Cupressocyparis leylandii – Pflege und Schneiden der Leyland-Zypresse
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Cupressocyparis leylandii, so die botanische Bezeichnung der Leyland Zypresse, ist ein Hybrid aus der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Als beliebte Züchtung aus der Nootka Scheinzypresse und der Monterey-Zypresse muss sie sich zuweilen auch den Namen Bastardzypresse gefallen lassen. In England zählt sie zu den beliebtesten Heckenpflanzen. Das einzige, was diese pflegeleichte Zypressenart dem Gärtner, der Gärtnerin an Pflege abverlangt, ist regelmäßiges Schneiden. Aber das ist ja nicht weiter verwunderlich, bei dieser Wachstumsleistung.
Standort
Sonnig sollte der Standort für die Leyland-Zypresse sein. Halbschattige Standorte, mit vielen Sonnenstunden am Vormittag oder Nachmittag, werden auch toleriert. Was diese Zypressenart gar nicht verträgt, sind Trockenheit und harte Fröste. Das heißt, dem Wind und Wetter ausgelieferte Höhenlagen sind eher nicht geeignet. Ebenfalls ungünstig sind leicht erhöhte und ungeschützte Standorte, die dazu neigen, auszutrocknen.
Boden
Ebenso wie anhaltende Trockenheit, verträgt die Leyland-Zypresse auch keine Staunässe. Die Gartenerde sollte also schön locker sein, damit das Wasser gut durchsickern kann. Ist der Boden verdichtet, lohnt es sich, für der Pflanzung eine Dränage anzulegen. Die optimalen Bodeneigenschaften:
- humusreich
- sandig
- schwachsauer (pH-Wert 5-6)
- locker, durchlässig
- mäßig trocken bis feucht
Gießen
Ausreichend Wasser ist das ganze Jahr über wichtig für die Cupressocyparis leylandii. Auf Trockenheit reagiert sie mit braunen Nadeln, die dann abfallen und kahle Stellen hinterlassen. Leider wachsen die Nadeln an dieser Stelle nicht mehr nach. Bei vielen kahlen Stellen hilft dann nur noch ein radikaler Rückschnitt, damit sie neu austreibt.
Kalk verträgt die Cupressocyparis leylandii nicht so gut. Daher immer, wenn es möglich ist, mit Regenwasser gießen. Auch im Winter, an frostfreien Tagen benötigt sie regelmäßig Wasser. Bei diesem hohen Wasserbedarf ist eine gute Dränage sehr wichtig, denn Staunässe wird von den Wurzeln nicht gut vertragen. Sie neigen dann leicht zur Fäule.
Düngen
Pflanzen, die so schnell wachsen, wie die Leyland Zypresse haben auch einen hohen Nährstoffbedarf. Spezielle Langzeitdünger für Heckenpflanzen machen das jedoch recht einfach. Mit diesen Düngersorten reicht eine einmalige Anwendung im Frühjahr völlig aus. Im Sommer kann man dann mit Hornspänen oder Kompost noch etwas nachlegen.
Bittersalz und Blaukorn
Ob man beim Düngen von Zypressen mit Bittersalz oder Blaukorn nachhelfen sollte, darüber existieren gegensätzliche Ansichten. Überwiegend wird von Blaukorn (Stickstoff, Phosphor, Kalium) abgeraten. Gelegentliche Gaben von Bittersalz (Magnesium) werden gegen braune Nadeln empfohlen. Allerdings gibt es nur wenige Böden mit einem echten Magnesium Mangel. Wer, wie oben beschrieben, seine Zypressenhecke düngt, wird auf beide Mittel verzichten können.
Pflanzen
Die beste Zeit, eine Leyland ins Freiland zu setzen, ist im März und im September. An günstigen Tagen, nicht zu sonnig und zu trocken, kann man Containerware auch in der Zeit zwischen März und September pflanzen.
Hecke
Beim Einkauf der Cupressocyparis leylandii für eine Hecke sind Pflanzen ab einer Höhe von einem Meter ideal. Sie sind dann schon etwas stärker und können den kommenden Winter besser überstehen als jüngere Pflanzen. Je nachdem, wie eilig es man es hat, eine dichte Hecke zu erhalten, rechnet man mit zwei bis drei Pflanzen je Heckenmeter.
