Elefantenfuß umtopfen – so gelingt es! Infos zum richtigen Topf
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Warum mögen wir den Elefantenfuß so sehr? Vielleicht, weil uns dieser Wüstenbewohner aus Amerika viele Kontraste liefert: Der Stamm ist hellbraun, die Blätter sattgrün. Der Stamm ist klobig, die Blätter filigran. Der Stamm ragt aufrecht empor, die Blätter hängen herunter. Er schaut wahrlich so aus, als hätte ihn ein Künstler modelliert. Und die passende Schale setzt alles in Szene.
Herkunft und Wuchs
Die Pflanze Elefantenfuß kommt nicht aus Afrika, wie das Tier Elefant. Nur weil ihr Stamm vom Aussehen her einem Elefantenfuß ähnelt, ist sie zu diesem ungewöhnlichen Namen gekommen. Mexiko und der Süden der USA sind die wahre Heimat dieser beliebten Zimmerpflanze. Dort kann der Elefantenfuß in der freien Natur bis zu neun Meter hoch werden und einen Stammdurchmesser von einem Meter erreichen. Trotzdem entwickelt sich dieses Gewächs auch in Innenräumen gut, ist sogar recht anspruchslos und verzeiht den einen oder anderen Pflegefehler. Als Zimmerschmuck wächst der Elefantenfuß sehr langsam und wird nur etwa 1,5 Meter groß. So kompakt kann er zu einem Dauerbewohner werden.
Muss der Elefantenfuß umgetopft werden?
Der Elefantenfuß wächst gemächlich vor sich hin. Nur in kleinen Stücken schiebt er die Blätter vor sich in die Höhe. Auch der Stamm wird nur im Schneckentempo kräftiger und breiter. Was ihm jedoch beim Wachstum an Tempo fehlt, besorgt die Zeit zuverlässig. So erreicht der Elefantenfuß mit den Jahren eine respektable Größe, auch wenn er im Topf und in geschlossenen Räumen aufwächst. Irgendwann ist es nicht mehr zu vermeiden, dass der aktuelle Topf seinem Fuß nicht mehr wie angegossen passt, dass er ihn drückt und seinen Wurzeln keinen Spielraum mehr lässt.
Ist es soweit, muss der Elefantenfuß dringend seinen alten Topf loswerden und in einen passenden umziehen. Daher lautet die Antwort: Ja, auch ein Elefantenfuß muss regelmäßig umgetopft werden, wenn auch nicht so oft, wie es andere Pflanzen von ihren Besitzern verlangen.
Der ideale Zeitpunkt
Der Elefantenfuß, der auf den schönen botanischen Namen Beaucarnea recurvata getauft wurde, lässt deutlich erkennen, wann ihm der Platz zu knapp ist.
- das verdickte untere Ende des Stamms ist fast bis an den Topfrand gewachsen
- die Wurzeln versuchen sich aus dem zu engen Topf zu befreien und wachsen raus
Die ideale Zeit einen Elefantenbaum aus seiner Begrenzung zu befreien ist das Frühjahr von Ende Februar bis Mitte März. In der kalten Jahreszeit hat der Elefantenfuß auf Sparflamme gelebt. Wenn die Tage wieder länger werden und von draußen wieder mehr Licht im Raum fällt, erwacht auch der Elefantenfuß zu neuem Leben. Eine neue Vegetationsperiode beginnt. Gut, wenn schon zu Beginn dieser Phase ein neuer Topf den nötigen Entwicklungsraum bietet.
Die optimale Topfgröße
Der Topf ist vor allem Raum, der der Entfaltung der Wurzeln dient. Für die Auswahl der richtigen Topfgröße liefert die heimatliche Umgebung des Elefantenfußes, umgangssprachlich wegen seines Aussehens auch oft als Flaschenbaum bezeichnet, wichtige Anhaltspunkte. Dort, in Mexiko, wächst er auf kargen, trockenen und harten Böden. Seine Wurzen sind es gewohnt, sich den Weg mühsam zu bannen und zu erkämpfen, während parallel dazu der obere Teil der Pflanze wächst und neue Blätter ausbildet.
Dem flachwurzelnden Elefantenfuß darf es daheim im Topf nicht zu leicht gemacht werden. Ein sehr großer Topf mit dazu noch weicher Erde ist für ihn das El Dorado. Die Wurzeln treffen auf keinen Widerstand, sie wachsen und wachsen. Die gesamte verfügbare Energie fließt in die Wurzelbildung, der Rest schaltet auf Sparmodus. Dabei sind es doch gerade der schöne Stamm und der Schopf grüner Blätter, die alle Pflanzenliebhaber begeistern. Die Wurzeln sind zwar wichtig, aber das notwendige Maß reicht aus. Wählen Sie deswegen einen Topf aus, der nur geringfügig größer ist als der alte Topf. So regen Sie das gesamte Wachstum an, von der Wurzel bis zum grünen Schopf.
