Ficus elastica – Sorten, Standort und Pflege-Tipps
Inhaltsverzeichnis
Mit einem Ficus elastica zieht die Opulenz der Tropen ein ins heimische Wohnzimmer. Wo sich die sattgrünen, glänzenden Schmuckblätter entfalten, schaffen sie ein naturverbundenes Wohlfühlambiente. Eine Blüte wird hier niemand vermissen. Ganz unverkrampft harmoniert der Gummibaum mit jedem Einrichtungsstil von klassisch bis modern, dank zahlreicher fantasievoller Sorten.
Was kreativen Züchtern an Neuschöpfungen gelang, erkunden Sie hier. An welchem Standort die unverwüstliche Zimmerpflanze die Erwartungen vollends erfüllt, bleibt Ihnen überdies nicht länger verborgen. Praktische Pflege-Tipps verraten wissenswerte Details einer erfolgreichen Kultivierung.
Schöne Sorten
- Ficus elastica ‚Robusta‘
Eine der populärsten Solitärpflanzen für Wohnräume mit großen, oval-runden Blättern. Ihren Sortennamen verdankt die Grünpflanze einer bemerkenswerten Widerstandsfähigkeit sowohl gegenüber Krankheiten, als auch gegenüber Pflegefehlern. Allerdings ist Robusta sehr standorttreu beschaffen und mag nicht ständig hin und her getragen werden.
- Ficus elastica ‚Variegata‘
Dieser Gummibaum besticht mit wunderschön panaschiertem Laub in Cremeweiß bis Hellgelb. Die hell umrandeten Blätter setzen auffällige, dekorative Akzente. Diese beliebte Züchtung bleibt etwas kleiner, als ihre Artgenossen und macht sich ausgezeichnet in Büros und Geschäftsräumen.
- Ficus elastica ‚Tineke‘
Das sehr dunkle Laub ist weiß panaschiert, was einen augenfälligen Kontrast schafft. Die Blattzeichnung entwickelt sich umso ausgeprägter, je heller der Standort. Schwachwüchsiger veranlagt als die unigrünen Sorten, empfiehlt sich Tineke für kleine Räume.
- Ficus elastica ‚Melany‘
Die Sorte überzeugt mit einem besonders dichten Habitus und tiefgrünen bis rötlich angehauchten Blättern. Diese sind ein wenig kleiner als üblich, was die kompakte Silhouette eindrucksvoll unterstreicht. Unter pralles Sonnenlicht sollte Melany nicht geraten, weil die satten Farben dann ausbleichen könnten.
- Ficus elastica ‚Belize‘
Eine der buntesten Sorten innerhalb der Pflanzengattung mit rot-weiß-grün panaschiertem Laub. Mit einem straffen, aufrechten Wachstum, dient sie auf jeder Fensterbank als aparter Blickfang. Da sich die Höhe zwischen 60 und 180 cm bewegt, kann sie dank ihrer Schnittverträglichkeit an jeden Platz angepasst werden.
- Ficus elastica ‚Australis‘
Im Gegensatz zur reinen Art, punktet die Sorte mit gedrungenem Wuchs. Die grün glänzenden Blätter schimmern zusätzlich, wenn sie ab und zu mit Algensaft abgerieben werden.
Standort
Möchten Sie Ihrem Ficus elastica seine ganze Schönheit entlocken, weisen Sie ihm einen möglichst hellen Platz zu. Buntblättrige Sorten benötigen dabei noch mehr Licht, als die unigrünen Exemplare. Auf die volle Sonne sollte ein Gummibaum indes schrittweise vorbereitet werden, damit seine Blättertracht keinen Schaden nimmt.
- sonnige bis halbschattige Lage
- keiner kalten Zugluft aussetzen
- das Temperaturniveau nicht unter 16 °C absinken lassen
- von Mai bis September am geschützten Platz auf dem Balkon
- bei praller Mittagssonne hinter Glas beschatten
- im Dämmerlicht von Zimmerecken eine künstliche Lichtquelle schaffen
Damit die tropische Grünpflanze sich wirklich heimisch fühlt, sollte die Luftfeuchtigkeit einen Wert von mindestens 50 Prozent erreichen. Das gelingt ganz unkompliziert, indem Sie den Untersetzer mit Kieselsteinen und Wasser füllen. Ohne den Baum der Gefahr von Staunässe auszusetzen, steigt das verdunstende Wasser auf und schafft die erwünscht tropisch-feuchte Umgebung.
