Eierpflanze-Pflege: Pflanzen und überwintern
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Eierpflanzen bzw. Auberginen sind zentrale Zutaten für eine Menge köstlicher mediterraner Gerichte. Sie schmecken aber auch ganz simpel zubereitet, also einfach in Teile geschnitten und mit etwas Salz, Pfeffer und Butter in der Pfanne gebraten. Auf jeden Fall lohnt es sich, den Anbau der Eierpflanzen einmal auszuprobieren, denn eigentlich ist die produktive Pflanze recht pflegeleicht:
Eierpflanzen pflanzen
Sie können Ihre Eierpflanzen aus Samen gewinnen, die Sie im März aussäen und mit einer Größe von einigen Zentimetern pikieren. Dann können die kleinen Auberginen sofort einzeln in Töpfe mit nährstoffreicher Erde gesetzt werden und im Gewächshaus oder an einem hellen Fenster weiter herangezogen werden. Die optimale Aufzuchttemperatur für die wärmehungrigen Pflänzchen liegt bei 25 °C. Gegen Ende Mai werden die Eierpflanzen dann mitsamt Ballen ins Freie ausgepflanzt.
Zu dieser Zeit werden auch vorgezogene Jungpflanzen angeboten, die in den Garten gepflanzt werden können. Die einzelnen Reihen sollten etwa 60 cm Abstand haben, der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte auch mindestens 50 cm betragen. Da die Eierpflanzen wie gesagt wirklich Wärme brauchen, sollte man sie im Freiland am besten in schwarzer Mulchfolie pflanzen, diese erhöht die Bodentemperatur. Wenn die jungen Pflanzen die ersten Wochen mit Vlies abgedeckt werden, werden sie besser anwachsen und sich besser weiterentwickeln.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, können Sie die Eierpflanzen auch unter sogenannten schwebenden Fenstern ziehen, also unter aufgelegten Glasfenstern. Dazu werden kleine Eierfruchtpflanzen in ein unter dem Fenster angewärmtes Beet gesetzt und dürfen unter diesem Schutz wachsen. Wenn sie höher werden, also etwa gegen Mitte des Sommers, müssen die Fenster höher gestellt werden, indem Sie an jeder Ecke z. B. einen Blumentopf unterstellen oder etwas anderes mit passender Höhe. Wenn Sie vorhaben, öfter solche Kulturen durchzuführen, können Sie sich auch ein richtiges Lattengerüst um das Beet bauen, aus das dann die Wärmefenster gelegt werden.
Eierpflanzen brauchen im Sommer reichlich Wasser, und sie sind sehr nährstoffhungrig. Sie möchten mit Kompost gedüngt werden oder jede Woche Universaldünger im Gießwasser empfangen. Sie haben die Wahl, ob Sie Ihre Auberginen ähnlich wie Tomaten eintriebig hochziehen, also sämtliche Seitentriebe entfernen, oder ob Sie sie strauchartig wachsen lassen.
Einen entscheidenden Unterschied macht das jedoch nur, wenn Sie die Eierpflanzen im Gewächshaus ziehen, dann haben Sie entweder wenige große Früchte oder mehrere, aber kleinere. Bei Aufzucht im Freiland hat die Pflanze ohnehin nur die Kraft, um etwa fünf Früchte ausreifen zu lassen. Die können sich auch am Strauch entwickeln, die übrigen Fruchtansätze werden einfach weggekniffen. Deshalb wird im Freiland meist das strauchartige Wachstum gewählt, das weniger Arbeit macht als die Heranzucht eines Triebes.
Sie können den Fruchtansatz sichern bzw. erhöhen, indem Sie die Pflanzen gelegentlich in der Mittagszeit leicht schütteln, wenn die Blüten erschienen sind. Damit helfen Sie der Eierpflanze dann aktiv bei der Bestäubung. Ab Anfang August sollten Sie jedoch alle Blüten entfernen, die hieraus entstehenden Früchte würden in unserem Klima nicht mehr aufreifen. Dieser Strauch sollte im Freiland auf jeden Fall an einen Pfahl gebunden werden, um die Pflanze standfester zu machen. Im Gewächshaus können die Auberginen mit Schnüren angebunden werden, damit sie beim weiteren Wachstum nicht aus dem Gleichgewicht geraten können.
Die wärmeverliebte Pflanze bringt bei uns meist nur bei Aufzucht im Gewächshaus eine wirklich reiche Ernte. Sie müssen auf jeden Fall darauf achten, dass jede Frucht an der Pflanze ausreift, die Auberginen haben nur in einer sehr kurzen Zeit eine optimale Ernte-Qualität. Dazu heißt es gut hinschauen und bemerken, wann die Fruchtschale komplett gefärbt ist und glänzt. Dann haben Sie nur noch ein bis zwei Tage Zeit zur Ernte, wenn Sie die Auberginenfrucht länger hängen lassen, wird sie matt werden und ein sehr weiches Inneres bekommen. Das ist nicht nur ein optischer Eindruck, mit zunehmender Reife leidet auch das Aroma.
Eierpflanzen überwintern
Grundsätzlich sind die Eierpflanzen mehrjährig, aber kaum jemand macht sich die Mühe, die Auberginen wirklich zu überwintern. Es ist so ähnlich wie mit Tomaten: Sie sind mehrjährig, sicher, sie wachsen aber in unseren für sie sehr lichtarmen und kalten Gegenden ohnehin immer schon am Rande ihrer Kraft. Sollten sie den für sie noch unwirtlicheren Winter überleben, vergeilen sie in der Regel beim Frühjahrsaustrieb stark und bringen dann im Folgejahr kaum mehr Früchte.
Deshalb werden Auberginen bei uns meist einjährig gezogen, wie auch Tomaten und Paprika. Sie können aber von der Generation dieses Jahres Samen abnehmen und diese das nächste Jahr aufziehen. Dazu müssten Sie eine Frucht überreif werden lassen und aus dem schwammigen Fruchtfleisch die Samen aussortieren, die sollten dann getrocknet und bis zum Frühjahr trocken aufbewahrt werden.
Wenn Sie Ihre Eierpflanzen gerne überwintern möchten, müssen diese im Herbst nach drinnen geholt werden. Sie bekommen dann einem Rückschnitt und kommen zum Überwintern in einen hellen nicht zu kühlen Raum oder ins beheizte Gewächshaus (über 10 °C). Allerdings ist der Winter bei uns wirklich nicht das richtige Klima für eine Pflanze dieser Herkunft, deshalb werden Sie wahrscheinlich mit Schädlingen zu kämpfen haben, die die geschwächte Pflanze überfallen. Es dauert auch recht lange, bis die Eierpflanzen im Frühjahr wieder in Gang kommen, wenn Sie gleichzeitig Eierpflanzen ausgesät haben, können die meist mithalten in der Entwicklung.
Besondere Eierpflanzen auf den Balkon oder im Wintergarten
Es gibt aber spezielle Aubergine-Sorten, die viele kleinere Früchte ansetzen und deshalb hervorragend im Kübel gezogen werden können. Bei diesen Pflanzen lohnt sich durchaus ein Überwinterungsversuch, einen Kübel kann man ja recht schnell ins Haus zu stellen. Auch diese Eierpflanzen brauchen einen hellen Standort mit mindestens 10 °C und können dann durchaus einige Jahre im Einsatz sein.