Einfahrt pflastern – Infos zu Unter/Aufbau und Kosten je m²
Inhaltsverzeichnis
So lassen sich zwar allerhand Kosten sparen, aber nur, wenn die anstehenden Arbeiten ordnungsgemäß und sauber ausgeführt werden und man es nicht nach einigen Jahren noch einmal tun muss, weil sich die Pflastersteine verschieben oder wegrutschen.
Tipps zum Pflastern der Einfahrt
Nach dem Aushub der Erde muss die Oberfläche des Untergrundes ordentlich verdichtet werden. Sie muss Wasser durchlassen, aber gleichzeitig tragfähig sein und darf sich nicht verformen. Wichtig bei der gepflasterten Fläche ist, dass alle erforderlichen Längs- und Querneigungen bei allen Sichten berücksichtigt werden. Ein Gefälle von 1,5 bis 2 Prozent ist grundsätzlich einzuplanen. Bei wasserempfindlichen Böden sollte es sogar 2 bis 4 Prozent betragen. Pflasterdecken benötigen immer eine stabile Randeinfassung. Diese wird vor dem Pflastern errichtet. Einzelne Steinzeilen werden probehalber ausgelegt, damit die Randeinfassung zum Muster der Pflastersteine passt und richtig abschließt, ohne dass Steine geschnitten werden müssen. Bei Musterverlegung lässt sich Schneiden meist nicht vollkommen vermeiden.
Bord- und Einfassungssteine müssen höhen- und fluchtgerecht auf ein Fundament aus Beton gesetzt werden.
Entwässerungsrinnen immer mit Neigung einbauen, ebenfalls in ein Fundament aus Beton und mit Bewegungsfugen.
Die Bettung für das Pflaster muss überall gleich hoch sein, deshalb muss schon beim Ausschachten auf den Neigungswinkel geachtet werden.
Pflastersteine mit ausreichendem Fugenabstand verlegen. Pressverlegung vermeiden!
Gleichmäßiger Verlauf von Fugenachsen. Geradlinige Fugenverläufe durch Spannen von Schnüren in Längs- und Querrichtung gewährleisten.
Müssen Steine geschnitten werden, dann am besten durch das Nassschneideverfahren.
Bei den Baggerarbeiten auf unterirdisch verlegte Rohre achten!
Mit dem Verlegen am besten an einer geraden, rechtwinkeligen Kante beginnen.
Der Unterbau
Um den Pflastersteinen Stabilität zu geben ist der Untergrund sehr wichtig. Er muss belastbar sein, gerade bei Pflasterflächen, auf denen Autos fahren und stehen. Die Unterbaukonstruktion muss daher fachgerecht ausgeführt werden. Wichtig ist, dass sie dem Gewicht standhält, die Lenkbewegungen trägt, dass Unterspülungen verhindert werden und dass Frost keinen Schaden anrichten kann. Der Unterbau besteht aus einer Lage Kies, darauf einer Lage Schotter und als letztes feinem Splitt. Wichtig ist, den Aufbau vorher auszurechnen, damit man weiß, wie weit der Boden ausgebaggert werden muss. Bei befahrbaren Pflasterflächen geht man von einer 25 cm dicken Kiesschicht, einer 25 cm dicken Schotterschicht, und einer 5 cm dicken Splitt- und Sandschicht aus. Dazu kommt die eigentliche Steinhöhe, meist 8 cm.
- Die geplante Fläche abmessen und abstecken. Darauf achten, dass an den Seiten noch Randsteine verlegt werden.
- Materialmenge ausrechnen und bestellen.
- Gefälle einplanen
- Die Erde ausheben, am besten mit einem kleinen Bagger, der ausgeliehen werden kann. Bei großen Flächen bedenken, dass der Aushub irgendwo eingesetzt werden kann, bzw. abgefahren werden muss.
