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Eierbaum-Pflanze, Solanum melongena richtig pflegen

Eierbaum-Pflanzen fallen durch ihre skurrilen Früchte auf

Die Eierbaum-Pflanze Solanum melongena ist eine noch seltene und gleichzeitig etwas skurrile Zimmerpflanze. Die Früchte dieser Pflanze, die sich zwischen August und Oktober bilden, sind essbar, haben aber hauptsächlich einen zierenden Wert. Sie gehört ebenso wie Aubergine und Tomate zur Familie der Solanaceae-Gewächse. In der Regel wächst sie einjährig und erreicht Wuchshöhen von etwa 50 cm. Sie trägt gleichzeitig violettfarbene Blüten und Früchte, die 3-5 cm groß werden ausgereift eine leuchtend gelbe Färbung annehmen.

Video-Tipp

Im Garten oder Kübel pflanzen

Die einjährige Eierbaum-Pflanze ist mit der Aubergine verwandt

Im Garten ausgepflanzt, ist diese Pflanze einjährig. Bei einer Kultivierung im Kübel und frostfreier Überwinterung kann auch eine mehrjährige Haltung gelingen. Bei einer Pflanzung im Garten sollte der Pflanzbereich von Unkräutern, Wurzeln und Steinen befreit werden. Eine Anreicherung des Bodens mit Kompost oder Hornspänen ist eine optimale Startdüngung für die Eierbaum-Pflanze. Eine Drainage aus Kies oder Perlite sorgt je nach Bodenbeschaffenheit für einen guten Wasserablauf. Bei Kübelpflanzen ist auf ein ausreichend großes Pflanzgefäß und eine ausreichende Drainage zu achten. Dann sollten sie nur noch an einen warmen und geschützten Platz gestellt und das Wässern nicht vergessen werden.

Standort und Boden

Die zu den Nachtschattengewächsen zählende Eierbaum-Pflanze sollte immer warm und hell stehen, am besten sonnig. Die Raumtemperatur sollte mindestens 20 °C betragen. Den Sommer über kann sie problemlos im Freien stehen am besten vor einer Wärme speichernden Hauswand. An zu kühlen und dunklen Standorten wächst diese Pflanze schlechter und bildet keine Blüten und demzufolge auch keine Früchte. Was die Bodenbeschaffenheit betrifft, sollte dieser nährstoffreich, humos, gleichmäßig feucht und durchlässig sein, bestenfalls mit einem Sandanteil. Handelsübliche Einheitserde ist z.B. gut geeignet.

Tipp:

Diese Pflanze sollte immer erst dann nach rausgestellt werden, wenn es warm genug ist, ansonsten könnte sie Schaden nehmen.

Gießen und Düngen

  • Solanum melongena ist eine relativ schnellwüchsige Pflanze.
  • Ihr Wasserbedarf ist während der Wachstums- und Blühphase erhöht.
  • Der Boden bzw. das Substrat sollte zu keiner Zeit austrocknen.
  • Bei Trockenheit lässt die Eierbaum-Pflanze schnell die Blätter hängen.
  • Spätestens dann sollte gründlich gewässert werden, wonach sie sich schnell wieder erholt.
  • Ansonsten regelmäßig bzw. witterungsbedingt gießen.
  • Vor jedem Gießen die oberste Bodenschicht etwas abtrocknen lassen.
  • Um den Nährstoffbedarf zu decken, sollte während des Wachstums wöchentlich gedüngt werden.
  • Hierfür eignen sich handelsübliche Kübelpflanzendünger oder Flüssigdünger.
Tipp:

Die Eierbaum-Pflanze ist selbst bestäubend. Damit es also überhaupt zu einer Bestäubung der Blüten kommt, muss die Pflanze während der Blüte häufiger mal geschüttelt werden.

Überwintern

Im Normalfall ist diese Pflanze einjährig, besonders im Garten ausgepflanzte Exemplare. Kübelpflanzen dagegen können in einem frostfreien Quartier bzw. in Zimmerkultur überwintern und mit etwas Glück im Frühjahr wieder austreiben. Allerdings sollte im Winter auf ausreichend Licht und Temperaturen zwischen 10 und 17 °C geachtet und nicht gedüngt werden. Wem eine Überwinterung zu aufwendig ist, der kann Jungpflanzen im Gartenfachhandel erwerben oder jedes Jahr neu aussäen, was allerdings nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Die Samen dazu können beispielsweise im Herbst, von den ausgereiften Früchten gewonnen werden.

