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Fuchsien überwintern – so pflegen Sie Fuchsia im Winter richtig

Fuchsie - Fuchsia

Das Besondere an Fuchsien sind zweifellos die mehrfarbigen, der Form nach einem Kronleuchter ähnelnden Blüten, die selbst schattige Bereiche im Garten oder auf dem Balkon begrünen und erblühen lassen. Das Erscheinungsbild dieser Pflanzen kann sich je nach Art deutlich voneinander unterscheiden. In unseren Breitengraden findet man vorwiegend unterschiedlich stark verzweigte Sträucher. Es gibt sie aber auch als niedrig wachsende Sorten und sogar als meterhohe Bäume. Bei den ansonsten pflegeleichten Nachtkerzengewächsen gibt es vor allem beim Überwintern einiges zu beachten.

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Überwinterung vorbereiten

Auf die Überwinterung vorbereitet werden müssen in der Regel nur die frostempfindlichen Fuchsienarten. Oft werden Fuchsien nur einjährig gehalten und nach dem Verblühen entsorgt. Das muss aber nicht sein, denn eine Überwinterung ist machbar und lohnt sich auf jeden Fall und das nicht nur für Fuchsien-Liebhaber. Mit diesen Blühpflanzen ist es wie mit einem guten Wein, sie werden um so schöner und wertvoller je älter und verholzter sie werden.

Um sie fit für den Winter zu machen, stellt man ab August das Düngen komplett ein. So reifen die Triebe vor dem Winter aus, was ihnen wiederum das Überwintern erleichtert. Etwa ab Mitte September wird auch die Wasserzufuhr gedrosselt. Völlig austrocknen sollte der Ballen jedoch zu keiner Zeit. Grundsätzlich sollte man Fuchsien nicht zu früh einräumen und sie so lange wie möglich draußen lassen. Das fördert deren Verholzung und sie verliert ihre Blätter auf ganz natürliche Weise. Weitere wichtige Maßnahmen vor dem Einwintern sind ein kräftiger Rückschnitt und die Schädlingskontrolle.

Rückschnitt vor dem Einwintern

Vor dem Einwintern empfiehlt sich ein Rückschnitt der Fuchsie, der auch stärker ausfallen kann. Grundsätzlich sollten diese Pflanzen um so weniger geschnitten werden, je verholzter sie sind. Zunächst schneidet man alle umgeknickten und schwachen Triebe heraus. Die Verbleibenden kürzt man um etwa ein Drittel ein. Wird darauf verzichtet, kann es passieren, dass die Pflanzen im darauf folgenden Frühjahr keine Knospen ausbilden und so die Blüte ausbleibt. Darüber hinaus sollten verwelkte Blüten sowie verfaulte, abgestorbene und kranke Blätter unbedingt komplett entfernt werden.

Tipp:

Wer auf einen Rückschnitt vor dem Einwintern verzichten möchte, sollte zumindest die weichen Triebe einkürzen sowie Blätter, Blüten, Knospen, Früchte und Fruchtstände entfernen. Die Blätter kann man versuchen abzustreifen. Blätter, bei denen das nicht geht, können bis auf einen kleinen Stielstumpf abgeschnitten werden.

Auf Schädlingsbefall kontrollieren

Ein vor der Einwinterung nicht entdeckter Schädlingsbefall kann der Pflanze den ganzen Winter über stark zusetzen. Umso wichtiger ist eine penible Kontrolle vor dem Umzug ins Winterquartier.

  • Sowohl auf Schädlinge als auch auf Krankheiten wie den Fuchsienrost kontrollieren
  • Bei Vorliegen eines Befalls, diesen unverzüglich bekämpfen bzw. behandeln
  • Mit Fuchsienrost befallene Pflanzen mit geeignetem Kontaktfungizid spritzen
  • Systemische Mittel sind unwirksam, da sie nur über das Laub aufgenommen werden
  • Das Kontaktfungizid tötet die Sporen dieser Pilze ab
  • Vor dem Einwintern abgestorbene Pflanzenreste von der Pflanze und dem Substrat entfernen
  • Das gilt auch für die komplette Dauer der Überwinterung
  • So kann einem Pilzbefall effektiv vorgebeugt werden
  • Vorausgesetzt die Bedingungen im Winterquartier entsprechen den Bedürfnissen der Fuchsien
Tipp:

Dass sich Krankheiten wie Fuchsienrost oder Grauschimmel gar nicht erst breitmachen können, kann man die Pflanzen vorbeugend mit raps- oder paraffinölhaltigen Mitteln spritzen. Oder man spritzt sie bereits kurz vor oder kurz nach der Pflanzung vorbeugend mit einem entsprechenden Fungizid.  

