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Flamingobaum: Pflege und Schneiden | Flamingoweide

Charakteristisch für diese Zierweide ist ihr kugeliger, breiter und gedrungener Wuchs sowie ihre auffällig panaschierten Blätter. Sie wird nicht sehr groß und ist so auch bei wenig Platz eine Zierde.

Video-Tipp

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie: Weidengewächse (Salicaceae)
  • Herkunft: Japan
  • Wuchs: kompakter Strauch oder Stämmchen, kugelige Krone
  • Wuchshöhe: 150-300 cm
  • Laub: Austrieb rosa, grünweiß panaschiert, rosa angehaucht
  • Blüte: ungefüllte, unscheinbare gelbe Kätzchen
  • Blütezeit: März bis April
  • Frucht: braune, behaarte Kapselfrüchte
  • Kalkverträglichkeit: kalktolerant
  • Giftigkeit: ungiftig

Standortbedingungen

Die Färbung der Blätter hängt bei dem Flamingobaum vor allem von der Lichtintensität ab. Je mehr Licht, desto intensiver die Färbung. In der Sonne kann sie ihre Optik am besten in Szene setzen. Einen Standort in der prallen Mittagssonne sollte man aber vermeiden, anderenfalls könnten die Blätter verbrennen. Im Halbschatten verlieren sie etwas an Leuchtkraft und bleiben eher heller. Im Schatten geht die Färbung fast vollständig verloren.

Bodenbeschaffenheit

Der Boden sollte idealerweise frisch bis feucht, locker und nährstoffreich sein und über ein gutes Wasserspeichervermögen verfügen. Vor allem an sonnigen Standorten sollte man darauf achten, dass der Boden feucht genug ist. Ansonsten reicht der Flamingoweide normaler Gartenboden völlig aus. Reichert man ihn noch mit Mulch oder Kompost an, hat man alles richtig gemacht.

Pflanzung

Die Harlekinweide kann im Frühjahr und Herbst gepflanzt werden. Containerpflanzen ganzjährig vorausgesetzt der Boden ist frostfrei. Eine Pflanzung im Frühjahr hat den Vorteil, dass die Pflanze bis zum ersten Frost ausreichend Zeit hat einzuwurzeln. Von einer Pflanzung im Sommer sollte man absehen.

  • Ausreichend großes Pflanzloch ausheben
  • Weide mittig einsetzen
  • Mit Erdaushub auffüllen
  • Boden reichlich wässern
  • Pflanzabstände zwischen 80 und 150 cm
  • Bei Stämmchen Pflock mit einsetzen
  • Am besten in Richtung der Wetterseite
  • Pflock soll dem Stämmchen Stabilität verleihen
  • Mittels Kokosstrick am Stämmchen befestigen
Flamingoweide - Flamingobaum - Salix integra

Durch den Pflock soll verhindert werden, dass feines Wurzelgewebe durch heftige Winde beschädigt wird. Da die Wurzeln relativ flach unter der Oberfläche verlaufen, ist insbesondere bei einer Kübelpflanzung auf ausreichend große Pflanzgefäße zu achten.

Tipp:

Am besten kommt die außergewöhnliche Laubfärbung in einer Solitärpflanzung zur Geltung. Zudem bieten sich zahlreiche Möglichkeiten zur Unterpflanzung an.

Pflegeanleitung

Gießen

In den ersten Wochen nach der Pflanzung ist Gießen besonders wichtig. Der Boden sollte möglichst feucht gehalten werden und nicht austrocknen. So kann der Flamingobaum schnell Fuß fassen. Natürlich ist Staunässe zu vermeiden. Später wässert man, sobald die oberste Bodenschicht angetrocknet ist. Ausgewachsene Harlekinweiden tolerieren auch längere Trockenperioden. Dennoch sollte bei besonders heißer und trockener Witterung gelegentlich gewässert werden, spätestens wenn die Blätter beginnen, sich einzurollen. Am besten gießt man ausschließlich mit Regenwasser. Exemplare im Kübel müssen aufgrund des geringeren Volumens häufiger gegossen werden.

