Garten umgraben: 13 Tipps für Rasen & Beete
Inhaltsverzeichnis
Das Umgraben des Rasens ist manchmal die einzige Möglichkeit, die Grünfläche zu erneuern. Bei Gartenbeeten dient die Maßnahme der Bodenauflockerung, weshalb sich auch hier die Mühe lohnt.
Rasenfläche
Nehmen kahle Stellen, Unkräuter oder Moose auf der Rasenfläche überhand, sieht der Garten ungepflegt aus. Zwar kann in diesem Fall eine umbruchlose Erneuerung Abhilfe schaffen, schlägt die Maßnahme jedoch fehl, bleibt als Lösung des Problems nur mehr das Umgraben der Fläche übrig.
Werkzeug und Material
Zum Umgraben des Rasens brauchen Sie folgendes Material und Geräte:
- Rasenmäher
- Vertikutierer oder Rechen, Schaufel und Unkrautstecher
- Spaten, Motorharke oder Bodenfräse (je nach Größe der Fläche)
- Grabegabel
- Rasenwalze
- kalkarmer Quarzsand oder Spielsand
Zeitpunkt
Der beste Zeitpunkt, eine Rasenfläche umzugraben, ist im frühen Herbst. So hat der Boden den Winter über Zeit, sich zu setzen. Zudem tötet der Frost Unkräuter und Graspflanzen ab, die noch in der Erde verblieben sind.
Alternativ können Sie die Arbeiten auch im zeitigen Frühjahr durchführen, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist. In diesem Fall sollten Sie drei bis vier Wochen einplanen. Denn diese Zeit braucht das Erdreich, um sich zu setzen. Sind Sie sich unsicher, ob Ihr Boden für die Aussaat bereit ist, können Sie einen einfachen Test durchführen:
- mit einem Fuß (flache Schuhe) auf den Boden treten
- Schuhabdruck nicht tiefer als ein Zentimeter
- mit der Aussaat beginnen
Anleitung
1. Mähen
Da der Rasen beim Umgraben entfernt wird, mähen Sie ihn so tief wie möglich.
2. Unkraut und Moos entfernen
Für das manuelle Abstechen von Unkräutern und Moosflächen verwenden Sie einen Unkrautstecher und/oder eine kleine Schaufel. Anschließend können Sie den Boden mit einem Rechen säubern. Alternativ kommt ein Vertikutierer zum Einsatz.
3. Alte Grasnarbe entfernen (entfällt beim Vertikutieren)
Lösen Sie die alte Grasnarbe wenige Zentimeter tief mit einem Spaten. Die Grassoden können Sie umgekehrt, also mit dem Wurzelbereich nach oben, auf dem Komposthaufen schichten. Wenn Sie andere Pflanzenabfälle dazwischen geben, dann verrottet das Gras schneller.
4. Fläche sanden
Ist die Rasenfläche gesäubert und die alte Grasnarbe abgetragen, bringen Sie auf dem Boden eine Schicht Sand aus:
- etwa fünf Zentimeter dick
- Sandeigenschaften: gewaschen, Körnung zwischen null und zwei Millimetern
5. Umgraben
Damit kein störendes Material im Erdreich bleibt, gehen Sie nach folgender Anleitung vor:
- Fläche spatentief abstechen (alternativ: Fräse oder Motorharke)
- größere Erdschollen auseinanderbrechen
- Erdreich mit Grabegabel feinkrümelig auflockern
- dabei Wurzeln, Steine oder Gegenstände wie Draht etc. bis in eine Tiefe von 15 Zentimetern entfernen
- ggf. Mäuse- oder Maulwurfgänge mit dem Spaten plätten
- ggf. einzelne Stellen durch Abtragen oder Auffüllen ebnen
- Boden mit dem Rechen glätten
- Fläche etwa fünf Tage ruhen lassen
6. Boden walzen
Zum Glätten des Bodens kommt die Rasenwalze zum Einsatz. Ob Sie die Fläche einmal oder mehrere Male walzen müssen, hängt davon ab, wie uneben der Untergrund ist.
7. Aussaat
Bevor Sie im Frühling neu aussäen, sollten Sie
- den Boden oberflächlich auflockern
- neu aufgekommene Unkräuter entfernen
- Erde feinkrümelig harken
- glatt rechen
- mit der Rasenwalze planieren
Beete
Gemüse- oder Zierbeete umzugraben, wird heute nicht mehr als sinnvoll bezeichnet, denn der Eingriff (zer-)stört den Lebensraum der vielen Mikroorganismen, die für das Wachstum von Pflanzen und Gemüse wichtig sind. Eine Ausnahme sind schwere, lehmige Böden. Denn bei diesen führt nur das Umschichten der Erde zu einer tiefgründigen Lockerung.
Zeitpunkt, Wetter und Werkzeug
Nach dem Kalender gibt es zwei Zeitpunkte (Garten-)Beete umzugraben:
- im Herbst
- im späten Winter (bei milder Witterung)
Der Herbst hat den Vorteil, dass die groben Arbeiten bereits vor der Feinbearbeitung im Frühling erledigt sind. Zudem werden die Erdschollen durch den winterlichen Frost zerkleinert. Gehen Sie im späten Winter zu Werke, werden Schädlinge, die im Boden überwintern, gleich mit entfernt.
Unabhängig von der Jahreszeit sollten Sie die Arbeiten nur durchführen, wenn das Erdreich trocken oder maximal leicht feucht ist. Bei nassen Böden besteht die Gefahr, dass sich die Erde (noch mehr) verdichtet. Außerdem ist sie im trockenen Zustand viel leichter. Auf eine Werkzeugliste kann verzichtet werden, da Sie nur einen Spaten brauchen.
Anleitung
Für ein effektives Arbeiten gehen Sie reihenweise vor. Die Größe der einzelnen Reihen bestimmt das Spatenblatt. Denn jede ausgehobene Erdscholle entspricht diesem in Breite und Tiefe.
1. Erste Reihe abstechen
Die erste Reihe ist am Beetrand. Stechen Sie die Schollen ab und legen Sie diese neben dem Reihenrand außerhalb des Beetes ab.
2. Weitere Reihen abstechen
Ab der zweiten Reihe gehen Sie wie folgt vor:
- Schollen abstechen
- Erdschollen wenden
- in der Reihe (Graben) davor ablegen
In den Graben der letzten Reihe kommen die Schollen der ersten Reihe.
3. Feinbearbeitung
Bei der Feinbearbeitung im Frühjahr gehen Sie folgendermaßen vor:
- oberste Erdschicht auflockern
- verbliebene grobe Erdbrocken zerkleinern
- Unkrautwurzeln, überwinternde Schädlinge etc. entfernen
- ggf. reifen Kompost einarbeiten
- Boden mit Rechen oder Harke einebnen
- setzen lassen