Frauenmantel: 9 Tipps zum Pflanzen, Pflegen und Schneiden
Inhaltsverzeichnis
Als klassischer Bodendecker gehört der Frauenmantel mit zu den beliebtesten Pflanzen in unseren Gärten. Vor allem der Weiche Frauenmantel ist dabei weitläufig vertreten.
Alchemilla
Alchemilla, so der botanische Name des Frauenmantels, gehört zu den sogenannten Gartenstauden. Die Pflanze, von der mehr als 1 000 Arten bekannt sind, wird im Garten sehr gerne als Bodendecker eingesetzt. In der botanischen Klassifizierung gehört sie zu den sogenannten Rosengewächsen, die auch mit dem lateinischen Namen Rosaceae betitelt werden. Die Gründe für die große Beliebtheit der Pflanze sind in der Regel:
- bildet relativ schnell dichte Bestände aus
- blüht ausgesprochen lange und intensiv
Unterschieden werden die einzelnen Arten des Frauenmantels meist im Vergleich mit der am weitesten verbreiteten Art, nämlich dem weichen Frauenmantel. Außerhalb unserer Gärten kommt die Pflanze selbstverständlich auch vor. In der freien Natur ist sie in erster Linie auf Hochlandwiesen und auf Waldlichtungen zu finden. Verbreitungsgebiete sind Europa und Asien. Egal, ob in der Natur oder im Garten – alle Arten gehören zu den niedrig wachsenden Stauden. Die maximale Wuchshöhe bewegt sich in einem Spektrum von 45 bis 60 cm.
Pflanzung
Vom Prinzip her können Alchemilla beinahe das ganze Jahr über gepflanzt werden. Wie praktisch alle anderen Stauden auch gedeiht der Frauenmantel in der Regel am besten, wenn er im Herbst oder im Frühjahr gepflanzt wird. Gleich nach dem Ausbringen sollten die Pflanzen unbedingt regelmäßig gewässert werden. Das gilt auch nach einer etwas längeren Trockenperiode.
Standort und Boden
Die Ansprüche des Frauenmantels an seinen Standort sind ausgesprochen gering. Abhängig von der jeweiligen Art wird ein sonniger Standort ebenso vertragen wie schattiger oder ein Standort im Halbschatten. Grundsätzlich bevorzugen alle Arten einen eher durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Aber auch schwere Lehmböden werden von den Pflanzen toleriert. Manche Art liebt aber auch besondere Standort- und Bodenverhältnisse:
- Alchemilla glaucescens bevorzugt trockene und magere Standorte
- Alchemilla epipsila zieht hingegen einen frischen und feuchten Standort vor
- der kleine, der filzige und der Silber-Frauenmantel lieben Steingärten oder eine Felssteppe
Pflegemaßnahmen
Alchemilla mollis, der weiche Frauenmantel, neigt stark zur Selbstaussaat. Das führt mitunter dazu, dass er im Beet überhandnimmt. Im Normalfall reicht es dabei aus, die Jungpflanzen aus dem Boden zu reißen bzw. zu zupfen. Dieser Vorgang muss unbedingt regelmäßig wiederholt werden. Ansonsten sind alle Alchemilla ausgesprochen pflegleicht und machen nicht viel Arbeit.
Nicht zu viel Gießen
Alle Arten des Frauenmantels sollten regelmäßig, aber nicht zu viel gegossen werden. Staunässe muss unbedingt vermieden werden. Durch Staunässe kann nämlich Wurzelfäule entstehen, die der Pflanze sogar das Leben kosten kann.
Schneiden
Ein Rückschnitt des Frauenmantels sollte immer möglichst bodennah erfolgen. Die ideale Zeit dafür ist nach der Blüte. Die Vorteile eines solchen Rückschnitts liegen klar auf der Hand:
- Eindämmung des Wuchses
- regt zu einem kräftigen Neuaustrieb an
Geschnitten werden können alle Arten mit einer herkömmlichen Gartenschere oder auch mit einem scharfen Messer.
Kein Winterschutz nötig
Alle Arten des Frauenmantels kommen auch im Winter mit der kalten Jahreszeit problemlos zurecht. Sie sind also winterhart. Ein spezieller Winterschutz der Pflanze ist folglich nicht nötig.
Verwendungsmöglichkeiten
In den allermeisten Fällen wird die Pflanze als Bodendecker eingesetzt. Dank der gelblich-grünen Blütenfarbe eignet sie sich aber auch perfekt als Kombinationspartner für eine ganze Reihe von Stauden.
Deren Formen und Farben spielen dabei meist eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist nur, dass sie die gleichen Standortbedingungen des Frauenmantels haben. Durch ihren niedrigen Wuchs sind die kleinen Stauden aber auch als Beeteinfassungen denkbar. Alchemilla xanthochlora ist zudem schon seit dem Mittelalter als Heilkraut bekannt. Es ist krampflösen und schmerzstillend, weshalb es seit hunderten von Jahren bei Menstruations- und Wechseljahrbeschwerden angewandt wird. In der Regel wird die Pflanze als Tee zu sich genommen. Wichtig dabei ist jedoch, dass nur die Blätter zum Aufbrühen verwendet werden. Die Blätter sollten außerdem geerntet werden, bevor die Pflanze zu blühen beginnt.
Vermehrung
Alle Arten des Frauenmantels lassen sich relativ einfach durch Pflanzenteilung oder durch Aussaat vermehren. Bei der Aussaat gilt es jedoch unbedingt zu beachten, dass es sich bei der Pflanze um einen sogenannten Lichtkeimer handelt. Konkret heißt das: Die Samenkörner dürfen nur ganz leicht mit Erdreich übersiebt werden. Es darf auf gar keinen Fall zu dick aufgetragen oder festgestampft werden.
Krankheiten und Schädlinge
Alle bei uns vertretenen Arten des Frauenmantels sind als äußerst robust bekannt. Es besteht keine Anfälligkeit für Krankheiten oder irgendwelche Schädlinge. Damit ist es auch nicht notwendig besondere Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Wird die Pflanze das Jahr über jedoch zu stark gegossen, kann sich mitunter aber der falsche oder der echte Mehltau ausbilden. Beide Krankheiten lassen sich am besten mit biologischen oder auch chemischen Mitteln aus dem Garten- oder Baumarkt bekämpfen. Die Pflanzen erholen sich dann relativ schnell und wachsen ganz normal weiter.