Drehfrucht, Streptocarpus – Pflege, Vermehren und Überwintern
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Es gibt weit über 100 Streptocarpus-Arten, die aus tropischen Wäldern Kontinentalafrikas oder Madagaskars stammen. Es gibt sowohl einjährige, als auch mehrjährige (ausdauernde) Arten. Diese Gewächse werden überwiegend als Zimmerpflanzen kultiviert. Ihren Namen verdankt die Drehfrucht ihren Samen, die in einer spiralförmigen Kapsel reifen.
Aussehen der Drehfrucht
Die Pflanze ist immergrün, nur selten verholzend. Es gibt Sorten, die nur ein Blatt bilden, die meisten bilden mehrere Blätter, die rosettenförmig angeordnet sind. Es gibt Drehfrüchte mit und ohne Blütenstiele. Die Blüten sind bei allen Arten immer fünfzählig, dabei variiert die Farbe zwischen Hellrosa über Rot bis hin zu Dunkelviolett. Die Pflanze blüht in der Regel von April bis Oktober. Fast jedes Jahr kommen neue attraktive Zuchtsorten der Drehfrucht auf den Markt:
- Beliebt ist die Art ‚Constant Nymph‘, deren blaue oder rosafarbene Blüten mit dunkleren Streifen durchzogen sind.
- Streptocarpus saxorum besitzt verzweigte Stängel, die Blüten sind meistens weiß und mit feinen Härchen geschmückt.
- Die Sorte Streptocarpus Rexii zeichnet sich durch lange Blütenstiele und blaue effektvolle Blüten aus.
Optimaler Standort für die Drehfrucht
Drehfrüchte werden wegen ihrer tropischen Herkunft als Zimmerpflanzen verwendet. Auch für den beheizten Wintergarten sind diese Gewächse geeignet. Im Freien fühlen sie sich nicht wohl. Der geeignete Platz für diese Pflanze ist während der Blütezeit auf der Fensterbank und gleichzeitig vor direkter Sonnenbestrahlung geschützt. Optimale Verhältnisse bieten dabei Fenster, die nach Nordwesten oder Nordosten ausgerichtet sind.
Winterquartier
Generell braucht die Streptocarpus-Pflanze kein besonderes Winterquartier, fühlt sich aber in der Ruhezeit an einem Standort wohler, wo sie relativ wenig Licht bekommt und an dem kühle Temperaturen (ca. 12°C) herrschen. In einem Wintergarten oder in einem anderen im Winter nur sparsam beheizten Raum (z.B. Treppenhaus oder Schlafzimmer) sind diese Bedingungen gegeben. Drehfrucht mag keine dunklen Standorte, außerdem soll die Pflanze auch in den Wintermonaten gegossen werden.
Erde und Düngen
- Gutes Wachstum zeigen Drehfrüchte, wenn sie in eine lockere humose Erde mit Zusatz von Torf gepflanzt werden. Torfkultursubstrat ist ebenfalls eine gute Lösung.
- Diese Gewächse müssen nicht zu oft gedüngt werden, die Zugabe vom Flüssigdünger für blühende Zimmerpflanzen kann alle 14 Tage erfolgen.
- Dabei kann das Düngermittel stark verdünnt verabreicht werden.
Drehfrucht gießen und besprühen
Als eine tropische Pflanze mag Drehfrucht feuchte Erde. Da empfindliche Blätter bei zu viel Nässe zu faulen anfangen, empfiehlt es sich, über den Untersatz zu gießen. Wenn eine Pflanze von zu wenig Flüssigkeit welk geworden ist, kann oft ein Tauchbad sie zum neuen Leben erwecken. Das Wasser soll dabei am liebsten lauwarm sein, nach dem Tauchbad soll das Wasser gut ablaufen können. Drehfrucht fühlt sich in der feuchten Luft wohl, mag allerdings kein direktes Besprühen, denn in diesem Falle verfärben sich ihre Blätter und Blüten.
Neben dem regelmäßigen Gießen und Düngen brauchen Drehfrüchte nicht viel Pflege. Verwelkte oder verfaulte Blätter und Blüten sollen entfernt werden. Das tut nicht nur dem Aussehen der Pflanze gut, sondern beugt die Ausbreitung von Krankheiten vor. Es empfiehlt sich, die Fruchtkapseln ebenfalls zu entfernen. Sobald sich diese nach der Blüte gebildet haben, werden sie vorsichtig abgeschnitten. Dieser Vorgang fördert den Streptocarpus, weitere Blüten zu bilden – somit wird die Blütezeit verlängert.
Drehfrucht umtopfen
Drehfrüchte gehören zu den Flachwurzel-Pflanzen, deswegen gedeihen diese Gewächse in schalenförmigen Gefäßen am besten. Wenn das Gefäß zu eng wird, können Drehfrüchte in einen größeren (ebenfalls flachen) Topf umziehen. Es gibt zwei optimale Zeitpunkte im Jahr, wenn die Drehfrucht umgetopft werden kann – einmal nach dem Ende der Blütezeit, also ab Ende Oktober, und noch einmal kurz vor der Blütezeit, also Ende März.
