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Dachschindeln verlegen: Anleitung | Tipps für Bitumenschindel

Bitumen- oder Biberschwanzschindeln, wie diese auch genannt werden, sind unter anderem für das Eindecken des Gartenhäuschens sehr beliebt. Sie sind vergleichsweise kostengünstig, einfach zu verlegen und weisen dennoch eine verhältnismäßig lange Lebensdauer auf. Beim Verlegen der Schindeln muss jedoch auch einige Faktoren geachtet werden. Unsere Schritt für Schritt Anleitung zeigt, wie es geht.

Video-Tipp

Vorbereitungen

Bevor die Biberschwanzschindeln verlegt werden können, müssen zunächst einige vorbereitende Schritte erfolgen. Bei diesen handelt es sich um:

1. Das Dach vermessen und Bedarf kalkulieren

Länge und Breite einer Dachhälfte werden gemessen und mal zwei multipliziert. Dieser Wert entspricht der Dachfläche. Um den Bedarf zu ermitteln werden zu diesem Wert nun noch 15 Prozent dazu gerecht, damit auch für Dachfirst und Anfangsstreifen ausreichend Material vorhanden ist.

Am Beispiel:
Länge und Breite einer Dachhälfte = 4 und 10 m

4 m x 10 m = 40 m2 (Quadratmeter)

40 m2 x 2 = 80 m2

80 : 100 = 0,8 = 1 Prozent

0,8 x 15 = 12

Zu der Dachfläche von 80 m2 werden nun noch die 15 Prozent Zusatz gerechnet. Da diese 12 m2 entsprechen, gestaltet sich die Rechnung für den Materialbedarf wie folgt:

80 + 12 = 92 m2

Für das Beispieldach werden also ausreichend Bitumenschindeln für 92 Quadratmeter benötigt.

2. Giebelbretter entfernen

Sollte das Dach über Giebelbretter verfügen, müssen diese während der Vorbereitung entfernt werden.

Dachschindeln verlegen in schwarz

3. Traufbleche an den Traufkanten des Dachs anbringen

Die Traufbleche sorgen dafür, dass später das Regenwasser besser vom Dach ablaufen kann. Die Traufleisten werden jedoch erst nach dem Verlegen der Schindeln angebracht. Sind die Traufbleche nicht lang genug, um in einem Stück die gesamte Länge des Dachs abzudecken, sollten zwei Bleche verwendet werden. Beim Verlegen ist darauf zu achten, dass sich die Bleche etwa vier Zentimeter weit überlappen. Zudem sollte das Traufblech circa zwei Zentimeter weit über die Dachkante hinausragen.

Wenn die Traufbleche mit Dachpappenstiften befestigt wurden, wird der Vorgang auf der anderen Dachseite wiederholt.

4. Ortgangbleche anbringen

An den Giebelseiten werden Ortgangbleche angelegt und mithilfe einer Wasserwaage abgemessen und markiert. Mit einer Blechschere werden die Bleche zugeschnitten. Dabei kann auch der Falz leicht eingeschnitten werden, damit sich die Bleche gut ineinanderstecken lassen.

Mit sogenannten Haften werden die Bleche auf dem Dach befestigt. Durch diese Befestigungsvariante ist eine weitere Befestigung am Giebel nicht erforderlich.
Wenn diese Vorbereitungsschritte abgeschlossen sind, kann das Verlegen der Bitumenschindeln beginnen.

