Dreikantige Wolfsmilch: Pflege und Schneiden des Kaktus
Inhaltsverzeichnis
Die Dreikantige Wolfsmilch trägt die botanische Bezeichnung Euphorbia trigona und gehört zu den Wolfsmilchgewächsen. Ihr ungewöhnliches Aussehen erinnert an einen Kaktus und auch deren Pflegebedürfnisse überschneiden sich mit denen der Kakteen. Die sukkulente Zimmerpflanze ist nicht winterhart, verträgt aber temporär einen Standort im Freien bei warmen Temperaturen. Beim Schneiden sind stets Schutzmaßnahmen anzuraten, da der milchige Pflanzensaft giftig ist.
Standort & Pflanzsubstrat
Die Dreikantige Wolfsmilch entwickelt sich an einem hellen und warmen Platz am besten. Optimal ist ein Standort am Fenster, allerdings wird die Pflanze relativ groß und passt meistens nicht mehr auf die Fensterbank. Wenn die Pflanze zu dunkel platziert ist, dann führt das zum Wachstum von langen und dünnen Trieben. Diese Triebe können schnell umknicken. Aufgrund der immensen Wuchskraft der Pflanze ist bei der Auswahl des Standortes dessen Größe entscheidend. In kleinen Zimmern wird schnell der Platz knapp. In einem Wintergarten kann sich das Wolfsmilchgewächs hingegen ohne Hindernisse ausbreiten und zu seiner vollen Pracht entfalten. Da die Dreikantige Wolfsmilch zu den Sukkulenten zählt, braucht diese ein spezielles Pflanzsubstrat für die Kultivierung. Dieses lässt sich entweder im Fachhandel käuflich erwerben oder in Eigenregie selber herstellen.
- Ideal sind voll- bis teilsonnige Standorte
- Perfekt sind mindestens 3 Stunden pro Tag Sonne
- Verträgt ebenfalls helle Standorte ohne direkte Sonne
- Alternativ ist lichter Halbschatten möglich
- Bevorzugt südlich und westlich ausgerichtete Fenster
- Eignet sich gut für den beheizten Wintergarten
- Optimal ist Kakteenerde aus dem Fachhandel
- Möglich ist Gemisch aus Blumenerde mit Tongranulat und Sand
- Auf gut wasserdurchlässiges Substrat achten
Pflanzen & Umtopfen
Die Dreikantige Wolfsmilch kann in den hiesigen Breitengraden nur in einem Kübel kultiviert werden, da diese nicht winterhart ist. Aufgrund der möglichen Größe der Pflanze, ist ein Untersatz mit Rollen sehr praktisch. Ansonsten gestaltet sich ein Umzug aufgrund des hohen Gewichts sehr schwierig. Dergestalt kann die Pflanze im Sommer auf einen überdachten Balkon oder eine regengeschützte Terrasse umziehen. Im Winter geht es dann viel leichter in ein geeignetes Winterquartier. Da Staunässe überhaupt nicht vertragen wird, ist schon beim Pflanzen das Anlegen einer Drainage zu empfehlen. Wenn das Pflanzgefäß mit der Zeit zu klein geworden ist, dann ist ein Umtopfen anzuraten.
- Tonscherben oder Kies über das Abflussloch verteilen
- Pflanzenvlies drüber legen, um Verstopfungen durch Erde vorzubeugen
- Entweder vorbereitete Blumenerde oder fertig gemischte Kakteenerde auftragen
- Pflanze einsetzen und restliches Pflanzsubstrat einfüllen
- Vorsichtig andrücken und gut angießen
- Für das Umtopfen ausreichend großen Kübel aussuchen
- Genauso wie beim Pflanzen vorgehen
Gießen & Düngen
Die Dreikantige Wolfsmilch kommt ursprünglich aus Malawi und Gabun und ist in ihren Heimatländern zeitweise trockene Bedingungen gewöhnt. Allerdings braucht die Pflanze in der Wachstumsperiode ausreichende Wassergaben, sonst wächst diese nur kümmerlich. Mehrtägige Trockenperioden schaden zwar nicht, führen aber oft zum Abwerfen der Blätter. Um der Wurzelfäulnis vorzubeugen, sollte das Gewächs nicht von oben gegossen werden, sondern das benötigte Wasser über die Wurzeln aufnehmen können. Dafür das Pflanzgefäß auf einen tiefen Teller stellen und diesen mit Wasser füllen. Um Staunässe zu vermeiden, das überflüssige Wasser nach einiger Zeit abgießen. Zwischen den Gießvorgängen sollte die Erde vor der nächsten Einheit stets vollständig austrocknen. Auf diese Weise lassen sich Fäulniserscheinungen vermeiden, die zum Absterben der Pflanze führen können. Außerdem benötigt die Dreikantige Wolfsmilch ausreichende Nährstoffgaben während der Sommermonate. Aber auch beim Dünger ist sparsam und vorsichtig vorzugehen.