Düngen

Grundsätzlich stellt der Flamingobaum keine besonderen Ansprüche an den Boden. Wenn man bei der Pflanzung etwas Kompost beigibt oder die Baumscheibe zum Blattaustrieb im Frühjahr mulcht, kann man auf zusätzlichen Dünger meist verzichten. Mulch sorgt gleichzeitig dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet. Bei einer Kübelhaltung verabreicht man jährlich zum Blattaustrieb einen Volldünger. Ab August wird nicht mehr gedüngt.

Schneiden

Schnittmaßnahmen sind bei der Flamingoweide das A und O. Sie verhindern eine Verwilderung, beugen dem Verholzen der Äste vor, sorgen dafür, dass die Pflanze ihre Form behält und die Krone dichter und buschiger wächst. Am besten wählt man zum Schneiden einen bedeckten, frostfreien Tag. Ausschlusskriterien sind pralle Sonne und Trockenheit ebenso wie die Schonzeiten während der Brutzeiten zahlreicher Vogelarten.

Hochstämmchen

Formschnitt

Hochstämmchen von Flamingoweiden sind auf Korbweide veredelt, die für ein starkes Zweigwachstum bekannt sind. Ohne Schnitt würde es im Laufe der Jahre seine Kugelform einbüßen, die einen ungehinderten Lichteinfall gewährleistet. Demzufolge bietet sich im Spätwinter ein entsprechender Formschnitt an. Kleinere Formschnitte können auch in den Folgemonaten vorgenommen werden, sofern die Notwendigkeit besteht.

  • Krone zurückschneiden und Totholz entfernen
  • Alte und schwache Zweige an der Basis abschneiden
  • Alle übrigen Äste bis auf ein Drittel einkürzen
  • Ruhig etwas stärker einkürzen
  • Dadurch ein stärkerer Austrieb
  • Nie tiefer als auf drei Augen
  • Nicht in den veredelten Stamm schneiden
  • Letzter Formschnitt im Spätsommer
Tipp:

Zum Schneiden empfiehlt sich eine sogenannte Bypass-Schere. Sie ermöglicht einen präzisen Schnitt und vermeidet Quetschungen.

Pflegeschnitt

Der Pflegeschnitt dient einer kompakteren Kronenform und dazu, die Buntblättrigkeit zu erhalten. Der Formschnitt hat ein kräftiges Wachstum zur Folge, was einen weiteren Pflegeschnitt im Sommer erforderlich macht.

  • Bester Zeitpunkt rund um den Johannistag Ende Juni
  • Pflanzen legen jetzt eine Wachstumsphase ein
  • Danach folgt ein zweiter, aber schwächerer Austrieb
  • Krone um ein Drittel zurückschneiden
  • Um die Hälfte ist ebenfalls kein Problem
  • Oder nur aus der Krone ragende Zweige einkürzen
  • Triebe, die aus dem Stamm oder der Wurzelscheibe treiben, entfernen
Flamingoweide - Flamingobaum (Salix integra) als Hochstämmchen

Radikalerer Schnitt

Ein radikalerer Rückschnitt empfiehlt sich dann, wenn die Harlekinweide länger nicht verschnitten wurde. Dank der hohen Schnitttoleranz ist das problemlos möglich.

  • Bester Zeitpunkt ist im Frühjahr
  • Triebe auf bis zu zehn Zentimeter einkürzen
  • Pro Trieb mindestens vier Augen belassen
  • Kranke und abgestorbene Triebe herausschneiden
  • Quer wachsende Kronentriebe entfernen
  • Keine Stummel an der Pflanze zurücklassen
Tipp:

Ein starker Rückschnitt sollte nicht im Herbst erfolgen. Die Schnittstellen würden schlechter heilen und die Pflanzen wären anfälliger für Frostschäden.

Rückschnitt von Sträuchern

Pflanzschnitt

  • Ziel ist eine dichte Verzweigung am Ansatz
  • Bester Zeitpunkt direkt nach der Pflanzung
  • Wurzelnackte Jungsträucher um die Hälfte zurückschneiden
  • Containerpflanzen um ein Drittel einkürzen
  • Schnitt verursacht Saftstau an den unteren Knospen
  • Daraus folgt verstärkter Austrieb am Strauchansatz
  • Üppigere Verzweigung am Harlekinstrauch

Erhaltungsschnitt

Nach dem Pflanzschnitt kann man die Harlekinweide die nächsten zwei bis drei Jahre gewähren lassen. Ab dem dritten Jahr ist es Zeit für den ersten Erhaltungsschnitt.