- Kiesbett anlegen
- Schicht für Schicht Kies auffüllen und immer wieder mit dem Rüttler verfestigen
- Schotterschicht füllen
- Auch hier Schicht für Schicht arbeiten und zwischendurch immer wieder abrütteln
- Als letztes kommt die Schicht Splitt mit Verlegesand
- Diese Schicht wird am Ende glattgezogen, am besten mit dem Abziehbrett
- Bei allen Schichten auf das Gefälle achten, es sollte an die 2 Prozent betragen
- Auch das Splittbett wird gerüttelt
Einfahrt pflastern
Natürlich ist die Auswahl der Pflastersteine mit entscheidend, dass die Arbeit gelingt. Laien sollten sich nicht gleich an komplizierte Muster wagen, sondern erst einmal bescheiden bleiben. Im Prinzip kann jedes Pflaster für Einfahrten genutzt werden. Immer wieder gern verwendet wird Verbundsteinpflaster. Meist sind sie grau, aber inzwischen gibt es auch noch andere Farben. Verbundpflaster ist besonders widerstandsfähig, hält hohe Belastungen aus, ist witterungsbeständig und pflegeleicht. Es gibt sie in zahlreichen Formen, beispielsweise wabenförmig, rechteckig, kreisförmig oder als T- bzw. Doppel-T-Steine. So lassen sich zahlreiche Verlegemuster realisieren.
Wem die schlichen Betonpflastersteine zu unattraktiv erscheinen, kann gekollerte, gerumpelte oder polierte Pflasterzeine nutzen. Diese besitzen die gleiche Stabilität. Am preiswertesten sind Rasengittersteine. Sie bekommt man schon ab 6 Euro pro m². Ansonsten liegen die Preise so zwischen 10 und 25 Euro, wobei es nach oben keine Grenzen gibt. Betonpflaster für über 100 Euro pro m² sind auch keine Seltenheit. Günstig und oft im Angebot sind die hellgrauen Verbundsteine. Zu ihnen gehören Knochensteine oder die rechteckigen Formen. Natürlich erhöhen Extras wie veredelte Oberflächen oder die Einmischung von Farbpigmenten den Preis. Teurer wird es, wenn komplizierte Legemuster gestaltet werden sollen. Mosaikpflaster ist deutlich teurer, als normales. Steine, die Wasser versickern lassen, kosten auch mehr, als die wasserundurchlässigen, allerdings fallen für so versiegelte Flächen Abwasserkosten an. Unter http://www.heuchert-betonwaren.de/preisliste.html findet man ein PDF, die Preisliste eines Anbieters mit Bildern und Verlegmustern, wo man sich erst einmal grundlegend informieren kann, was es gibt und was es in etwa kostet.
Um zu pflastern wird eine Richtschnur an den Seiten gespannt, immer auf den gegenüber liegenden Seiten.
Das Gefälle muss berücksichtigt werden. Die Schnur wird auf die Höhe eingestellt, die mit Pflaster erreicht werden soll, wobei bedacht werden muss, dass am Ende noch einmal gerüttelt wird und sich die Fläche dabei um etwa 1 cm senkt.
Die Steine laut Muster einfach in das vorbereitete Bett legen und mit einem Gummihammer etwas einklopfen. Immer an das Muster halten.
Sehr entscheidend ist, zwischen den einzelnen Steinen Abstand zu halten und zwar sehr gleichmäßig. Der Abstand sollte weder zu klein, noch zu groß sein. Die Steine dürfen nicht zu viel Spielraum haben, dass sie sich im Nachhinein noch verschieben oder gar kippen können.
Bei geraden Verlegemustern immer mit zahlreichen Schnüren arbeiten, damit das Muster gerade bleibt.
10 bis 15 Reihen auf Stoß legen.
Randbereiche, die durch die Musterlegung zunächst ohne Steine sind, bleiben erst einmal offen. Diese Stellen werden am Ende alle hintereinander geschlossen. Dafür müssen Pflastersteine eingeschnitten werden und besser ist, man tut dies in einem Arbeitsschritt.
