Schwimmteich mit Fischen: So gelingt die Kombination
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Ein Schwimmteich mit Fischen macht es erforderlich, umfassend zu planen und dem naturnahen Pool ein angepasstes Maß an Pflege zukommen zu lassen. Richtig angelegt kann er jedoch eine deutlich pflegeleichtere Alternative zum Swimmingpool darstellen und ist zudem auch schonender zur Haut. Das gilt allerdings nur, wenn bestimmte Faktoren berücksichtigt werden.
Gesetzliche Bedingungen
Um einen Schwimmteich mit Fischen anlegen und erfolgreich erhalten zu können, sind eine Tiefe von wenigstens 1,5 Metern und ein möglichst großes Wasservolumen erforderlich. Dadurch kann der Teich in einigen Bundesländern eine Genehmigung erfordern. Eine pauschale Aussage zu den notwendigen Anträgen und Bestätigungen kann daher nicht gemacht werden. Stattdessen muss bei der zuständigen Baubehörde nachgefragt werden, welche Maße erlaubt sind und was bei der Umsetzung beachtet werden muss.
Größe
Bei der Größe des Schwimmteichs gilt: Je größer, desto besser. Größere Wassermengen lassen sich einfacher sauber und in einer gesunden Balance halten. Das ist beispielsweise auch bei Seen sehr deutlich sichtbar, die im Gegensatz zu kleinen Gartenteichen keiner Filterung bedürfen.
Als Faustregel gilt, dass der Teich wenigstens eine Tiefe von 1,5 Meter haben sollte. Das ist zum einen für den Auftrieb und das Schwimmen notwendig, zum anderen kommt es auch den Fischen zugute, die bei Teichen einer solchen Tiefe problemlos vor Ort überwintert werden können. Eine Ausnahme stellen hier Kois dar, die während des Winters nicht im Teich verbleiben sollten.
Bei dem Anlegen des Schwimmteichs sollte daher so groß wie möglich gedacht werden. Das ist auch aufgrund der verschiedenen Bereiche im Teich erforderlich, die zum einen der Filtrierung und zum anderen als Schutz für die Fische dienen.
Folie
Als passende Unterlage für den Teich sollte eine beständige und robuste Folie gewählt werden. Ideal ist beispielsweise EPDM-Folie, die wenigstens eine Stärke von 1,5 Millimetern aufweist. Diese kann auch problemlos betreten werden und erweist sich als beständig und belastbar. Dennoch ist sie flexibel genug, um sich gut anzupassen und vergleichsweise einfach verlegen zu können.
Bereiche und Ausstattung
Der Schwimmteich muss in verschiedene Bereiche aufgeteilt werden, damit er zum einen durch Menschen nutzbar und zum anderen als Lebensraum für Fische dienen kann. Ideal ist eine Aufteilung in drei Abschnitte. Ein Schwimmbereich, ein flacherer Uferbereich für die Fische und eine sogenannte Filter- und Regenerationszone.
Die verschiedenen Bereiche erfüllen dabei jeweils unterschiedliche Funktionen und müssen dementsprechend auch unterschiedlich ausgelegt sein:
Schwimmbereich
Um das Schwimmen nicht zu stören, sollte dieser Bereich frei, tief und groß sein. Zu dem Schwimmbereich gehört zu dem auch ein sicherer Ein- und Ausstieg. Dafür müssen flache, rutschfeste Stufen angelegt werden. Als Zusatz kann auch ein Geländer angebracht werden. Um die natürliche Optik des Schwimmteichs nicht zu stören, kann das Geländer beziehungsweise der sichtbare Teil davon aus dickeren Ästen mit Rinde angelegt werden.
