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Eisbegonie, Begonia: Pflegeanleitung von A – Z

Die Eisbegonie, die auch Gottesauge genannt wird, ist ein Sommerblüher, der vielseitig zur Bepflanzung genutzt wird. Bei der Pflege stellen die Pflanzen nur geringe Ansprüche, profitieren jedoch von nährstoffreichen Böden.

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Standort

Der Standort für die Begonie sollte sonnig oder maximal halbschattig sein. Im Schatten können sich die Blühpflanzen nicht gut entwickeln, was auch für die pralle Sonne gilt und in beiden Fällen leiden vor allem die Blätter darunter. In der prallen Sonne sind die Pflanzen wesentlich pflegeintensiver und müssen häufiger gegossen werden.

Windige Standorte machen den Begonien wenig aus, solche Plätze sind jedoch häufig frostgefährdeter, wodurch die Pflanzen früher absterben. Daher kommt auch der Name der Eisbegonien, da sie bei Temperaturen unter Null sofort erfrieren, was sich deutlich an den geschädigten Blättern zeigt.

Substrat

An den Boden stellen die Begonien keine besonderen Ansprüche und normale Gartenerde ist ausreichend für sie. Wichtig ist, dass der Boden humos und durchlässig ist. Letzteres ist vor allem bei der Pflanzung in Gefäßen ein Problem. Obwohl das Gottesauge auch bei Schlechtwetter blüht, verträgt es keine Staunässe und die Wurzeln fangen an zu faulen.

Bei der Pflanzung im Topf oder Balkonkasten sollte die unterste Schicht immer eine Drainage bilden. Als Drainage eignen sich beispielsweise Blähton oder Lavagranulat.

Hinweis:

Stark verdichtete Böden im Freiland können Sie auflockern, indem Sie Sand und feinen Kies untermischen. Grobes organisches Material wie einjähriger Kompost hilft ebenfalls den Boden aufzulockern und stellt durch die Verrottung laufend Nährstoffe zur Verfügung.

Aussaat

Die Aussaat der Begonien sollte bereits ab Januar erfolgen. Bis spätestens März sollten die Samen in der Erde sein. Anderenfalls kann es passieren, dass die Pflanzen kaum noch blühen und vorher erfrieren, sofern Sie sie nicht überwintern. Die Keimung kann bei einer Temperatur von rund 24°C bis zu 14 Tage betragen. Eisbegonien sind Lichtkeimer und dürfen nicht mit Erde bedeckt werden.

Eisbegonie - Begonia x semperflorens cultorum

Bei der Aussaat sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • magere Aussaaterde zum Keimen verwenden
  • Zimmergewächshaus verwenden, um das Risiko der Austrocknung zu mindern
  • Samen vorsichtig andrücken
  • zum Wässern nur eine Sprühflasche verwenden
  • Zimmergewächshaus an einem hellen Standort aufstellen

Sobald die Jungpflanzen kräftig genug sind, können Sie pikiert werden. Dazu heben Sie die Jungpflanzen mit einem Stab oder einer Gabel vorsichtig aus der Erde. Als Folgesubstrat können Sie eine Mischung zu je einer Hälfte Blumenerde und Anzuchterde verwenden. Das erste Substrat beim Pikieren sollte nicht zu nährstoffreich sein, denn das mindert die Wurzelbildung. Bis zur Pflanzzeit im Mai müssen die Jungpflanzen nur mäßig gegossen werden, was ebenfalls die Wurzelbildung begünstigt.

Pflanzung

Ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, können Sie die Eisbegonie ins Freiland setzen. Vorher ist das Risiko zu groß, dass Spätfröste die Pflanzen nachhaltig schädigen. Bevor die Jungpflanzen dauerhaft ins Freiland kommen, sollten Sie sie etwa zwei Wochen vorher daran gewöhnen, anderenfalls könnten die Blätter durch die Sonne Schaden nehmen.