Substrat
Einen hohen Grad an Durchlässigkeit, in Verbindung mit einem mäßigen Nährstoffgehalt, sollte das Substrat für einen Ficus elastica aufweisen. Dies gelingt mit hochwertiger Kübelpflanzenerde, die angereichert wird mit Perlite, Sand, Lavagranulat oder einem ähnlichen anorganischen Material.
Gießen und Düngen
Ein sonderlich durstiger Zimmergenosse ist der Gummibaum nicht. Mit kurzzeitiger Trockenheit arrangiert sich die immergrüne Pflanze sehr viel besser, als mit Staunässe. Idealerweise sollte das Substrat zwischen den Wassergaben antrocknen. Eine kurze Daumenprobe vor jedem Gießdurchgang gibt Aufschluss darüber, ob überhaupt Bedarf besteht. Die Nährstoffversorgung erfolgt dagegen nach einem festen Terminplan.
- Ficus elastica mäßig gießen
- gesammeltes Regenwasser ist kalkhaltigem Leitungswasser vorzuziehen
- grundsätzlich unmittelbar an die Wurzeln wässern
- von April bis September alle 14 Tage Flüssigdünger für Grünpflanzen verabreichen
Gießen nach der Tauchmethode mag der Gummibaum ganz besonders. Der Kübel wird so lange in kalkarmes Wasser getaucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Nachdem überschüssiges Wasser ablaufen konnte, stellen Sie den Baum wieder an seinen angestammten Platz. Bis zum nächsten Tauchgang trocknet die Kübelerde nahezu aus.
Überwintern
Eine Ruhepause im eigentlichen Sinn legt ein Ficus elastica nicht ein. Gleichwohl schaltet er seinen Biorhythmus von Oktober bis Februar ein weniger herunter, angesichts der dunkleren Lichtverhältnisse. Der Bedarf an Gießwasser sinkt deutlich. Auf die Gabe von Dünger kann vollkommen verzichtet werden. Wichtig zu beachten ist, dass die Temperatur am Standort nicht unter 16 °C fällt.
Schneiden
Seine naturgegebene Wuchshöhe von 20 bis 40 Metern wird ein Gummibaum im Wohnraum nicht annähernd erreichen. Sollte sein Umfang trotzdem die zur Verfügung stehende Platzkapazität sprengen, ist ein Rückschnitt ohne weiteres möglich. So gehen Sie dabei vor:
- empfehlenswert für die Maßnahme sind die Monate Januar und Februar
- die Baumspitze in der erwünschten Höhe kappen
- zu lange Triebe einkürzen bis knapp über einem schlafenden Auge
- Schnittwunden behandeln mit Holzkohleasche
Tragen Sie während der Arbeiten unbedingt schützende Handschuhe, denn der Pflanzensaft kann schlimme Allergien und Hautreizungen auslösen. Mit Beginn der neuen Vegetationsperiode treibt der Gummibaum verstärkt aus den schlafenden Augen aus, was in einem harmonischen, kompakten Habitus resultiert.
Vermehren
Für die Nachzucht stehen zwei Varianten zur Auswahl, die beide ein beheizbares Zimmergewächshaus erfordern. Sowohl bei der Vermehrung mit Stecklingen, als auch bei der Aussaat sind Temperaturen von 28-30 °C erforderlich.
Aussaat
Eine Saatschale oder ein Topf wird mit Torf-Sand, Aussaaterde oder Kokosfasern gefüllt. Darauf verteilen Sie die Samen und übersieben diese dünn mit Sand. Angefeuchtet wird vorzugsweise mit kalkfreiem Wasser aus der Sprühflasche. Verbringen Sie das Gefäß in das Minigewächshaus am halbschattigen Fensterplatz. Bei einer konstanten Temperatur um 30 °C wird das Saatgut leicht feucht gehalten. Damit sich kein Schimmel bildet, sollte täglich ein paar Minuten gelüftet werden. Nach dem Auflaufen kommen die Keimlinge mit etwas niedrigeren Temperaturen um 25 °C zurecht. In Einzeltöpfe pikiert werden die Jungpflanzen, wenn sie über 2-3 Blattpaare verfügen.
