Frauenmantel sammeln: Frauenmanteltee selber machen | Anleitung
Inhaltsverzeichnis
- Frauenmantel und seine Namen
- Aussehen und Wuchs
- So wirkt Frauenmantel
- Die Anwendungsgebiete
- Wo findet man den Frauenmantel?
- Welche Pflanzenteile eignen sich für Tee?
- Optimale Erntezeit
- So wird geerntet
- Trockenen Tee selber herstellen
- Teeblätter an der Luft trocknen
- Frauenmantel im Backofen trocken
- Trocknen in einem Dörrautomaten
- Lagerung und Haltbarkeit
- Frauenmanteltee zubereiten
Frauenmantel ist eine eher unscheinbare Pflanze. Doch bereits in der Antike wussten die Menschen um seine verborgenen Heilkräfte. Bis jetzt wird er immer noch als natürliches Mittel gegen zahlreiche gesundheitliche Probleme geschätzt. Seine wohltuende Wirkung entfaltet er auch als Tee. Eine Handvoll Blätter ist alles, was dafür benötigt wird. So ernten und trocknen Sie wild wachsenden oder im Garten blühenden Frauenmantel.
Frauenmantel und seine Namen
Wenn Ihnen die Pflanze Frauenmantel nichts sagt, so kann sie dennoch eine gut vertraute Bekannte sein. Dafür spricht, dass sie ausgesprochen weit verbreitet ist. Das einzig Unbekannte könnte der Name Frauenmantel sein. Er ist nämlich nicht überall unter dieser Bezeichnung bekannt. Kennen Sie dieses Heilgewächs vielleicht unter einem der folgenden Namen?
- Gänsefuß
- Alchimistenkraut
- Silberkraut
- Tränenschön
- Herrgottsmäntelchen
Und das sind noch nicht alle bekannten Namen! Um die 70 volkstümlichen Namen besitzt der Frauenmantel. Botanische Bezeichnung für den Gemeinen Frauenmantel gibt es nur eine: Alchemilla vulgaris.
Aussehen und Wuchs
Der Frauenmantel wächst aufrecht aber niedrig. Seine Blätter sind nierenförmig bis rundlich und gelappt. Darauf bilden sich täglich große und runde Wassertropfen. Die Blüte ist gelbgrün und hat die Form einer Rispe. Sie erscheint von Juni bis Juli: Im September folgt eine Nachblüte.
So wirkt Frauenmantel
Der Frauenmantel besticht gleich mit einer ganzen Palette guter Wirkstoffe. Hier ein Auszug: Bitterstoffe, Gerbstoffe, Glykoside, Saponine und Phytosterine. Sie können je nach Anwendung und Beschwerdebild wie folgt wirken:
- antibakteriell
- beruhigend
- blutreinigend
- durchblutungsfördernd
- entzündungshemmend
- krampflösend
- schmerzstillend
- verdauungsfördernd
Die Anwendungsgebiete
Der Frauenmantel enthält unter anderem auch einen Pflanzenstoff, der dem Hormon Progesteron stark ähnelt. Das ist der Hauptgrund, warum Frauenmantel in der Frauenheilkunde eine so gewichtige Rolle spielt. Er hilft insbesondere bei:
- Regelschmerzen
- Wechseljahresbeschwerden
- Vorbereitung der Geburt
Doch auch Männer profitieren von seinen Wirkstoffen, denn das Silberkraut lindert noch zahlreiche weitere Beschwerden:
- Magenprobleme
- Erkältungskrankheiten
- Kopfschmerzen
- Schlaflosigkeit
- Nierenschwäche u. v. m
Das alles sind gute Gründe, die eigene Teekollektion um Frauenmanteltee zu erweitern. Natürlich kann Frauenmantel auch in anderen Darreichungsformen Anwendung finden.
Wo findet man den Frauenmantel?
Oft wächst Frauenmantel im eigenen Garten. Wer noch keinem eigenen Gänsefuß besitzt, aber von seinen Heilkräften angetan ist, kann jederzeit eine neue Pflanze im Garten setzten. Unter optimalen Bedingungen nimmt ihr Wachstum einen rasanten Schwung. Es gibt jedoch auch wild wachsende Sorten, deren genauer Standort erst entdeckt werden muss. An folgenden Orten könnten Sie fündig werden:
- ist vom Tiefland bis zu den Alpen anzutreffen
- an Waldrändern
- auf Weiden und saftigen Wiesen
- in lichten Gebüschen
- an anderen feuchten und nährstoffreichen Standorten
Welche Pflanzenteile eignen sich für Tee?
Für Frauenmanteltee eignen sich Blätter und Wurzeln der Pflanze. Da das Pflücken der Blätter aber bequem ist und der Pflanze keinen großen Schaden zufügt, sollte vornehmlich darauf zurückgegriffen werden. Für die Teezubereitung eignen sich frische Blätter ausgezeichnet. Sie sollten nach Möglichkeit kurz vor dem Aufbrühen geerntet werden. Sind mal keine frischen Blätter verfügbar, ist es schön, einen Trockenvorrat zu haben.
