Fliegen und Fruchtfliegen biologisch bekämpfen
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Wenn die Fliegenklatsche der Lage nicht mehr Herr werden kann, zücken viele die chemische Keule. Derlei Mittel sind jedoch nicht nur teuer und gesundheitlich bedenklich für Menschen und Haustiere, sie können bei einigen Insekten auch Resistenzen entstehen lassen und werden damit wirkungslos.
Fliegen und Fruchtfliegen biologisch zu bekämpfen und ihnen vorzubeugen hat hingegen gleich mehrere Vorteile. So ist die biologische Fliegenbekämpfung kostengünstig, unbedenklich für die Gesundheit und auch für die Umwelt schonender. Mit den richtigen Mitteln und Maßnahmen aber effektiv.
Vorbeugung
Wie so oft im Leben gilt auch bei Fliegen und Fruchtfliegen: Vorbeugung ist besser als Heilung. Besser als die lästigen Insekten zu bekämpfen ist es also, sie gar nicht erst ins Haus zu lassen. Dazu ist es zunächst wichtig, ihre bevorzugten Nahrungsquellen zu kennen.
Angezogen werden sie von:
- Speise- und Getränkeresten
- Obst und Gemüse
- Müll
- Kompost
- benutzten Katzentoiletten und anderem Tierkot
Tierfutter
Um die Insekten gar nicht erst anzulocken, sollte also vor allem in den warmen Jahreszeiten auf einige Faktoren geachtet werden.
- entsprechende Lagerung der Lebensmittel beachten
- Obst und Gemüse besser im Kühlschrank verwahren
- Speisen, Getränke und Speisenreste sollten nicht draußen stehen bleiben
- Geschirr wird nach der Benutzung am besten sofort gespült, verunreinigte Oberflächen abgewischt
- Getränkeflaschen auswaschen oder dicht verschließen
- kein Tierfutter stehen lassen
- Tiertoiletten und Käfige häufig reinigen
- Müll sofort außerhalb der Wohnung beseitigen
- Mülleimer auswaschen
- Müllbeutel fest verschließen
- Wenn irgend möglich Mülltonnen nicht nah ans Haus stellen
Dennoch kann es notwendig werden, Fliegen und Fruchtfliegen biologisch zu bekämpfen. Denn die genannten Maßnahmen reduzieren zwar das Risiko einer Plage aber die Lästlinge können sich trotz allem in der Wohnung finden. Obstfliegen werden meist gemeinsam mit Früchten und Gemüse eingetragen, Stubenfliegen können sich durchaus ‚verfliegen‘. Auch dann kann ihnen aber Einhalt geboten werden.
Freie Luft
Fliegen und Fruchtfliegen mögen Wärme und abgestandene Luft, die nach Nahrungsmitteln und in ihrem Fall auch gerne nach Müll oder Kot duftet. Eine weitere wichtige Vorbeugungsmaßnahme ist daher das häufige und regelmäßige Lüften. Allerdings sind offene Fenster eben auch eine Einladung an die geflügelten Insekten. Beim Öffnen der Fenster ist daher wiederum auf einige Punkte zu achten.
So sollte nur dann groß gelüftet werden, wenn es draußen kühl ist und die Fenster im Schatten liegen. Damit wird nicht nur Schimmelbildung vermieden, Fliegen sind zu diesem Zeitpunkt auch weniger aktiv. Gerade im Sommer ist das aber natürlich nicht immer möglich. Zusätzlich sind Fenster und Balkontüren daher mit Fliegengittern oder -vorhängen zu versehen. Diese halten neben Fliegen auch gleich noch Mücken und Motten fern. Spezielle Ausführungen filtern zusätzlich sogar Pollen aus der Luft, sind also für Allergiker bestens geeignet.
Duftstoffe
So sehr Fliegen und Fruchtfliegen manche Düfte bevorzugen, so sehr lassen sie sich von anderen abschrecken. Wer diese kennt, kann Fliegen und Fruchtfliegen biologisch bekämpfen und dabei der eigenen Nase gleich noch etwas Gutes tun. Auf die Insekten abschreckend wirken:
- Minze
- Lavendel
- Lorbeer
- Tomaten
- Basilikum
- Geranien
- Gewürznelken
Frisch, getrocknet oder als Öl ausgebracht sind die erwähnten Aromen ideal, um Balkon, Fenster und Wohnung für die Plagegeister unattraktiver werden zu lassen.
Fallen
Wenn alle Stricke reißen und sich trotz größter Vorsicht und Gründlichkeit immer wieder Fliegen und Fruchtfliegen im Haus finden, sind Fallen das Mittel der Wahl. Grundsätzlich lassen sich hier Klebefallen und Flüssigkeitsfallen unterscheiden.