Stecklinge
Im Frühjahr ist die beste Zeit, um einen Gummibaum vegetativ zu vermehren. So gelingt der Plan:
- mit einem desinfizierten Messer Stecklinge abschneiden mit 10 cm Länge
- die Schnittwunden sogleich behandeln mit Holzkohleasche
- die Ableger entlauben bis auf 1 Blatt in der oberen Hälfte
- Anzuchttöpfe füllen mit magerem Substrat
- darin jeweils einen Steckling so tief einsetzen, dass sich mindestens 1 Auge unter der Oberfläche befindet
- mit kalkfreiem Wasser besprühen und ins Zimmergewächshaus stellen
Bei einer Temperatur um 30 °C bewurzeln die Stecklinge innerhalb der nächsten Wochen. Während dieser Zeit darf das Substrat nicht austrocknen.
Fazit der Redaktion
Mit einem Ficus elastica beherbergen Sie eine der genügsamsten Grünpflanzen der Tropen. Die sattgrünen bis bunt gefärbten Sorten verwandeln jedes Zimmer in eine kleine Wohlfühloase mit ihrem üppigen Habitus. Solange am Standort nicht gerade ägyptische Finsternis herrscht und die Temperaturen nicht unter 16 Grad Celsius fallen, gedeiht ein Gummibaum unermüdlich und filtert sogar die Atemluft. Eine fachgerechte Pflege dreht sich in erster Linie um eine mäßige Wasserversorgung und etwas Dünger alle 4 Wochen.
Wissenswertes zum Ficus robusta
- Der Ficus Robusta ist den meisten als gemeiner Gummibaum bekannt.
- Er filtert Schadstoffe aus der Luft und ist deshalb eine beliebte Büropflanze.
- Auf Grund seiner Blattmasse ist er ein guter Raumklimaverbesserer.
- Der Gummibaum muss hell stehen. Bei zu wenig Licht fallen die Blätter ab.
- Besonders die Arten mit farbigen Blättern brauchen viel Licht.
- Einige Stunden Sonnenlicht ist für eine kräftige Blattfärbung und eine gesunde Blattbildung sehr von Vorteil.
- Die idealen Temperaturen liegen zwischen 20 und 25 ºC. Kurzzeitig verträgt er auch Temperaturen bis 10 ºC.
- Im Sommer kann er auch im Freien stehen, sollte aber vor direkter Mittagssonne geschützt werden.
- Ein geschützter Platz ist empfehlenswert, Zugluft mag der Ficus Robusta überhaupt nicht.
- Eine gute Erdmischung für Gummibäume besteht auf Kompostbasis mit ein wenig Torf.
- Die Töpfe für den Ficus Robusta dürfen nicht zu groß sein. Werden die Wurzeln etwas eingeschränkt, entwickelt sich die Pflanze am besten.
- Wie alle Pflanzen mit großen Blättern braucht auch der Gummibaum ordentlich Wasser.
- Im Sommer wässert man zwei Mal wöchentlich, im Winter weniger.
- Gedüngt wird im Sommer alle 14 Tage mit 0,2%-igem Dünger. Im Winter reicht es, alle 4 Wochen zu düngen.
- Der Gummibaum kann bis zu 5 Meter hoch werden. Durch einen gezielten Schnitt lässt er sich aber klein halten.
- Außerdem regt ein Schnitt der Spitze die Seitentriebe zum Wachsen an.
- Die gewonnenen Stecklinge können zur Vermehrung benutzt werden. Allerdings benötigen diese zum Bewurzeln Temperaturen ca. 30 ºC.
- Kopfstecklinge sollten regelmäßig mit Wasser besprüht werden.
- Wer seinem Gummibaum etwas gutes tun will, der kann seine Blätter regelmäßig mit einem Tuch abwischen. Auch abbrausen mag die Pflanze sehr.
- Übrigens: Ficus Robusta ist auch als Hydropflanze erhältlich.
- Wenn die Blätter herunterhängen, braucht die Pflanze in der Regel Wasser. Sie steht zu trocken.
- Am besten taucht man den Topf dann einmal, damit sich die Erde so richtig mit Wasser voll saugen kann.
- Wenn die Blätter braune Flecken bekommen und abfallen, steht die Pflanze zu kühl.
- Werden die Blätter gelb und fallen ab, steht die Pflanze zu feucht. Die Erde muss zwischen den Gießgängen austrocknen können.
- Die Pflanze nicht ständig nass halten. Außerdem können Spinnmilben und Wollläuse auftreten.