Fuchs aus dem Garten vergrämen und fernhalten
Inhaltsverzeichnis
Ein Fuchs im Garten ist nicht immer ein erwünschter Gast. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie die Wildtiere auf behutsame Weise fernhalten können!
Warum Füchse aus dem Garten vertreiben?
Es ist gar keine Seltenheit, dass ein Fuchs den heimischen Garten besucht. Grund dafür ist vor allem leicht zugängliches Futter, das er in Gemüsebeeten oder Mülltonnen finden. Doch so niedlich er auch ist – als Dauergast im Garten ist er nur selten erwünscht. Das scheue Wildtier ist zwar nicht wirklich gefährlich, kann aber Krankheiten übertragen und Schaden im Garten anrichten. Hobbygärtner können jedoch bestimmte Maßnahmen ergreifen, um Füchse aus Gärten fernzuhalten. Doch Vorsicht: Rotfüchse stehen in Deutschland unter Naturschutz, weshalb Folgendes beachtet werden sollte:
- Füchse dürfen nicht eingefangen werden
- Es darf ihnen in keiner Weise geschadet werden
- Vergiften und töten ist absolut verboten
- Hund auf Fuchs hetzen ist nicht erlaubt
- Verjagen ist okay – solange den Tieren nicht geschadet wird
- Verstöße werden mit hohen Bußgeldern und Freiheitsstrafen geahndet
Wie Fuchs fernhalten?
Um Füchse aus Gärten fernzuhalten, muss man ihnen keinesfalls schaden. In der Regel ist es nämlich bereits ausreichend, die Ursachen für den Wildbesuch zu entfernen. Hierzu zählen vor allem mögliche Nahrungsquellen, wie etwa offene Mülltonnen. Ebenso lohnt es sich, gewisse Maßnahmen zu ergreifen, um Gärten möglichst „ungemütlich“ für Füchse zu machen, sodass sie keinen Unterschlupf finden.
Nahrungsquellen unzugänglich machen
Immer mehr Füchse treiben sich im Stadtgebiet herum und begeben sich auf Futtersuche in Gärten. Diese verläuft meist erfolgreich, denn offene Mülltonnen, aber auch jegliches Tierfutter sowie angebautes Obst und Gemüse dienen den Wildtieren als Nahrungsquellen. Eine der effektivsten Maßnahmen, um Füchse aus Gärten fernzuhalten ist es daher, etwaige Nahrungsquellen unzugänglich zu machen:
- Kein Tierfutter offen rumliegen lassen
- Vogelfutter fuchssicher aufstellen – mind. 1,5 Meter hoch
- Essensreste immer entsorgen
- Mülltonnen gut verschließen und regelmäßig austauschen
- Komposthaufen abdecken
- Herabgefallenes Obst vom Boden entfernen
- Gartenbeet schützen (z.B.: Netze oder Zäune)
Attraktionen entziehen
In den heimischen Gärten finden Füchse nicht nur Nahrung, sondern auch zahlreiche Attraktionen, die für Beschäftigung sorgen. Rumliegendes Spielzeug und Gartenutensilien sorgen auch bei den Wildtieren für Spiel und Spaß. Gemütliche Gartenliegen laden zum Verweilen ein und auch Trampoline stellen oftmals eine spannende Attraktion für die Tiere dar. Es kann sich daher lohnen, Kleinzeug immer wegzuräumen und Gartenmöbel so aufzustellen, dass sie nicht für Füchse erreichbar sind.
Duftnoten einsetzen
Damit sich ein Fuchs sich erst gar nicht in der Gartenanlage breitmacht, können vorbeugende Maßnahmen getroffen werden – wie etwa das Einsetzen von Duftnoten. Die scheuen Wildtiere haben vor allem eine Abneigung gegenüber menschlichen Gerüchen, weshalb sich diese am besten hierfür eignen. Im Handel gibt es spezielle Mittel (z.B.: Hukinol oder Arcinol), die nach menschlichem Schweiß riechen und sich somit effektiv zum Fernhalten von Füchsen eignen. Alternativ kann aber auch durchgeschwitzte Kleidung für diesen Zweck verwendet werden. Die Vorgehensweise ist sehr simpel und gestaltet sich wie folgt:
- Fuchskot liegen lassen und mit dem Mittel einsprühen
- Dadurch wird Reviermarkierung des Fuchses gelöst
- Lappen in Duftmittel tränken und auf Zaun oder Mauer hängen
- Lappen alle paar Tage neu besprühen
Licht und Wasser
Füchse sind sehr scheu und reagieren ängstlich auf Licht, weshalb sich Außenlampen hervorragend dafür eignen, um sie aus der Grünanlage fernzuhalten. Insbesondre in Kombination mit einem Bewegungsmelder haben sich Lichtquellen für diesen Zweck als sehr nützlich erwiesen. Doch Vorsicht: Füchse sind sehr schlaue Wesen und können sich durchaus an das Licht gewöhnen, wenn sie merken, dass keine Gefahr davon ausgeht. Alternativ zu Lichtquellen bieten sich auch Wassersprenger mit Bewegungsmelder an, die bei Aktivierung Wasser in die Richtung der Tiere spritzen.
