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Drachenkopf, Dracocephalum moldavica – Pflege und Schnitt

Drachenkopf

Die Drachenkopf-Pflanze erbringt einen überzeugenden Beweis, dass sich Ästhetik und Ökologie in der Gartengestaltung einander nicht ausschließen müssen. Die einjährige, krautige Zier-, Würz- und Teepflanze besticht mit fliederfarbenen Blütenwolken, denen ein betörender Duft entströmt, der an Zitrone erinnert. Darüber hinaus bieten die dramatisch geformten Lippenblüten emsigen Bienen, Hummeln und Schmetterlingen reichlich Nektar an und verwandeln den Garten in ein Paradies für Nützlinge. Die folgende Anleitung zur Pflege einer Dracocephalum moldavica vermittelt ihre genügsame Anspruchslosigkeit.   

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Standort

Im Rahmen einer erfolgreichen Pflege gilt der Standort als tragende Säule. Findet die Drachenkopf-Pflanze im Garten einen Platz mit adäquaten Bedingungen, nimmt sie sogar das eine oder andere Versäumnis klaglos hin. Ein kurzer Blick auf ihre bevorzugten Naturstandorte in Osteuropa und Asien deutet an, wie die optimale Pflanzstelle beschaffen sein sollte. Dort gedeiht die Türkische Melisse gerne entlang steiniger Flussläufe, auf trocknen Hügeln und an sonnigen Böschungen. So sollte der Standort im Garten beschaffen sein:

  • Ein warmer Platz mit vielen Sonnenstunden
  • Normaler, mittelschwerer, gerne lehmhaltiger Gartenboden
  • Frisch und gut durchlässig
  • Neutraler bis leicht kalkhaltiger pH-Wert

In Anbetracht ihrer Ansprüche an den Standort, erscheint eine Ansiedlung im Steingarten ebenso sinnvoll, wie im Kräutergarten, im Bauerngarten und in Blumenrabatten.

Tipp:

Die Drachenkopf-Pflanze setzt auch im Kübel dekorative Akzente. Als Substrat dient handelsübliche Blumenerde, aufgewertet mit ein wenig Sand, Perlite oder Blähton.

Gießen und Düngen

Herrschen normale Witterungsbedingungen, begnügt sich der Moldawische Drachenkopf mit dem durchschnittlichen Regenaufkommen. Einzig während längerer Trockenperioden wird die Blume gewässert. Das Wasser sollte dabei nicht von oben auf Blüten und Blätter herabrieseln, sondern unmittelbar an die Wurzeln gegossen werden. Im Pflanzgefäß ist der Gießbedarf regelmäßig höher, angesichts des eng begrenzten Substratvolumens. Weist die Daumenprobe auf eine angetrocknete Erde hin, wird gegossen.

  • Türkischen Drachenkopf im Beet von Mai bis August mit Kompost und Hornspänen düngen
  • Im Kübel während der Vegetationsperiode wöchentlich verdünnten Flüssigdünger verabreichen
  • Düngepräparate nicht auf angetrocknetes Substrat applizieren

Eine organische Düngung ist insbesondere dann angeraten, wenn die Blüten und Blätter verwendet werden für die Zubereitung als Tee, zur Aromatisierung von Speisen und Getränken oder als Salatbeigabe.

Tipp:

Da der Türkische Drachenkopf mit einem kalkhaltigen Boden gut zurecht kommt, muss kein spezielles Gießwasser, wie zum Beispiel aufgefangenes Regenwasser verwendet werden. Es kann hier durchaus auch abgestandenes, mit Kalk versetztes Leitungswasser genutzt werden.

Schneiden

Ein gezielter Rückschnitt ist im Verlauf des Wachstums nicht erforderlich. Regelmäßiges Ausputzen verwelkter Blüten und verdorrter Blätter unterstützt hingegen eine üppige Blüte. Nach dem ersten Frost stirbt die Dracocephalum moldavica ab, hat sich freilich zuvor ausgesamt zur Sicherung der nächsten Generation. Sofern diese Aktivität nicht erwünscht ist, werden die Blütenstängel rechtzeitig geschnitten, bevor die unscheinbaren Klausenfrüchte die Samen im Garten verstreuen können.

Drachenkopf
Tipp:

Die Drachenkopf-Pflanze eignet sich wunderbar als Schnittblume für kleine Vasen. Über einen Zeitraum von 10 Tagen zieren die Blüten das Haus und verströmen einen herrlichen Duft.

