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Dornfingerspinne: was tun nach einem Biss?

Dornfingerspinne - Cheiracanthium punctorium
Rainer Altenkamp, Berlin, Cheiracanthium punctorium 070916, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Der Ammen-Dornfinger ist schon länger hier ansässig und gehört zu den giftigsten Spinnen, die es in Mitteleuropa gibt. Ihre Bisse bringen aber keine tödliche Gefahr, erfordern aber richtiges Handeln.

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Spinne identifizieren

  • Synonyme: Ammen-Dornfinger, Dornfinger
  • Wissenschaftlicher Name: Cheiracanthium punctorium
  • Größe: ca. 1,5 cm Länge
  • Körperfarbe: rot-orange
  • Kieferklauen: rot-schwarz, ausgeprägt und kann menschliche Haut an dünnen Stellen durchdringen
  • Lebensraum: Waldlichtungen, brachliegende Äcker, Wiesen, Wegränder, selten im Haus
  • Vorkommen: in Mitteleuropa in klimatisch begünstigen Regionen (Weinbauklima)
Hinweis:

Die schwarz-rote Warntracht im Bereich der Kieferklauen unterscheidet sie auch von anderen Arten dieser Gattung, die in Europa vorkommen.

Gefährlichkeit eines Bisses

Obwohl der Dornfinger ausgeprägte Kieferklauen hat, kann er nicht jede Hautstelle ohne Probleme durchdringen. Während die Fußsohle eine undurchdringliche Barriere darstellt, ist die Haut auf der Fußoberseite oder im Bereich der Waden dünn genug, dass sie diese mit den Giftklauen durchdringen kann. Wer vom Dornfinger gebissen wurde, der wird in erster Linie einen intensiven Schmerz spüren. Es kam bisher selten vor, dass ein Mensch in Mitteleuropa gebissen wurde, Betroffene berichten von einer Schmerzintensität, die vergleichbar ist mit einem Stich von einer Wespe oder Biene. Abhängig vom Körperteil kann die Wirkung bzw. die Symptome unterschiedlich sein. Es sind kaum schwere Verläufe dokumentiert, dennoch kann es beispielsweise mit Vorerkrankungen passieren, dass die Reaktionen hefiger etwa mit Schwindel, Erbrechen oder Kreislaufversagen ausfallen. Todesfälle durch das Gift vom Dornfinger sind bisher nicht bekannt.

Dornfingerspinne - Cheiracanthium punctorium
Patrice78500, Cheiracanthium punctorium male, bearbeitet von Hausgarten, CC0 1.0

Typische Symptome

Neben brennenden Schmerzen, die bis zu drei Tagen anhalten können inklusive weiterer Symptome wie Schwellungen, ist bisher nur eine Empfindlichkeit auf Druck im Bereich der Lymphknoten bekannt. Dies tritt jedoch nur auf, wenn eine Person im Bereich von Finger bzw. Hand gebissen wurde. Lokal kann es zudem zu sogenannten Nekrosen kommen. Die Bereiche regenerieren sich in den meisten Fällen ohne Probleme wieder von selbst.

Hinweis:

Das Gift vom Dornfinger bzw. eine Verletzung mit den Kieferklauen hat bei Tieren eine vergleichbare Wirkung wie beim Menschen. Es sind bei Tieren ebenfalls keine Todesfälle bekannt, die durch einen Spinnenbiss vom Dornfinger verursacht wurden.

Sofortmaßnahmen bei Bissen

Die Reaktion bei Personen, die gebissen wurden, fällt meist vergleichbar wie bei einem Insektenstich aus. Die Stelle schwillt an und behandelt werden nur die Auswirkungen. Gegengifte gibt es keine.

Wichtig ist die Linderung der Schmerzen, wozu Sie folgendermaßen vorgehen:

  • Bissstelle desinfizieren
  • Bereich kühlen
  • Salben für Insektenstiche, die Schwellungen mindern, verwenden

Sind die Beschwerden nach 24 Stunden nicht deutlich milder geworden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dies gilt auch, wenn Sie beispielsweise Vorerkrankungen wie bekannte Allergien auf Insektenstiche haben. Ebenfalls sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn Sie verstärkt zu Entzündungen neigen. Hilfreich ist, wenn Sie die Spinne fangen können, damit das Tier sicher identifiziert werden kann. Allerdings sollten Sie sich dabei nicht noch einmal der Gefahr aussetzen mit den Giftklauen in Kontakt zu kommen.

Bisse vermeiden

Obwohl die Dornfingerspinne nicht lebensgefährlich ist, sollen Sie Begegnungen mit ihr vermeiden. Das Gift selbst ist harmlos, jedoch kann die Verletzung, die sie verursacht problematischer sein, vor allem wenn sie sich entzündet. Wer den Dornfinger im Haus antrifft, muss keine Angst haben, denn der Mensch gehört nicht zum Beutespektrum und Sie können die Spinnentiere können etwa mit einem Behältnis fangen und wieder in die Freiheit entlassen.

Wer in der Wiese bzw. im Wald unterwegs ist, sollte allerdings folgende Vorkehrungen treffen:

  • Insekten abwehrende Mittel nutzen
  • Kleidung tagen, die Arme und Beine bedeckt
  • Socken über die Hosenenden stülpen
  • wenn möglich hohe Schuhe bzw. Stiefel tragen
  • eher hellere Kleidung tragen, auf denen die Spinnen gut sichtbar sind
Hinweis:

Bei einer Begegnung mit Cheiracanthium punctorium sollten Sie das Spinnentier nicht töten. Der Ammen-Dornfinger gilt als etabliert, aber selten und ist in einigen Regionen als gefährdet eingestuft, da seine Lebensräume zunehmend verschwinden.

Quellen:
https://www.lifeline.de/leben-und-familie/dornfingerspinne-biss-giftig-id148874.html
https://www.derstandard.at/story/2000061889174/der-schmerzhafte-biss-der-dornfingerspinne
https://www.rtl.de/cms/ammen-dornfingerspinne-so-gefaehrlich-ist-ihr-biss-3028103.html
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Giftige-Spinnen-Was-hilft-gegen-Bisse,spinne166.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Ammen-Dornfinger
https://www.meinegesundheit.at/cdscontent/?contentid=10007.688865&portal=meinegesundheitportal
https://www.badvoeslau.at/de/lebenswert/umwelt/dornfingerspinne/fragen-zur-dornfingerspinne.html

Autor Heim-Redaktion

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