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Clematis ‚Josephine‘ TM Evijohill (N) – Pflege und Schneiden

Clematis 'Josephine' TM Evijohill (N)
KENPEI, Clematis Josephine2, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Schönheit ist zwar Geschmackssache, doch die Clematis ‚Josephine‘ gehört zweifellos zu den Schönheiten in der Clematisfamilie. Ihre prallen, zartrosa Innenblüten werden von einem äußeren Ring langer Blütenblätter begleitet. Diese weisen in der Mitte einen kräftigeren Farbstreifen auf, werden dunkler und verabschieden sich zeitig. Dieser Wechsel im Blütenbild sorgt für schöne Akzente im Garten. Welche Bedürfnisse entwickeln die feinen Ranken?

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Wuchs und Blüte

Die Clematissorte ‚Josephine‘ ist eine Hybridsorte, die schnell bis zu 2,5 Meter hoch werden kann. Damit sie diese Höhe erreicht, benötigt sie ein Gerüst zum Festhalten. Sie eignet sich sowohl für den Garten als auch für den Kübel. Ihre Kletterkünste machen aus ihr einen natürlichen Sichtschutz. Die rosa Blüten erscheinen zwei Mal pro Gartenjahr. Die ersten Blüten sind gefüllt und erscheinen ab Mai. Das zweite Mal blüht sie ab August. Die Schönheit ihrer 14 bis 16 cm breiten Blüten hat ihr in England schon die Auszeichnung „Queen of the Garden“ eingebracht.

Standort

Die stark blühende Clematis benötigt einen sonnigen Standort, wenn sie ihr Blütenschauspiel perfekt darbieten soll. Mit einem halbschattigen Platz gibt sich diese Klettermeisterin auch zufrieden. Plätze, die die Sonne nie zu Gesicht bekommen, eignen sich überhaupt nicht. Der einzige Teil an ihr, der Schatten liebt, sind ihre Wurzeln. Hierfür ist ihre Herkunft als Waldpflanze verantwortlich, wo ihre Wurzeln im schattigen Bereich wachsen. Diese Vorliebe bleibt ihr auch in Gärten erhalten und sollte daher unbedingt erfüllt werden.

  • kleinere Pflanzen drum herum einpflanzen
  • oder ganz flach wachsende Bodendecker wählen
  • diese Nachbarpflanzen spenden dem Wurzelbereich Schatten
  • sie nehmen den Blüten die Sonnen nicht weg
  • alternativ beschattet eine 10 cm dicke Mulchschicht die Wurzeln
  • beim Pflanzen die Clematis ca. 10 cm tiefer einsetzen
Tipp:

Der sonnige Platz sollte windgeschützt liegen, da die Ranken der Clematis sehr dünn sind. Starker Wind kann sie leicht abknicken, auch wenn sie am Klettergerüst festgebunden sind.

Boden

Clematis 'Josephine' TM Evijohill (N)
Vegetal45, Clematis patens josephine evijohill 3, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Die Clematis streckt ihre Wurzeln tief in die Erde hinein. Das sollte ihr von Anfang an mühelos gelingen. Der Boden darf nicht zu schwer und lehmig sein. Er darf aber auch nicht zu sandig sein, weil dann Wasser zu schnell abfließen würde. Ideal ist eine Mischung aus Humus und Sand. Sollte der Boden nicht diese Eigenschaften aufweisen, muss er vor dem Einpflanzen der Clematis ‚Josephine‘ entsprechend aufbereitet werden. Festem Boden muss Sand beigemischt werden, vielleicht sogar ein paar Steinchen. Boden mit einem hohen Sandanteil wird durch Pflanzenerde aufgewertet. Immer sollte der Boden gut und tiefgründig aufgelockert werden. Es lohnt sich auch eine Drainageschicht aus Steinchen oder Splitt anzulegen. Die Clematis benötigt in ihrer Vegetationsphase zwar reichlich Wasser, dieses darf aber nicht stehen. Eine Drainageschicht verhindert zuverlässig Staunässe.