Vermehren

Wer die Moldawische Melisse zum ersten Mal im Garten ansiedelt oder über die natürliche Aussamung hinaus an weiteren Stellen sehen möchte, wählt die unkomplizierte Aussaat. Dabei stehen zwei divergente Vorgehensweisen zur Auswahl mit ganz spezifischen Vorteilen. Im März hinter Glas vorgezogene Pflanzen starten in die Gartensaison mit einem robusten Wachstumsvorsprung. Das Resultat sind eine frühere Blüte und eine höhere Widerstandskraft gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Da nicht in jedem Haushalt eine ausreichende Platzkapazität vorhanden ist für die vielen Anzuchttöpfe, die ein Hobbygärtner im Frühjahr gerne pflegen möchte, kommt als Alternative die Direktaussaat im April oder Mai in Betracht.

Aussaat hinter Glas

Mit den helleren Lichtverhältnissen im März, öffnet sich das Zeitfenster für die Aussaat der Samen auf der Fensterbank, im Wintergarten oder Gewächshaus. So gehen Sie dabei vor:

  • Mehrere 12-cm-Töpfe füllen mit Saaterde, Torfsand oder Kokosfasern
  • Die Samen auf dem Substrat verteilen
  • Als Lichtkeimer das Saatgut maximal 0,5 cm mit Sand oder Vermiculite übersieben
  • Vorsichtig befeuchten mit Wasser aus der Sprühflasche
  • Alternativ die Töpfe in Wasser stellen, um die Aussaat von unten zu wässern

Am halbschattigen Standort bei 15 bis 20 Grad Celsius nimmt die Keimung 7-21 Tage in Anspruch. Während dieser Zeit darf das Substrat weder austrocknen, noch vollkommen durchnässt werden. Eine Abdeckung aus Glas oder Folie wirkt sich förderlich auf den Prozess aus. Sobald sich die beiden Keimblättchen zeigen, nehmen Sie die Haube wieder fort. Da die kleinen Drachenköpfchen nicht gut auf ein Pikieren ansprechen, zupfen Sie die schwächeren Exemplare ab einer Höhe von 5 Zentimetern aus. Bis Mitte Mai haben die verbliebenen Keimlinge den Topf vollständig durchwurzelt und sind kräftig genug für die Auspflanzung im Beet oder Kübel.

Direktaussaat

Vermehrt wird der Drachenkopf über die Aussaat, die im Frühling erfolgt. Wird bereits früh ausgesät, sollten die Keimlinge im Inneren verbleiben, ab Mitte April kann auch direkt ins Gartenbeet an den gewünschten Standort gesät werden. Pflanzen, die im Kübel kultiviert werden sollen, können auch sofort hier eingesät werden. Bei den Samen handelt es sich um sogenannte Lichtkeimer, das heißt, sie sollten nicht mit Erde überdeckt werden, sondern nur auf die gelockerte Erde aufgelegt und leicht eingedrückt werden. Der Abstand zwischen den einzelnen Samen sollte einen Abstand vom 30 bis 40 cm haben, auch zu Pflanzen anderer Arten, die hier im Beet eventuell mit eingesät werden. Eine Keimung des Dracocephalum moldavica dauert in der Regel zwischen sieben und vierzehn Tagen. Bei der Aussaat kann weiter wie folgt vorgegangen werden:

  • die Samen aus dem Handel beziehen
  • eigene Samen aus dem Vorjahr nutzen
  • nach der Blüte bildet die Pflanze etwa 2,5 mm lange Klausen
  • diese über den Winter an einem warmen, trockenen Ort lagern
  • im Frühjahr die sich hierin befindlichen Samen zur Aussaat nutzen
Drachenkopf

Soll die Aussaat bereits im frühen Frühjahr, im etwa im späten Februar oder Anfang März erfolgen, dann müssen die Sämlinge in kleinen Töpfen vorgezogen werden. Hierzu wird gut durchlässige Anzuchterde genutzt. In jeden Anzuchttopf, der etwa einen Durchmesser von 50 cm haben sollte, wird jeweils nur ein einzelner Samen gegeben. So kann die Pflanze später mit entwickeltem Wurzelballen und der im Topf befindlichen Erde an ihren Standort gepflanzt werden. Die Anzucht im Topf ist vor allem in den Gebieten von Vorteil, in denen sich lange in den Frühling hinein Nachtfröste entwickeln können. Auch sind die Samen so vor Ameisenkolonien oder Vögeln geschützt. Auch sollten die Samen so weit auseinandergelegt werden, dass die sich hieraus bildenden Pflanzen später genug Platz haben. Denn ein Pikieren, wie dies ansonsten bei Keimlingen üblich ist, vertragen diese Sämlinge nicht. Daher muss auch bei der frühen Aussaat in einem Anzuchttopf darauf geachtet werden, dass immer nur eine Pflanze in einem Topf gesät wird, in dem sie ihren Wurzelballen entwickeln kann, bevor sie ins Freie ausgepflanzt wird.

