Felsen-Steinkraut, Aurinia saxatilis – Pflege & Schneiden
Inhaltsverzeichnis
Das zierliche Felsen-Steinkraut trägt die botanische Bezeichnung Aurinia Saxatilis und gehört zu der Familie der Kreuzblütengewächse. Es ist vor allem wegen seiner Anspruchslosigkeit und der intensiv gelben Blüten sehr beliebt, die Blütezeit erstreckt sich über den ganzen Frühling bis zum Sommeranfang. Mit einem zeitlich passenden Rückschnitt lässt es sich sogar zu einer Nachblüte im Spätsommer anregen. Das sonnenverwöhnte Felsen-Steinkraut eignet sich besonders gut für den alpinen Steingarten und kann auch zum Bepflanzen von Mauern und Steinritzen verwendet werden.
Standort & Pflanzsubstrat
Das Aurinia saxatilis stammt aus den Bergregionen von Kleinasien, Süd- und Zentraleuropa und ist auch in Deutschland in einigen Regionen als Neophyt wild anzutreffen. Die Pflanze benötigt einen überwiegend sonnigen Standort und trockene bis frische Erdböden, Halbschatten und tiefer Schatten werden gar nicht vertragen. Die folgenden Kriterien sind beim Standort und dem Pflanzsubstrat ausschlaggebend:
- Bevorzugt sonnigen bis vollsonnigen Standort
- Optimal sind Plätze mit täglich mind. 4-6 Sonnenstunden
- Ideal ist mäßig feuchter bis trockener Erdboden
- Speziell für leicht sandige Trockenbeete, Beet-Einfassungen und Steingärten geeignet
- Fühlt sich in Steinanlagen, Mauerritzen, Felstreppen und Steinfugen sehr wohl
- Eignet sich auch als Bodendecker für karge Böden
- Braucht durchlässige und lehmig-humose Erde, mit möglichst wenig Stickstoff
- Substrat vor dem Anpflanzen gut drainieren
- Verträgt sowohl neutralen, alkalischen als auch leicht sauren pH-Wert
- Kommt mit den meisten normalen Gartenböden zurecht
Aussaat, Pflanzen & Vermehren
Das Felsen-Steinkraut gibt es als vorgezüchtete Pflanze im Fachhandel zu erhalten, es lässt sich jedoch auch durch eine Aussaat in Eigenregie heranzüchten. Die Vermehrung ist leicht mit Stecklingen durchzuführen und führt in der Regel zu guten Erfolgen. Die folgenden Aspekte sind bei der Aussaat, dem Pflanzen und der Vermehrung zu beachten:
- Abstand von mind. 40 cm zu anderen Pflanzen einhalten
- Lässt sich zu jeder Zeit anpflanzen, solange der Erdboden nicht gefroren ist
- Samen im Herbst oder Frühling aussäen
- Kopf-Stecklinge zum Anfang des Sommers anwurzeln lassen
Gießen & Düngen
Beim Felsen-Steinkraut sind weder der Wasser- noch der Nährstoffbedarf besonders hoch, die genügsame Pflanze kommt in der Regel mit dem vorhandenen Regenvolumen und den Nährstoffen in der Erde gut zurecht:
- Regenfälle reichen normalerweise aus, weiteres gießen nicht erforderlich
- Nur bei langanhaltender Trockenheit zusätzlich wässern
- Ideal ist abgestandenes Regenwasser
- Verträgt kurze Trockenphasen, toleriert jedoch keine dauerhaft trockenen Böden
- Bevorzugt eher nährstoffarme Erdböden
- Nicht ergänzend düngen, Blüte fällt bei zu vielen Nährstoffgaben schwächer aus
- Bei extrem nährstoffarmen Böden ab und an Teichwasser als Dünger nutzen
- Im Herbst etwas Komposterde in das Beet hineinarbeiten
- Verträgt zwar etwas Trockenheit, aber absolut keine Staunässe
Blüten, Blätter & Wuchs
Aurinia saxatilis erfreut das Auge des Gärtners mit einer langandauernden Blütenpracht, die besten Voraussetzungen für ein außergewöhnlich starkes Wachstum sind ein trockener und gut durchlässiger Boden und ein sehr sonniger Standort. Das Felsen-Steinkraut bildet tiefe Pfahlwurzeln aus und lässt sich deshalb nicht besonders gut an einen anderen Standort umpflanzen. Die folgenden Kriterien spielen bei den Blüten, den Blättern und dem Wuchs eine wichtige Rolle:
