Eberraute-Pflanze, Artemisia abrotanum – Pflege und Überwintern
Inhaltsverzeichnis
Die Eberraute-Pflanze ist eine Kräuterpflanze, die auch in der Küche immer beliebter wird. Als Verwandte von Beifuß, Estragon oder Wermut verströmt sie, je nach Kulturtyp, einen Duft nach Zitrone, Kampfer oder auch Cola. Dadurch war sie bereits in der Antike als Raumduft sehr beliebt. Ursprünglich in Amerika, Asien und dem südlichen Europa beheimatet, findet sie auch in den hiesigen Breitengraden immer mehr Anhänger, gerade auch, weil die mehrjährige Artemisia abrotanum auch auf einer Fensterbank einen Platz finden kann.
Standort
Da die Eberraute-Pflanze ursprünglich aus warmen Ursprungsorten, wie den Mittelmeerländern stammt, benötigt sie, um bestens zu gedeihen, einen vollsonnigen Standort. Dieser kann direkt im Gartenbeet oder im Kübel kultiviert auf einer Terrasse, einem Südbalkon oder an einem Südfenster auf der Fensterbank gewählt werden. Auch als Bodendecker im Gartenbeet oder an einem leichten Hang wird die Artemisia abrotanum gerne angelegt. Als kleine Hecke, etwa als Abgrenzung zu einem Gemüsebeet ist sie ebenfalls sehr gut geeignet.
Substrat & Boden
Der Boden für die Eberraute-Pflanze ist im günstigsten Fall leicht kalkhaltig und durchlässig. Daher dem Boden bei der Pflanzung bereits etwas Sand, Steine oder Kies für die Durchlässigkeit untermischen. Ansonsten ist bei der Wahl des Bodens noch Folgendes zu beachten:
- Staunässe unbedingt vermeiden
- Zeolith oder Bims untermischen
- gerade auch im Winter kann andauernde Nässe der Pflanze schaden
Gießen & Düngen
Die Eberraute-Pflanze benötigt nicht viel. Wasser immer nur mäßig geben, für im Freiland gepflanzte Artemisia abrotanum reicht hier der fallende Regen völlig aus. Nur bei im Kübel kultivierte Pflanzen und bei einer langen Trockenheit im Sommer muss zugegossen werden. Aber auch in diesen Fällen besser zu wenig als zu viel gießen, denn die Eberraute-Pflanze verträgt eher eine längere Trockenheit, als zu viel Nässe. Auch gedüngt werden muss nicht viel:
- im Frühling Kompost oder Hornspäne zum Düngen nutzen
- diese unter die Erde mischen
- einen kalkarmen Boden mit Gartenkalk aus dem Handel aufwerten
Schneiden
Die Pflanzen sollten, da sie ein großes Wucherungsbedürfnis haben, im Frühjahr bis auf den verholzten Haupttrieb zurückgeschnitten werden. Sie treiben dann wieder kräftig aus. Wem die Eberrauten-Pflanzen als Bodendecker oder Hecke insgesamt zu kräftig und dicht geworden sind, der kann die Artemisia abrotanum auch im Herbst bodennah zurückschneiden, so dass später im Frühjahr eine neue Form entsteht.