Normal dickes Steinpflaster schneidet man am besten mit dem Steinknacker. Das Gerät ist leise und es entwickelt sich kaum Staub. Bei dickem Pflaster muss meist ein Nassschneider verwendet werden, welcher sehr laut ist. Auch ist das eine schmutzige Sache.
Zuletzt werden also die geschnittenen Steine eingesetzt.
Wenn alle Steine verlegt sind, muss die gesamte Fläche noch einmal gerüttelt werden. Wichtig ist, dass die Rüttelplatte unbedingt mit einem Kunststoffschild bestückt werden muss, damit keine Steine brechen, bzw. Ecken abbrechen.
Anschließend wird Sand auf der gesamten Fläche verteilt. Dieser wird mit einem Besen in den Fugen verteilt. Wer mag, kann mit dem Wasserschlauch dem Verdichten noch etwas nachhelfen, aber der nächste Regen tut es auch. Wenn sich der Sand durch das Wasser gesetzt hat, muss meist noch einmal oder mehrmals welcher aufgetragen und in die Fugen gekehrt werden, bis alle komplett dicht sind.
Preise für das Verlegen und die Materialien
Die Preise können recht unterschiedlich sein, sowohl was die Pflastersteine und anderen Materialien betrifft, als auch Arbeitskosten. Empfehlenswert ist immer, sich mehrere Angebote einzuholen. Bei den Materialien ist oft auch der Lieferpreis ein größerer Posten. Zwar kann es Angebote geben, bei denen die Materialien günstiger sind, aber durch Transport und Lieferung steigen die Kosten höher, als bei anderen Anbietern, bei denen die Materialien erst einmal teurer sind. Vergleichen lohnt fast immer.
- Die Pflastersteine kosten, wie oben beschrieben, zwischen 10 und 25 Euro pro m²
- Der Kubikmeter Schotter bzw. Kies kostet etwa 15 Euro
- Beim Brechsand kostet die Tonne ebenfalls etwa 15 Euro
- Randsteine zum Einfassen liegen bei 2 bis 3 Euro pro laufendem Meter
- Nicht vergessen werden darf Beton, um die Randsteine einzubetonieren
- Ein Minibagger kostet etwa 100 Euro am Tag, erleichtert die Arbeit aber ungemein.
- Eine Firma verlangt für das Ausheben 40 bis 60 Euro pro Stunde.
- Schotter liefern und einbauen kostet um die 10 €/m²
- Bei Verlegesplitt sind es an die 5 €/m²
- Das Pflaster verlegen zwischen 15 und 100 Euro, je nach Muster
- Die seitlichen Einfassungen liegen bei etwa 15 € pro laufendem Meter
Es läppert sich zusammen. Man kann also sagen, der Quadratmeter Pflaster verlegen kostet, wenn man es machen lässt und beim Aushub anfängt, einschließlich Abtransport des Aushubs, über das Anlegen des Pflasterbettes mit Einfassung und Pflasterung zwischen 50 und 100 Euro, sofern man keine aufwändigen Muster haben möchte. Die Einfahrt selbst zu pflastern, rechnet sich also. Arbeitskosten von Fachleuten sind hoch. Da kann man nur hoffen, dass sie gute Arbeit leisten.
Fazit
Natürlich kann man seine Einfahrt selber pflastern. Das dauert garantiert länger, als wenn man einen Fachmann die Arbeit machen lässt, aber es wird auch deutlich preisgünstiger. Wer aufs Geld gucken muss, sollte bei der Planung aufpassen. Mehrere Angebote einholen, ruhig auch etwas feilschen, viel selber machen und nur das in Auftrag geben, was man sich nicht wirklich zutraut. Wichtig ist der Unterbau, der hält die gesamte Fläche. Auch die Seiten, die alles abstützen, müssen gut gearbeitet sein. Das eigentliche Pflastern ist die leichteste Angelegenheit der ganzen Aktion, zumindest wenn man ein recht simples Muster wählt. Freunde die assistieren und helfen sind in diesem Fall Gold wert. Erfahrungen sind wichtig.