Tipp:

Um die Samen bei einer Aussaat im Gartenbeet vor Vögeln zu schützen, sollte über das Aussaatbeet ein Netz gebreitet werden, durch das die Keimlinge genügend Luft und Sonne erhalten, die Vögel aber die Samen nicht aus der Erde picken können.

Pflanzen im Beet

Die vorgezogenen Drachenkopf-Pflanzen pflanzen Sie ab Mitte Mai im Garten aus. Während die Pflanzstelle gejätet und aufgelockert wird, dürfen sich die noch eingetopften Jungpflanzen in einem Gefäß mit Wasser vollsaugen. So gehen Sie weiter vor:

  • Im Abstand von 30-40 Zentimetern kleine Pflanzlöcher graben mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens
  • An der Sohle eine Drainage anlegen aus kleinen Tonscherben, Blähton oder Splitt
  • Den Aushub mischen mit feinkrümeligem Kompost und Hornspänen
  • Eine dünne Schicht des Substrats über der Drainage einfüllen, das Drachenköpfchen mittig einsetzen und gießen

Achten Sie darauf, dass die Moldawische Melisse exakt so tief gepflanzt wird, wie sie sich im Anzuchttopf befand. Eine Mulchschicht aus Lauberde, Grasschnitt oder Rindenmulch hält die Beeterde länger feucht und warm.

Pflanzen im Kübel

Natürlich kann der Drachenkopf auch jederzeit mit anderen Pflanzen und Kräutern oder auch als Solitär in einem Kübel kultiviert werden. So kann sich jeder Hobbygärtner, der keinen Garten besitzt, dieses wohlriechende Kraut auch auf die Terrasse, den Balkon und sogar an das Küchenfenster holen. Denn auf einer hellen Fensterbank, an der das Fenster in den warmen Sommermonaten geöffnet werden kann, fühlt sich die Pflanze ebenfalls wohl. Entweder der Dracocephalum moldavica wird mit mehreren Samen in einen großen Kübel gesät, oder als Solitär in jeweils eigene, kleine Töpfe. Auf folgendes sollte bei der Aussaat im Kübel ebenfalls noch geachtet werden:

  • der Türkische Drachenkopf verträgt keine Staunässe
  • daher vor der Aussaat Drainage anlegen
  • hierzu Tonscherben oder Steine über das Abflussloch legen
  • Pflanzenvlies zur Vermeidung von Verstopfung durch Erde hierüber
  • Blumenerde einfüllen und aussäen

Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge

Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge sind bei dem würzigen Drachenkopf nicht bekannt. Einzig kann es zu einem Austrocknen der gesamten Pflanze kommen, wenn das Gießen über eine längere Zeit der Trockenheit versäumt wurde. Dann ist der Drachenkopf in der Regel nicht mehr zu retten und sollte insgesamt entsorgt werden. Der Schaden hält sich hierbei jedoch in Grenzen, da es sich um eine einjährige Pflanze handelt, die im Herbst von selbst abstirbt.

Fazit

Die Drachenkopf-Pflanze komplettiert die Pflanzengesellschaft im naturnahen Garten. Als einjährige, krautige Zierpflanze schafft sie dekorative Blickfänge im Blumenbeet, im Steingarten oder Kübel. Die Nützlinge des Gartens lieben die Dracocephalum moldavica, denn sie gibt wertvollen Nektar in Hülle und Fülle ab. Einen Schwerpunkt in der Pflege bildet die Wahl des Standortes. Ist es hier sonnig und nicht allzu feucht, gedeiht die Moldawische Minze bestens. Regelmäßig mit einer Portion Dünger verwöhnt und Wasser bei Trockenheit, gibt die Blume mit den spektakulär geformten Lippenblüten ihr Bestes. Die unkomplizierte Pflege mündet in einer einfach zu handhabenden Aussaat hinter Glas oder unmittelbar ins Beet.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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