Ficus Ginseng microcarpa – Pflege-Anleitung der Lorbeerfeige
Inhaltsverzeichnis
Bei Ficus Ginseng gibt es unterschiedliche Angaben, wie es zu der bizarren Wuchsform kommt. Einmal heißt es, es ist eine natürliche Wuchsform mit einer extrem großen Luftwurzel, dann wieder, dass ein kleinblättriger Ficus auf eine einige Jahre alte und bizarr geformte Ginsengwurzel aufgepfropft wurde. Die Feigenpflanze wird so zurechtgeschnitten, dass eine bonsaiähnliche Form entsteht. Ginsengwurzeln wären extrem teuer. Die Ficus Ginseng Pflanzen werden für nur wenige Euro im Handel angeboten, also scheidet die Ginseng-Variante schon mal aus. Die im Handel erhältlichen Exemplare stammen fast ausschließlich aus Holland.
Kurzer Steckbrief des Ficus Ginseng microcarpa
- Maulbeergewächs
- Gattung der Gummibäume
- Stammt aus Ostasien
- Trivialname – Lorbeerfeige
- Grüne Blätter mit abgerundeten Spitzen
- Die Triebe sitzen auf einer weit aus dem Substrat schauenden bizarr geformten Wurzel (Luftwurzel)
- Sowohl kleinen Minipflanzen erhältlich, als auch richtige Bäume
- Häufig als Bonsai angeboten
- Keine Blüten
Pflegeanleitung des Ficus Ginseng microcarpa
Die Pflege des Ficus Ginseng microcarpa ist recht unkompliziert. Er benötigt viel Licht und mag keine Temperaturen unter 12°C. Den Sommer verbringt die Pflanze gern im Freien, allerdings muss sie langsam an die Sonne gewöhnt werden. Knallige Mittagssonne ist zu vermeiden, denn sie kann Verbrennungen verursachen. Auch sollte das Gewächs nicht genau hinter einer Fensterscheibe platziert werden, denn dort kommt es häufig zu einem Hitzestau, was nicht gut ist. Gießen muss man regelmäßig, aber keinesfalls zu viel. Staunässe wird nicht vertragen. Gedüngt wird ausschließlich in der Wachstumszeit, einmal monatlich in schwacher Konzentration. Ficus Ginseng microcarpa ist schnittverträglich, muss aber nicht zwingend geschnitten werden. Vermehren kann man die Pflanze am besten durch Stecklinge. Auch Aussaat ist möglich. Krankheiten treten meist nach Pflegefehlern auf, Schädlinge bei unpassender Überwinterung.
Standortbedingungen
Ficus Ginseng microcarpa mag es hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung, auch nicht hinter Glas. Im Sommer steht die Pflanze gern im Freien, allerdings nicht in der Sonne. Die Temperaturen sollten nicht unter 12 bis 15°C fallen. Die Überwinterung findet drinnen statt, am besten bei etwa 15°C. Die Pflanzen benötigen eine Winterruhe. Ansonsten mögen sie Temperaturen um die 18 bis 22°C. Mit trockener Heizungsluft kommt diese Pflanzenart recht gut zurecht. Besser ist es jedoch, den bizarren Ficus mehr oder weniger regelmäßig mit Wasser zu besprühen. Da die Pflanzen aus den Tropen stammen, freuen sie sich über eine hohe Luftfeuchte.
- Heller Standort, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung
- Morgen- und Abendsonne sind kein Problem
- Im Sommer 18 bis 22 °C
- Im Winter 12 bis 15°C – Winterruhe
- Nicht unter 12°C
- Fußbodenheizung ist kein Problem
- Zugluft vermeiden
Beim Pflanzsubstrat genügt in der Regel normale Blumenerde, auch wenn dabei auf Qualitätserde geachtet werden sollte. Gut geeignet ist mittelschwere humose Erde. Im Fachhandel gibt es Kompost- bzw. Gartenerde, welche mit Torf gemischt werden kann. Auch etwas Lehm kann untergehoben werden.
