Dürfen Schafe Äpfel, Möhren und Brot essen?
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Als Wiederkäuer mit vier Mägen sind Schafe gewöhnt, stark faserige Nahrung zu verdauen. Gras, Heu und Silage sind für die genügsamen Tiere ideal. Doch dürfen Schafe gelegentlich auch Äpfel, Möhren oder Brot essen?
Äpfel und Möhren
Tatsächlich dürfen Schafe viele Obst- und Gemüsesorten – vor allem Äpfel und Möhren – essen. Allerdings sollten Sie diese Futtermittel nur gelegentlich und in kleinen Mengen verfüttern, wobei pro Tier etwa ein Apfel oder ein bis zwei Möhren pro Woche vollkommen ausreichend sein dürften. Bedenken Sie, dass Schafe ausgesprochene Raufutterspezialisten sind, zumal viele gerade der alten Rassen sehr genügsam und gute Futterverwerter sind. Diese Schafe sollten kein kalorienreiches Futter erhalten, da Sie sie so leicht überfüttern können.
Fütterregeln
Damit Ihre Schafe keinen Schaden nehmen, wenn Sie ihnen Äpfel und Möhren zu essen geben, sollten Sie beim Füttern zudem auf diese Regeln achten:
- kein angegammeltes / angeschimmeltes Obst und Gemüse füttern
- nur einwandfreie Äpfel und Möhren verabreichen
- darauf achten, dass nicht einzelne Schafe große Mengen essen
- am besten aus der Hand füttern
- keine Futterreste liegen lassen
Liegengebliebene Reste von Äpfeln und Möhren können schnell – gerade bei Feuchtigkeit – anfangen zu faulen bzw. zu gären. Beides kann den Tieren schaden und im schlimmsten Fall sogar zu ihrem Tod führen.
Brot
Für Brot und Brötchen gelten dieselben Regeln wie für Äpfel und Möhren: Da diese kohlenhydratreichen Nahrungsmittel nicht für Schafsmägen gemacht sind, sollten sie nur selten und in geringen Mengen verfüttert werden. Mal ein Stück Brot ist in Ordnung, sofern dieses
- gut durchgetrocknet
- nicht schimmelig
- und nicht feucht
ist! Feuchtes und / oder schimmeliges Brot kann im Verdauungstrakt der Schafe anfangen zu gären, sodass die Tiere schwer krank werden oder sogar sterben. Beachten Sie bei der Fütterung mit Brot auch, dass diese Nahrungsmittel recht viel Salz, Gewürze und andere, nicht für Schafe geeignete Zutaten enthalten kann. Enthaltene Hefe etwa gärt in Magen und Darm weiter und verursacht dort Probleme.
Häufig gestellte Fragen
Auf gar keinen Fall füttern darf man Schafen Ahorn- und Eichenzweige, Butterblumen (Löwenzahn), Ampfer, Farne, Wiesenschaumkraut, Hahnenfuß, Sauergräser oder Seggen. Absolut giftig für die Tiere sind vor allem Eibe, Lebensbaum (Thuja), Jakobskreuzkraut, Herbstzeitlose, Schachtelhalm und Steinklee. Überprüfen Sie die Futterwiesen regelmäßig auf diesen Bewuchs und entfernen Sie potenziell gefährliche Pflanzen.
Besonders gern essen Schafe natürlich Gras sowie Heu und Stroh. Auch Silage mögen die Tiere sehr gern, sollte allerdings nur wenig gefüttert werden. Silage ist sehr energie- und eiweißreich. Ebenfalls knabbern Schafe gern an frischen Zweigen und Ästen von ungespritzten und ungiftigen Laubbäumen, beispielsweise von Obstgehölzen. In Maßen dürfen auch Rüben sowie andere Wurzelgemüse verabreicht werden – doch Vorsicht, hier gilt dasselbe wie unter dem Punkt „Äpfel und Möhren“ beschrieben.