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Formgehölze im Garten – Pflege, Schneiden, Schnitt

Formgehölze im Garten - Buchsbaum (Buxus)

Mogeln ist in diesem Fall nicht nur erlaubt, sondern erwünscht: Kugelahorn, Säulen-Wachholder und Co. täuschen hohe Schnittkunst vor. Sie finden, Ihrem Garten fehlt noch was? Etwas, das den formalen Charakter unterstreicht oder den üppig bunt blühenden Staudenbeeten Halt verleiht und das Auge beruhigt?

Ihr erster Gedanke: Sträucher und Bäume, welche in geometrische Formen geschnitten sind. Wenn nur das lästige Schneiden nicht wäre, meinen Sie? Diese Ausrede gilt nicht! Es gibt Pflanzen, welche in den ersten Jahren von alleine in die richtige Form wachsen: zu Kugeln, Kegeln oder Säulen. Nur, wenn Sie unbedingt ein Quadrat möchten, müssen Sie noch die Schere schleifen.

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Formgehölze zur Gartengestaltung

Der große Vorteil dieser Gehölze: Sie finden mit ihrem kompakten Wuchs nicht nur Platz im kleinsten Garten, sondern passen auch zu jedem Gartenstil. Die Wirkung der Pflanzen hängt von ihrer Gestalt ab:

  • Kugeln gelten als Blickfänge. Sie fügen sich besonders gut mit Treppen und Mauern oder zwischen natürlich wachsende Stauden ein.
  • Säulenförmige, senkrechte Gehölze erscheinen uns näher als waagerechte und verkleinern deshalb einen garten optisch.
  • Einzeln stellen Sie einen markanten Punkt im Garten dar, in Reihe gepflanzt weisen sie eine Richtung oder bilden grüne Wände.
  • Zwischen bodendeckenden Pflanzen wirken beide Formen eindrucksvoll. Bäume und Sträucher bilden das Gerüst eines Gartens, vor allem Immergrüne, die das ganze Jahr über gleich aussehen.

Ganz anders verhält es sich mit vielen Laubsträuchern: Sie blühen, bilden Früchte und verlieren später ihre Blätter. Durch das Geäst bleibt jedoch auch dann der Formschnitt-Effekt erhalten. Im Allgemeinen gelten Frühling und Herbst als Pflanzzeit für laubabwerfende Sträucher. Topfware kann ganzjährig, außer bei Frost, eingesetzt werden. Immergrüne Laubgehölze sowie Koniferen werden im April oder September gepflanzt. In Markenbaumschulen können Sie sich beraten lassen und darauf vertrauen, die richtigen Sorten zu bekommen.

Gehölze in Figuren-Form

Dem einnehmenden und vielseitigen Wesen eines Buchsbaums kann kaum jemand widerstehen. In ländlichen Gegenden kann man ihn manchmal noch am Gartenzaun lehnen sehen: einen großen, alten Buchsbaum (Buxus sempervirens). Seine Zweige werden auch heute immer wieder zur Verarbeitung traditioneller Büschel oder Kränze gebraucht. Weitaus häufiger trifft man den Strauch in Form geschnitten, wofür er sich hervorragend eignet, da er immer wieder austreibt.

Durch das langsame Wachstum halten sich die Figuren recht lange. Leider hat deshalb auch kaum jemand die Geduld, hohe Buchshecken heranziehen. Schade, denn sie sind um ein Vielfaches schöner und dichter als Hainbuche, Liguster oder Thuja. Was viele nicht wissen: Es gibt etwa 60 verschiedene Buchs-Sorten, von denen aber nur rund ein Dutzend im Handel sind. Alle sind sie immergrün, aber nicht jede Sorte eignet sich für jeden Zweck. Für die im Bauerngarten typischen Einfassungshecken, die die Beete ordentlich aussehen und die bunten Blüten noch mehr leuchten lassen, wählt man keine Sorte, die zum riesigen Solitärgehölz wächst. Buchs bevorzugt kalkhaltigen, warmen und trockenen Boden, toleriert aber fast alle Standorte.

Die besten Gehölze für einen Formschnitt

Wenn es um wirklich beeindruckende Formschnitte geht, fällt jedem belesenen Gärtner sofort der Buchsbaum ein, von dem er schon herrliche Abbildungen teils Jahrhunderte alter Formgehölze betrachten durfte. Fast jedes Land, das eine Parkkultur entwickelt hat, hat auch Buchsbäume zu Formgehölzen geschnitten, sie scheinen sich außerordentlich gut für einen Formschnitt zu eignen. Tatsächlich hat der Buchsbaum einen Vorteil, der ihn für den Formschnitt prädestiniert: Ziemlich kleine und ziemlich dicht aneinander stehende Blätter, die jede Form auch schon bei kleinen Pflanzen-Volumen sichtbar werden lassen (stellen Sie sich vor, Sie sollten eine amerikanische Linde mit 25 cm großen Blättern in eine erkennbare Form schneiden, die müsste dann schon ziemlich groß sein, bis man deutliche Umrisse erkennen kann).