Tipp:

Vor allem im Winter, wenn die Raumluft warm und trocken ist, sollte diese Pflanze regelmäßig auf einen Schädlingsbefall kontrolliert werden.

Anzucht & Vermehrung

Eine Aussaat dieser dekorativen Pflanze ist von Januar bis Oktober auf der Fensterbank besser aber in einem Gewächshaus möglich. Um die Keimung zu unterstützen und die Keimhemmung aufzuheben, sollten die Samen vor der Aussaat für etwa 24 Stunden in handwarmem Wasser vorquellen. Danach werden sie ca. 0,5-1,0 cm tief in Anzuchterde gesteckt und diese befeuchtet. Hierfür eignet sich Kokosfaser besonders gut, sie ist nährstoffarm und vor allem luftdurchlässig. Bis zur Keimung sollte das Substrat gleichmäßig feucht aber nicht nass gehalten werden. Für eine optimale Luftfeuchtigkeit deckt man das Aussaatgefäß mit lichtdurchlässiger Folie oder Glas ab und stellt es an einen hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Bei einer Keimtemperatur zwischen 20 und 25 °C dauert es etwa 14-20 Tage bis zur Keimung. Etwa 5-8 Wochen nach der Keimung sind die Sämlinge in der Regel groß und kräftig genug, um vereinzelt werden zu können. Bei mehreren Pflanzen ist ein Pflanzabstand von ca. 40 cm empfehlenswert. Beim Vereinzeln sollte man besonders vorsichtig vorgehen, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu verletzen und den Pflänzchen so das Anwachsen zu erleichtern. Sobald es draußen warm genug ist, auf keinen Fall jedoch vor den Eisheiligen, können die Jungpflanzen nach draußen umziehen. Am besten die ersten Wochen im Freien keiner direkten Sonne aussetzen, um Verbrennungen zu vermeiden.

Tipp:

Je nach Wurzelwachstum muss von Zeit zu Zeit in ein größeres Pflanzgefäß umgetopft werden. Um ein Verschimmeln oder Faulen der Samen bzw. des Substrats zu verhindern, sollte die jeweilige Abdeckung in regelmäßigen Abständen kurzzeitig entfernt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Abfall der Blüten

Vorsicht: Eierbaum-Pflanzen können bei Pflegefehlern von Schädlingen befallen werden

Wird die Eierbaum-Pflanze in einem Glas- bzw. Gewächshaus gehalten, kann es passieren, dass sie bei unzureichender Belüftung und länger anhaltenden hohen Temperaturen von über 35 °C ihre Blüten abwirft. Um dem entgegenzuwirken, sollte möglichst regelmäßig gelüftet und das Gewächshaus gegebenenfalls beschattet werden.

Grauschimmel

Ein Befall durch Grauschimmel zeigt sich an einem stäubenden, grauen Belag an den Blättern. Er tritt vor allem an ungünstigen Standorten und bei unzureichender Luftfeuchtigkeit auf. Bei einem leichten Befall entfernt man alle befallenen Pflanzenteile und entsorgt diese entsprechend. Auf chemische Bekämpfungsmittel sollte man möglichst verzichten, besonders dann, wenn die Früchte für den Verzehr gedacht sind und die Pflanze im Zimmer kultiviert wird. Ist eine chemische Bekämpfung unumgänglich, sollte diese nur bei feuchtem Wetter, zwischen Blühbeginn bis kurz vor der Ernte erfolgen und in entsprechenden Abständen wiederholt werden. Bei einem fortgeschrittenen Befall kann es gerade bei Grauschimmel sinnvoll sein, die komplette Pflanze zu entsorgen. Durch optimale Kulturmaßnahmen, sprich den richtigen Standort und das richtige Maß beim Gießen und Düngen, kann man dieser Pilzerkrankung am besten vorbeugen.

