Clematis ‚The President‘ – Pflege, Schneiden und Überwintern
Inhaltsverzeichnis
Die Clematis ‚The President‘ ist ein wunderbares Beispiel, dass auch eine schlichte Blüte allein durch ihre klare Farbe begeistern kann. Das Blau-Violet gewinnt zusätzlich an Leuchtkraft, weil die Blüten zahlreich und vor allem riesengroß sind. Bis zu 18 cm kann deren Durchmesser betragen. Es überrascht vielleicht, aber diese verschwenderische Prachtblume ist äußerst bescheiden, wenn es um ihre eigenen Bedürfnisse geht.
Wuchs
Die mehrjährige Kletterpflanze Clematis ‚The President‘ schwingt sich mühelos an Pergolen, Gittern und Rankhilfen gen Himmel empor. Mit etwa einem halben Meter Wachstum pro Jahr überragt sie schon bald alle anderen Pflanzen. Sogar aus 5 m Höhe können ihre Blüten auf uns herab leuchten. Hoch oben wird ihr Anblick durch nichts mehr verdeckt, selbst aus weiter Ferne ist ‚The President‘ nicht zu übersehen. Während sie im Winter noch laublos und unscheinbar schlummert, entfaltet sie im Sommer ihr prächtig grünes Laubkleid, das schon bald in die zweite Reihe zurücktreten muss, um den Blüten die Bühne zu überlassen.
Blüte
Die schlichten violetten Blüten sind die größten, die die große Clematisfamilie anzubieten hat. Die Blüten dieser Hybridsorte erreichen einen Durchmesser von ca. 18 cm. Die Größe allein macht schon Eindruck genug, und so sind die Blütenblätter eher einfach gehalten. Wenn ab Mai das Violett leuchtet, schimmert das Grün der Blätter nur hier und da durch und bildet einen schönen Kontrast zur Blütenfarbe. Dann ist diese Clematis ein beliebter Treffpunkt für zahlreiche Insekten, die sich deren Nektar nicht entgehen lassen und auf eine Naschrunde vorbeischauen. Ein Summkonzert erklingt und bezeugt die Fülle der Natur. Eine Wohltat für unsere von Lärm geplagten Ohren. Bis in den September hinein dauert ihr Blütenfleiß an.
Standort
Sonnig oder zumindest halbschattig sollte der ideale Standort für diesen blühenden Kletterer sein. Die Wurzeln der Clematis brauchen allerdings Schatten, sie müssen durch Bodendecker oder Mulch geschützt werden. Ein Standort, an dem sich bereits eine natürliche Klettergelegenheit befindet, ist optimal. Ein Baumstamm und eine Wand eignen sich hierfür gut. Sogar ein vorhandenes Rosengitter kann von dieser Clematis mit berankt werden. Auch in Kübeln gedeiht die Sorte ‚The President‘ ausgesprochen gut und bildet in kurzer Zeit einen bunten Sichtschutz. Egal wo Sie Clematis einpflanzen, achten Sie auf einen windgeschützten Platz. Starkem Wind können ihre Ranken nicht trotzen und es wäre viel zu schade, wenn einige davon abreißen würden.
Boden
Die tief wurzelnde Clematis, kann im harten Boden nicht gedeihen. Die Erde muss locker und durchlässig sein. Ist die Erde nicht von Natur aus von dieser Beschaffenheit, muss sie nachträglich mit anderen Bestandteilen vermischt werden. Zu sandige Erde benötigt noch Wasser speichernde Gartenerde, ein zu lehmiger, verdichteter Boden muss mit Sand aufgelockert werden. Das geschieht am besten, bevor die Clematis eingepflanzt wird. Da die Clematis für die Bildung der Blüten viele Nährstoffe und Spurenelemente benötigt, ist ein hoher Humusanteil von Vorteil. Auch Hornspäne können mit in das Pflanzloch gegeben werden.
Auspflanzen
Wer der Clematis einen Garten anbieten kann, macht ihr damit eine Freude. Sie begnügt sich zwar mit einem großen Topf, aber der ist nichts im Vergleich zu den Entwicklungsmöglichkeiten, die sie in freier Erde hat. The President‘ ist frosthart und so kann diese Hybridsorte problemlos draußen überwintern.