Auspflanzen

Die Clematis ‚Josephine‘ zeichnet sich durch gute Winterhärte aus. Sie darf daher im Freien wachsen. Wenn größere Flächen durch sie begrünt werden sollen, sind mehrere Pflanzen notwendig. Der Pflanzabstand beträgt etwa einen halben Meter. Grundsätzlich kann die Clematis an allen frostfreien Tagen ausgepflanzt werden. Aber das beste Ergebnis erzielen Sie, wenn Sie Clematis im Spätsommer einpflanzen. Zwischen August und Oktober ist die Bodentemperatur ideal, damit die Clematis schnell und gut anwurzeln kann. Gut angewurzelt übersteht sie den anstehenden Winter und startet die neue Blühsaison ohne Verzögerung.

  1. Stellen Sie den Clematistopf für 10 Minuten in einen Eimer mit Wasser, damit sich der Wurzelballen vollsaugen kann.
  2. Graben Sie ein Pflanzloch, das etwa doppelt so groß ist wie der Wurzelballen. Der Abstand zu Hauswänden sollte mind. 15 cm betragen.
  3. Lockern Sie den Boden tiefgründig auf.
  4. Legen Sie eine 10 cm Drainageschicht aus Steinchen oder Split.
  5. Prüfen Sie die Beschaffenheit der Erde. Geben Sie je nach Bedarf Pflanzenerde oder Sand hinzu.
  6. Nehmen Sie die Clematis vorsichtig aus dem Topf, ohne ihre Wurzeln zu beschädigen. Sie dürfen nicht an die Ranken ziehen. Halten Sie lieber den Topf über Kopf, damit die Pflanze rausgleitet.
  7. Stellen Sie Clematis gerade in das Pflanzloch, ca. 10 cm tiefer, als sie im Topf gestanden hat.
  8. Füllen Sie das Loch mit Erde auf, drücken Sie diese leicht an.
  9. Wässern Sie die ‚Josephine‘ gut an.
  10. Stellen Sie eine geeignete Rankhilfe auf, falls keine Klettermöglichkeit vorhanden ist.
  11. Wässern Sie die Pflanze regelmäßig und nach Bedarf. Achten Sie vor allem auf die aktuelle Witterung.
Tipp:

Bilden Sie schon beim Auspflanzen der Clematis mit der Erde einen Gießwall rund um den Wurzelballen. Das wird Ihnen später das Gießen erleichtern.

Kübelbepflanzung

Clematis 'Josephine' TM Evijohill (N)
KENPEI, Clematis Josephine1, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Wegen ihrer Winterhärte ist die Clematis ‚Josephine‘ eine ideale Gartenpflanze.    Ein Platz im Freien ist aber kein Muss. Wer diese Clematis in einen Kübel einpflanzen möchte, kann das gerne tun. Werden dabei ein paar Regeln berücksichtigt, gedeiht sie auch darin prächtig. Weil die Clematis schnell große Wachstumssprünge hinlegt und reichlich Blüten bildet, benötigt sie einen großen Topf und ideale Rahmenbedingungen.

  • großer Topf von min. 25 Liter Volumen
  • große Bodenlöcher erforderlich, damit Wasser abfließen kann
  • ca. 10 cm hohe Kiesschicht verhindert Staunässe
  • Nährstoffreiche Pflanzenerde verwenden
  • regelmäßige Düngergaben während der Blühzeit
  • Wurzelbereich beschatten
  • geeignete Rankhilfe anbieten
  • auch Kübelpflanzen müssen geschnitten werden
  • im Winter Kübel reinholen oder mit Vlies schützen
  • alle paar Jahre einen Erdaustausch vornehmen

Düngen

Clematis benötigen reichlich Nährstoffe. Diese sollten ihnen in der Wachstumsphase in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Ideal ist ein Langzeitdünger wie Hornspäne. Diese werden schon zeitig im Frühjahr ausgebracht, damit sie von Mikroorganismen zersetzt werden. Es gibt auch spezielle Dünger für Kletterpflanzen, die in der Wachstumszeit mit dem Gießwasser verabreicht werden und für eine schöne Blüte sorgen. Bei Clematis hat sich zudem auch Rosendünger gut bewährt. Ab Mitte August sollte das Düngen eingestellt werden, weil für die Clematis schon bald die Ruhephase ansteht.