Optimale Erntezeit
Die Erntezeit erstreckt sich zu seiner Blütezeit. Das ist immer von Mai bis August. Sofern der Frauenmantel gut zugänglich ist, sollte zunächst nur für den laufenden Bedarf frisch geerntet werden. Erst im August sollten ausreichend Blätter gepflückt und als Tee für die kalte Jahreszeit getrocknet werden.
- Mai bis August sammeln
- ein regenfreier Vormittag ist ideal
- nach zwei vorausgegangenen sonnigen Tagen
- dann ist der Gehalt an Aroma- und Wirkstoffen am höchsten
So wird geerntet
Für das Ernten wird lediglich ein scharfes Messer benötigt, um die Stiele sauber zu durchtrennen. Und natürlich ein Körbchen oder Beutel, um darin die Blätter zu sammeln.
- warten, bis der Tau abgetrocknet ist
- Blätter mit Stiel pflücken
- Wurzeln werden im Herbst ausgegraben
Trockenen Tee selber herstellen
Von September bis April, und das ist die größere Zeitspanne, liefert die Pflanze keinen grünen Nachschub mehr. Deswegen muss rechtzeitig eine größere Blättermenge geerntet und durch Trocknung für den Wintertee konserviert werden.
- nur frisch gepflückte Blätter trocknen
- Blätter nicht waschen, um das Aroma zu erhalten
- durch Ausschütteln vom Staub reinigen
- waschen nur, wenn es unbedingt sein muss
- dann mit Küchenkrepp trocken tupfen
- nur ganze und unbeschädigte Blätter trocknen
Teeblätter an der Luft trocknen
Diese Methode ist recht simpel und liefert dennoch im Endergebnis den höchsten Gehalt an Wirkstoffen. Wenn nicht der Wohlgeschmack des Tees im Vordergrund steht, sondern dessen Heilwirkung, ist diese Trocknungsmethode vorrangig zu empfehlen.
- Blätter mit Garn zu einem Bündel zusammenbinden
- kopfüber zum Trocknen aufhängen
- geeigneter Ort ist warm, schattig und windgeschützt
- keiner direkten Sonneneinstrahlung aussetzten
- Trockenräume und Dachböden sind optimal
- Dauer ist abhängig von der Temperatur
- Trocknung kann mehrere Tage benötigen
Frauenmantel im Backofen trocken
Im Backofen gehen einige der Inhaltsstoffe verloren. Wenn keine andere Möglichkeit zur Trocknung genutzt werden kann, ist der Ofen jedoch eine gute Alternative. Gerade dann, wenn die heilenden Inhaltsstoffe nicht der ausschlaggebende Grund für die Teegewinnung sind.
- niedrigste Gradzahl einstellen
- nach der Hälfte der Zeit erhöhen
- jedoch nicht höher als 50 Grad Celsius
- Backofentür einen Spalt offen lassen
- Blätter etwa 3 Stunden trocknen
Trocknen in einem Dörrautomaten
Ein guter Dörrautomat trocknet die Blätter schonend und bewahrt so einen Großteil der wertvollen Inhaltsstoffe. Wer noch kein Dörrgerät eigen nennt, kann es im Handel günstig zu kaufen. Es lässt sich auch für viele andere Kräuter und Obstsorten verwenden.
- die Gebrauchsanleitung des Herstellers beachten
- Temperatur bis max. 50 Grad Celsius einstellen
Lagerung und Haltbarkeit
Die ganzen Blätter werden nach dem Trocknen zerkleinert und in einer luftdicht verschließbaren Dose oder Glas gelagert. Ein dunkler und kühler Lagerort ist optimal. Trockener Frauenmanteltee ist mindestens ein Jahr haltbar. Da die frischen Blätter jährlich neu geerntet werden können, ist dieser Zeitraum vollkommen ausreichend, um durchgängig mit Frauenmanteltee versorgt zu sein.
Frauenmanteltee zubereiten
Manches, das heilen soll, kommt mit einem ungenießbaren Geschmack daher. Es wird nur zu sich genommen, weil es eben gut gegen die unerträglichen Beschwerden helfen soll. Beim Frauenmanteltee verhält es sich anders. Teekenner beschreiben ihn als ausgesprochen aromatisch. So bereiten Sie sich eine Tasse zu:
- Eine Handvoll frische Blätter klein schneiden oder zerstoßen. Die Menge sollte 2-3 Teelöffel füllen. Alternativ etwa zwei Gramm getrockneten Tee verwenden.
- Die zerkleinerten Blätter in einen Teefilter geben.
- Mit 250 ml kochendem Wasser übergießen.
- Tee etwa 10 bis 15 Minuten ziehen lassen.
Bis zu fünf Tassen Frauenmanteltee, verteilt über den Tag, sind erlaubt.