- Pflanzzeit: März bis Oktober
- sonniger bis halbschattiger Standort
- das Pflanzloch sollte etwa doppelt so groß sein wie der Wurzelballen
- Hornspäne als Langzeitdünger ins Pflanzloch geben
- vorsichtig aus dem Topf lösen, um Ranken nicht zu beschädigen
- ca. 10 cm tiefer einpflanzen
- Pflanzabstand zwischen zwei Clematis ca. 60 cm
- Abstand zu Wänden ca. 15 cm
- gut angießen
- in den ersten Wochen witterungsabhängig gießen
- Bodendecker zur Beschattung des Wurzelballens einsetzen
- alternativ: eine dicke Schicht Mulch verteilen
Kübelhaltung
Da Kletterpflanzen schnell wachsen, werden sie auch gern in Pflanzengefäße eingepflanzt, um damit Terrassen oder Balkone zu gestalten. Gleichzeitig dienen sie auch als grüner Sichtschutz. Da die Clematis ‚The President‘ auch noch schön blüht, steht sie ganz oben auf der Beliebtheitsliste. Sie darf auch gern im Topf kultiviert werden, allerdings nicht in dem Topf, indem sie im Handel angeboten wird. Er mag zwar ausreichend sein für die Vorkultivierung und praktisch für den Verkauf, ihre Bedürfnisse kann er aber nicht auf Dauer erfüllen. Sie muss ziemlich bald in einen wesentlich größeren Kübel umgepflanzt werden, damit sie sich weiter entwickeln kann.
- Besorgen Sie einen Kübel von min. 25 Liter Volumen. Er sollte über viele Bodenlöcher verfügen.
- Stellen Sie geeignete Erde bereit. Sie sollte locker und gehaltvoll sein.
- Geben Sie zuerst eine Drainageschicht von ca. 8 cm in den Kübel hinein.
- Füllen Sie etwas Erde drüber. Der freie Platz bis zum Kübelrand sollte so hoch sein wie der Ballen der Clematis plus 10 cm.
- Holen Sie die Clematis vorsichtig aus ihrem alten Topf raus. Halten Sie dafür den Topf über Kopf und lassen Sie die Pflanze in die andere Hand hinaus gleiten.
- Stellen Sie den Wurzelballen gerade in den neuen Kübel.
- Füllen Sie die Zwischenräume mit Erde. Drücken Sie diese leicht an.
- Pflanzen Sie ggf. noch kleine Pflanzen mit ein, die den Wurzelballen schattig halten sollen.
- Gießen Sie die Pflanze jetzt gut an.
- Stellen Sie den Kübel an einen sonnigen oder halbschattigen Platz.
- Bringen Sie eine Rankhilfe an, damit die Klematis daran Halt findet.
Düngen
Diese reich blühende Clematis braucht fast durchgängig – Winter ausgenommen – gleichmäßige Nährstoffzufuhr. Nur dann wird Sie sie auch mit schönen Blüten erfreuen. Am besten eignen sich Hornspäne und andere organische Dünger, die schon im Frühjahr von März bis April rund um die Wurzeln verteilt und leicht eingearbeitet werden. Eine weitere Düngung sollte durch Kompost erfolgen. Er wird im Dezember ausgebracht. In der Blütezeit sollte diese Clematis nicht gedüngt werden, das kann zur Verkürzung der Blühzeit führen.
