Dreimasterblume, Tradescantia – Pflege und Schneiden
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Die buschig wachsende Dreimasterblume oder Tradescantia ist mit ihren schmalen Blättern und den leuchtenden Blüten eine kontrastreiche Schönheit. Sortenreich und genügsam passt sie gut in pflegeleichte Gärten, auf bunte Beete und sogar in die gute Stube. Ein wenig Aufmerksamkeit benötigt die Staude aber natürlich trotzdem.
Die Dreimasterblume ist mit ihren schönen, dreigeteilten Blüten und den spitzen Blättern ein toller Blickfang auf dem Beet oder vor dem Fenster. Dazu hat sie nur wenige Ansprüche und verzeiht es auch, wenn diese einmal nicht sofort erfüllt werden. Die Tradescantia ist also eine pflegeleichte Pflanze, die an zahlreichen Standorten gut gedeihen kann. Ihre lange Blütezeit und das üppige Wachstum können jedoch nur bewundert werden, wenn Auswahl und Grundlagen stimmen.
Sortenwahl
Mit etwa 80 bis 90 Arten zeigt die Tradescantia vielfältige Eigenschaften. Trotz ihrer vielen Gemeinsamkeiten unterscheiden sie sich grundlegend in der Eignung für den Innen – und Außenbereich. So finden sich immergrüne Sorten, wie die Tradescantia fluminensis und Tradescantia sillamontana. Beide eignen sich für eine ganzjährige Kultur im Zimmer und bilden lange, hängende Triebe aus. Daher geben sie vor allem dekorative Ampelpflanzen ab. Winterharte Arten, wie die Tradescantia x andersoniana, auch als Gartentradeskantie bekannt, eignen sich aufgrund ihres schnellen und hohen Wachstums besser für Beete oder große Kübel. Bei der Auswahl der Pflanze sollte also genau auf die jeweilige Eignung geachtet werden, damit es im Freien nicht bei wenigen Monaten Schönheit bleibt oder das Gewächs im Topf überhandnimmt.
Standort
Der Standort für die Dreimasterblume sollte sonnig sein. Sogar die pralle Mittagssonne im Hochsommer stört die Tradescantia nur wenig – wenn sie ausreichend Wasser erhält. Einen Schattenplatz verträgt die Pflanze jedoch auch. Wind oder Regen, ein kalter Platz oder eine Ecke an dem sich die Hitze staut – hier ist die Dreimasterblume nicht wählerisch.
Substrat
- Als Substrat für die Dreimasterblume eignet sich humose, durchlässige und nährstoffreiche Erde.
- Lockerer Gartenboden, der mit reifem Kompost angereichert wird, eignet sich zur Kultur gut.
- Zur Verdichtung neigende Erde sollte mit entsprechenden Zusätzen, wie Sand, Kies oder Kokosfaser, aufgelockert werden.
- Bei den als Zimmerpflanze gehaltenen Tradeskantien genügt handelsübliche Blumenerde.
- Eine Beimischung von Kokosfasern schadet aber auch hier nicht.
Pflanzen
Die winterharte Tradescantia kann wahlweise im Frühjahr oder Herbst ins Freie gepflanzt werden. Als Zeitpunkte empfehlen sich März und Ende September oder Anfang Oktober. Die Staude wird schlicht eingesetzt und angegossen. Der Abstand zwischen den einzelnen Stauden sollte 30 cm betragen. Erhält die Dreimasterblume nach dem Pflanzen anfänglich regelmäßig und reichlich Wasser, bildet sie schnell Wurzeln aus.
Ausbreitung
Die Dreimasterblume neigt zu einem schnellen, flächendeckenden Wachstum. Die Abstände zwischen den Pflanzen schließen sich daher in kürzester Zeit. Das ist im Beet zunächst zwar schön anzusehen, die Ausbreitung kann aber auf Dauer zur Plage werden. Es ist daher sinnvoll, bereits beim Pflanzen vorauszudenken. Eingesetzte Steinplatten, Abgrenzungen aus Kunststoff oder Wurzelsperren verhindern ein wildes Wuchern. In Topf und Kübel gehalten ist das bei der Tradescantia natürlich ohnehin kein Problem.