- flache und breite Schale passt optisch gut zur Flaschenform des Elefantenfußes
- neue Schale muss aber etwas tiefer sein als die alte Schale
- auch Kübel sind geeignet
- zu viel Platz in der Tiefe kann/sollte mit Steinen verfüllt werden
Das geeignete Substrat
Der Elefantenbaum sollte nicht in reine Blumenerde umgetopft werden. Er ist von Natur aus an steinige und karge Bodenverhältnisse gewöhnt und sollte diese Umgebungsbedingungen auch annähernd im Topf wiederfinden. Es bieten sich mehrere Möglichkeiten für die Auswahl des Substrats an. Welches Substrat letztendlich zur Anwendung kommt, darf von individuellen Vorlieben des Besitzers bestimmt werden. Vielleicht ist auch ausreichend geeignete Erde von anderen Pflanzen übrig geblieben.
- gute Kakteenerde liefert ihm die ideale Zusammensetzung
- Kübelerde ist auch möglich
- alternativ Blumenerde mit 30 % Sandanteil
- oder eine eigene Mischung aus Sand, Lauberde und kalkhaltigem Lehm
Dem Substrat sollten auch Steine beigemischt werden. Am besten wird eine ganze Steinschicht im Topf gelegt, bevor die Pflanzenerde drüber gegeben wird. Die Steine haben gleich eine zweifache Funktion. Zum einen sorgen sie als Drainageschicht für guten Abfluss, es kann sich keine Staunässe bilden. Zum anderen sind die Steine für die Wurzen undurchdringlich und sorgen so für einen Widerstand. Das ist besonders wichtig, wenn ein recht tiefer Topf verwendet wird, und das exzessive Wurzelwachstum eingedämmt werden soll.
Umtopfen Schritt für Schritt
Wenn der Elefantenfuß einen neuen Topf braucht, geht das Umtopfen schnell und relativ einfach. Halten Sie den neuen Topf und das Substrat in Reichweite, damit das Umtopfen mühelos und möglichst sauber vonstattengeht. Wenn Ihr Flaschenbaum schon ansehnlich groß ist, könnte er unter Umständen etwas unhandlich sein. Vielleicht kann da eine zusätzliche helfende Hand nützlich sein. Manchmal braucht man nämlich beide Hände um den Wurzelballen aus dem engen Topf zu befreien, während eine andere Person die Pflanze hält. Denn fällt die Pflanze bei dieser Aktion um, kann vor allem ihr Blätterdach Schaden nehmen. Auch wenn der Elefantenfuß in einen neuen Topf gesetzt wird, kann der Helfer den Stamm gerade halten, während der Topf noch mit Erde aufgefüllt wird.
- Wählen Sie ein neues, geeignetes Gefäß.
- Besorgen Sie die passende Erde.
- Legen Sie eine Lage Steine unten in das Gefäß.
- Füllen Sie anschließend etwa Erde ein.
- Holen Sie vorsichtig den Elefantenfuß aus dem alten Topf raus.
- Befreien sie seine Wurzel vollständig vom alten Substrat.
- Stellen Sie den Elefantenfuß in den neuen Topf hinein.
- Richte Sie die Pflanze aus und halten Sie den Stamm gerade.
- Füllen Sie jetzt die Zwischenräume mit Erde aus.
- Drücken Sie die Erde fest an.
- Anschließend sollte der umgetopfte Flaschenbaum noch eine ordentliche Ladung Wasser bekommen.
Die richtige Standortwahl
Jetzt müssen Sie diesem Wüstenexoten nur noch seinen Platz wieder geben. Das Umtopfen ist allerdings auch eine gute Gelegenheit den bisherigen Standort kritisch zu hinterfragen. Wird der Elefantenfuß noch genügend Platz für weiteres Wachstum haben.
Sind die Lichtverhältnisse wirklich gut, oder ist da noch Optimierungsbedarf?
Der Elefantenfuß mag helle Standorte, wo er morgens und abends genügend Sonnenstrahlen abbekommt. Pralle Sonne in der Mittagszeit verträgt er als Zimmergenosse nicht so gut. Hat Ihr Elefantenfuß vor dem Umtopfen dunkel überwintert, muss es zunächst vorsichtig an die Sonne gewöhnt werden.
Pflege nach dem Umtopfen
Die Wurzelfreiheit ist mit dem neuen Topf zum Greifen nah, sie soll und darf jetzt auch voll ausgekostet werden. Die Hoffnung des Besitzers, dass jetzt auch der sichtbare Teil der Pflanze einen kräftigen Schuss macht, soll auch noch erfüllt werden. Er kann sich jetzt jedoch nicht zurücklehnen und abwarten, vielmehr muss er tatkräftig mithelfen, denn mit dem Umtopfen allein ist es nicht getan. Damit die Wurzeln gut anwachsen, muss die Pflege stimmen. So kann das Wachstumspotenzial in der anstehenden Vegetationsperiode optimal entfaltet werden:
- er braucht nicht viel Wasser
- entweder immer ganz leicht feucht halten
- oder (vor allem im Sommer) immer wieder kräftig gießen
- dazwischen fast austrocknen lassen
- erträgt lange Durststrecken
- etwa wöchentlich mit Dünger für Grünpflanzen düngen
So gepflegt werden sich die Wurzeln bestimmt schnell an die neue Behausung gewöhnen. Auch der Stamm und die Blätter werden davon profitieren. Sie können diesen prachtvollen Bewohner der Wüste noch etwa vier bis fünf Jahre im aktuellen Topf genießen, danach ist es bestimmt wieder Zeit für einen neuen.