Uferbereich
Ein flacherer und bepflanzter Uferbereich dient den Fischen zum einen als Schutzzone und zum anderen als Nahrungsquelle. Zur Überwinterung sollte wenigstens eine Tiefe von 80 Zentimetern gegeben sein, die jedoch kontinuierlich oder stufenweise ansteigen kann. Das kommt auch der Vielfalt an Pflanzen zugute, die in den Uferbereich gesetzt werden kann. Diese sollten unterschiedliche Höhen aufweisen und ein möglichst großes Spektrum an Arten abdecken. Dadurch wird zum einen bereits eine umfassende, natürliche Filterleistung erzeugt. Denn die Gewächse benötigen Nährstoffe und entziehen sie dem Wasser. Je mehr Arten vorhanden sind, umso mehr unterschiedliche Nährstoffe werden entfernt.
Filter- und Regenerationszone
Die Filter- und Regenerationszone dient der gezielten Reinigung des Wassers. Damit weder Pflanzenteile noch Bodenbelag aufgewirbelt werden, sollte in dieser Zone nur ein geeignetes Substrat ausgebracht werden. Dieses Vorgehen hilft auch dabei, den Ansaugbereich des Filters freizuhalten. Ein Bodenbelag aus Zeolith mit einer Dicke von wenigstens 20 Zentimetern kann bereits eine gute Filterwirkung aufweisen. Denn in dem Substrat können sich Mikroorganismen ansiedeln, die Nährstoffe zersetzen und damit das Wasser klären.
Pflanzen
Wasser- und Uferpflanzen gehören zum Schwimmteich mit Fischen unbedingt dazu. Für die Fische stellen sie eine Nahrungsquelle dar. Zudem weisen sie eine filtrierende Wirkung auf. Mit der Bepflanzung des Schwimmteichs gehen jedoch besondere Ansprüche und Pflegemaßnahmen einher. Bei diesen handelt es sich um:
In Körbe setzen
Erfahrungsgemäß ist es sinnvoll, die Wasserpflanzen in Körbe zu setzen und erst dann in den Teich zu stellen. Hierdurch können die Gewächse zur Überwinterung und zur Reinigung des Teichs einfach und ohne viel Aufwand entnommen werden. Das erleichtert auch die Pflege der Gewächse und verringert die Verschmutzung im Wasser. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Substrat der Pflanzen in begrenzterem Maße eingesetzt werden muss. Dadurch entsteht im Teich weniger Mulch.
Beschädigtes entfernen
Beschädigte Teile der Pflanzen sollten umgehend entfernt werden. Anderenfalls können Zersetzungsprozesse die Wasserqualität erheblich herabsetzen. Abgestorbene und abgebrochene Pflanzenteile sollten daher so schnell wie möglich sauber abgeschnitten und entsorgt werden.
Vielfältig, aber sparsam
Mehrere verschiedene Wasserpflanzen sind sinnvoll, da hierdurch eine größere Bandbreite an Nährstoffen aus dem Wasser aufgenommen wird. Allerdings sollten die Anzahl und Masse der Pflanzen nicht überhandnehmen. Denn dadurch könnte die Wasserqualität ebenfalls leiden.
Bodenbelag
Zeolith eignet sich wunderbar als Bodenbelag für die Ufer- und Regenerationszone. Um ein Abrutschen auf der Folie zu verhindern, können zudem Kiesmatten eingebracht werden. Sowohl Kies als auch Zeolith sorgen dafür, dass sich Mikroorganismen einfacher ansiedeln können. Diese Mikroorganismen sorgen wiederum dafür, dass das Wasser geklärt wird. Zudem ist der Untergrund ideal für Fische, die gerne gründeln. Sicherheit, Reinigung und Nahrungsquelle können also durch Kies und Zeolith geboten werden.
Filterung und Reinigung
Auch wenn der richtige Bodenbelag und die passende Bepflanzung bereits einen reinigenden Effekt haben, muss der Schwimmteich dennoch über eine Filteranlage verfügen. Ideal ist es, wenn hierfür ebenfalls verschiedene Stufen zur Verfügung stehen. Eine Anlage mit passender Kapazität und UV-Licht zur Beseitigung von Algen ist daher eine Grundvoraussetzung. Eine weitere Hilfe bei der Reinigung von Schwimmteichen kann ein Reinigungslauf sein. Das Wasser wird in tieferen Bereichen angesaugt, läuft durch die Filteranlage und wird nach oben gepumpt. Durch einen Bachlauf von oben nach unten kann das Wasser nochmals durch Kies laufen.