Geräusche
Nicht nur Licht, sondern auch Geräusche wirken abschreckend auf Tiere. Das können sowohl menschliche Stimmen als auch Musik – wie etwa aus dem Radio – sein. Es kann sich somit lohnen, einfach den Radio laufen zu lassen, um die Wildtiere aus dem Garten fernzuhalten. Alternativ gibt es im Fachhandel spezielle Wild-Vergrämungsgeräte. Diese sind mit einem Bewegungssensor ausgestattet und geben Ultraschalltöne in hohen Frequenzen (bis zu 65 Kilohertz) ab, die von uns Menschen nicht wahrgenommen werden. Um die Tiere mithilfe von Geräuschen zu vergrämen, lohnen sich zudem diese Tipps:
- Radiosender mit wenig Musik und viel Gesprochenem wählen
- Immer wieder variieren, damit sich Tiere nicht daran gewöhnen
- Einige Wild-Vergrämungsgeräte können Rhythmus variieren
Kleintiere schützen
Oftmals haben einige Haustiere ein Gehege im Garten, wie etwa Kaninchen, Meerschweinchen oder Hühner. Diese gilt es unbedingt vor Füchsen zu schützen, da sie andernfalls leichte Beute für die Wildtiere sind und diese dementsprechend anlocken. Ein sicheres Gehege schützt die Haustiere nicht nur, sondern kann auch dabei helfen, Füchse aus dem Garten zu vergrämen. Mit den folgenden Merkmalen ist sichergestellt, dass das Gehege fuchssicher ist:
- Zäune etwa 50 cm tief in den Boden eingraben
- Empfohlene Höhe etwa 2 Meter
- Zäune nach außen biegen
- Fuchssicheren Stall als Rückzugsort aufstellen
Was tun, wenn Fuchs schon im Garten ist?
Wer einen Fuchs auf frischer Tat ertappt, kann diesen ebenfalls mit einfachen Maßnahmen vergrämen. Oft reicht es bereits aus, dem Tier laut zuzurufen, zu klatschen oder zu springen. Wer einen Gartenschlauch griffbereit hat, kann damit in die Richtung des Fuchses spritzen – alternativ eignet sich auch ein Eimer Wasser. Besteht der Verdacht, dass das Tier verletzt ist, sollte ein Wildhüter informiert werden.
Jungfüchse
Eine besondere Situation ist es, wenn sich ein Fuchs mit Jungtieren in der Gartenanlage eingenistet hat. In diesem Fall wird um Rücksichtnahme der Gartenbesitzer gebeten, da die Wildtiere andernfalls ihre Babys zurücklassen würden und diese kaum eine Überlebenschance hätten. Statt die Fuchsfamilie zu vergrämen, sollte man sie (sofern es möglich ist) verweilen lassen und dabei Folgendes beachten:
- Ruhig bleiben
- Den Tieren nicht zu nahekommen
- Nicht versuchen, die Füchse zu streicheln
Sobald die Jungtiere alt genug sind, wird die Fuchsfamilie ihren Unterschlupf im Sommer verlassen und der „Fuchsbau“ kann verschlossen werden. Davor sollte jedoch sichergestellt werden, dass wirklich alle Tiere den Bau verlassen haben. Hierfür lohnt es sich, einen kleinen Stock in das Eingangsloch zu stecken und diesen in den folgenden Tagen zu kontrollieren. Sofern dieser nach mehreren Tagen noch senkrecht im Boden steckt, ist die Höhle unbewohnt und kann sicher geschlossen werden.