Vermehren
Vermehrt werden kann die Eberraute auf drei verschiedene Arten, Stecklinge, Aussaat oder Wurzelteilung. Da in dem hiesigen Klima meist keine Samen an im Garten kultivierten Pflanzen gebildet werden, müssen diese im Handel gekauft werden. Die Vermehrung ist in allen drei Varianten einfach:
- für Stecklinge ist die ideale Zeit der Frühling
- neuen langen Trieb mit Spitze schneiden
- Erde im Topf feucht halten und Tüte überstülpen
- für die Wurzelbildung braucht es ein wenig Geduld
- für die Aussaat Samen aus dem Handel nutzen
- diese sind Lichtkeimer, also nicht tief in den Boden stecken sondern nur darüber streuen
- aufgrund von Schädlingen wie Ameisen, die Samen in Töpfen anziehen
- pikieren, wenn sich kleine Blätter bilden
- an Standort pflanzen, wenn sich kleine, kräftige Eberrauten-Pflanzen gebildet haben
- für die Wurzelteilung muss die gesamte Pflanze aus dem Boden genommen werden
- die Wurzel insgesamt von Erde befreien
- mit einem scharfen Messer die Wurzeln und somit auch die Artemisia abrotanum in der Mitte teilen
- mit genügend Abstand zueinander und zu anderen Pflanzen wieder einsetzen
Pflanzen
Bei der Pflanzung der Eberraute muss unbedingt darauf geachtet werden, dass mehrere Pflanzen zusammengestellt nicht zu dicht eingesetzt werden. Ein Abstand von etwa 30 cm rundherum ist hier ideal. Denn die Eberraute-Pflanze breitet sich gerne aus und benötigt daher nach allen Seiten genügend Platz. Bei der Pflanzung im Gartenbeet daher wie folgt vorgehen:
- sonnigen Standort wählen und auf genügend Platz nach allen Seiten achten
- Loch ausheben
- ausgehobene Erde mit Kompost und Hornspänen mischen
- Pflanze einsetzen und Erde wieder zugeben, leicht andrücken
- genügend angießen, in den nächsten Wochen ganz auf Wasserzugabe verzichten
Kultivierung im Kübel
Wird die Eberraute im Topf kultiviert, sollte hierbei wie folgt vorgegangen werden:
- Drainage über dem Abflussloch anlegen
- hierzu Kies, Steine oder Tonscherben aufstapeln und Pflanzenvlies darüber geben
- Garten- oder Kübelerde nutzen
- gegebenenfalls mit Gartenkalk anreichern
- Pflanze einsetzen und Erde rundherum auffüllen und leicht andrücken
- leicht gießen, nicht überschwemmen
- nach einiger Zeit überschüssiges Gießwasser aus dem Unterteller abgießen
- ein Umtopfen ist eigentlich nicht nötig
- wer mag, kann alle zwei bis drei Jahre die Erde auswechseln
- wer immer kalkhaltiges Wasser nutzt, kann sich das Auswechseln der Erde auch sparen
- ein größerer Topf muss hier nicht gewählt werden
Überwintern
Die Eberraute-Pflanze ist winterhart und muss daher nicht extra geschützt werden. Meist reicht es schon, wenn sie im Herbst bis an den Boden geschnitten wird. Dann Reisig rund herum auf die Erde und die verbliebenen Pflanzen liegen. Dies schützt die Artemisia abrotanum vor zu viel Nässe im Winter, die ihr in Verbindung mit Kälte nicht gut bekommt.
Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge
Durch die Verströmung der ätherischen Öle hat die Eberraute wenige Schädlinge, die ihr schlecht bekommen könnten. Im Gegenteil, zwischen oder rund um einen Nutzgarten gepflanzt vertreibt sie durch ihren Geruch lästige Fliegen und Parasiten, die dem angebauten Gemüse schädlich werden könnten. Dennoch können sogar ihr Blattläuse zusetzen. Diese saugen sich an den Trieben und Blättern der Artemisia abrotanum fest. Sind die Triebspitzen der Pflanze daher deformiert und die Blätter eingerollt und vergilbt, muss gehandelt werden. Bewährt hat sich hier eine Wasser-Kernseife-Lösung, die der Hobbygärtner einfach auf die Pflanzen aufsprüht.
Eberraute als Tee
Wie eingangs erwähnt, kann man aus den Blättern der Eberraute einen Tee zubereiten. Geerntet werden hierfür die frischen Triebe von Juni bis zu Blüte. Die Blätter können frisch oder auch getrocknet zu Tee verarbeitet werden. Für den Tee wird ein Zweig mit einem halben Liter Wasser aufgebrüht, der dann zehn Minuten ziehen muss. Handelt es sich um getrocknete Blätter der Eberraute, wird ein Esslöffel gerebeltes Kraut mit einem halben Liter Wasser überbrüht und muss dann fünf Minuten ziehen.
Der Tee dient als Stärkungsmittel und wird in der Naturmedizin auch gegen Magen-Darm-Beschwerden sowie bei Problemen mit der Verdauung eingesetzt. Des Weiteren wird der Eberraute nachgesagt, dass sie wunderbar das Immunsystem stärken kann und auch ein perfektes Erkältungsmittel ist. Ferner soll der Tee neue Kraft geben, wovon vor allem kranke und ältere Personen profitieren. Für die Verwendung in der Küche werden die frischen Blätter der Eberraute abgeschnitten und können dann getrocknet werden. Man kann die frischen Blätter aber auch einfrieren.