Ist der zukünftige Verlauf der Hecke abgesteckt und sind die Wurzelballen ausreichend gewässert (ca. einen Tag lang), kann es losgehen:
- einen halben Meter breiten Graben ausheben
- doppelt so tief wie der Wurzelballen lang ist
- alternativ: Pflanzlöcher ausheben
- Pflanzloch doppelt so breit und hoch wie der Wurzelballen ist
- ideal ist ein Pflanzabstand zwischen 30 cm und 50 cm
- Mit Tonscherben oder Kieselsteine eine Dränage anlegen
- kann bei einer optimalen Bodenbeschaffenheit wegfallen
- die ausgehobene Erde mit Sand mischen
- Nährstoffe wie Kompost, Hornspäne oder Urgesteinsmehl unter den Aushub mischen
- eine Schicht Erde einfüllen
- die Pflanzen nur so tief einsetzen, wie sie vorher in der Erde waren
- gerade ausrichten und mit restlicher Erde auffüllen und andrücken
- gut angießen und feucht halten
- erste frische Triebe verkünden, dass sie angewachsen ist
Solitärbaum
Den passenden Standort für eine einzelne Leyland-Zypresse wird man schnell finden. Außer Licht- und Bodenansprüche sollte man bei der Auswahl der richtigen Stelle daran denken, dass sie ein Flachwurzler ist. Also nicht zu dicht an andere Pflanzen oder an Hauswände setzen. Vor allem gilt es auch zu berücksichtigen, dass der Cupressocyparis leylandii Baum bei guter Pflege gut 10 bis 15 Meter hoch werden kann. Beim Einpflanzen der einzelnen Zypresse verfährt man wie bei den Heckenpflanzen beschrieben.
[Crusier, Cupressocyparis leylandii ‚Castlewellan Gold‘ gold leafs, bearbeitet von Hausgarten, CC BY 3.0]
Kübel
Auch im Kübel macht die Leyland-Zypresse eine gute Figur und verbreitet toskanisches Flair auf dem Balkon oder der Terrasse. Das Pflanzgefäß sollte entsprechend breit gewählt werden und das Substrat die genannten Bedürfnisse erfüllen. Im Winter ist ein kühler, heller und vor allem frostfreier Platz von Vorteil. Entsprechend geschützt, kann der Kübel aber auch im Freien überwintern. Beim regelmäßigen Umtopfen, anfangs jährlich, kürzt man auch gleichzeitig die Wurzeln. Ebenso muss die Leyland ab und an in der Höhe gestutzt werden. Wer sich diese Arbeiten ersparen möchte, kann auf zwergwüchsige Zypressenarten für den Kübel zurückgreifen.
Schneiden
Die Cupressocyparis leylandii trägt auch den Spitznamen Riesenzypresse. Sie wächst, mit einem Längenzuwachs von 50 bis 100 cm im Jahr, sehr schnell. Entsprechend oft muss sie zurückgeschnitten werden, besonders, wenn sie als Heckenpflanze oder in einer Reihenpflanzung als Sichtschutz angelegt ist. Als einzelner Baum kann sie nach Bedarf gestutzt oder in eine bestimmte Form geschnitten werden. In ihrer Anlage wächst sie kegelförmig, mit einer Breite von 150 bis 450 cm und in der Höhe bis zu 20 Metern.
Ein starker Rückschnitt lässt sie wieder neu austreiben.
Egal ob als Hecke oder Baum, bei jedem Schnitt sollte man darauf achten, nicht zu weit ins alte Holz zu schneiden, dadurch bilden sich kahle Stellen. Lieber öfter wenig, als selten und radikal beschneiden. Der einzelne Baum lässt sich wunderbar in eine gewünschte Form bringen. Für Anfänger des Formschnitts ist die Kegelform relativ einfach herzustellen und zu erhalten. Aber auch als unbeschnittener, urwüchsiger Solitärbaum ist er ein eindrucksvoller Blickfang.
Der Heckenschnitt sollte zweimal im Jahr erfolgen. So wird die Hecke schön dicht und gerät auch in der Höhe nicht außer Kontrolle:
- erster Schnitt im Frühjahr
- zweiter Schnitt Ende August, Anfang September
- bis zur endgültigen Höhe, ein Drittel des jährlichen Wachstums einkürzen
- Regentage sowie heiße, sonnige Tage sind für diese Arbeiten nicht geeignet
Überwintern
Die Cupressocyparis leylandii ist winterhart. Eine stabile Winterhärte bekommt sie aber erst ab einer Wuchshöhe von einem Meter. Die Jungpflanzen sind noch etwas empfindlich gegen starke Fröste. Daher ist es besser, sie gleich in dieser Größe einzukaufen, um kein Risiko einzugehen.
Vermehrung
Wer Spaß daran hat, Pflanzen groß zu ziehen und auch entsprechend Zeit und Geduld mitbringt, kann aus den Samen oder über Stecklinge kleine Riesenzypressen heranziehen. Allerdings dauerte es allein schon um die sieben Jahre, bis daraus kleine, ein Meter hohe Bäumchen werden.
