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Dampfbremse verlegen: bis wohin muss die Dampfsperre?

Dampfbremse und Dampfsperre sind wichtige Elemente beim Bau oder Ausbau von Räumen. Bis wohin sie zu verlegen sind, erfahren Sie hier.

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Dampfbremse oder Dampfsperre?

Obwohl die Begriffe häufig synonym verwendet werden, handelt es sich um unterschiedliche Materialien. Eine Dampfbremse wird verwendet, wenn der sd-Wert zwischen 0,6 und 1.500 Metern liegt. Die Dampfsperre kommt ab 1.500 Metern zum Einsatz.

Der sd-Wert steht für „wasserdampf-diffusionsäquivalente Luftschichtdicke“ und gibt an, welcher Widerstand der Werkstoff Wasserdampf entgegenbringt.
Vor dem Verlegen muss also klar sein, welcher Wert gegeben ist, um die richtige Entscheidung zu treffen.

Funktion

Ob Sperre oder Bremse: Es handelt sich um ein Material, das das Eindringen von Wasserdampf beziehungsweise Luftfeuchtigkeit in die Dämmung der Wände verhindert. Sie sollte daher in jedem Raum angebracht werden, der einer erhöhten Luftfeuchtigkeit ausgesetzt ist. Dazu gehören:

  • Bad
  • Dach
  • Küche
  • Wäscheraum

Auch Zimmer mit sehr vielen Blattpflanzen, Zimmerspringbrunnen oder Aquarien können dazu gehören. Das Dach sollte zwingend damit ausgestattet werden, da warme und damit potenziell feuchtere Luft nach oben steigt und sich dort in der Bausubstanz ausbreitet. Die möglichen Folgen davon sind:

  • Baumaterialien werden morsch
  • Fäulnis
  • Schimmel

Dadurch können zum einen gesundheitsgefährdende Stoffe entstehen, die sich in der Raumluft ausbreiten. Zum anderen leidet die Bausubstanz darunter. Das kann hohe Kosten erzeugen und zudem einen immensen Aufwand nach sich ziehen.

Mögliche Materialien

Für die Sperren und Bremsen kommen verschiedene Materialien infrage. Darunter befinden sich beispielsweise:

  • Aluminium
  • Kunststoffe, wie Polyethylen oder PVC
  • OSB3 und OSB4
  • Papier

Oftmals handelt es sich um Folien, im Fall von Aluminium und OSB können aber auch Platten verwendet werden. Beide Varianten haben Vorzüge und Nachteile.

Dachausbau

Folie

Bei den Vorteilen der Dampfbarrieren in Folienform handelt es sich um:

  • einfaches Zuschneiden
  • geringeres Gewicht
  • leichteres Anbringen

Ein weiterer Vorzug ist, dass sich die Folie flexibler anbringen lässt. Bei schwierigen Dachschrägen, Erkern oder sonstigen baulichen Besonderheiten erleichtert das die Arbeit und kann den Aufwand erheblich reduzieren. Der Nachteil ist jedoch, dass Folien schneller Schaden nehmen können als Platten und daher gegebenenfalls häufiger ausgetauscht werden müssen.

Hinweis:

Die Nähte lassen sich zudem vergleichsweise einfach verschließen. Zudem ist der Aufbau platzsparend und verringert dadurch den eingenommenen Raum.

Platten

Feste Platten haben die folgenden Vorzüge:

  • bietet einen guten Untergrund für die Befestigung der Verkleidung
  • langlebig
  • stabil

Dafür sind sie im Gewicht jedoch höher und weniger flexibel bei der Anbringung. Das Zuschneiden gestaltet sich ebenfalls schwieriger.

Hinweis:

Platten können nur zu zweit verlegt werden. Organisieren Sie sich also mindestens einen Helfer für diese Aufgabe.

Verlegen von Folie

Um eine wirksame Sperre gegen Dampf und Luftfeuchtigkeit zu erzeugen, muss bei dem Anbringen auf einige Faktoren geachtet werden. Zunächst sind aber die richtigen Utensilien erforderlich. Bei diesen handelt es sich um:

  • Anriss Stift
  • Cuttermesser
  • Folie
  • gegebenenfalls Tacker
  • Klebeband
  • Kleber
  • Messwerkzeuge, wie Zollstock und skalierter Winkel
  • Spatel

Liegt die Ausstattung bereit, sind die folgenden Schritte erforderlich:

Dachausbau, Dampfsperre und Dämmung

1. Reinigung

Die Oberfläche wird vor dem Verlegen gekehrt. Sie sollte glatt und besenrein sein.

2. Folie auslegen

Die Folie wird ausgerollt, sodass sie von einem Sparren zum nächsten reicht und sowohl an Wänden als auch an den Sparren übersteht.

3. Ausmessen und zuschneiden

An Wänden sollte die Dampfbremse wenigstens zwei Zentimeter überstehen. An den Sparren müssen es sogar zehn Zentimeter. Berücksichtigen Sie hierbei auch eventuell notwendige Ausschnitte wie beispielsweise für tragende Balken.

4. Auslegen

Nach dem Zuschneiden wird die Folie erneut ausgelegt und ausgerichtet. Zudem sollte sie mit dem Spatel gut geglättet werden.

5. Befestigen

An den Sparren können Sie die Dampfsperren in regelmäßigen Abständen festtackern. An Wänden und anderen vertikalen Oberflächen werden sie hingegen festgeklebt. Legen Sie hierzu zwei Zentimeter des Randes als Falz nach oben um. Der Kleber wird zwischen Wand und Folie aufgetragen und mit einem Spatel glattgestrichen. Es sollten sich keine Luftblasen darunter befinden.

Tipp:

Wählen Sie Kleber und Klebeband passend zur Folie aus. In einigen Fällen finden sich komplette Systeme. Diese erleichtern die Auswahl.

Nähte

Die Nähte der Dampfsperre müssen einander zehn Zentimeter weit überlappen. Zudem müssen sie ebenfalls miteinander verklebt werden. Hierzu ist allerdings nur Klebeband erforderlich. Achten Sie auf einen dichten und gleichmäßigen Verschluss der Ränder.

Platten verlegen

Wenn Sie Platten verlegen, gestaltet sich der Vorgang ähnlich. Schneiden Sie diese nach dem Ausmessen entsprechend zu. Im Gegensatz zu der Folie ist hierfür allerdings eine Säge und kein Cuttermesser erforderlich. Sie können zudem an den Sparren festgeschraubt werden, um mehr Stabilität zu bieten.

Dachdämmung im Querschnitt - Dampfbremse

Fugen

Bei Platten als Dampfsperre ist eine Überlappung der einzelnen Elemente selbstverständlich nicht möglich. Anderenfalls würden Unebenheiten entstehen. Sie müssen daher so ausgerichtet werden, dass die entstehenden Fugen möglichst klein sind.

Zudem ist es notwendig, die Fugen zwischen den Platten und die Abstände zu den Wänden zu verkleben. Anderenfalls könnte dennoch weiterhin Wasserdampf in die Dämmung eindringen. Geeignet hierfür sind Parkettbodenkleber und Montagekleber.

Tipp:

Eine Kartuschenpistole hilft dabei, den Leim auch in engere Fugen einfüllen zu können. Es hilft zudem, wenn die seitlichen Kanten vor dem Ausrichten und nach dem Festschrauben bereits mit Leim versehen werden.

Autor Heim-Redaktion

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