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Furnier aufbügeln & kleben | Anleitung in 10 Schritten

Das Anbringen von Furnier auf Boxen oder Holzplatten kann durch Aufbügeln und Kleben erfolgen und sowohl Möbel als auch andere Gegenstände in kurzer Zeit verschönern und optisch verändern. Damit sich dabei jedoch weder Falten bilden noch das Furnierholz bricht, müssen einige Grundlagen beachtet werden. Um welche es sich dabei handelt, verraten wir in der folgenden Anleitung Schritt für Schritt.

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Utensilien

Das Aufbügeln von Furnier funktioniert vergleichsweise einfach und ermöglicht es, beispielsweise alte Möbel aufzuwerten oder Lautsprecher zu verschönern. Auch die Arbeitsplatte in der Küche kann durch das Aufbügeln einen sauberen und dekorativen Abschluss erhalten. Dafür werden jedoch verschiedene Utensilien benötigt. Bei diesen handelt es sich um:

  • Bleistift
  • Bügeleisen
  • Cuttermesser
  • Lineal
  • Schaumstoffrolle und Pinsel
  • Schleifpapier oder Schleifmaschine
  • Schnittfeste Unterlage
  • selbstklebendes Furnier oder Furnierplatten und Holzleim
  • Spachtel oder Rakel
  • Stofftuch
  • Wassersprühflasche oder feuchter Lappen
  • Winkel

Vorbereitung

Damit das Bügeln und Kleben in einem Arbeitsschritt erfolgen kann, müssen die passenden Vorbereitungen getroffen werden. Wichtig sind dafür die folgenden Schritte:

Schleifen

Die zu beklebende Oberfläche wird mit Schleifpapier geglättet und angeraut, um ein optimales Kleben des Leims zu ermöglichen. Bei größeren Flächen empfiehlt sich der Einsatz einer Schleifmaschine, da diese schneller zum erwünschten Ergebnis führt und Aufwand spart.

Messen & Anzeichnen

Um eine Fläche zu bekleben sollte das Furnierblatt jeweils einen Zentimeter länger und breiter sein als die Abmaße des Brettes. Auf diese Weise kann an den Kanten ein sauberer Abschluss erzeugt werden. Mit einem Lineal oder einem Winkelmesser wird zunächst die Oberfläche gemessen, die beklebt werden soll. Die Maße werden auf das Furnierblatt übertragen. Der Handwerkertipp, zweimal zu messen und einmal zu schneiden – sollte unbedingt Beachtung finden, denn vor allem selbstklebende beziehungsweise mit Schmelzkleber vorbereitete Furnierstücke sind vergleichsweise teuer in der Anschaffung.

Zuschneiden

Nach dem Messen und Aufzeichnen der Maße kann das Furnier auf einer schnittfesten Unterlage mit einem Cuttermesser zugeschnitten werden. Es empfiehlt sich hierzu, zunächst mit der Spitze des Cuttermessers auf der Rückseite des Furniers die Linien anzuritzen. Entlang eines Lineals oder Winkels wird dann mit der Klinge geschnitten. Dabei ist Vorsicht geboten, da zum einen das Messer sehr scharf ist und zum anderen das Furnierblatt vergleichsweise schnell brechen kann.

Anfeuchten

Zur Verarbeitung und dem Aufbügeln ist es ratsam, das Material im Vorfeld anzufeuchten. Hierzu wird die Furnieraußenseite mit einem feuchten Lappen abgewischt oder mit einer Sprühflasche befeuchtet.

Leimen

Wenn die Wahl auf Furnierstücke fiel, die nicht bereits mit Schmelzkleber versehen sind, muss sowohl die Holzoberfläche als auch die Furnierrückseite mit Holzleim bestrichen werden. Dieser Schritt gehört ebenfalls zur Vorbereitung, da der Holzleim antrocknen muss. Abhängig von Leim und Material sind dafür zehn bis 40 Minuten erforderlich. Um sicherzustellen, dass der Kleber die richtige Konsistenz erreicht hat, sollte vorsichtig mit dem Finger oder Fingernagel darauf getippt werden. Fühlt sich die Oberfläche wie Klebeband oder nur leicht feuchter an, ist der richtige Zustand erreicht.

Tipp:

Damit der Kleber nicht zu stark antrocknet, sollte er in Abständen von fünf Minuten kontrolliert werden, ob die Konsistenz bereits richtig ist.