Gießen

Wer junge Clematis in seinem Garten hat, sollte ihnen regelmäßig Wasser geben. Die oberste Erdschicht trocknet bei Sonnenbestrahlung schnell aus. Die Wurzeln junger Pflanzen reichen noch nicht tief genug, um sich aus den tiefen Erdbereichen mit Wasser zu versorgen. Die Bewässerung ist besonders während der Blütenbildung und an trockenen Tagen wichtig. Über das Wasser werden alle benötigten Nährstoffe aufgenommen, deswegen sollte der Wurzelbereich im Sommer nicht austrocknen. Auch Clematis, die in Kübeln ranken, benötigen bezüglich Wasser erhöhte Aufmerksamkeit. In Kübeln trocknet die Erde schneller aus, da helfen auch lange Wurzeln nicht mehr. Lassen Sie daher auch Kübelpflanzen nicht austrocknen. Nur Clematis, die schon mehrere Jahre im Garten wachsen, können sich gut selbst mit Wasser versorgen. Ihnen sollten Sie nur in einem ganz heißen Sommer Wasser zuführen.

Schneiden

Nicht alle Clematissorten werden gleich geschnitten. Unterschiedliche Blühzeiten erfordern unterschiedliche Schnittmaßnahmen. Die Hybridsorte ‚Josephine‘ TM Evijohill (N) gehört zu den zwei Mal blühenden Clematissorten. Die Knospen für die Triebe werden bereits im Vorjahr gebildet. Die Blüten entwickeln sich an den neuen Trieben. Die zweimal blühenden Clematis werden von dem Pflanzenexperten in die Schnittgruppe 2 eingeteilt. Das bedeutet, sie werden vor dem Austrieb maßvoll geschnitten.

  • im Winter schneiden
  • alle Monate von November bis Januar sind ideal
  • auf die Hälfte zurück schneiden
  • jedoch nicht die Höhe von einem Meter unterschreiten
  • alle fünf Jahre ist Radikalschnitt sinnvoll
  • bei Radikalschnitt auf 20 cm über dem Boden kürzen

Damit die zweite Blüte ab etwa August üppig ausfällt, sollte zudem alles Verblühte laufend entfernt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Clematis 'Josephine' TM Evijohill (N)Vegetal45, Clematis Evijohill 01, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0
Vegetal45, Clematis Evijohill 02, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Je besser Sie Ihre Clematispflanze pflegen, umso widerstandsfähiger ist sie gegen Krankheiten und Schädlinge. Die großblumigen Hybridsorten, zu denen auch die ‚Josephine‘ gehört, sind anfällig für die Clematiswelke. Dahinter verbergen sich eigentlich zwei verschiedene Pilzkrankheiten, die Phoma-Clematiswelke und die Fusarium-Clematiswelke. Schneiden Sie erkrankte Teile ab und behandeln Sie die Pflanze mit einem Fungizid. Bei der Fusarium-Clematiswelke sollten Sie alle oberirdischen Triebe abschneiden.

Wenn die Welke rechtzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, hat die Clematis eine gute Überlebenschance. Die Regeneration kann aber lange Zeit in Anspruch nehmen. Es kann bis zu drei Jahre dauern, bis die Clematis aus dem Boden neu austreibt.

Tipp:

Der Pilz kann lange überleben und ggf. im nächsten Jahr andere Clematis befallen. Entsorgen sie daher gründlich aller Pflanzenteile einer kranken Clematis. Sammeln Sie vom Boden auch alle trockenen Reste auf.

Schützen Sie die Wurzeln der Clematis mit einem Drahtkorb vor Mäusefraß, falls Sie in Ihrem Garten mit diesen Plagegeistern zu kämpfen haben.

Überwintern

Die Clematis ‚Josephine‘ ist winterhart und kommt gut mit tiefen Temperaturen klar. Frisch ausgepflanzte Exemplare sollten dennoch mit einer dicken Mulchschicht oder Tannenzweigen vor starken Frösten geschützt werden. Clematis, die im Kübel gepflanzt sind, sollten in einem hellen, kühlen Winterquartier überwintern. Wenn das nicht möglich ist, muss der Kübel mit Vlies umwickelt und an einem geschützten Platz gestellt werden. Wenn es im Mai wieder wärmer wird, darf die Clematis wieder ins Freie.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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