Tipp:

Bei der Verwendung chemischer Mittel sollten die Anweisungen des jeweiligen Herstellers unbedingt beachtet werden – vor allem bei Pflanzen, die essbare Früchte tragen wie die Eierbaum-Pflanze.

Spinnmilben

Ein Spinnmilbenbefall ist an den typischen weißen Gespinsten an den Blattachseln zu erkennen. Wenn man die Pflanzen mit feinem Sprühnebel einsprüht, kann man sie sehr gut erkennen. An dieser Pflanze tritt ein Befall meist während der Überwinterung aufgrund einer geringen Luftfeuchtigkeit oder im Sommer im Gewächshaus auf. Zur Bekämpfung können u.a. Raubmilben eingesetzt werden. Sind die Früchte der Pflanze nur als Zierde gedacht, kann auch mit systemisch wirkenden Mitteln behandelt werden.

Tipp:

Wenn die Eierbaum-Pflanze in unmittelbare Nähe von Duftkräutern wie z.B. Thymian, Basilikum oder Lavendel gepflanzt oder aufgestellt wird, können diese helfen, einen Schädlingsbefall zu vermeiden.

Fazit der Redaktion

Die Eierbaum-Pflanze Solanum melongena ist eine sehr dekorative und teilweise auch skurrile Pflanze, die häufig mit Aubergine verwechselt wird, wobei es zwei verschiedene Pflanzen sind. Für eine einjährige Kultur kann sie problemlos im Garten ausgepflanzt werden. Soll sie überwintern, ist eine Kultivierung im Kübel sinnvoll. Sowohl drinnen als auch draußen sollte auf ideale Standortbedingungen geachtet werden, was auch einem Schädlingsbefall entgegenwirken kann.

Wissenswertes zur Eierbaum-Pflanze in Kürze

Pflege

  • Eierbaum-Pflanzen lassen sich einfach aus Samen heranziehen.
  • Nach zwei Wochen in gut feuchter Anzuchterde und warmem Stand erfolgt gewöhnlich die Keimung.
  • Eine Folie oder eine Glasscheibe auf dem Topf hindert die Erde daran, stark auszutrocknen.
  • Damit sich kein Schimmel bilden kann, muss zwischendurch auch mal gelüftet werden.
  • Wiederum sechs Wochen später sind die jungen Pflanzen groß genug, so dass das Pikieren in Töpfe erfolgen kann.
  • Dabei dürfen die jungen Wurzeln nicht beschädigt werden, darauf reagieren die Gewächse sehr empfindlich.
  • Erst wenn die Temperaturen mild genug sind, dürfen Eierbaum-Pflanzen ins Freie.
  • Die optimale Pflege der Solanum melongena umfasst jeweils im Mai und im Juni die Verabreichung eines Kübelpflanzendüngers.
  • Eierbaum-Pflanzen sind Selbstbestäuber.
Eierbaum-Pflanzen sind Selbstbestäuber - man kann hier allerdings selbst nachhelfen

Stand

  • Solanum melongena braucht einen sonnigen Standort, um sich prächtig entwickeln zu können.
  • Wärme ist für diese Pflanze ein Grundbedürfnis. Die Erde sollte nährstoffreich sein und niemals komplett austrocknen.
  • Bei Wassermangel lässt die Pflanze schnell ihre länglich geformten Blätter hängen.
  • Der ideale Platz für Töpfe, in denen sich Eierbaum-Pflanzen befinden, wäre vor einer weiß gestrichenen Wand, die die Sonnenstrahlen zurückwirft.

Ernte

  • Die zunächst weißen Früchte wechseln im Laufe ihres Reifeprozesses später ihre Farbe in einen gelblichen Farbton.
  • Erst dann sind die Eier reif und die Eierbaum-Pflanzen-Ernte kann beginnen. Die Früchte lassen sich längere Zeit einlagern.
  • Ähnlich Auberginen können die Früchte gebacken oder zu Salat verarbeitet werden.
  • Eierbaum-Pflanzen wachsen nur einjährig, weshalb für einen erneuten Anbau unbedingt Samen aufgehoben werden müssen.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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