- Gelbe Blühpflanze mit überhängendem Wuchs
- Kissenartige und horstige Wuchsform, breit verzweigt
- Halbstrauchartiger Wuchs, verholzt am Anfang etwas
- Wuchshöhe zwischen 10-25 cm, wächst in Ausnahmen bis zu 40 cm hoch
- Wuchsbreite ca. 10-30 cm
- Wächst schnell und kräftig, bildet rasch dichte Polster aus
- Kleine Blütendolden mit tiefgelber Farbe und extremer Leuchtkraft
- Goldgelbe, radförmige und vier-zählige Blüten mit zwittrigen Eigenschaften
- Wintergrünes Laub mit fein behaarten und zungenförmigen Stängeln
- Graugrüne Blätter, einfach und wechselständig angeordnet, ca. 7-10 cm lang
- Blütezeit von April bis Juni, bei milden Wintern schon ab März
- Trägt von April bis Mai rispige Trauben aus, auch Schötchen-Früchte genannt
Schneiden
Das Felsen-Steinkraut muss periodisch beschnitten werden, ansonsten neigt es zum Wuchern und zu verholzten Stellen. Darüber hinaus lässt sich die Pflanze mit einem zeitlich geschickt eingesetzten Rückschnitt zu einer Nachblüte anregen:
- Rückschnitt nach der Blüte ansetzen
- Pflanze auf ca. die Hälfte bis zu einem Drittel herunterschneiden
- Zuerst Blütenstiele bis zum Laub abschneiden, danach gesamte Pflanze reduzieren
- Stets mind. 10 cm Restbestand stehen lassen
- Schnitt weniger tief ansetzen, wenn die Pflanze stark verholzt ist
- Extrem blühfaule Exemplare im Herbst stark zurück schneiden
Überwintern
Aurinia saxatilis verfügt aufgrund ihrer Herkunft aus bergigen Regionen über winterharte Eigenschaften und ist deshalb ideal für die oft harten Winter der hiesigen Breitengrade geeignet:
- Frostharte Pflanze mit wintergrünen Blättern
- Verträgt Temperaturwerte bis zu -23° C
- Bei extrem nasskalten Regenphasen vor zu viel Nässe schützen, Boden gut drainieren
Krankheiten & Schädlinge
Bei falscher Pflege und unpassenden Standortbedingungen kann es schnell zu einem Ausbruch von Krankheiten und einem Befall mit Schädlingen kommen. Dabei sind die folgenden Aspekte zu beachten:
- Anfällig für Honigtau
- Gekräuselte Blätter und Gallen deuten auf Befall mit Blattläusen hin
- Blätter mit Seifenlauge abwaschen
- Biologische Schädlingsbekämpfung einsetzen, bspw. Schlupfwespen und räuberische Mücken
- Insektizide nur im extremen Notfall verwenden
Fazit
Das Felsen-Steinkraut ist eine genügsame Pflanze, welche bei der Pflege keine großen Ansprüche hat. In der Regel kommt es mit dem vorhandenen Regen und den Nährstoffen des Bodens aus und kann sich selbst überlassen werden. Während der Blütezeit erstrahlen die polsterartigen Halbsträucher in einem goldgelben Glanz und verschönern jeden Gartenbereich. Da die Blüte recht früh einsetzt und durch einen zeitlich korrekt eingesetzten Rückschnitt noch verlängert werden kann, haben Gärtner sehr lange Freude an dieser Pflanze. Lediglich beim Rückschnitt ist Einsatz gefragt, damit das Aurinia saxatilis nicht blühfaul wird, zu sehr verholzt oder sogar anfängt im Garten wild zu wuchern. Wichtig ist das Verhindern von Staunässe, welches sich mit einer vor dem Anpflanzen gelegten Drainage umgehen lässt. Zwar braucht die Blühpflanze keinen täglichen Einsatz bei der Pflege, sie sollte trotzdem regelmäßig auf Krankheiten und Schädlinge untersucht werden. Diese Probleme schleichen sich schnell bei unsachgemäßer Pflege und falschen Standortbedingungen ein.