Buchsbäume

Buchsbäume sind also die erste Wahl, wenn Sie irgendwann eine komplizierte Figur in Ihren Garten stehen haben möchten, und unter diesen Buchsbäumen können Sie dann auch noch auswählen: Es gibt viele Sorten Buchs, die sich für verschiedene Formschnitte unterschiedlich gut eignen. Wenn Sie sich eine mit verschiedenen Buchsbaum-Sorten handelnde Baumschule suchen, wird man Ihnen sagen können, welche Buchsbaumsorte sich für die von Ihnen ins Auge gefasste Figur am besten eignet. Die Firma von Dr. rer. medic. Jürgen W.H. Niebuhr aus 71686 Remseck hat sich auf Buchsbaum-Formschnitte spezialisiert, neben fertig beschnittenen Formen können Sie unter www.buchsbaum.de aber auch zahlreiche Buchsbaumsorten erwerben.

Nadelgehölze

Den Vorteil der Buchsbäume würden viele Nadelgehölze eigentlich noch in einem größeren Maße bieten, weil sie außerordentlich dicht nebeneinander stehende Nadelblätter (ja, auch das sind Blätter) ausbilden, die Nadelbäume haben aber in Bezug auf den Formschnitt einen anderen, gravierenden Nachteil: Sie lassen sich nur in Ausnahmefällen gut beschneiden, Fichten, Tannen, Scheinzypressen und Tannen können durch Schnitt überhaupt nicht in eine Form gezwungen werden. Nur die europäische Eibe verträgt so intensive Schnittmaßnahmen, dass eine Form entstehen kann. Kiefern und Wacholder können zwar auch recht gut beschnitten werden, hier sind jedoch nur Figuren denkbar, die die natürliche Wuchsform bereits anbietet.

Wenn Sie keine größeren Ansprüche an die Form haben als die Gestaltung einer einfachen geraden (Hecken) Wand oder einer schlichten Pyramide, könnten Sie die natürlichen Wuchsformen anderer Nadelhölzer nutzen: Manche Scheinzypressen und einige Lebensbaum-Sorten mit säulenförmigem Wuchs lassen sich als Hecken zu  geraden, senkrechten Wänden schneiden, viele Lebensbäume wachsen von Natur aus konisch und können so schnell zu einer ordentlichen Pyramide geschnitten werden.

Obstgehölze

Der nächste Kandidat für einen Formschnitt ist der Obstbaum, auch hier können die unter dem Begriff Spalierobst bekannten Formgehölze auf eine Tradition zurückblicken, die seit Jahrhunderten perfektioniert wurde. Deshalb setzt die Anlage eines Spaliers auch viel Fachkenntnis voraus, und der Pflegeaufwand kann einen berufstätigen Hobbygärtner auch überfordern.

Denkbar ist die Aufzucht eines Obstbaumes als Formgehölz am Spalier, wenn Sie sich zum seit Jahren zu beobachtenden Trend anschließen, einen etwas freieren Wuchs zuzulassen und nicht auf die klassisch strenge Form zu bestehen. Früher wurden am häufigsten Birnen am Spalier angebaut, dann Aprikosen und Pfirsiche, heute werden z. B. speziell gezüchtete Apfelbäume und andere „Säulenobstbäume“ angeboten, die von Natur aus besonders schmal wachsen sollen. Diese Zuchten sollen jedoch geschmacklich nicht immer überzeugen, wenn Sie die Form „nicht so eng sehen“, könnten Sie sich auch an einem normalen Obstbaum aus einer guten Baumschule versuchen, der dann im Herbst gepflanzt werden sollte, sodass er im nächsten Frühjahr gut eingewurzelt ist und Sie mit dem Formen beginnen können.

Tipps für den Schnitt eines Formgehölzes

Buchsbäume müssen sehr regelmäßig beschnitten werden, damit sie irgendwann eine schöne Formfigur ergeben, sie werden dabei gleichzeitig immer dichter im Laub:

  • Der Formschnitt fängt deshalb schon beim kleinen Buchsbaum an, und er wird Sie viele Jahre beschäftigen, bis die Figur eine beeindruckende Größe erreicht hat, denn der Buchs wächst in eher gemächlicher Geschwindigkeit. Dafür sind die Formen, die entstehen, aber auch umso schöner, und das ist auch der Grund dafür, warum Sie für eine fertige Buchs-Formfigur nicht gerade wenig Geld ausgeben dürfen.
  • Der Hauptschnitt des Buchsbaums erfolgt im März und dann noch einmal im September, im Sommer wird die Form zwischendurch nochmals korrigiert, geschnitten wird immer bei bedecktem Himmel, damit die frischen Schnittflächen nicht verbrennen.

Bei der Gestaltung jeder Form hilft Ihnen das Grundprinzip für den Formschnitt eines Gehölzes: Sie betrachten Ihre Wunschpflanze, überlegen, in welche Richtung sich die Form entwickeln soll, und schneiden dem entgegenwachsende Triebe einfach regelmäßig ab. Mit den oben angesprochenen Abstrichen kann jedes verholzende Gewächs geformt werden, das häufige Beschneiden (Frühjahr, Herbst und zwischendurch) fördert den kompakten Wuchs und lässt nach und nach die gewünschte Form immer deutlicher hervortreten.

  • Wenn Sie mit der Schere an einem Formgehölz arbeiten, sollten Sie immer wieder während des Schneidens die Pflanze immer wieder aus einiger Entfernung betrachten, so erkennen Sie, wo der nächste Schnitt anzusetzen ist.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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