Richtige Pflege im Winter

Die Fuchsien legen im Winter eine Art Ruhephase ein. Ganz ohne Pflege kommen sie aber auch jetzt nicht aus. Die Wasserversorgung wird deutlich reduziert aber dennoch darf das Substrat im Winter weder vollständig austrocknen noch zu feucht sein, beides verträgt die Fuchsie nicht. Auf Dünger wird während dieser Zeit komplett verzichtet, denn während ihrer Ruhephase nehmen die Pflanzen keine Nährstoffe auf.

Fuchsie - Fuchsia

Herabfallendes Laub sollte immer restlos und zeitnah entfernt werden, um Pilzbefall vorzubeugen, für den diese Pflanze gerade jetzt besonders anfällig ist. Darüber hinaus sollte das Winterquartier regelmäßig gelüftet werden und die Pflanzen nicht zu dicht stehen, denn auch zwischen den einzelnen Pflanzen muss die Luft jederzeit gut zirkulieren können.

Lichtmangel in Verbindung mit zu warmen Temperaturen regt die Fuchsien häufig dazu an, sogenannte Geiltriebe zu bilden. Diese langen, dünnen, blassen und kraftlosen Triebe müssen immer wieder entfernt werden.

Geeignete Winterquartiere

Vor den ersten Nachtrösten sollten nicht winterharte Fuchsien ins Haus geholt werden, spätestens aber, wenn die Außentemperaturen nachts gegen null Grad gehen.

  • Optimale Bedingungen zur Überwinterung bieten helle und kühle Räumlichkeiten
  • Sie sollten nach Möglichkeit beheiz- und belüftbar sein und sich beschatten lassen
  • Sehr gut eignen sich demzufolge Gewächshäuser und Wintergärten
  • Auch trockene Kellerräume und Dachböden sind geeignet
  • Oder andere nicht bewohnte, kühle aber frostfreie Räume
  • Temperaturen im Winterquartier sollte zwischen 5 und 10 Grad liegen
  • Wärmer als 10 Grad sollte es nicht sein
  • Je dunkler das Quartier ist, desto kühler sollte es sein
  • Nicht verholzte Jungpflanzen, Hybriden und Winter blühende Sorten besonders empfindlich
  • Sie sollten so hell wie möglich und etwas wärmer stehen
  • Zudem sollten sie unbeschnitten und mit Laub überwintern
  • Für diese empfindlichen Pflanzen, Temperaturen zwischen 10 und 14 Grad empfehlenswert
  • Können gegebenenfalls auch in Wohnräumen überwintert werden
  • Für sie ist ein Fensterplatz ohne direkte Sonneneinstrahlung bestens geeignet

Ganz gleich, was für eine Räumlichkeit man für den Winter nutzt, sie sollte bei frostfreier Witterung immer gut gelüftet werden, um die Gefahr von Pilzkrankheiten weitestgehend zu minimieren. Darüber hinaus sollten die Töpfe nicht direkt auf dem kalten Boden stehen, sie würden unterkühlen. Am besten stellt man sie auf Styropor, eine Holzpalette oder Ähnliches. Bei mehreren Exemplaren ist darüber hinaus darauf zu achten, dass sie nicht zu dicht stehen, denn auch zwischen den einzelnen Pflanzen sollte die Luft jederzeit gut zirkulieren können.

Einmieten als Überwinterungsmöglichkeit

Eine Alternative zu den genannten Winterquartieren ist das Einmieten der Fuchsien, was sich ausschließlich für ältere, gut verholzte Pflanzen eignet. Die Pflege entfällt dabei komplett. Beim Einmieten werden die Fuchsien in sogenannten Erdmieten oder Erdgruben wie man sie vom Einlagern von Kartoffeln oder anderen Wurzelgemüsen kennt, überwintert. Um eine solche Miete herzustellen, sucht man zunächst einen vor Überflutung bzw. starken Regenfällen geschützten Platz mit niedrigem Grundwasserspiegel. Die Größe richtet sich nach der Anzahl der zu lagernden Pflanzen. Sie sollte zwischen 60 und 80 cm tief sein.

Zum Schutz vor Wühlmäusen werden Wände und Boden der Grube erst mit einem engmaschigen Drahtgeflecht und dann mit Schalbrettern ausgekleidet. Dann legt man die zu überwinternden Pflanzen samt Topf dicht an dicht in die Erdmiete und deckt sie mit Stroh oder einer mindestens 10 cm dicken Schicht Laubhumus ab. Abschließend deckt man die Grube ebenerdig mit Brettern und einer stabilen Folie ab. Die Folie sollte überlappend auf den Brettern ausgebreitet werden, um die Pflanzen vor Regen- und Schmelzwasser zu schützen.

Tipp:

Etwa zwei Wochen, bevor man die Pflanzen einmietet, sollten sie stark zurückgeschnitten werden. Die entstandenen Schnittstellen müssen komplett trocken sein.

Hochstämme in Plastiksäcken überwintern

Eine besonders platzsparende Möglichkeit zum Überwintern bieten Plastiktüten. Sie eignet sich insbesondere für Hochstämme, kann aber auch bei allen anderen Wuchsformen angewandt werden. Diese Methode hat den Vorteil, dass die Erde im Topf in der Regel gleichmäßig feucht bleibt. Dennoch kann es sein, dass das Substrat etwa alle 1-2 Wochen minimal gegossen werden muss, je nach Bodenfeuchte.