Klebefallen
Klebefallen, wie aufgerolltes Fliegenpapier, ist kostengünstig und schnell angebracht. Die Rolle wird aufgehangen und im Anschluss leicht aus der Verpackung gezogen. Die klebrige Beschichtung sorgt dafür, dass die Fliegen nicht wieder davon loskommen und vergleichsweise schnell an der Falle verenden. Ist das Fliegenpapier voll, wird es entsorgt. Derartige Fallen haben jedoch nicht nur Vorteile. So bleibt an ihnen wirklich alles kleben – Haare, Haustiere und Nützlinge eingeschlossen. Sie müssen also außerhalb der Reichweite liegen, was beispielsweise bei Katzen oder im Zimmer freifliegenden Vögeln oft nicht einfach ist. Zum anderen sind sie wenig ansehnlich und bereiten den Fliegen ein unschönes Ende.
Flüssigkeitsfallen
Die Flüssigkeitsfallen eignen sich sowohl für die biologische Bekämpfung von Fliegen als auch Fruchtfliegen. Sie zeigen sich je nach genauer Art bei den einen jedoch effektiver als bei anderen. Eine schnelle Variante ist es, Essig, Fruchtsaft oder Sirup mit etwas Wasser und ein bis drei Tropfen Geschirrspülmittel zu mischen und offen aufzustellen. Der Geruch zieht fliegen an, die durch das Spülmittel fehlende Oberflächenspannung führt zum Ertrinken in der Flüssigkeit. Besonders Obstfliegen wird damit schnell der Gar ausgemacht.
Etwas wirksamer bei Stubenfliegen ist eine Mischung aus reichlich Süßstoff, jedoch nicht Stevia, und Zuckerwasser oder Fruchtsaft. Die Fliegen ertrinken nicht darin, sondern vergiften sich durch die Flüssigkeit. Leider kommen sie dann noch ein Stück weit und landen meist nicht direkt in der Falle, was wiederum Putzen erfordert. Ähnlich funktioniert die klassische Fliegenpilzfalle, durch die der Fliegenpilz seinen Namen erhielt. Hierfür wird ein Pilz kleingeschnitten und mit warmer Milch übergossen. Nach etwa einem Tag ist die Milch mit dem Gift des Pilzes durchsetzt und sorgt für ein schnelles Ende der Fliegen. Allerdings besteht hier die Gefahr, dass sich auch Haustiere vergiften könnten.
Häufige Fragen
Ja. Mit Löschpapier, Sirup und Pfeffer. Das Papier wird mit einer Mischung aus Pfeffer und Sirup bestrichen und funktioniert dann wie das handelsübliche Fliegenpapier. Der damit verbundene Aufwand und die Schwierigkeit der Befestigung lohnen sich aufgrund der kleinen Preise für fertiges Fliegenpapier jedoch kaum.
Nein. Besonders in ländlichen Gegenden gibt es einfach mehr Fliegen, weil sie hier durch die Tierhaltung bessere Chancen haben. Finden sich die Plagegeister draußen in großer Anzahl, landen sie auch häufiger im Haus. Gründliches Putzen und die Beseitigung von möglichen Futterquellen hilft aber, sie nicht zusätzlich anzuziehen.
Wissenswertes zu Fliegenfallen in Kürze
Kaum steigen die Temperaturen an, so steigt auch die Chance, dass man unweigerlich Fliegen in Haus und Garten begegnet. Sie stören nahezu immer dann, wenn Essen im Spiel ist. Die einzige Möglichkeit der Fliegen Herr zu werden ist eine Kombination aus Fliegenabwehr und Fliegenfalle – je nachdem wo man sie einsetzen möchte.
- Wer Fliegen im Haus vermeiden möchte, sollte zunächst auf Fliegenabwehr mittels eines Fliegengitters setzen.
- Für Türen eignet sich ein Vorhang z.B. aus Bambus. Dieser muss nicht dicht sein. Es genügt bereits, wenn die Tür großflächig behangen ist.
Gelangen Fliegen doch in die Wohnung, kann man sie mit verschiedenen Fliegenfallen bekämpfen:
- Die bekannteste Fliegenfalle besteht aus einer Kombination von Klebstoff und einer süßen Masse, die durch ihren Geruch Fliegen anlockt. Diese Fliegenfallen gibt es bereits ab ca. 2 Euro je 4 Stück und sie sind vor allem bei Obstfliegen sehr effektiv.
- Im Handel gibt es Sonnen und Sterne, die man sich ans Fenster kleben kann. Diese Motive sind auf der Oberfläche mit einer für Fliegen tödlich wirkenden Substanz benetzt, sodass die Fliegen innerhalb kurzer Zeit nach Berührung der Fliegenfalle sterben.