Gießen
Wenn im Sommer der Regen für längere Zeit ausbleibt, muss die Clematis gegossen werden. Gerade in ihrer Wachstums- und Blühphase von April bis September müssen ihre Wurzeln in ausreichend feuchte Erde stehen. Denn sie nehmen die für die Blüten notwendigen Nährstoffe zusammen mit Wasser auf. Steht eine Clematispflanze längere Zeit trocken, leidet die Blütenbildung darunter. Je mehr ihr Standort von der Sonne bestrahlt wird, umso öfter muss die Gießkanne in die Hand genommen werden. Lassen Sie die oberste Erdschicht nur ganz leicht antrocknen. In der übrigen Zeit des Jahres ist die Clematis mit ihren langen und tief reichenden Wurzeln durchaus in der Lage für sich zu sorgen. Sie kommt mit der im Erdreich vorhandenen Restfeuchte gut klar. Ein paar Regeln sind beim Gießen der Clematis noch zu beachten:
- Staunässe schadet den Wurzeln
- junge Pflanzen müssen öfter gegossen werden
- Erde in Kübeln trocknet schneller aus
- Kübel- Clematis regelmäßig mit Wasser versorgen
- Kübel sollten große Abflusslöcher haben
- Drainageschicht lässt Wasser gut ablaufen
- lieber weniger und dafür öfter gießen
Schneiden
Der richtige Schnitt sorgt dafür, dass die Clematis jedes Jahr über und über mit Blüten geschmückt ist. Wann die Clematis geschnitten und wie viel abgeschnitten wird, hängt von ihrem Blühverhalten ab. Davon ausgehend wurden die Clematissorten in drei unterschiedliche Schnittgruppen eingeteilt. Die Sorte ‚The President‘ blüht ab Mai/Juni und gehört, wie die meisten großblumigen Clematis, zur zweiten Gruppe. Für Pflanzen dieser Gruppe gilt:
- Schnittzeitpunkt im Spätherbst nach der Blüte
- schwache und abgestorbene Triebe zuerst wegschneiden
- andere Triebe um jeweils 20 cm kürzen
- scharfe und saubere Gartenschere verwenden
- Gartenhandschuhe schützen vor Kontaktallergien (schwach giftig)
- nach der ersten Blüte Blütenstände und das darunter liegende Blattpaar entfernen
Egal zu welcher Schnittgruppe eine Clematis gehört, im ersten Winter nach dem Auspflanzen sollte sie bis etwa 30 cm über dem Boden eingekürzt werden. Dadurch wird die Verzweigung gefördert. Alle vier bis fünf Jahre sollte auch ‚The President‘ im Frühjahr stark zurückgeschnitten werden. Dadurch wird die Verkahlung im unteren Bereich verhindert. Allerdings fällt die Blüte in dem darauf folgenden Sommer spärlich aus.
Krankheiten und Schädlinge
Die gefürchtete Welke macht auch vor dieser Clematis nicht halt. Sind die oberirdischen Pflanzenteile befallen, müssen sie bodennah abgeschnitten werden. Blätter, die auf dem Boden liegen, müssen unbedingt eingesammelt werden. Wenn die Wurzeln der Pflanze von dem Pilz befallen sind, kann der Clematis leider nicht mehr geholfen werden.
Echter Mehltau kann gelegentlich auftreten und sollte frühzeitig bekämpft werden, damit sich der Befall nicht noch mehr ausbreitet.
Wühlmäuse sind eine echte Plage im Garten. Die Wurzeln der Clematis scheinen ihnen zu schmecken. Leider lassen sie nichts davon übrig, sodass die wurzellose Pflanze letztendlich stirbt. Wird beim Einpflanzen ein Gitterschutz rund um den Wurzelballen gelegt, kommen die Wühlmäuse nicht mehr an die leckeren Wurzeln heran.
Überwintern
Die Clematis ‚The President‘ ist winterhart. Sie kann im Freien überwintern, es sei denn, sie wächst in einem Topf. In diesem Fall sollte die Clematis in einem hellen und kühlen Raum überwintern. Steht kein geeignetes Winterquartier bereit, kann sie auch draußen bleiben. Um nicht nur auf einen milden Winter zu hoffen, sollte der Topf mit den Wurzeln gut auf den Winter vorbereitet werden. Ein geschützter Standort hält eisige Winde fern. Zusätzlich sollte der Topf isoliert werden, indem er mit reichlich Vlies umwickelt wird.
Eine Winterabdeckung kann auch den Freilandclematis nicht schaden, insbesondere wenn die Weinrebe noch jung ist. Eine Lage Tannenzweige schützt ihre Wurzeln vor ganz kalten Temperaturen.