Stellen Sie die Gottesaugen in der ersten Woche im Freiland an einen geschützten Ort, der maximal ein bis zwei Stunden Sonne bekommt. Ab der zweiten Woche können Sie sie für mehrere Stunden in die Sonne stellen, während der Mittagszeit sollten Sie sie jedoch noch etwas schützen.

Die Pflanzzeit im Freiland wird lediglich durch den Frost beschränkt. Sie können auch im August noch Eisbegonien pflanzen, sie werden jedoch im Freiland mit dem ersten Frost absterben.

Gießen

Die Eisbegonie hat sehr dicke und fleischige Blätter, in denen sie auch etwas Wasser speichern kann. Die Pflanzen mögen zwar gerne einen konstant leicht feuchten Standort, verzeihen es jedoch auch, wenn das Substrat einmal für längere Zeit austrocknet. Daher sind sie auch ideale Pflanzen für Gräber, wo nicht täglich gegossen werden kann.

Was die Eisbegonien nicht vertragen, ist Staunässe. Gießen Sie daher immer regelmäßig aber nur mäßig. Bei Kulturen im Topf sollten Sie maximal den Untersetzer auffüllen. Was innerhalb einer Stunde nicht vom Substrat aufgenommen werden kann, leeren Sie wieder aus.

Das Gottesauge bevorzugt beim Gießen temperiertes Wasser. Dazu ist es ausreichend, wenn Sie die Gießkanne mit Wasser gefüllt für einen halben Tag neben den Pflanzen stehen lassen. Dadurch haben sie die ideale an den Standort angepasste Temperatur. Gießen Sie bevorzugt am Vormittag, wo die Pflanzen am meisten von Wassergaben profitieren. Die Eisbegonie ist kalktolerant, bevorzugt jedoch wie viele andere Blühpflanzen neutrales Regenwasser.

Hinweis:

Achten Sie beim Gießen darauf, dass Sie möglichst am Boden gießen und die Blätter nicht feucht werden. Einzelne Tropfen können wie ein Brennglas wirken und die Blätter schädigen.

Düngen

Vor der Pflanzung können Sie organischen Dünger wie Kompost in die Erde einarbeiten. Während der Blühzeit profitieren die Eisbegonien von einem organischen Dünger. Auf mineralische Dünger sollten Sie bei den Pflanzen verzichten. Steht die Eisbegonie in voller Blüte, greifen Sie bevorzugt zu einem flüssigen Dünger für Blühpflanzen. Dieser fördert eine lange Blüte und auch die Bildung neuer Knospen.

Eisbegonie - Begonia x semperflorens cultorum

Rückschnitt

Bei anhaltendem Regen ist die Blüte der Eisbegonien nur von kurzer Dauer und vor allem Sorten, die weiße Blüten haben, sehen unschön aus. Abgeblühte Blüten können Sie laufend entfernen, es ist jedoch kein Muss. Die abgestorbenen Blüten und Blätter fallen irgendwann zu Boden und verrotten dort. Abgebrochene Blätter oder Triebe sollten Sie zeitnahe entfernen. Sie kosten der Pflanze nur unnötig Kraft, wodurch die Bildung neuer Triebe beschränkt wird.

Vermehrung

Die Vermehrung von einer Eisbegonie ist in der Regel nur mit Stecklingen möglich. Bei Saatgut aus dem Handel handelt es sich um Hybridsaatgut, bei dem nicht mehr garantiert wird, dass die nächste Generation die gleichen Eigenschaften hat. Zudem bilden Hybridpflanzen kaum bis selten Samen aus, die auch keimfähig sind. Die Vermehrung von Stecklingen gelingt in der Regel sehr gut, denn Sie können die Triebe einfach im Wasser anwurzeln lassen. Stecklinge sollten Sie, wenn Sie mehrere Pflanzen für ein Beet benötigen, jedoch möglichst rasch nehmen, da es einige Zeit dauert, bis sie sich zu kräftigen Pflanzen entwickelt haben.

