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Euphorbia lactea ‚Cristata‘ – Pflege-Anleitung

Eeuphorbia lactea 'Cristata'
Carl M. Anglesea, Euphorbia lactea fa cristata, bearbeitet von Hausgarten, CC0 1.0

Bei dem Wolfsmilchgewächs ‚Cristata‘ handelt es sich um eine dekorative kaktusartige Pflanze, deren wellenförmiger Kamm besonders auffällig ist. Dieser kann entweder weißlich, gelb, hellgrün oder rosafarben sein und lila oder rubinfarbene Abschlusskanten haben. Die ungewöhnliche Sukkulente ist sehr einfach zu kultivieren, da sie keine besonders hohen Ansprüche stellt. Deshalb eignet sie sich auch für Liebhaber des Besonderen, die nicht viel Zeit und keinen grünen Daumen haben. Was Sie alles beachten müssen, erfahren Sie hier.

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Besonderheiten

Die Euphorbia lactea ‚Cristata‘ gehört zu den sukkulenten Pflanzen aus der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) und kommt ursprünglich aus Indien und Sri Lanka. Die Pflanze wird im Handel in der Regel als kammförmig wachsende Form (Euphorbia lactea ‚Cristata‘) angeboten. Der Begriff ‚Cristata‘ steht in der Botanik für einen wellenförmigen Wuchs, der nicht nur bei Kakteen und Sukkulenten auftritt und durch Mutation verursacht wird.

Diese Form der Euphorbie ist alleine nicht überlebensfähig, da sie sehr empfindlich ist. Daher muss sie auf eine robuste Unterlage gepfropft werden. Hierfür kommt beispielsweise die Euphorbia trogona oder die Euphorbia neriifolia infrage. Im Grunde genommen handelt es sich also um zwei Pflanzen.

Standort

Die Euphorbia lactea ‚Cristata‘ mag Sonnenschein und warme Temperaturen. Zwar sollte die sukkulente Pflanze so hell wie möglich stehen, für ein gesundes Wachstum ist ein vollsonniger Standort jedoch nicht unbedingt notwendig.

  • Lichtbedarf: sonnig bis sehr heller Halbschatten
  • verträgt auch die pralle Sonne im Winter
  • im Sommer Mittagssonne meiden
  • während der Vegetationsphase warm (mindestens 20 Grad)
  • verträgt auch Hitze gut
  • südwestlich oder westlich orientierte Fensterbank
  • in geschützten Lagen im Sommer Standort im Freien möglich

Wenn Sie die Zimmerpflanze im Sommer auf den Balkon oder in den Garten stellen, achten Sie darauf, die Euphorbie langsam an die veränderten Bedingungen zu gewöhnen. Wird sie gleich in die pralle Sonne gestellt, kann sie leicht verbrennen. Eine Eingewöhnungszeit von etwa zwei Wochen mit täglich etwas mehr Lichtintensität sollte jedoch ausreichen.

Stellen Sie die Sukkulente bei lange anhaltenden Hitzeperioden am besten etwas schattiger auf und drehen Sie die Pflanze gelegentlich, sodass das Sonnenlicht gleichmäßig auf alle Seiten scheint. Ansonsten kann es passieren, dass die Pflanze schief wächst.

Substrat

Wie auch andere sukkulente Pflanzen verträgt die Euphorbia lactea ‚Cristata‘ keine Nässe im Wurzelbereich. Einer der wichtigsten Faktoren für ein gesundes Wachstum stellt daher das passende Substrat bei der Kultivierung dar. Eine hochwertige Kakteenerde eignet sich gut, da sie bereits mit hohen Anteilen Sand oder anderen mineralischen Substanzen versetzt ist.

  • luftdurchlässig
  • feuchtigkeitsspeichernd
  • pH-Werte neutral oder leicht sauer
  • nicht kalkverträglich
  • nährstoffreich humos

Sie können auch das Substrat selbst herstellen. Gute Substrate bestehen aus Humus und hohem mineralischen Anteil, wie beispielsweise:

  • 1/3 nährstoffreicher Humus (sehr reifer Kompost, gute Universalblumenerde)
  • 1/3 feinkrümeliger Lehm, feiner Bimskies oder Ton
  • grobkörniger Sand, feines Lavagranulat, Blähtongranulat
Tipp:

Vermeiden Sie Substrate mit Torfanteil. Diese sind vom pH-Wert (zu sauer) nicht für die Kultivierung der Euphorbie geeignet.

