, dass es schon etwas kühler ist, damit der Kalk richtig im Boden wirkt. Dennoch sollte das Frühjahr genutzt werden, da es viele Pflanzen aufgrund der erhöhten Menge an Feuchtigkeit in der Erde häufig schwer haben, Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen und diese dadurch reguliert wird.

Erhaltungskalkung

Die Erhaltungskalkung ist ein wichtiger Vorgang, der selbst bei Böden, die eigentlich nicht gekalkt werden müssen, zum Einsatz kommen sollte. Hier wird im Rhythmus von zwei bis drei Jahren der Boden, je nach Säuregrad, zu den gleichen Bedingungen mit Gartenkalk angereichert, damit das ausgewaschene und von Pflanzen aufgenommene Calcium ersetzt wird. Das bewahrt den Boden vor einer natürlichen Versauerung, die durch einen Mangel an Calcium entsteht und alle Böden in Deutschland betrifft. Achten Sie darauf, dass die gesamte Menge an Gartenkalk, die Sie für das Kalken im Frühjahr oder Herbst nutzen würden, über das Jahr verteilt wird. Das heißt, Sie nutzen eine Hälfte der Kalkmenge im März und die andere Hälfte im Oktober.

Gartenkalk einsetzen

Die Nutzung des Gartenkalks besteht aus der richtigen Dosierung und Verteilung des Stoffes. Dadurch ermöglichen Sie eine gleichmäßige Verteilung des Minerals, ohne den Boden mit zu viel Kalk zu versorgen. Vor allem lehmige Böden müssen gekalkt werden, denn zu saure Lehmböden wirken sich negativ auf das Wachtum von Pflanzen aus und können diese sogar vergiften. Da zu viel Säure die Minerale des Tons im Lehm löst, werden Aluminiumsalze freigesetzt, die sich mit der Zeit mehr und mehr ansammeln, was zu Störungen im Wuchs der Pflanzen führt.

Dosierung

Rasendünger

Egal ob Sie zum ersten Mal kalken oder eine Erhaltungskalkung nutzen, die richtige Menge an Gartenkalk ist entscheidend für den Erfolg. Hierfür benötigen Sie zuerst einmal die Bodenwerte. An diesen können Sie checken, wie sauer Ihre Böden sind. Dosieren Sie nach der Überprüfung wie folgt:

  • leicht saure Böden (pH-Wert von 6 – 7): 150 g pro m²
  • saure Böden (pH-Wert von 5,5 – 6): 200 g pro m²
  • sandige Böden: 250 g pro m²
  • lehmige Böden: 500 g pro m²

Leicht saure Böden werden meist über die Erhaltungskalkung mit dem wichtigen Mineralstoff versorgt, während Sie bei Böden, die hohe Sand- und Lehmanteile haben, häufiger und mit viel mehr Gartenkalk düngen müssen.

Gartenkalk verteilen: Anleitung

Die Verteilung des Gartenkalks ist nicht schwer, benötigt aber je nach Fläche länger. Vor allem große Rasenflächen müssen ausgiebig mit Kalk versorgt werden, da diese häufig stark beansprucht werden. Das Kalken im Detail:

  1. Vor dem Verteilen des Gartenkalks sollten Sie den Boden vorbereiten. Dafür lockern Sie die zu kalkende Fläche auf und entfernen Unkraut und Pflanzenreste. Hier lohnt sich die Nutzung des Vertikutierers, da dieser die Arbeit ungemein erleichtert.
  2. Danach verteilen Sie den gesamten Kalk und orientieren Sie sich an den oben genannten Dosierungen für die unterschiedlichen Bodenwerte. So benötigen Sie für eine leicht saure Rasenfläche von zehn Quadratmetern 1.500 Gramm Gartenkalk, den Sie entweder per Hand oder dem Streuwagen verteilen.
Tipp:

Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, Gartenkalk ist komplett harmlos und kann problemlos mit der freien Hand angefasst werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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