- Im Zeitraum von April bis September ausgiebig gießen
- Verträgt Staunässe gar nicht
- Im Kübel unbedingt Drainage anlegen
- Nie Wasser im Untersetzer stehen lassen
- In den Wintermonaten nur wenig oder gar nicht gießen
- Düngen nur während der Sommerzeit
- Einmal im Monat mit halber Konzentration düngen
- Im Winter nicht düngen
- Ideal sind Kakteendünger
- Neue Pflanzen in den ersten Monaten nicht düngen
Schneiden
Die Euphorbia trigona kann gigantische Ausmaße erreichen, die das Platzangebot in Innenräumen schnell überschreiten können. Deshalb ist ein rechtzeitig durchgeführter Rückschnitt angebracht, um das Höhenwachstum zu begrenzen. Darüber hinaus wird durch das Schneiden auch die Verzweigung der einzelnen Triebe gefördert. Ansonsten wächst die Pflanze nur in geraden Säulen nach oben. Die Schnittmaßnahmen sind bewusst zu platzieren, da die dadurch entstandenen Narben sehr lange sichtbar bleiben und die Optik der Pflanze verschlechtern. Die neuen Triebe entwickeln sich stets unterhalb einer Schnittstelle und verdecken deren Narben erst nach einigen Jahren. Außerdem tritt sehr viel milchiger Pflanzensaft aus der Schnittstelle aus, was zu einer Schwächung des Gewächses führen kann. Da dieser Saft giftig ist, sollten sich kleine Kinder und Haustiere nicht ohne Aufsicht im selben Raum aufhalten.
- Zu starkes Wachstum durch Rückschnitt eindämmen
- Verträgt das Schneiden gut
- Schnitte immer so ansetzen, dass diese nicht sofort sichtbar sind
- Pflanze verliert durch Schnitt extrem viel Pflanzensaft
- Aufgrund der Giftigkeit unbedingt Schutzmaßnahmen ergreifen
- Stets mit undurchlässigen Handschuhen arbeiten
- Auf langärmelige Kleidung achten
- Auch bei anderen Pflegemaßnahmen immer Gummihandschuhe tragen
- Auf Schnittstellen Lappen mit heißem Wasser auflegen
Überwintern
Die Euphorbia trigona kann während der Wintermonate an einem gleichmäßig warmen Standort im Zimmer stehen bleiben, dann überwintert diese nicht. Zum Überwintern sind deutlich geringere Temperaturwerte erforderlich. Beide Vorgehensweisen verträgt die Dreikantige Wolfsmilch gleichermaßen gut. Im Freien darf die empfindliche Pflanze in der Winterzeit keinesfalls verbleiben, aufgrund der kalten Temperaturen würde diese absterben. Während der kalten Jahreszeit bei Zimmerkultur nur vorsichtig gießen, sodass die Pflanze ihr Wachstum einstellen kann. Wenn diese an einem halbschattigen Standort steht, wird auch deutlich weniger Wasser benötigt.
- Nicht winterhart
- Bleibt entweder im Zimmer stehen oder zieht in Winterquartier um
- Im Winterquartier sind kühle Temperaturen von 10°-15° C ideal
- Bei Zimmertemperatur deutlich weniger gießen
- Bei geringer Raumtemperatur das Gießen fast einstellen
- Düngergaben komplett einstellen
Vermehren
Die Dreikantige Wolfsmilch lässt sich ganz einfach durch Kopfstecklinge vermehren. Die dafür benötigten Stecklinge werden vorher von der Mutterpflanze abgeschnitten. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, den Rückschnitt und das Vermehren zur gleichen Zeit durchzuführen und miteinander zu kombinieren. Damit die abgeschnittenen Pflanzenteile gut anwurzeln können, brauchen diese eine spezielle Behandlung. Nach dem Einpflanzen darf der Steckling nicht zu viel Wasser bekommen, ansonsten verfault dieser, bevor sich überhaupt Wurzeln bilden können.
- Stecklinge nach dem Abschneiden einigen Tage liegen lassen
- Es sollte kein Pflanzensaft mehr austreten
- Schnittstelle gut abtrocknen lassen
- Steckling direkt in Pflanzgefäß mit vorbereiteter und poröser Erde einpflanzen
- Wurzeln bilden sich nach einiger Zeit direkt im Erdboden aus
- Nur mäßig und vorsichtig gießen
- Pflanzsubstrat besser trocken als zu feucht halten
- Ideal ist heller und warmer Standort
- Zum Beispiel eine südlich ausgerichtete Fensterbank
Krankheiten & Schädlinge
Die Sukkulenten gelten als relativ robust und deshalb sind bei diesen keine Krankheiten bekannt. Allerdings kommt es schnell zu Fäulniserscheinungen, wenn zu viel gegossen wurde. Damit kommt die Dreikantige Wolfsmilch überhaupt nicht zurecht. Wenn diese einmal zu faulen beginnt, dann ist die Pflanze oft nicht mehr zu retten und stirbt ab. Als Schädlinge können Wollläuse vorkommen, vor allem, wenn das Immunsystem der Pflanze durch zu viele Gießeinheiten oder nach dem Rückschnitt geschwächt ist.
- Wasser aus dem Unterteller nach der Gießeinheit immer entfernen
- Erde zwischendurch stets austrocknen lassen
- Ist anfällig für Wollläuse
- Insekten sitzen wie kleine Wattestückchen auf der Pflanze
- Sowohl an den Säulen als auch an den Blättern
- Mit Seifenlauge vorsichtig abwaschen
- Starken Befall mit handelsüblichen Produkten bekämpfen