Pflege

Eeuphorbia lactea 'Cristata'
Frank Vincentz, Euphorbia lactea3 ies, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Die Euphorbia lactea ‚Cristata‘ gehört zu den unkomplizierten Zimmerpflanzen, die auch für Hobbygärtner ohne grünen Daumen und viel Zeit geeignet sind. Sie benötigen nur ein Minimum an Aufmerksamkeit und Pflege, um gut und gesund gedeihen zu können. Trotzdem sind ein paar generelle Maßnahmen notwendig, damit die Pflanze für lange Zeit die heimischen vier Wände schmücken kann.

Gießen

Neu gekaufte Pflanzen sind bezüglich ihres Feuchtigkeitshaushaltes noch sehr empfindlich. Halten Sie ihre Euphorbia deshalb in den ersten Jahren gleichmäßig feucht – auch im Winter. Ansonsten kann es zu Spannungen zwischen dem Kamm und der Unterlage kommen. Vermeiden Sie aber unbedingt Staunässe.

Sommer

In den warmen Sommermonaten sollte die Euphorbia lactea ‚Cristata‘ in regelmäßigen Abständen durchdringend gegossen werden. Gießen Sie so lange Wasser nach, bis das Substrat kein Wasser mehr aufnehmen kann. Alternativ ist es möglich, den Topf für einige Minuten zu tauchen. Beim Tauchen sollten Sie darauf achten, dass der Stammansatz nicht im Wasser steht, da dieser sonst eventuell zu faulen beginnt.

Überschüssiges Gießwasser muss nach einigen Minuten aus dem Untersetzer entfernt werden, damit es nicht zu Staunässe kommt. Bis zum nächsten Gießen sollte die Erde bereits wieder gut abgetrocknet sein. Lassen Sie den Wurzelballen in der warmen Jahreszeit am besten jeweils nur gut an- aber nicht komplett austrocknen.

Winter

In den Wintermonaten legt die sukkulente Pflanze eine Vegetationspause ein und muss entsprechend weniger gegossen werden. Vor jedem erneuten Gießen ist eine Fingerprobe zu machen, ob die obere Substratschicht bereits abgetrocknet ist. In diesem Fall wird die Pflanze verhalten gewässert. Auf das Tauchen des Wurzelballens sollten Sie in der kalten Jahreszeit verzichten. Da die Pflanze jetzt nur sehr wenig Wasser benötigt, kommt es schnell zum Faulen der Wurzeln, wenn diese längere Zeit in sehr feuchtem Substrat stehen.

Tipp:

Bereiten Sie Ruhezeit bezüglich des Gießverhaltens fließend vor, können adulte Pflanzen auch nahezu völlig trocken stehen.

Düngen

Insgesamt sind die Nährstoffmengen, die die aufgepfropfte Euphorbie benötigt, nicht besonders hoch. Da die Pflanze nur sehr langsam wächst, entzieht sie dem Boden außerdem keine hohen Mengen an Nährstoffen. Wird die Pflanze jedes Jahr in frisches Substrat umgetopft, benötigt sie keinerlei zusätzlichen Düngergaben. Steht sie länger in einem Substrat oder sehr kleinen Topf, sollte sie zwischen April und Mitte August im sechs bis achtwöchigen Rhythmus mit ein wenig Flüssigdünger für Kakteen oder Sukkulenten gedüngt werden.

Schneiden

Eeuphorbia lactea 'Cristata'
Jyriorgan, Euphorbia lactea f. cristata, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Grundsätzlich wächst eine Euphorbia lactea ‚Cristata‘ nur sehr langsam. Daher muss die Sukkulente auch nicht geschnitten werden. Lediglich dann, wenn aus dem Stamm Sprosse entwachsen, müssen diese zeitnah entfernt werden. Beginnt die Unterlage auszutreiben, kann dies im Extremfall dazu führen, dass die aufgepfropfte Pflanze abgestoßen wird. Tragen Sie während des Schneidens unbedingt Handschuhe, denn die Milchsäfte reizen Haut und Schleimhäute. Und waschen Sie das Werkzeug nach der Arbeit vor dem Eintrocknen des Milchsaftes mit Wasser ab.

Umtopfen

Häufig werden Euphorbien in stark faserhaltigem Substrat im Handel angeboten. Für eine dauerhafte Kultivierung eignet sie dieses Material jedoch nicht. Deshalb sollte die Pflanze am besten gleich nach dem Kauf das erste Mal umgetopft werden. Da die Pflanze selbst nur sehr verhalten wächst, werden auch nur selten die Wurzelballen zu groß für einen Topf. Kontrollieren Sie am besten im Frühjahr, bevor die neue Vegetationsperiode beginnt, ob noch ausreichend Platz im Pflanzgefäß ist.