Verlegen

Für das Verlegen der Biberschwanzschindel werden einige Materialien und Utensilien benötigt. Zu diesen gehören:

  • Bitumenschindel für die errechnete Fläche
  • Dachpappenstifte
  • Hammer
  • Wasserwaage
  • Cuttermesser mit Hakenklinge
  • Stift

Dann wird in den folgenden Schritten vorgegangen:

  1. Die Dachpappenschindeln werden von unten nach oben verlegt. Es wird also bei der Dachkante angefangen und in überlappenden Reihen bis zum Dachfirst gearbeitet.
  2. Für den Anfangsstreifen werden bei den Bitumenschindeln die Zungen abgeschnitten. Es sollte allerdings so viel davon erhalten bleiben, dass sich die Einkerbung zwischen den Zungen noch erkennen lässt. Hierfür wird die Schindel so auf eine Unterlage gelegt, dass die Zungen überstehen. Mit einer Wasserwaage oder einem anderen, geraden Werkzeug und einem Stift werden Markierungen auf den Bahnen gesetzt. Mit dem Cuttermesser wird die Dachpappe zugeschnitten.
  3. Die erste Schindel wird auf dem Traufblech so aufgesetzt, dass ein Zentimeter über der Kante übersteht.
  4. An der oberen markierten Kante werden die Schindeln mit Dachpappenstiften festgenagelt. Dabei werden zwei Nägel pro Bitumenschindel gesetzt. Die Nägel werden nicht vollständig eingeschlagen beziehungsweise versenkt.
  5. Die letzte Schindel wird am Giebel abschließend abgeschnitten.
  6. Für die zweite Reihe wird am Anfang der Dachpappenbahn eine halbe Zungenbreite abgeschnitten. Hierdurch wird ein Versatz erzeugt, der die charakteristische Schindeloptik erzeugt.
  7. Die zweite Reihe wird so ausgerichtet, dass sie den Klebestreifen einige Zentimeter überdeckt. Danach wird sie wiederum mit Dachpappenstiften fixiert.
  8. Die dritte Reihe wird verlegt, wie es durch Markierung und Klebestreifen vorgegeben ist.
  9. Bei der vierten Reihe wird wieder eine halbe Zunge abgeschnitten, um den Versatz zu erzeugen.

So wird gearbeitet, bis der Dachfirst erreicht ist. Die Klebestreifen an den Dachschindeln werden durch Wärme aktiviert. Bei Sonnenschein verkleben die Bitumenschindeln dadurch miteinander.

First eindecken

Dachschindeln mit schwarz und rot Bitumenschindeln

Für das Verlegen der Bitumenschindeln auf dem Dachfirst muss die Dachpappe entsprechend vorbereiten werden.

  1. Die Dachschindeln werden auf eine schnittfeste Unterlage gelegt und Dreiecke an den Zungen abgeschnitten. Um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, kann hierfür eine Schablone verwendet werden.
  2. Die Dachschindeln werden mit der Hauptwindrichtung verlegt, sofern dies möglich ist. Es wird also an der Firstseite begonnen, aus der der Wind am häufigsten weht.
  3. Die Schindeln werden einzeln auf den First aufgelegt und mit zwei Dachpappenstiften befestigt. Sie sollten sich jeweils etwa 15 Zentimeter weit überlappen.
  4. Die letzte Schindel wird mit Bitumenkleber angeklebt und nicht festgenagelt.

Tipps für das Verlegen der Biberschwanzschindeln

Damit das Verlegen schnell und sicher von statten gehen kann, sollten die folgenden Tipp beherzigt werden:

Mindestens zu zweit arbeiten

Das ist schon allein für die Sicherheit entscheidend, kann aber auch die Arbeit beschleunigen und erleichtern.

Zweimal messen einmal schneiden

Auch wenn das Material vergleichsweise günstig ist, lässt sich so Ausschuss vermeiden.

An warmen, sonnigen und trockenen Tagen arbeiten

Je schneller sich die Bitumenschindeln erwärmen, desto schneller verkleben sie auch miteinander und umso schneller ist das Dach regendicht.

Hände schützen

Die Dachschindeln und Cuttermesser können schnell Verletzungen erzeugen, daher sollten feste Arbeitshandschuhe getragen werden.

Arbeitsschutz

Auch wenn das Dach des Gartenhauses nicht sonderlich hoch ist, sollte zudem jederzeit auf die eigene Sicherheit geachtet werden.

Autor Heim-Redaktion

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