  • Substrat wird nur leicht befeuchtet und der Topf in die Tüte gestellt
  • Sehr gut geeignet sind transparente Plastiktüten bzw. Mülltüten
  • Schimmelkontrolle ist hier jederzeit möglich ohne die Folie dazu entfernen zu müssen
  • Der Boden sollte eher etwas trockener sein als zu feucht aber dennoch nicht austrocknen
  • Die Tüte so erdnah wie möglich um die Triebe bzw. den Stamm wickeln und verknoten
  • Sie sollte so luftdicht wie möglich abschließen
  • Anschließend die Pflanzen in einen hellen und vor allem kühlen Raum stellen
  • Warme Räumlichkeiten für diese Art der Überwinterung ungeeignet
  • Hier, würde es in kürzester Zeit zu Schimmelbildung kommen
  • Bei dieser Form des Überwinterns eine regelmäßige Schimmelkontrolle unerlässlich
  • Zur Vermeidung, die Folie an frostfreien Tagen kurzzeitig entfernen und das Ganze gut belüften

Fuchsien auswintern

Fuchsien sollten so spät wie möglich eingeräumt und so früh wie möglich wieder ausgeräumt werden. Beim Auswintern von Fuchsien sollte man sehr behutsam vorgehen und sie sehr langsam an die veränderten Bedingungen gewöhnen. So sind vor allem starke Temperaturschwankungen unbedingt zu vermeiden. Bereits Ende Februar/Anfang März kann man damit beginnen, langsam wieder etwas mehr zu gießen. Solange die Pflanzen noch nicht ausgetrieben haben, dürfen sie nicht zu feucht stehen. Wenn das erste Grün zu sehen ist, kann langsam wieder normal gegossen und mit dem Düngen begonnen werden.

Fuchsie - Fuchsia

Exemplare, die in Plastiktüten überwintert wurden, nimmt man aus den Tüten heraus. Auch andere Pflanzen, die dunkel und kühl überwintert wurden, stellt man jetzt wieder etwas heller und wärmer. Direkte Sonnenbestrahlung sollte man jedoch vermeiden, denn die Blätter dieser Fuchsien sind noch sehr empfindlich und könnten Schaden nehmen. Pflanzen, die in Erdmieten den Winter verbracht haben, können bis April dort bleiben und dann wieder ans Tageslicht geholt werden.

Etwa ab April können die meisten Fuchsien tagsüber oder zumindest stundenweise an einen halbschattigen geschützten Platz ins Freie. Solange Nacht- oder Spätfröste zu erwarten sind, sollten sie abends wieder ins Haus. So kann man den Aufenthalt im Freien nach und nach verlängern, bis sie schließlich nach den Eisheiligen, also ab Mitte Mai draußen bleiben können.

Tipp:

Wurden die Fuchsien vor dem Einwintern nicht verschnitten, sollte man das jetzt im Frühjahr nachholen.

Winterschutz für Freiland-Fuchsien

Neben den Fuchsienarten, die frostfrei überwintert werden müssen, gibt es auch einige wenige, die ohne Probleme ganzjährig im Garten kultiviert werden können, sogenannte Freilandfuchsien.  Allerdings vertragen auch diese Fuchsien nur geringe Minusgrade, sodass die oberirdischen Teile stark zurück frieren oder komplett absterben und nur die Wurzel im Boden überwintert. In der Regel treiben sie dann im nächsten Frühjahr wieder aus. Ganz ohne Winterschutz kommen aber auch diese Exemplare nicht aus. Man kann sowohl die Pflanze als auch Wurzelbereich mit einer Abdeckung aus Stroh, Reisig oder Mulch schützen.

Sinnvoll kann auch die Pflanzung von immergrünen, dichten Bodendeckern um die Fuchsie herum sein, die einen zusätzlichen Kälteschutz bieten und vor dem Durchfrieren schützen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn sich im Frühjahr erste Triebe zeigen, denn die sind sehr empfindlich gegenüber Nacht- und Spätfrösten. Mit einem Eimer, den man umgekehrt über die Fuchsien stülpt, kann man sie ganz gut davor schützen.

Fazit

Viele Hobbygärtner werfen verblühte Fuchsien regelmäßig weg und kaufen sich neue. Aber genau das sollte man nicht tun, denn gerade mit zunehmendem Alter werden diese Pflanzen immer schöner. Mittlerweile gibt es echte Liebhaber für diese Schönheiten. Auch wenn die Überwinterung schwierig zu sein scheint, ist sie aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten und im Vergleich zu anderen Kübelpflanzen recht einfach. Und wenn sie dann vom Frühjahr bis zum Herbst ihre einzigartigen Blüten hervorbringen, sind alle Mühen vergessen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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