Wichtiger als mehr Platz für die Wurzeln ist ein gutes Substrat, das alle Anforderungen erfüllt. Wird die Euphorbia lactea ‚Cristata‘ mit normalem kalkhaltigen Leitungswasser gegossen, kann sich im Laufe der Zeit der pH-Wert im Substrat erhöhen, was die Sukkulente nicht besonders gut verträgt. Um einer Verkalkung und Auslaugung des Substrates vorzubeugen, empfiehlt sich ein regelmäßiges Umtopfen in frische Erde.

  • Zeitpunkt: Frühjahr
  • meist kein größerer Topf notwendig
  • immer Handschuhe tragen (austretender Milchsaft reizt die Haut)
  • alte, trockene Erde vorsichtig abschütteln
  • Schicht Drainage aus Blähton oder Lavagranulat einfüllen
  • Pflanze einsetzen
  • mit frischem Substrat auffüllen
  • leicht angießen

In den folgenden zwei Wochen sollte die Pflanze nicht in die pralle Mittagssonne, sondern lieber halbschattig aufgestellt werden, damit sie sich von dem Schock erholen kann. Ein größerer und vor allem schwererer Topf ist dann notwendig, wenn eine recht große Pflanze vor dem Umfallen geschützt werden muss.

Überwintern

Ab etwa Mitte November legt die Sukkulente eine Vegetationspause ein und sollte kühl aber hell überwintert werden. Fröste wie auch Temperaturen unter 10 Grad verträgt die sonnenverwöhnte Pflanze nicht.

  • hell
  • Temperatur zwischen 14 und 16 Grad sind optimal
  • eher trocken
  • nur sehr verhalten gießen (schlückchenweise)
  • nicht düngen

Giftigkeit

Der Milchsaft von Euphorbien dient als Schutz vor Fressfeinden und zum Wundverschluss. Er tritt bereits bei kleinsten Verletzungen der Pflanze aus und wirkt hautreizend bis stark ätzend. Besonders die Schleimhäute in Augen, Nase und Mund sind hiervon betroffen. Deshalb ist beim Umgang mit Wolfsmilchgewächsen eine erhöhte Vorsicht geboten. Gelangt der Saft auf die Haut, sollte er sofort mit Wasser abgewaschen werden, da er in eingetrocknetem Zustand nicht mehr in Wasser löslich ist. Benutzen Sie in diesem Fall fetthaltige Lösungen oder Emulsionen wie Milch oder Hautcreme. Beim Augenkontakt sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Empfindliche Menschen reagieren bereits auf die Dämpfe des Milchsaftes, daher ist auch für ausreichende Belüftung zu sorgen.

  • nur mit Handschuhen anfassen
  • Schutzbrille tragen
  • setzt ätzende Dämpfe frei
  • in gut belüftetem Raum arbeiten
  • kann zu Reizungen der Haut führen
  • Kontakt mit den Augen kann zur Erblindung führen
  • beim Verschlucken kommt es zu Erbrechen und Übelkeit
Tipp:

Haben Sie kleine Kinder oder Haustiere im Haushalt, verzichten Sie lieber auf die Euphorbie oder stellen Sie die Pflanze an einem sicheren Ort, beispielsweise in ein hohes Regal.

Vermehren

Eeuphorbia lactea 'Cristata'
Andrew Butko, 2010. Выставка цветов в Донецке на день города 59, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Die Naturform der Euphorbia lactata kann durch Samen, Stecklinge oder Ableger vermehrt werden. Da es sich bei der ‚Cristata‘ um eine veredelte Form der Pflanze handelt, können gleiche Exemplare auch nur durch Aufpfropfen auf eine entsprechende Unterlage gewonnen werden. Um selbst eine solche Pflanze herzustellen, benötigen Sie:

  • eine Euphorbia neriifolia (bewurzeltes Stammstück oder Ableger)
  • eine Euphorbia lactea (Mutation mit kammförmigen Trieben)

Aufpfropfen/Veredeln

Schritt 1
Schneiden Sie die Wurzelunterlage in gewünschter Höhe ab. Anschließend machen Sie mit einem scharfen, sauberen Messer einen v-förmigen Einschnitt. Die Seiten des Schnittes sollten dabei leicht nach innen gewölbt sein. Der obere Teil der Pflanze wird verworfen.

