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Eichhörnchen im Winter füttern: was darf man füttern? Was nicht?

Zur Winterzeit sind baumelnde Meisenknödel und prall gefüllte Futtersilos für Vögel ein vertrautes Bild. Eichhörnchen gehen bei der Winterfütterung zumeist leer aus. Entgegen weit verbreiteter Meinung legen die possierlichen Nagetiere keinen Winterschlaf ein. Kommt die kalte Jahreszeit mit strengem Frost daher, sind die flinken Kletterkünstler vom Hungertod bedroht. Warum das so ist und wie Sie Eichhörnchen im Winter richtig füttern, bringt dieser Ratgeber auf den Punkt.

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Warum ist Füttern von Eichhörnchen sinnvoll?

Seit ausgedehnte Waldflächen sich rar machen, bedeutet jeder Winter für Eichhörnchen eine Herausforderung. Vorausschauend legen die cleveren Nagetiere im Herbst zahlreiche Vorratslager an, um die karge Winterzeit zu überstehen. Exzessive Forstwirtschaft, übereifrige Gärtner und ein strenger Winter machen den niedlichen Hörnchen häufig einen Strich durch die Rechnung. Vorratslager werden zerstört, sind unter einer dicken Eis- und Schneeschicht begraben oder werden nicht mehr wiedergefunden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Tragezeit im Januar beginnt, die säugenden Weibchen einen hohen Energiebedarf beschert. Der geringe Waldbestand mit Bäumen in Monokultur schränkt das Nahrungsangebot für hungrige Hörnchen zusätzlich ein. Diese Entwicklung macht die Zufütterung von Menschenhand zu einem sinnvollen Beitrag rund um den Erhalt der ebenso niedlichen, wie gefährdeten Tierart.

Tipp:

Das Zeitfenster für die Zufütterung ist für Eichhörnchen geöffnet vom Herbst bis in den Sommer hinein. Lediglich während der Reifezeit heimischer Früchte und Sämereien finden die kleinen Pelzträger in freier Natur alles, was das Hörnchenherz begehrt.

Das richtige Winterfutter für Eichhörnchen

Spätestens wenn die Temperaturen mehrere Tage unter den Gefrierpunkt fallen, sollten Tierfreunde aktiv werden und Futterstellen anlegen. Hervorragend geeignet sind spezielle Futterspender, Futterhäuschen oder -bretter, die an einem erhöhten Platz im Baum angebracht sind. Hier fühlen sich Eichhörnchen sicher vor Angriffen durch anschleichende Fressfeinde. Bei Gefahr steht ihnen der Fluchtweg über die Baumäste offen. Tummeln sich mehrere Eichhörnchen in Ihrem Garten, legen Sie bitte mehrere Futterstellen an. Abgesehen von der kurzen Paarungszeit sind die Tiere Einzelgänger. Eine einzelne Futterquelle kann dann schon mal zu wilden Verfolgungsjagden und heftigen Kämpfen führen mit ungewissem Ausgang für die Futterrivalen. Das geeignete Futter können Sie beim Waldspaziergang selber sammeln oder im Handel erwerben. Diese Früchte, Nüsse und Sämereien haben Ihre pelzigen Wintergäste zum Fressen gern:

  • Walnüsse: rangieren ganz oben auf der Beliebtheitsskala
  • Haselnüsse: sind im herbstlichen Wald in rauen Mengen zu finden
  • Esskastanien, Maronen: gekaufte Ware sorgfältig auf Schimmel untersuchen
  • Bucheckern
  • Samen von Tannen, Kiefern und Fichten: am besten gleich die kompletten Zapfen
  • Sonnenblumenkerne: bietet der Supermarkt günstig an
  • Getrocknete Maiskörner
  • Zirbelnüsse und Pinienkerne: sind heiß begehrt und leider recht kostspielig
  • Beeren: heimische Arten, wie Heidelbeeren, Brombeeren, Himbeeren
  • Rosinen, Sultaninen
  • Weintrauben
  • Apfelstückchen
  • Birnen kleingeschnitten
  • Möhrenscheiben
  • grüne Gurken
  • frische Pilze
Eichhörnchen im Winter füttern

Eine ausgewogene Mischung aus weichem Obst und Gemüse sowie hartem Körnerfutter ist die ideale Zufütterung im Winter. Weil die Nagezähne von Eichhörnchen kontinuierlich nachwachsen, müssen sie an Nüssen, Kernen und Samen abgewetzt werden. Übrigens müssen Sie die Nüsse nicht mundgerecht knacken, damit sie in kleine Hörnchenmäuler passen. Wissenschaftliche Beobachtungen haben erwiesen, dass Jungtiere schon mit 8 Wochen Sonnenblumenkerne öffnen können. Das Knacken dicker Nüsse lernt der Nachwuchs parallel zur jeweiligen Erntezeit.

Tipp:

Zum richtigen Nahrungsangebot für Eichhörnchen gehört frisches Wasser zu jeder Jahreszeit dazu. Stellen Sie kleine Schalen in der Nähe von Futterstellen auf und wechseln Sie das Wasser täglich. Wenn im Winter Kahlfrost ohne Schneedecke herrscht, kann eine solche Wasserstelle lebensrettend sein für durstige Eichhörnchen.

Dieses Futter ist tabu

Vergammeltes, schimmeliges Futter hat nichts zu suchen im Spender und Häuschen von Eichhörnchen. Kontrollieren Sie das Futter bitte sorgfältig, bevor Sie es den hungrigen Nagern anbieten. Was Sie selbst nicht essen würden, ist auch für Hörnchen nicht geeignet. Lagern Sie gesammelte oder gekaufte Vorräte im Haus am kühlen, trockenen und dunklen Standort.

Exotische Früchte, Nüsse und Samen sind als Nahrung für Eichhörnchen verpönt. Die folgenden Arten und Sorten kommen nicht auf den Speisezettel:

  • Mandeln aufgrund des Gehaltes an giftiger Blausäure
  • Erdnüsse sind ungesund und häufig von Schimmel befallen
  • Grüne Bohnen sind nicht nur für Menschen unbekömmlich

Streichen Sie sämtliche Nahrung vom Futterplan, die Eichhörnchen nicht in freier Natur finden könnten. Abgesehen von Zirbelnüssen und Pinienkernen, vertragen die kleinen Mägen Früchte aus fernen Ländern in der Regel nicht. Darüber hinaus haben die Nahrungsmittel einen sehr langen Transportweg absolviert, bevor sie im Ladenregal stehen. Die Folge ist Schimmelbefall, der im Frühstadium für das menschliche Auge noch unsichtbar ist. Für Eichhörnchen zieht der Verzehr häufig fatale Folgen nach sich mit geringen Überlebenschancen.

Distanz ist lebenswichtig – darauf sollten Sie achten

Neben der Futterqualität, hat die ausreichende Distanz einen hohen Stellenwert, wenn Sie wildlebende Eichhörnchen richtig füttern wollen. Es ist zweifellos ein beglückendes Erlebnis, wenn handzahme Eichhörnchen das Futter aus der Hand entgegennehmen. Gewöhnen sich die Tiere zu stark an Menschen, geht unglücklicherweise der lebenswichtige Fluchtinstinkt verloren. Dieser Prozess macht die niedlichen Kletterkünstler zu leichter Beute für Katzen und andere Fressfeinde. Zutrauliche Eichhörnchen werden fernerhin regelmäßig Opfer im Straßenverkehr. Nähern Sie sich den Futterstellen primär, um die Vorräte aufzufüllen oder zu kontrollieren.

Autor Heim-Redaktion

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