Dachboden: OSB oder Rauspund als Dachschalung?
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Wenn eine Dachschalung angebracht werden muss, stellt sich unter anderem die Frage nach den richtigen Materialien. Sowohl OSB als auch Rauspund kommen für den Dachboden infrage.
Was ist OSB?
Die Abkürzung steht für „Oriented Strand Board“, was auf Deutsch in etwa „Brett aus ausgerichteten Hobelspänen“ bedeutet. Auch Grobspanplatte ist ein Synonym dafür.
Die Hobelspäne werden also in eine Richtung ausgerichtet und durch Druck und Leim miteinander verbunden. Hierdurch entsteht ein leichter und einfach zu bearbeitender Werkstoff, der sich für zahlreiche Einsatzzwecke eignet. Gerade beim Hausbau wird das Material oftmals verwendet.
Vorteile
Bei den Spanplatten finden sich mehrere Vorzüge. Zu diesen gehören unter anderem:
- ansprechende Optik
- geringes Gewicht
- große Biegefestigkeit
- gut zu bearbeiten
- nur in geringem Maß durchlässig für Wasserdampf
- stabil
- tragend
- vergleichsweise kleiner Preis
Das Material arbeitet also wenig und kann daher eine lange Lebensdauer als Dachschalung aufweisen.
Potenzielle Nachteile
Aufgrund der großen Menge an Leim für die notwendige Behandlung ist der Werkstoff leider nicht sonderlich umweltfreundlich. Hierdurch dünsten sie zudem auch gesundheitsschädliche Stoffe aus, die einige Schutzmaßnahmen bei der Verarbeitung erfordern.
Bei dem Einsatz auf einem selten genutzten Dachboden spielt das eine untergeordnete Rolle. Soll dieser aber ausgebaut und beispielsweise als Hobbyraum genutzt werden, kann diese Eigenschaft ein ernsthaftes Problem darstellen.
Notwendige Schutzmaßnahmen
Bei der Bearbeitung von OSB-Platten ist es entscheidend, dass Sie entsprechende Schutzkleidung tragen. Dazu gehören:
- feste Arbeitshandschuhe
- Mund-Nase-Schutz
- Schutzbrille
Denn die Dämpfe beziehungsweise die gesundheitsgefährdenden Stoffe werden beim Sägen, Schleifen und Bohren in großen Mengen freigesetzt.
Was ist Rauspund?
Hierbei handelt es sich um Bretter, die einseitig gehobelt beziehungsweise egalisiert sind. Sie weisen auf den Längsseiten Nut und Feder auf, sodass sie problemlos miteinander verbunden werden können. In der Regel bestehen sie aus Nadelholz wie beispielsweise Tanne oder Fichte, was einen angenehmen Geruch erzeugt.
Vorteile
Die Vorteile der Spundbretter als Dachschalung sind unter anderem:
- einfach zu bearbeiten
- frei von chemischer Behandlung
- keine Gefahr für die Gesundheit
- umweltfreundlicher Rohstoff
- wirkt sich positiv auf das Raumklima aus
Sie bieten sich daher vor allem dafür an, wenn der Dachboden ausgebaut und regelmäßig als Wohnraum oder Arbeitsbereich genutzt werden soll.
Potenzielle Nachteile
Neben den Vorzügen finden sich auch bei den Spundbrettern einige potenzielle Nachteile. Darunter beispielsweise:
- arbeitet nach
- aufwendigere Verarbeitung
- größerer Zeitaufwand beim Verlegen
Die einzelnen Elemente haben eine größere Restfeuchte als Spanplatten und können sich daher verziehen. Die Lebensdauer ist also abhängig von den beeinträchtigenden Faktoren, wie beispielsweise:
- Feuchtigkeit
- Isolierung
- Wärme beziehungsweise Temperaturschwankungen
Unter optimalen Bedingungen sind die Bretter jedoch haltbar und langlebig. In Bezug auf die Kosten und den erforderlichen Aufwand stellen sie allerdings eine Herausforderung dar.
Kosten im Vergleich
In der Anschaffung kostet ein Quadratmeter OSB etwa sieben bis elf Euro. Die Platten lassen sich einfach selbst bearbeiten, wodurch die Folgekosten ausgesprochen gering gehalten werden können. Bei Rauspund sind circa elf bis 30 Euro pro Quadratmeter allein für das Material einzuplanen. Hinzu kommen aber noch weitere Ausgaben. Dazu gehören unter anderem:
- Abstandhalter
- Profilkrallen
- Schrauben
Für Laien ist es zwar möglich, die Dachschalung selbst anzubringen. Es ist jedoch anstrengend, langwierig und erfordert das notwendige Wissen. Wird eine Firma damit beauftragt, muss mit einer hohen Anzahl von Arbeitsstunden gerechnet werden.
Gerade bei der Nutzung als Wohnraum lohnen sich diese Ausgaben jedoch und das bereits optisch.