Hierdurch wird zum einen das Aufspülen von Sedimenten vermieden, und zum anderen wird eine erhöhte Reinigungsleistung erzeugt. Auch durch diese Maßnahme lässt es sich jedoch nicht vollständig vermeiden, dass sich Sedimente ablagern. Daher muss eine weitere Reinigungsmaßnahme regelmäßig stattfinden.
Grundreinigung
Bei der Grundreinigung handelt es sich um das Absaugen von Mulm. Die Ablagerung kann auch als Schlick oder Schlamm bezeichnet werden. In jedem Fall ist er in geringen Mengen unproblematisch, kann aber zum „Kippen“ des Gleichgewichts führen. Das geschieht unter anderem durch Fäulnisprozesse in dem Mulm. Bei größeren Schwimmteichen kann die Mulmschicht vergleichsweise dick werden, bevor sie einen negativen Effekt auf die Wasserqualität hat. Dennoch sollte diese Schicht regelmäßig entfernt werden. Im Frühjahr kann dies einfach mit einem Mulmsauger bewerkstelligt werden. Automatisch arbeitende Geräte können den Boden des Schwimmteichs ganz ohne Zutun und Aufwand sauber halten.
Fischarten
Wenn Fische in einem Schwimmteich gehalten werden sollen, ergeben sich daraus Vorzüge und Nachteile. Zu den Vorzügen gehören:
- Fische können Algen, Pflanzen und Wasserinsekten reduzieren
- Teich dient zugleich zum Schwimmen als auch als Biotop
- Teich wird natürlicher aufgebaut und muss ohne Chemikalien auskommen
Zu den Nachteilen gehört, dass die Fische selbst Stoffwechselendprodukte erzeugen und damit das Wasser verschmutzen können. Dass kann wiederum die Konzentration an Nährstoffen im Wasser erhöhen und somit zu vermehrtem Algenwachstum und zum Kippen des Wassers führen. Daher sollten zum einen die richtigen Fischarten und zum anderen nur wenige Exemplare eingesetzt werden.
Einheimischer Bitterling (Rhodeus amarus)
- wird nur bis zu 10 Zentimeter lang
- ernährt sich von Pflanzenteilen und Kleintieren
Elritze (Cyprinus phoxinus L.)
- wird bis zu 12 Zentimeter,
- ernährt sich von fliegenden Insekten und Bodentieren
Goldfisch (Carassius auratus)
- kann Längen von bis zu 100 Zentimetern erreichen
- wühlt den Boden teils stark auf, daher nur bedingt geeignet
Hundsfisch (Umbra)
- wird etwa 15 Zentimeter groß
- ist robust und anpassungsfähig
Koi (Cyprinus carpio)
- erreicht Längen von bis 120 Zentimeter
- zeigt sich sowohl empfindlich als auch anspruchsvoll
- daher nur bedingt für den Schwimmteich geeignet
Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus)
- wird bis zu 30 Zentimeter lang
- ernährt sich von Pflanzen und Kleintieren
Schleierschwanz (Carassius gibelio forma auratus)
- erreicht Längen zwischen 10 und 20 Zentimetern
- vergleichsweise langsamer Schwimmer
Stichling (Gasterosteidae)
- lediglich bis zu 10 Zentimetern lang
- zeigt sich sehr lebhaft
Obwohl Goldfische und Kois sehr gerne als Teichfische eingesetzt werden, sind sie für die kombinierten Teiche nicht die beste Wahl. Kois sind empfindlich und benötigen sowohl spezielles Futter als auch sehr anspruchsvolle Filterung des Wassers. Goldfische vermehren sich hingegen schnell, können den Boden stark aufwühlen und produzieren zudem erhebliche Kotmengen. Mit den entsprechenden Vorkehrungen können jedoch auch sie im Schwimmteich in geringer Anzahl gehalten werden.