Überwinterung

Das Gottesauge wäre mehrjährig, wird jedoch nur selten überwintert, da die Pflanzen im Handel meist günstig angeboten werden. Es ist jedoch möglich die Pflanzen beispielsweise als Stecklinge zu überwintern, da sie so nur wenig Platz in Anspruch nehmen. Wollen Sie die ganze Pflanze überwintern, müssen Sie sie bereits im September ausgraben und in einen Topf setzen.

Die Eisbegonie stellt folgende Anforderungen an das Winterquartier:

  • hell
  • frostfrei
  • Temperaturen um 15°C
  • keine Zugluft

Im Winterquartier können Sie auf eine Düngung gänzlich verzichten. Erst ab Mitte April beginnen Sie langsam mit einer leichten Düngung, damit die Bildung von Trieben gefördert wird. Wasser erhalten die Pflanzen ebenfalls nur sehr sparsam und wie bei der Düngung erhöhen Sie die Frequenz der Wassergaben ab Mitte April. Im Winterquartier sollten Sie gelegentlich auf Schädlinge wie Spinnmilben kontrollieren.

Sobald die Pflanzzeit beginnt, können auch die Pflanzen aus dem Winterquartier wieder dauerhaft ins Freie. Gewöhnen Sie sie allerdings wie die Jungpflanzen an das Sonnenlicht. Zudem sollten Sie die Pflanzen im Winterquartier langsam an eine höhere Temperatur gewöhnen. Das fördert zudem die Bildung von Trieben.

Krankheiten

Eisbegonien vertragen zwar kühle Temperaturen und Regen, die Kombination Wärme und Feuchtigkeit ist nicht gut für die Pflanzen. Regnet es im Sommer anhaltend, dann können sich Grauschimmel und Mehltau auf den Blättern bilden. Pilzkrankheiten können sich rasch über die gesamte Pflanze ausbreiten und sollten rasch bekämpft werden.

Eisbegonie - Begonia x semperflorens cultorum

Tipps zur Bekämpfung und Vorbeugung von Pilzkrankheiten:

  • befallene Stellen mit einem sauberen Messer abtrennen
  • Triebe mit Pilzkrankheiten im Restmüll entsorgen
  • Pflanzen vor Regen schützen
  • nur in Bodennähe gießen
  • bei starkem Befall ein handelsübliches Fungizid verwenden

Lässt sich der Pilzbefall nicht durch das Entfernen der Triebe bekämpfen, zögern Sie nicht bei Zierpflanzen zu einem Fungizid zu greifen. Im Handel gibt es wirksame biologische Präparate, mit denen Sie eine Ausbreitung verhindern können.

Gelegentlich kommt es bei der Eisbegonie auch zur Wurzelfäule. Die Ursache dafür ist zu viel Wasser bzw. Staunässe. Ist die Wurzelfäule bereits zu weit fortgeschritten, lassen sich die Pflanzen meist nicht mehr retten. In einem frühen Stadium kann rasches Umtopfen in ein trockenes Substrat helfen. Verzichten Sie in den ersten ein bis zwei Wochen auch auf das Gießen.

Schädlinge

Die Eisbegonien sind nicht anfällig für Schädlinge. Lediglich Spinnmilben können im Winterquartier gelegentlich auftauchen, wenn die Luftfeuchtigkeit zu gering ist. Dieses Problem lässt sich jedoch meist einfach beheben, indem die Pflanzen gelegentlich angesprüht werden oder eine große Schale Wasser daneben gestellt wird. Die Eisbegonie hat sogar den Vorteil, dass Sie selbst eine Barriere gegen einen gefürchteten Schädling im Garten bildet. Schnecken meiden die Eisbegonien und eignen sich daher auch sehr gut als Randpflanzen, um Gemüse oder andere Zierpflanzen zu schützen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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