Aufkleben & Bügeln

Furnier aufbügeln & aufkleben

Wenn sowohl die Oberfläche als auch das Furnier vorbereitet sind, kann das Aufkleben und Bügeln erfolgen. Die folgende Anleitung zeigt, welche Schritte dabei zu berücksichtigen sind:

  1. Das mit Leim versehene und auf der Außenseite angefeuchtete Holzimitat wird so auf der Holzoberfläche ausgerichtet, dass an allen Kanten ein Überstand von genau einem Zentimeter besteht. Zudem sollte auf den Verlauf der Maserung geachtet werden, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
  2. Mit einem Spachtel oder einem Rakel wird nun zunächst von innen nach außen – also von der Mitte zu den äußeren Kanten – mit leichtem Druck das Furnierholz an die Oberfläche geklebt. Luftblasen und Falten werden dabei entfernt und ausgestrichen. Es kann notwendig sein, die Außenseite nochmals zu befeuchten, bevor das Glattstreichen und Bügeln erfolgt.
  3. Das Bügeleisen wird auf eine niedrige Temperatur eingestellt, beispielsweise in der Einstellung für Wolle oder Feines.
  4. Ebenso wie mit dem Rakel wird nun mit dem Bügeleisen von innen nach außen mit leichtem Druck gestrichen. Die Kanten sollten dabei umgebügelt werden, sodass die Furnierplatte auch an diesen Stellen gut anhaftet.
  5. Wenn die Furnierplatten abgekühlt sind und gut an dem Untergrund haften, wird wieder das Lineal beziehungsweise der Winkel angesetzt. Winkel oder Lineal werden Kante an Kante mit dem Holz gebracht. Danach werden die überstehenden Furnierenden mit einem Cuttermesser angeritzt und über das Lineal abgebrochen oder abgeschnitten. Da es sich hierbei um eine diffizile Arbeit handelt, empfiehlt es sich, diese zuvor an einem Probestück zu testen. Zudem sollten mit dem Schleifpapier überstehende Furnierreste an den Kanten abgeschliffen werden. Hierdurch wird das Risiko für ausbrechende Stücke reduziert.

Zuschnitt

Bei der Verarbeitung von Furnierblättern bleiben häufiger Reste übrig. Gerade bei kleineren Werkstücken ist das oftmals der Fall. Da vor allem selbstklebendes Furnier vergleichsweise teuer in der Anschaffung ist, kann es sich durchaus lohnen diese Reste zu verarbeiten. Dabei sollte jedoch das richtige Vorgehen befolgt werden. Auch hierfür sind wiederum die entsprechenden Schritte zu berücksichtigen:

  1. Zwei Furnierreste an den Kanten so übereinanderlegen, dass wenigstens ein Zentimeter eines Teils über einem Zentimeter des anderen Teils liegt. Besser ist jedoch ein Überstand von zwei bis vier Zentimetern. Die Stücke sollten auf einer schnittfesten Unterlage abgelegt werden.
  2. Zur Ausrichtung der beiden Stücke sollte ein Lineal, eine Wasserwaage oder ein Winkel verwendet werden, um eine gerade und saubere Linie zu erhalten. Sinnvoll ist es zudem, die Stücke zu fixieren, um ein Verschieben zu verhindern und das Schneiden zu vereinfachen.
  3. Mit einem Lineal und der Spitze eines Cuttermesser wird nun eine Linie auf dem oberen Furnierblatt vorgeritzt.
  4. In der vorbereiteten Linie werden mit dem Cuttermesser und stärkerem Druck die Furnierblätter durchgeschnitten. Da beide Platten gleichzeitig durchgeschnitten werden, ergibt sich eine perfekt passende Linie an beiden Stücken, sodass sie nahezu nahtlos zusammengefügt werden können. Das Vorgehen ist beispielsweise auch dann ideal, wenn schräge Linien oder Ecken geschnitten werden müssen.
Hinweis:

Auch bei dieser Vorgehensweise muss auf den Verlauf der Maserung geachtet werden, Anderenfalls passen zwar die Schnittstellen zusammen, die Unterschiede in der Maserung können jedoch unangenehm auffallen.

Versiegelung

Nach dem Aufbringen des Furniers ist es sinnvoll, die Oberflächen zu versiegeln. Hierdurch werden sie vor äußeren Einflüssen geschützt und die Lebensdauer wird erhöht. Zudem wird die Reinigung erleichtert. Für die Versiegelung empfehlen sich:

  • Hartwachsöl
  • Holzschutzlasur
  • Klarlack

Vor dem Auftragen sollte die Oberfläche wiederum mit Schleifpapier bearbeitet werden. Hierdurch wird die Furnierplatte aufgeraut und somit aufnahmefähiger für die Versiegelung. Der Halt wird erhöht, verbessert und verlängert. Für einen gleichmäßigen Auftrag ist erfahrungsgemäß der Einsatz einer Kunststoffrolle am sinnvollsten.

Autor Heim-Redaktion

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