Vermehren der Drehfrucht
Streptocarpus kann ohne große Mühe vermehrt werden. Die meisten Zuchtformen (mit Ausnahme von Streptocarpus Saxorum) lassen sich durch Blattstecklinge vermehren. Die Vermehrung erfolgt im Frühjahr, dafür wird ein größeres gesundes Blatt abgetrennt und in etwa drei bis vier Teile geschnitten. Diese Teile werden mit einer Schnittkante nach unten ca. ein Zentimeter tief in die Erde (optimal ist eine lockere Mischung aus Sand und Torf) gesteckt. Jetzt gilt es Geduld zu haben. An einem hellen warmen Ort, der nicht direkt von der Sonne beschienen wird, schlagen die Blätterteile nach etwas fünf Wochen Wurzeln. Es bilden sich junge Pflanzen, welche, sobald sie mehr als sieben Zentimeter groß sind, vom Mutterblatt abgetrennt und in einzelne Schalen umgetopft werden. Der Streptocarpus Saxorum wird im Unterschied zu anderen Arten durch Kopfstecklinge, also durch Triebe, vermehrt. Die Triebe bilden sich im Frühjahr. Sobald sie die Größe von mind. sieben Zentimeter erreicht haben, werden sie abgeschnitten und ein bis zwei Zentimeter tief in lockere Erde gesetzt. Gleich wie bei Blattstecklingen empfiehlt sich eine Mischung aus Torf und Sand. An einem hellen Standort, der vor direkter Sonne geschützt ist, und in feuchter Erde schlagen die Jungpflanzen Wurzeln und fangen an zu wachsen. In der Regel blühen sie erst im nächsten Jahr.
Schädlinge und Krankheiten
Drehfrucht gehört insgesamt zu den widerstandsfähigen Gewächsen, doch sind bei der Pflege und der Auswahl des Standorts einige Aspekte zu berücksichtigen. Wenn die Raumtemperaturen zu niedrig sind, dann kann die Pflanze an Grauschimmel erkranken. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit und wenn der Raum schlecht belüftet wird, droht der echte Mehltau. Die betroffenen Stellen sind sorgfältig zu entfernen, die Pflanze – mit dem entsprechenden Mittel gegen eine Pilzerkrankung zu behandeln.
Wissenswertes zur Drehfrucht in Kürze
Bei der richtigen Pflege erfreut Streptocarpus mehrere Monate im Jahr mit prächtiger Blüte. Drehfrucht ist eine schöne und relativ anspruchslose Zierpflanze, die außerdem problemlos zu vermehren ist. Sie stammt ursprünglich aus den tropischen Regenwäldern Südafrikas und Madagaskars. Die Drehfrucht überzeugt durch ihre schönen Blüten in vielen Farben.
- tropische Pflanze aus Afrika;
- effektvolle Blüten in verschiedenen Farben;
- ideal für Zimmer oder beheizte Wintergärten;
- liebt Wärme, verträgt keine direkte Sonnenbestrahlung;
- braucht lockere humose Erde und ein flaches Gefäß;
- benötigt im Winter kühle Temperaturen;
- kann einfach vermehrt werden
Standort
Der Standort sollte hell sein, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ideal ist ein Ost- oder Westfenster. Die Pflanzen mögen immer gleiche Lichtverhältnisse. Oft stehen sie am besten an einem Fenster, damit sie genügend Licht für die Fotosynthese bekommen. Zimmertemperatur ist ganzjährig ausreichend. Liegen die Temperaturen über 24 ˚C, muss die Luftfeuchtigkeit erhöht werden. Sprühen sollte man nicht, besser ist ein mit Kieseln und Wasser gefüllter Untersetzer. Bei schlechter Lüftung und hoher Luftfeuchtigkeit neigt die Drehfrucht zu einem Befall mit Mehltau.
Pflanzsubstrat
Am besten ist humusreiche Erde geeignet. Ideal ist eine Mischung aus humoser Erde und grobfaserigen Torf. Man kann etwas kohlensauren Kalk untermischen, das mögen die Pflanzen. Das Pflanzgefäß sollte möglichst flach sein, denn Drehfrüchte sind Flachwurzler. Umgetopft wird, wenn der Topf gut durchwurzelt ist. Die beste Zeit dafür ist nach der Blüte oder im Frühjahr.
Gießen und Düngen
Die Drehfrucht muss regelmäßig und möglichst gleichmäßig gegossen werden. Der Topfballen sollte gleichmäßig feucht, aber nicht nass sein. Bevor man erneut gießt, lässt man die oberste Erdschicht etwas antrocknen. Das Gießwasser sollte kalkfrei sein, denn Kalk mögen die Pflanzen gar nicht. Am besten nutzt man Regenwasser. Beim Gießen ist darauf zu achten, nur auf die Erde und nicht auf oder zwischen die Blätter zu gießen. Das führt häufig zu Fäulnis der Blätter und Blütentriebe. Gedüngt wird 14tägig mit einem handelsüblichen Blühpflanzendünger.