Schritt 2
Spitzen Sie den Euphorbia-lactea-Kamm am unteren Ende v-förmig zu. Die Form und Größe muss so gut wie möglich mit dem Schnitt der Vorlage übereinstimmen. Liegen die Leitgefäße nicht genau übereinander, funktioniert die Veredelung nicht.

Schritt 3
Stecken Sie das Kammstück in die Aussparung der Unterlage. Die Schnittflächen sollten fest zusammenpassen. Verschließen Sie eventuell offenliegende Wunden mit etwas Propfwachs, damit es nicht zu Flüssigkeitsverlusten und Austrocknung kommt. Falls der Kamm nicht gut hält, kann er mit einem Keramikstift (im Fachhandel erhältlich), fixiert werden. Dieser wird etwa zur Hälfte mittig in die Unterlage gesteckt, dann wird der Kamm aufgesetzt. Anschließend werden die beiden Pflanzenteile entweder mit speziellen Veredelungsklammern fixiert oder mit einem Streifen Baumwollvlies umwickelt.

Schritt 4
Schützen Sie die veredelte Pflanze vor Stress, indem Sie sie ausreichend (aber nicht zu großzügig) bewässern und vor extremen Umwelteinflüssen schützen. Ein mäßig warmer Standort im Halbschatten eignet sich am besten zu diesem Zweck. Sie können die Pflanze vor übermäßiger Austrocknung schützen, indem Sie sie in ein Gewächshaus stellen oder unter einer Schutzhaube aus durchsichtigem Plastik aufbewahren, bis die Verwachsung abgeschlossen ist.

Schritt 5
Nach ein bis zwei Wochen sollten die Schnittstellen abgetrocknet und die Vereinigung abgeschlossen sein. Ab jetzt wird die aufgepfropfte Euphorbia lactea mit Wasser und Nährstoffen versorgt und kann langsam ohne Schutzhaube auskommen. Schützen Sie die Sukkulente aber auch weiterhin ein paar Wochen lang vor extremen Umwelteinflüssen. Nach etwa drei Wochen können Sie auch die Klammern beziehungsweise die Bandage entfernen.

Krankheiten und Schädlinge

Eeuphorbia lactea 'Cristata'
Damien Boilley, Euphorbia lactea 1, bearbeitet von Hausgarten, CC BY 2.0

Die sukkulente Pflanze ist im Allgemeinen nur wenig anfällig für diverse Krankheiten und gilt als sehr robust. Trotzdem kann es bei wenig optimaler Pflege oder einem ungeeigneten Standort zum Befall mit Schädlingen oder Erkrankungen kommen.

Wurzelfäule

Wird der Kamm oder auch die Unterlage plötzlich welk oder verfärbt sich fahlgrün, deutet das meist auf einen Pilzbefall hin, der durch Staunässe verursacht wurde. Vermeiden Sie daher vorbeugend hohe Gießmengen, vor allem im Winter. In den meisten Fällen sind die Sukkulenten nicht mehr zu retten und müssen entsorgt werden. Im Anfangsstadium kann es helfen, die nasse Erde zu entfernen, alle faulen oder abgestorbenen Wurzeln herauszuschneiden und die Pflanze in frisches, trockenes Substrat zu setzen.

Schmierläuse

Honigtau auf der Pflanze sowie wachsartige Fäden sind ein Zeichen für einen Befall mit Schmierläusen. Vorsichtiges Abwaschen oder Abbürsten mit einer feuchten, weichen Zahnbürste kann in diesem Fall Abhilfe schaffen. Da ein Befall in der Regel im Winter bei Zimmerpflanzen auftritt, die sehr warm und trocken (über der Heizung) stehen, sollte die Euphorbie in einen etwas kühleren Raum mit höherer Luftfeuchtigkeit gestellt werden.

Schildläuse

Schuppige Insekten auf den Sprossen und in den Falten des Kammes deuten auf Schildläuse hin. Auch diese saugenden Insekten sondern Honigtau ab, der eventuell Pilze anzieht. Neben einer manuellen Reinigung mit Wasser (vorher den Wurzelballen mit einer Plastiktüte schützen) können Insektizide oder auch Nützlinge den Befall stoppen.

Fazit

Grundsätzlich wird diese Pflanze genauso gepflegt wie andere Sukkulenten und Kakteen. Im Sommer sollten sie regelmäßig durchdringend gegossen werden, im Winter eher trocken stehen. Besonders empfindlich reagieren die Pflanzen auf Staunässe. Sonst sind sie ausgesprochen robust.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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