  • Idealerweise zwischen Januar und Anfang März
  • Unbedingt einen frostfreien Tag wählen
  • Ziel ist eine kugelige, kompakte Strauchform
  • Totholz am Ansatz auslichten
  • Sowie nach innen wachsende oder sich kreuzende Triebe

Form- und Pflegeschnitt

Auch bei der Strauchform ist ein Formschnitt empfehlenswert, der sich an den Erhaltungsschnitt anschließt. Dabei sollten nicht alle, sondern nur die äußeren Zweige zurückgeschnitten werden. So wird eine schöne halbkugelige Form erzielt. Man kürzt sie um mindestens ein Drittel ein, sodass der Austrieb junger diesjähriger Triebe gefördert wird.
Für ein blickdichtes Wachstum und eine schöne Optik folgt im Sommer des dritten Standjahres auch bei der Strauchform der erste Pflegeschnitt. Dabei werden die Triebe im Außenbereich stärker gekürzt als die im Zentrum.

Verjüngen / Auf den Stock setzen

Um einen vergreisten Flamingobaum zu revitalisieren, kann man ihn auf den Stock setzen. Bei diesem Schnitt wird der Strauch bis auf wenige Zentimeter über dem Boden zurückgeschnitten. Das hat zur Folge, dass schlafende Knospen aktiviert werden, was wiederum für einen Neuaustrieb sorgt. Das Herausschneiden einzelner verkahlter Äste entfällt und das Wachstum wird gefördert.

Tipp:

Wird die Harlekinweide als Heckenpflanze genutzt, reicht es aus, sie alle zwei Jahre um zwei Drittel einzukürzen.

Überwintern

Flamingoweide - Flamingobaum - Salix integra

Eine im Beet ausgepflanzte Flamingoweide kommt ohne Winterschutz aus. Anders im Kübel, hier müssen die Wurzeln geschützt werden. Dazu deckt man den Wurzelbereich mit Mulch ab und umwickelt den Kübel mit Jute, Blasenfolie oder ähnlich isolierenden Materialien. Am besten stellt man ihn an einen geschützten Platz in Hausnähe. Von einer Überwinterung im Haus ist abzuraten. Bei Hochstämmchen umwickelt man zusätzlich die Krone mit einem Vlies, um sie vor intensiver Wintersonne zu schützen.

Harlekinweide vermehren

  • Vermehrung erfolgt über Stecklinge
  • Etwa 15 cm lange Stecklinge schneiden
  • Im Wasserglas bewurzeln lassen
  • Anschließend in kleine Töpfe mit Erde-Sand-Gemisch einsetzen
  • Substrat gleichmäßig feucht halten
  • Im Frühjahr an Ort und Stelle pflanzen
  • Bis zum Anwachsen regelmäßig wässern

Krankheiten & Schädlinge

Pilzbefall

Die Flamingoweide ist anfällig für Pilzkrankheiten wie Rost, Weidenschorf und Weiden-Anthraknose. Ein Befall tritt bei feuchter Witterung im Mai oder Juni auf. Er zeigt sich an braunen oder schwarzen, schorfigen Blättern, welken Triebspitzen und Blattabwurf. Betroffene Pflanzen sollten stark zurückgeschnitten werden, gegebenenfalls bis auf wenige Zentimeter über dem Boden. Das anfallende Schnittgut wird im Hausmüll entsorgt nicht auf dem Kompost.

Weidenbohrer

Die Raupen vom Weidenbohrer hinterlassen bis zu zwei Zentimeter dicke Fraßgänge. In der Rinde sind Bohrlöcher zu sehen, Bohrmehl sowie Kotkrümel an der Stammbasis. Auffällig ist zudem der intensive Essiggeruch. Befallene Pflanzen sollten bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden.

Weidenblattkäfer

Auch der Weidenblattkäfer macht durch Fraßspuren sowie welke, braune oder schwarze Blätter auf sich aufmerksam. Dabei kann es zu einem kompletten Kahlfraß kommen. Neben den Fraßspuren kann man orangefarbene Eiablagen an den Blättern beobachten. Die betroffenen Pflanzenteile sollten entfernt und entsorgt werden. Zusätzlich bietet sich die Behandlung mit einem geeigneten Fungizid an.

Autor Heim-Redaktion

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