Drainbeton selber mischen | Verarbeitung, Eigenschaften & Preise
Inhaltsverzeichnis
Drainbeton bietet durch seine wasserdurchlässige Eigenschaft einige Vorteile. So ist er beispielsweise nicht anfällig für Frostschäden, kann Ausblühungen auf der Wegedecke verhindern und dient – wie der Name bereits erahnen lässt – der Drainage. Damit er diese Funktionen erfüllen kann, muss er jedoch richtig angemischt und verarbeitet werden. Wir verraten, worauf dabei zu achten ist.
Eigenschaften
Drainbeton oder Drainagebeton weist eine großporige Struktur auf, wodurch er wasserdurchlässig ist. Hierdurch bietet er verschiedene vorteilhafte Eigenschaften und Einsatzzwecke:
- kann Staunässe und Feuchtschäden an Mauern verhindern
- ist frostfest
- kann Ausblühungen und Risse auf Wegedecken verhindern
- führt Wasser ab und dem natürlichen Wasserkreislauf zu
- lässt sich nach Anreißen mit einer Seilsäge sauber brechen
- dient als Bettungsschicht unter Wegedecken
- kann als Lastverteilungsschicht unter Garageneinfahrten, Balkonen, Terrassen und der gleich eingesetzt werden
Hinzu kommt, dass die spezielle Betonart auch verhältnismäßig einfach zu verarbeiten ist.
Zusammensetzung
Der Drainbeton besteht aus der Komponenten: einem Bindemittel, der Körnung und Wasser. Als Bindemittel wird Zement oder genauer Portlandzement eingesetzt. Der Zementanteil ist jedoch vergleichsweise gering. Die Körnung setzt sich aus Sand und abgestimmtem Splitt zusammen. Unterschieden werden bei dem Beton verschiedene Körnungsgrößen. Die Größtkörnung bewegt sich zwischen 8 und 22 Millimetern.
Selber mischen
Um den Drainbeton selber zu mischen beziehungsweise anzumischen sind lediglich zwei Utensilien notwendig – Wasser und wahlweise ein Rühraufsatz für die Bohrmaschine oder ein Betonmischer. Für kleinere Mengen reicht der Rühraufsatz. Für größere Mengen sollte ein Betonmischer, im Idealfall ein Horizontaldurchlaufmischer, eingesetzt werden. Ein entsprechendes Gerät muss nicht gekauft, sondern kann gemietet werden.
Um den Beton selber zu mischen, wird lediglich die erforderliche Menge Wasser zugegeben. Da der Beton bereits erdfeucht ist und die Verarbeitung mit einer relativ festen Konsistenz erfolgt, muss nur wenig Wasser zugegeben werden. In der Regel reichen für einen 40 Kilogramm Sack des Drainbetons zwei bis drei Liter Wasser. Hier sollte auf die Angaben des Herstellers geachtet und jeweils mit der geringsten Menge Wasser angefangen werden.
Verarbeitung – Schritt für Schritt
Die Verarbeitung des Drainbetons erfordert weder viel Erfahrung noch Geschick. Lediglich die folgenden Schritte sollten beachtet werden:
- Der Beton reagiert alkalisch, daher müssen Haut und Augen beim Anmischen und Verarbeiten geschützt werden. Handschuhe und eine Schutzbrille sind erforderlich. Kommt es zum direkten Hautkontakt, sollte die Kontaktstelle gründlich mit viel Wasser abgespült werden. Gelangt etwas von dem Beton ins Auge, sollte ebenfalls gründlich gespült und sofort ein Arzt aufgesucht werden.
- Wasser zum Beton geben und mit Rühraufsatz oder Betonmischer anrühren, bis eine homogene Masse entsteht.
- Um zu überprüfen, ob der Beton die richtige Konsistenz hat, kann aus einer kleinen Menge eine Kugel geformt werden. Dabei ist nicht anders vorzugehen, als beim Formen eines Schneeballs. Behält die Kugel ihre Form, ist der Beton richtig angemischt und kann weiterverarbeitet beziehungsweise ausgebracht werden.
- Beim Ausbringen ist darauf zu achten, dass die Drainbetonschicht 15 bis 25 Zentimeter dick sein sollte. Die Dicke ist unter anderem abhängig von der Körnungsgröße und dem Verwendungszweck.
- Nach dem Ausbringen muss der Beton verdichtet werden, um eine belastbare Schicht herstellen zu können. Im Anschluss ist der Beton wasserdicht abzudecken. Diese Abdeckung muss für mindestens drei Tage auf dem Beton verbleiben, damit die Schicht ausreichend abtrocknen und aushärten kann.
Nach frühestens 24 Stunden ist die Drainbetonschicht begehbar. Das Verlegen anderer Materialien auf der Schicht kann direkt frisch in frisch oder frühestens nach drei Tagen erfolgen. Beim Verarbeiten sollte zudem darauf geachtet werden, dass die Temperatur nicht unter 5 und nicht über 30°C liegt. Als letzter Punkt ist wichtig, dass der vorbereitete Beton innerhalb von etwa anderthalb Stunden verarbeitet wird.
Es sollten also nicht zu große Mengen angemischt werden. Lässt sich ein vollständiges Verarbeiten innerhalb dieses Zeitfensters nicht realisieren, kann dem Gemisch aus Beton und Wasser ein sogenannter Verzögerer zugegeben werden. Dieser verlängert die Verarbeitungszeit auf bis zu etwa vier Stunden.
Bedarf
Der Bedarf an Beton ist von drei Faktoren abhängig. Bei diesen handelt es sich um:
- Körnungsgröße
- Schichtdicke
- Grad der Verdichtung
In jedem Fall gibt der Hersteller aber Orientierungswerte an. Diese liegen meist etwa bei 20 Kilogramm Beton pro Quadratmeter pro Zentimeter Schichtdicke. Für einen Quadratmeter mit einer Schichtdicke von 20 Zentimetern wären das also:
- 20 kg x 1 qm x 20 cm = 400 kg Beton
Bei einer Schichtdicke von lediglich 15 Zentimetern fällt die Beispielrechnung wie folgt aus:
- 20 kg x 1 qm x 15 cm = 300 kg Beton
Preise
Der spezielle Beton wird meist in Säcken zu 40 Kilogramm im Handel angeboten. Abhängig von Anbieter und Körnung sollte für einen Sack mit Kosten zwischen sechs und zehn Euro gerechnet werden. Da für einen Quadratmeter mit einer Schichtdicke zwischen 15 und 20 Zentimetern 300 bis 400 Kilogramm gerechnet werden müssen, ergeben sich Kosten von 45 bis 100 Euro für das Material pro Quadratmeter.
Hinzukommen die Kosten für:
- den Transport des Drainbetons
- das Wasser
- Rühraufsatz und Bohrmaschine oder Mieten eines Betonmischers
- das Verdichten
- Abdeckung zum Schutz der Drainbetonschicht
- Schutzbrille und Handschuhe