Kultur in Topf und Kübel
Wie bereits erwähnt, sind nicht alle Dreimasterblumen winterhart. Und damit auch nicht in jedem Fall für die Kultur im Freien geeignet. Ein Aufenthalt im Garten ist zwar während des Sommers bei allen Arten möglich, bei sinkenden Temperaturen gehören die nicht winterharten Stauden aber nach drinnen. Aus diesem Grund ist hierbei die Kultur in Topf oder Kübel die bessere Wahl.
Gießen
Die Gartentradeskantie benötigt in den ersten vier bis fünf Wochen nach dem Pflanzen reichlich Wasser, danach wird sie ebenso genügsam wie ihre Verwandten. Zwischen den Wassergaben darf das Substrat daher oberflächlich abtrocknen. Unter freiem Himmel reicht häufig der Regen zur Bewässerung aus. Hier muss also nur bei anhaltenden Trockenphasen zur Gießkanne gegriffen werden. Den Dreimasterblumen im Zimmer reicht in der Regel eine Wassergabe jede oder jede zweite Woche aus. Dabei ist weiches Wasser oder Regenwasser vorzuziehen, allzu empfindlich reagiert die Pflanze jedoch nicht auf Kalk.
Düngen
Bei der Düngung unterscheiden sich die Dreimasterblumen wiederum abhängig von ihrem Standort. Zimmerpflanzen werden zwischen März und September aller zwei Wochen mit einem flüssigen Volldünger versorgt. Die Tradescantia im Garten benötigt lediglich eine Düngergabe zwischen März und April, wenn der Austrieb beginnt. Geeignet ist reifer Kompost, der etwas unter die Erde gearbeitet wird. Ein handelsüblicher Volldünger für Blühpflanzen eignet sich jedoch auch.
Verschneiden
Die Dreimasterblume im Zimmer benötigt keinen Verschnitt, verträgt ihn aber das ganze Jahr über. Es ist also möglich, die Triebe auf eine Länge zu bringen oder gar in Form zu schneiden. Nur zu radikal darf dabei nicht vorgegangen werden – mehr als ein Drittel der jeweiligen Länge sollte nicht abgeschnitten werden. Die Gartentradeskantie benötigt hingegen ein häufigeres Verschneiden. Dies ist schon allein für eine längere Blüte notwendig. Werden die verwelkten Blüten samt Stängel abgeschnitten oder abgezupft, bildet die Dreimasterblume zügig neue aus. Ein radikaler Verschnitt ist hingegen nur einmal pro Jahr von Nöten. Zieht sie die Pflanze im späten Herbst in die Wurzel zurück, verwelken die Blätter und können bis auf eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten werden.
Überwintern
Das Überwintern der Dreimasterblumen gestaltet sich in jedem Fall einfach. Sowohl im Zimmer als auch im Garten bleibt sie an Ort und Stelle, lediglich das Düngen wird eingestellt. Ein weiterer Schutz ist nicht notwendig.
Vermehrung
Die Dreimasterblume lässt sich sehr einfach vermehren. Die Arten für den Garten werden hierzu im Frühjahr ausgegraben und deren Wurzelballen möglichst mittig durchtrennt. Die so entstandenen Hälften werden einzeln an dem gewünschten Standort eingepflanzt und wiederum vermehrt angegossen. Die als Zimmerpflanzen geeigneten Tradescantia werden über Kopfstecklinge vermehrt, die ganzjährig in einer Länge von 10 bis 15 cm geschnitten werden können. In Blumenerde gesteckt werden sie angegossen, an einen hellen und warmen Standort gestellt. Hat sich der Platz für die Mutterpflanze bewährt, werden auch die jungen Triebe gut hier gedeihen.
Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler
Bei der Dreimasterblume im Garten zeigen sich Schädlinge und Krankheiten nur ausgesprochen selten. Selbiges gilt für die Tradeskantien im Zimmer. Fäulnis und Blattläuse können aber auftreten. Fäulnis bricht aus, wenn die Pflanze – vor allem im Winter – zu nass gehalten wird. Die beste Vorbeugung liegt im richtigen Gießen. Einmal ausgebrochen, können ein Substratwechsel und die Entfernung der betroffenen Stellen die Pflanze noch retten. Bei einem Befall mit Blattläusen reicht meist bereits eine mechanische Entfernung, also das Abduschen der Blätter. Im Freien können auch Marienkäfer eingesetzt werden. Pflanzenschutzmittel sollten die letzte Lösung sein.
Häufige Fragen
Die Dreimasterblume ist nur schwach giftig und daher weitgehend unbedenklich. Kleine Kinder und Haustiere sollten dennoch keinen unbeaufsichtigten Zugang haben.
Bunt gefärbte oder gemusterte Dreimasterblumen benötigen einen warmen und hellen Standort. Stehen sie kalt oder dunkel, vergrünen die Blätter.
Wissenswertes zur Dreimasterblume in Kürze
Die Dreimasterblume stammt aus der Familie der Colleminagewächse. Ihre andere Bezeichnung ist Tradescantia und bedeutet soviel wie Gottesaugen. Dabei gehört die Tradescantia zusätzlich zur Art der Einkeimblättrigen Pflanzen. Dabei kann man die Tradescantia problemlos im Zimmer kultivieren.
- Die schön gefärbte Blume verträgt mitunter auch sonnenarme Standorte.
- Die Dreimasterblume ist eine mehrjährig blühende Krautpflanze.
- Sie besitzt schmale, sanfte Stängel und hat schmale und nach oben hin zeigende Blätter.
- Am Ansatz erinnern die Blätter an eine kleine, lange Schale.
- Die Blätter sind tief grün und ihre Struktur ist lang-gestrichelt.
Die Rispenblüten besitzen drei innere und drei äußere eingefärbte Teile. Dabei ist die Farbintensität mitunter sehr unterschiedlich. Die Farben reichen von Weiß, Blass-Rosa bis hin zu einem satten Pink. Andere Färbungen sind türkis und blau. Die heute kultivierte Dreimasterblume ist nicht die ursprünglich entstandene Art. Die modernen Tradescantia sind wahrscheinlich aus Mischungen verschiedener Abarten entstanden, meist erfolgt mit Tradescantia subaspera oder Tradescantia pilosa. Die Dreimasterblume gedeiht mit sechs schmalen Staubblättern. Die Staubfäden selber haben kurzwüchsige, knallig rosa gefärbte Härchen. Die Lebensdauer der Blüten ist mit 24 Stunden sehr kurz. Aber sobald die Blüte verblüht ist, folgt eine neue Blüte. Das führt dazu, dass die Dreimasterblume den ganzen Sommer über prächtig blüht.
- Die Tradescantia ist eine besonders dicht und buschig wachsende Pflanze, welche gerne einen Standort im Garten hat.
- Dabei bevorzugt sie den Rand an Gewässern, wie Teichen und Bächen.
- Besonders gerne wächst sie im Halbschatten mit nicht all zu großer Sonnenintensität.
- Von Mai bis Ende Sommer/Anfang Herbst trägt sie viele, wiederkehrende Blüten.
- Die Dreimasterblume ist eine langlebige und zähe Blume.
- Die Blume liebt es, regelmäßig gegossen zu werden. Auf Staunässe sollte geachtet werden.
- Die Tradescantia gedeiht ohne große Ansprüche. Der Boden muss nur wenige Nährstoffe enthalten und ein Düngen ist somit überflüssig.