Epoxidharz einfärben mit Acrylfarbe, Tinte & Co | Anleitung
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Ob Modellbau oder technische Anwendungen, Epoxidharz, auch als Resin bekannt, findet heute in vielerlei Hinsicht Verwendung. Anstatt Bauteile aus diesem Material anschließend aufwändig zu lackieren, lässt sich dem Harz auch vor der Verarbeitung durch Einfärben der gewünschte Farbton verleihen. Wir erklären Ihnen, welche Stoffe für die Färbung geeignet sind und wie Sie dabei vorgehen.
Welche Farben eignen sich?
Um Resin die gewünschte Farbe zu verleihen, eignen sich unterschiedlichste Stoffe. Welcher zum Einsatz kommt, hängt stark vom gewünschten Ergebnis ab. Allen Farben gemein sind dagegen die Anforderungen, die an die Farben zu stellen sind:
- Gute Verteilung im zähflüssigen Harz
- Keine nachteilige Beeinflussung des Abbindeverhaltens
- Keine negativen Auswirkungen auf die technischen Eigenschaften des erhärteten Harzes
- Hohe Dosierung für gute Färbeeigenschaften bei geringem Wassereintrag in das Harzgemisch
Selbst dem Grunde nach geeignete Farben können das Epoxidharn nachteilig beeinflussen, wenn sie zu hoch dosiert werden. In aller Regel geht man daher von einer Farbzugabe von höchstens fünf Prozent aus. Im Einzelfall kann der Anteil sogar bis zu 15 Prozent steigen, allerdings sollte hier der Hersteller des Harzes die entsprechenden höheren Obergrenzen vorgeben.
Womit färben?
Die genannten Anforderungen finden sich in einer Vielzahl unterschiedlicher Farbstoffe. Die für diesen Anwendungszweck gebräuchlichsten sind diese:
Spezielle Epoxidhartfarben
Speziell für das Färben von Epoxidharz entwickelt, bieten die meisten Harzhersteller heute Farbzusätze für ihre Produkte an. Die Farben sind gut mit dem Harz verträglich und einfach in der Verarbeitung. Eine breite Palette möglicher Farbtöne erlaubt zudem ein schnelles Arbeiten mit wenig Aufwand für zusätzliches Mischen oder Abtönen von Farben.
Acrylfarbe
Aus Pigmenten, Kunstharz und Wasser erstellt, ist die Basis dieser Farbe dem Epoxidharz sehr ähnlich. Daher ergeben sich beim Mischen sehr gleichmäßige Verteilungen bei einer guten Färbeleistung.
Tinte
Ganz gleich, ob es sich um eine Tinte auf Wasser- oder Alkoholbasis handelt, verfügt sie über eine extrem hohe Pigmentierung, da sie auf dem Papier ja auch in geringsten Mengen eine lesbare Schrift erzeugen soll. Daher reichen bereits wenige Tropfen Tinte, um das Harz stark einzufärben. Lediglich die Farbauswahl ist stark eingeschränkt.
Airbrushfarbe
Im eigentlichen Sinne bezeichnet Airbrushfarbe keine Farbart, sondern alle Farben auf Wasserbasis mit stark fließenden und extrem fein pigmentierten Eigenschaften. Normalerweise benötigen sie diese, um in der Airbrushpistole verarbeitet werden zu können. Im Epoxidharz dagegen bewirken sie eine gute Verteilung und eine gleichmäßig intensive Färbung.
Wasserfarben
Die wässrige Basis dieser allseits bekannten Farben sorgt für eine sehr gute Verteilung im Harz. Der Nachteil ist die vergleichsweise geringe Pigmentierung, so dass sich mit Wasserfarben nur schwer intensive Farben erzeugen lassen.
Kreide
Wer an Stelle einer homogenen Färbung eher eine körnige, beinahe kristalline Optik bevorzugt, sollte einen Versuch mit Kreide wagen. Fein gemahlen verteilt sich das Pigment gut im Harz, ohne sich dabei aufzulösen.
Sonstige trockene Pigmente
Letztlich eignen sich die unterschiedlichsten festen Pigmente für die Verwendung mit Epoxidharz. Da sie sich nicht auflösen, beeinträchtigen sie die chemischen Eigenschaften des Abbindeprozesses nicht, behalten aber gleichzeitig auch immer ihre körnige Optik. Neue, hochglänzende Pigmente erlauben heute sogar Färbungen in Metallic-Optik.
Wie mischen?
Beim Mischen von Farbe und Epoxidharz sollte man am besten nach dem eigenen Bauchgefühl vorgehen. Denn feste Größen über die Zugabe der Farbmenge etc. existieren nicht. Sinnvollerweise sollte man beim Färben des Harzes folgende Grundlegen berücksichtigen:
- Zuerst Farbe, sofern erforderlich, gebrauchsfertig mischen bzw. vorbereiten
- Harz vollständig anmischen, somit ausreichende Verbindung von Harz und Härter sichergestellt
- Erst anschließend fertige Farbe mit vollständig gemischtem Harz zusammengeben
- Farbe in Kleinstmengen zugeben und vollständig einrühren
- Bei weiterem Farbebedarf Farbe nachgeben und erneut vollständig einarbeiten
- Bei Pigmentpulvern auf Feinkörnigkeit achten, Klumpen vor dem Einrühren beseitigen
- Maximalwert des Herstellers mit Farbzugabe nicht überschreiten