- hochwertige Blumenerde
- Günstig sind Untermischungen von Torf und Lehm
Pflege von Ficus Ginseng microcarpa
Die Pflanzen benötigen weder besonders viel Wasser, noch Dünger. Staunässe vertragen sie gar nicht, da kommt es schnell zu Fäulnis. Trockenheit ist auch nicht ideal, wird aber besser weggesteckt als Nässe. Im Sommer benötigt Ficus Ginseng microcarpa regelmäßig alle zwei bis drei Tage Wasser, bei kleinen Gefäßen sogar häufiger. Am besten macht man vor dem Gießen immer die Fingerprobe. Die oberste Erdschicht sollte gut abgetrocknet sein, bevor erneut Wasser zugegeben wird. Gedüngt wird nur während der Wachstumssaison. Empfehlenswert ist, die Pflanzen regelmäßig mit Wasser zu besprühen. So wird die Luftfeuchtigkeit erhöht, was den Pflanzen sehr gelegen kommt. Ideal zum Besprühen ist Regenwasser, denn es enthält kaum Kalk. Durch Kalk kommt es zu Flecken auf den Blättern.
- Im Sommer regelmäßig wässern
- Fingerprobe – oberste Erdschicht sollte abgetrocknet sein
- Bei Trockenheit Pflanzballen tauchen
- Im Winter weniger gießen, abhängig von der Raumtemperatur
- Zu viel Wasser führt zu Schimmelbildung, Wurzelfäule bzw. Blattabwurf
Gedüngt wird in der Wachstumssaison. Einmal monatlich düngen reicht in der Regel völlig aus. Wichtig ist, dass die Konzentration des Düngers nicht zu hoch ist, deshalb nur die Hälfte der angegebenen Menge verwenden.
- Im Sommer alle vier Wochen düngen, ca. von April bis September
- Günstig ist einfacher Grünpflanzendünger
- Nach dem Umtopfen 4 bis 6 Wochen nicht düngen
Ficus Ginseng microcarpa sollte etwa alle zwei Jahre umgetopft werden. Den Zeitpunkt erkennt man daran, dass die Wurzeln den Topfballen gut durchdrungen haben. Wichtig ist ein Pflanzgefäß mit Abzugloch. Darüber wird eine Tonscherbe gelegt. Außerdem empfiehlt sich eine Drainageschicht aus kleinkörnigem Kies oder ähnlichem Material. Erst darauf kommt Erde.
- Etwa alle zwei Jahre umtopfen.
- Drainage im Gefäß empfehlenswert
- Wasserabzug muss gewährleistet sein
Schnitt von Ficus Ginseng microcarpa
Der Schnitt ist wichtig, um das gesamte Wachstum anzuregen. Dabei ist wichtig, dass der Gesamteindruck bestehen bleibt. Die Wuchsform muss erhalten bleiben. Der beste Zeitpunkt ist das Frühjahr. So wird die Verzweigung gefördert, die Pflanze wird dichter. Etwa 1/3 der Krone kann eingekürzt werden. Besonders beliebt ist die Kugelform. Geschnitten wird immer oberhalb eines Auges, am besten, oberhalb eines nach außen zeigenden Auges. Kranke oder abgestorbene Triebe werden abgeschnitten und zwar, wann immer man welche entdeckt. Wer Ficus Ginseng microcarpa als Bonsai kultiviert, muss natürlich spezielle Schnitttechniken anwenden.
- Schneiden um Wachstum und Verzweigung anzuregen
- Bester Zeitpunkt – Frühjahr
- Gut schnittverträglich
- Immer oberhalb eines Auges schneiden
Vermehrung von Ficus Ginseng microcarpa
Die natürlich wachsenden Ficus Ginseng microcarpa können durch Aussaat und Stecklinge vermehrt werden. Die Stecklingsvermehrung hat den Vorteil, dass es damit schneller geht, eine Pflanze heranzuziehen. Man spart 1bis 3 Jahre. Besonders bei der Bonsaihaltung ist diese Art der Vermehrung günstig, da die Pflanze von Anfang an in die gewünschte Richtung geleitet werden kann. Die Gestaltung kann gut gestaltet werden.