[Wilhelm Zimmerling PAR, Ruhland, Kirchplatz, Leyland-Zypresse an der Südostecke, Zweig, Frühling, 03, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0]
Stecklinge
Für eine Anzucht aus Stecklingen reißt man einen kleinen Ast vom Stamm, sodass noch ein wenig Rinde vom Stamm oder Ast mitgenommen wird. Die beste Zeit dafür ist der Winter bis hinein in den Vorfrühling. Der Steckling sollte 8 bis 10 cm lang sein, dafür die Spitze bis zur gewünschten Länge abschneiden. Die unteren Nadeln vor dem Einsetzen entfernen. Dann werden sie in Anzuchterde gesteckt und mit Folie abgedeckt. Anschließend gut feucht halten und regelmäßige Lüften. Sind erste grüne Triebspitzen zu sehen, gibt es auch Wurzeln. Nun wird das Pflänzchen in einem größeren Topf weitergepflegt. Erst ab 80 cm Höhe kann es ins Freiland gepflanzt werden.
Samen
Die Anzucht aus Samen gelingt nicht immer und ist sehr aufwendig. Man benötigt dafür weibliche Zapfen mit reifen Samen. Die Heranreifung zu einem keimfähigen Samen braucht gute zwei Jahre. In dieser Zeit verholzen die Zapfen und springen bei Hitze auf. Unter Folie, in Anzuchtschalen werden sie dann, leicht mit Erde bedeckt, zum Keimen gebracht. Dabei dürfen sie nicht austrocknen. Optimal sind Temperaturen um die 10°C in einem hellen Raum. Mit Glück kann man nach einigen Monaten die ersten kleinen Keimspitzen sehen.
Krankheiten, Schädlinge
Die meisten Schäden an der Leyland-Zypresse werden nicht durch Schädlinge und Krankheiten hervorgerufen. Vereinzelte, alte Nadeln werden abgestoßen, meistens aus dem inneren Bereich, das ist normal. Aber auch starke Witterungsschwankungen und unregelmäßige Wassergaben können dazu führen, dass sich die Nadeln braun verfärben.
Ansonsten ist die Bastardzypresse recht robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Hin und wieder, besonders bei ungünstigen Standort- und Pflegebedingungen, kommt es zu einem Pilzbefall mit dem Kabatina Thujae.
Kabatina Thujae
Dieser Pilz, auch wenn Kabatina Thujae wörtlich übersetzt, das Triebsterben der Thuja, bedeutet, kann ebenso über die Leyland Zypressen herfallen. Er zählt zu den Mikropilzen und tritt überwiegend in Böden auf, die arm an Kalzium und Magnesium sind. Auch ein zu feuchter Boden und eine zu dichte Bepflanzung begünstigen die Ausbreitung des Kabatina Thujae.
Sichtbar wird ein Befall durch:
- braun-gelbe Nadelverfärbungen
- verbräunte Rinde
- stark brüchige Rinde
- gelegentlich schwarze Pusteln an der Rinde, die später aufbrechen
Wenn diese Symptome sichtbar werden, heißt es schnell handeln, um einen größeren Schaden abzuwenden:
- kranke Pflanzenteile entfernen und entsorgen
- Pflanzabstände überprüfen, ggf. auslichten
- Nährstoffversorgung überprüfen, ggf. korrigieren
- ansonsten helfen, bei einem weitreichenden Befall, nur Fungizide
Arten
Die ursprüngliche Bastardzypresse, Cupressocyparis leylandii, trägt grüne Nadeln. Inzwischen gibt es einige Arten der Leyland, die sich in der Hauptsache durch abweichende Farbnuancen der Nadeln unterscheiden.
- ‚Gold Rider‘: goldgelb, auch formschöner Solitär
- ‚Castlewellan Gold‘: goldgelb, vergleichsweise schwachwüchsig, kompakter Wuchs
- ‚Typ 2001‘: grün, schnell wachsend, dicht, sehr gut für Hecken geeignet
- ‚Silver Dust‘: cremefarben, Wuchs wie Cupressocyparis leylandii
- ‚Haggerston Grey‘: leicht gräulich, alte beliebte englische Sorte
Fazit
Eigentlich egal, für welchen Zweck, die Leyland Zypresse ist eine vielseitige Pflanze mit geringen Pflegeansprüchen. Mit ihr lassen sich schnell optisch reizvolle Ecken gestalten, ein kleiner Sichtschutz oder eine ganze Hecke. Farbenprächtige Stauden kommen mit einer Leyland-Zypressenbepflanzung im Hintergrund doppelt gut zur Geltung.