Fazit
Die Eberraute ist eine Kräuterpflanze für alle, die es gerne einfach haben. Da sie sehr pflegeleicht ist, nicht viel Wasser und Dünger benötigt und wenig Ansprüche an den Standort stellt, ist sie auch für den Anfänger eine wunderbare Duftpflanze. Auf der Terrasse im Kübel kultiviert sorgt sie daneben noch mit einem angenehmen Aroma dafür, dass Fliegen fernbleiben. Zudem kann sie als Tee oder als Gewürz in der Küche verwendet werden.
Besonderheiten
- Die Eberraute ist auch unter dem Namen Zitronenkraut bekannt und trägt den botanischen Namen „Artemisia abrotanum“.
- Man nennt diese Pflanze auch Cola-Strauch, denn wenn man leicht über die feinen Blätter streicht, verströmt sie einen Duft, der an den Cola Geschmack erinnert.
- Eberraute stammt ursprünglich aus Südeuropa. Heute findet man sie nicht nur in Mittel- und Südeuropa, sondern auch in Nordamerika und Vorderasien.
- Die ausdauernde, mehrjährige Pflanze wird als Nutzpflanze eingesetzt. So verarbeitet man ihre aromatischen Blätter z.B. in Blütenwasser, Mottenkugeln und Potpourris.
- Ferner kann man aus den Blättern einen Tee zubereiten, der als Stärkungsmittel seinen Einsatz findet.
- Auch als Badezusatz oder Breiumschlag wird die Eberraute verwendet. So können Hauptprobleme behandelt werden.
- In der Küche findet die Eberraute Verwendung als Küchenkraut für Salate, Soßen, Fisch- und Quarkspeisen.
- Neben diesen genannten Verwendungszwecken ist die Eberraute auch perfekt als Beeteinfassung geeignet.
- Das Kraut der Eberraute ist auch ein perfekter Mückenschutz, denn reibt man sich mit dem Kraut ein, bleiben Stechmücken fern.
- Die Eberraute wird zwischen 70 und 100 cm groß und ist eine aufrecht, buschig wachsende Pflanzen.
- In der Zeit von Juli bis September ist die typische Blütezeit, in der die Pflanzen unscheinbare bis gelbliche Blüten zeigt.
Pflege und Schnitt
- Die Eberraute gedeiht am besten an einem sonnigen Standort und bevorzugt hier einen durchlässigen, mäßig trockenen bis frischen Boden.
- Dieser sollte schwach alkalisch bis alkalisch sein. Die Eberraute verträgt keine Staunässe und muss vor allem in der kühleren Jahreszeit vor Staunässe geschützt werden.
- Gepflanzt werden die einzelnen Pflanzen in einem Abstand von 40 bis 50 cm zueinander.
- Die mehrjährige Pflanze kann ohne weiteres drei bis vier Jahre an derselben Stelle stehen bleiben.
- Ansonsten ist die Eberraute eine sehr anspruchslose Pflanze, denn man muss sie in der Regel nicht zusätzlich gießen, da der normale Regen ausreichend ist.
- In heißen Sommern, mit langen Trockenperioden allerdings muss man ein wenig mit der Bewässerung nachhelfen.
- Vermehren kann man die Eberraute über Stecklinge, wobei es zahlreiche Gärtnereien gibt, die diese Pflanze im Frühjahr anbieten.
- Bei der Eberraute handelt es sich um eine mehrjährige Pflanze, die winterhart ist. Damit kann sie problemlos überwintern.
Schneiden
Die Triebe werden erst im Frühjahr eingekürzt, was unproblematisch bis zum verholzten Haupttrieb erfolgen kann. So kann die Pflanze schnell und stark wieder austreiben. Nimmt man einen Schnitt zur Verschönerung der Wuchsform vor, dann kann man mit der Eberraute auch eine hochwachsende Kräuterhecke realisieren, die sogar als Sichtschutz fungieren können.