- Im Frühjahr leicht verholzte Stecklinge schneiden
- Es können gleich die beim Rückschnitt angefallenen Triebe genutzt werden
- Um Krankheiten zu vermeiden, ist sauberes Werkzeug sehr wichtig
- In ein Wasserglas stecken
- In ein Nordfenster stellen
- Immer wieder Wasser auffüllen
- Nach etwa 6 Wochen bilden sich kleine zarte Wurzeln
- Anschließend in Substrat pflanzen, unbedingt sehr locker luftig
- Regelmäßig gießen, der Boden sollte gleichmäßig leicht feucht sein.
Alternativ können die Stecklinge auch in Kakteenerde gesetzt werden. Wichtig sind hohe Temperaturen und eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit. Ideal sind Temperaturen zwischen 20 und 28°C. Eine über den Steckling und das Gefäß gestülpte durchsichtige Tüte erhöht die Luftfeuchtigkeit. Allerdings darf das tägliche Lüften nicht vergessen werden. Nur so lässt sich Schimmelbildung vermeiden. Wenn die Triebe anfangen zu wachsen, ist die Bewurzlung geglückt. Dann sollte die Pflanze an die normale Umgebungstemperatur gewöhnt werden. Dazu nimmt man die Tüte täglich etwas länger ab,
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten beim Ficus Ginseng microcarpa sind häufig auf Pflegefehler zurückzuführen. Meist wird einfach zu viel gegossen. Ständig feuchte Erde führt zu Blattabfall, Schimmelbildung auf der Oberfläche des Substrates und wenn die Nässe ein Dauerzustand ist, auch zu Wurzelfäulnis und zum Absterben der Pflanze. Schädlinge treten häufig bei zu warmer Überwinterung auf und bei geringer Luftfeuchte. Blattabfall kann auch durch einen oder mehrere Standortwechsel verursacht werden. Man sollte die Pflanzen nicht zu oft umstellen.
- Blattfall häufig durch Standortwechsel oder zu feuchte Erde
- Schädlinge häufig bei der Überwinterung
- Schildläuse
- Wollläuse
- Spinnmilben
Worauf beim Kauf zu achten ist!
Bevor man sich einen Ficus Ginseng microcarpa zulegt, sollte man sich die Pflanze genau ansehen. Das Gefäß sollte gut durchwurzelt sein. Generell sollte die gesamte Pflanze gesund aussehen. Blattfall deutet auf falsche Standortbedingungen hin. Vor allem im Winter kommt es recht häufig vor, dass Blätter abgeworfen werden. Wichtig ist, dass die Pflanzen schädlingsfrei sind und auch frei von Krankheiten. Woll-, Napf- und Schildläuse treten recht häufig auf und verbreiten sich schnell.
- Nur gesunde Pflanzen kaufen!
- Auf gefüllte Krone achten!
- Kein Blattabwurf!
- Keine sichtbaren Schädlinge!
Fazit
Ficus Ginseng microcarpa ist eine auffällige, bizarr wirkende Pflanze. Sie wird häufig als Bonsai angeboten, ist aber nicht wirklich einer. Wer die auffällige Luftwurzel mit der daraus sprießenden Pflanze obendrauf mag, kann mit dem Ficus Ginseng viel Freude haben. Die Pflege ist verhältnismäßig einfach, solange man die Erde nicht zu nass hält und einen passenden Standort mit ausreichender Luftfeuchte bieten kann. Starke Sonne, Zugluft, ständige Feuchte, zu viel Dünger sind zu vermeiden, dann steht dem Gedeihen nichts im Wege.