Korbmarante, Calathea lancifolia & medallion – Pflege-Tipps
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Korbmarante verwandeln jeden Raum in einen immergrünen Rückzugsort. Es sind insbesondere die Sorten Calathea lancifolia mit den lanzettlich geformten Blättern und Calathea medallion mit ovalem Laub, die sich mit bezaubernder Zeichnung dekorativ in Szene setzen. Eine aparte Spielerei sind die rötlich gefärbten Unterseiten der herrlichen Schmuckblätter. Mit ihrer opulenten Silhouette verleihen die tropischen Grünpflanzen bislang heiklen Ecken des Zimmers eine charmante Note, denn nach viel Licht verlangen sie nicht. Die folgenden Pflege-Tipps zeigen auf, wie die Kultivierung bestens gelingt.
Standort
Die Korbmarante ist überall dort zur Stelle, wo andere Grünpflanzen aufgrund schummriger Lichtverhältnisse nicht gedeihen wollen. Damit sich das exotische Blattmuster in seiner vollen Schönheit entwickeln kann, ist zwar eine gewisse Menge an Helligkeit erforderlich; unter praller Sonne verblassen die hübschen Muster freilich bis zur Unkenntlichkeit. Mit hinein in diesen Balanceakt spielen die Temperaturen sowie die Luftfeuchtigkeit, sodass ein vorbildlicher Standort wie folgt beschaffen sein sollte:
- halbschattige Lage bis hin zu lichtem Schatten
- warm, bei Temperaturen um 25 °C
- Temperaturminimum von 18 °C berücksichtigen
- Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und 80 Prozent
Während die Licht- und Temperaturverhältnisse kein Problem darstellen, gilt die recht hohe Luftfeuchtigkeit als Herausforderung für die hiesigen klimatischen Bedingungen. Ein Platz im feucht-warmen Bad dürfte Calathea lancifolia und Calathea medallion besonders gut behagen. Im Wohnzimmer bedienen sich kundige Hobbygärtner geeigneter Hilfsmaßnahmen, wie Luftbefeuchtern oder Zimmerbrunnen. Eine ebenso simple, wie effektive Lösung stellt die Verwendung von Untersetzern dar, die mit Steinchen und Wasser gefüllt sind.
Substrat
In einem humosen, lockeren Substrat strecken Korbmarante gerne ihre Wurzeln aus. Handelsübliche Blumenerde auf Kompostbasis kommt diesen Wünschen bestens entgegen. Da ein leicht saurer pH-Wert von 5,5 wünschenswert ist, fügen Sie noch etwas Torf oder Lauberde hinzu sowie eine Handvoll Perlite oder Sand.
Gießen und Düngen
Wenngleich weder Calathea lancifolia, noch Calathea medallion in eine echte Winterruhe versinken, wie unsere einheimischen Pflanzen, so fahren sie immerhin während der kalten Jahreszeit den Verbrauch an Wasser und Nährstoffen herunter.
- von April bis Oktober großzügig wässern, ohne Staunässe zu verursachen
- trocknet die Substratoberfläche an, besteht Gießbedarf
- von November bis März die Pflanzerde einen Hauch trockener halten
- während der Vegetationsperiode alle 2 Wochen Flüssigdünger für Grünpflanzen verabreichen
- ab November die Zeitabstände verlängern auf 6-8 Wochen
Keine Abstufung findet statt im Hinblick auf den Grad der Luftfeuchtigkeit, die sich auf einem konstanten Niveau von 70-80 Prozent bewegt. Im Verlauf der Heizperiode ist vielmehr ein noch häufigeres Einsprühen der Blätter erforderlich.
Schneiden
Zu den vielfältigen positiven Attributen zählt die gutmütige Schnittverträglichkeit. Eine Korbmarante ist somit problemlos im erwünschten Umfang zu halten. Idealerweise führen Sie einen Formschnitt im zeitigen Frühjahr durch, kurz vor dem frischen Austrieb. Verwelkte Blätter und Blüten können jederzeit ausgeputzt werden.
Umtopfen
Drücken sich die Wurzeln durch das Substrat hoch oder wachsen aus der Bodenöffnung heraus, ist es Zeit für ein größeres Pflanzgefäß. Die beste Zeit zum Umtopfen ist im März und April, wenn der neue Austrieb noch nicht eingesetzt hat. Wählen Sie einen neuen Blumentopf mit einem etwas größeren Durchmesser von maximal 5 cm. Verfügt das neue Gefäß über deutlich mehr Volumen, wird sich die Pflanze zunächst eifrig um eine vollständige Durchwurzelung bemühen und die Bildung eines prächtigen Blätterkleides vernachlässigen.
- zur Vorbeugung gegen Staunässe über der Bodenöffnung eine Drainage anlegen aus anorganischem Material
- eine erste Lage Blumenerde einfüllen und mit der Faust andrücken
- die Calathea austopfen und das verbrauchte Substrat abschütteln
- in den neuen Kübel einsetzen und mit Erde auffüllen bis 2 cm unter dem Topfrand
Wird eine Korbmarante umgepflanzt, ist dies eine ausgezeichnete Gelegenheit, den Wurzelballen zu untersuchen. Schneiden Sie alles heraus, was nicht prall und gesund aussieht.
Vermehren
Befinden sich erst einmal eine Calathea lancifolia oder eine Calathea medallion in Ihrem grünen Reich, erübrigt sich der Kauf weiterer Exemplare, denn die Vermehrung ist recht unkompliziert. Sie haben die Wahl, eine Teilung vorzunehmen oder die Stecklings-Methode anzuwenden.
Teilung
Das Umtopfen im Frühjahr bietet eine hervorragende Gelegenheit, um mit wenigen Handgriffen eine weitere Korbmarante zu schaffen. Im gleichen Zug dient die Teilung einer Verjüngung der Blattschmuckpflanze. Nachdem Sie die Pflanze aus dem Topf entfernt haben, nehmen Sie ein scharfes Messer zur Hand und zerschneiden den Wurzelballen. Jedes Teilstück verfügt über mindestens 2-3 Triebe, damit es selbstständig gedeihen kann. Die Segmente setzen Sie ein in normales Substrat und gießen großzügig an. In Anbetracht des reduzierten Wurzelvolumens, stülpen Sie eine Plastiktüte über den Topf.
Für die nächsten 2-3 Wochen regenerieren sich im feucht-warmen Mikroklima der Hülle die Pflanzen von der Strapaze, während neue Wurzeln sprießen. Daran anschließend fällt die Abdeckung weg, um die Grünpflanzen wie adulte Exemplare zu pflegen.
Triebstecklinge
Ist eine Teilung nicht erwünscht oder sinnvoll, dient die Vermehrung durch Triebstecklinge als adäquate Alternative. Triebstecklinge verzweigen seitlich der Stängel und verfügen über mindestens 2 Blätter. Schneiden Sie geeignete Ableger 2-3 mm unterhalb eines Blattknotens auf eine Länge von 10-15 cm ab. Einen Blattknoten erkennen Sie als leichte Erhebung im Pflanzengewebe. So gehen Sie weiter vor:
- einen kleinen Topf füllen mit Anzucht- oder Pikiererde
- je einen Triebsteckling zur Hälfte einsetzen, dass mindestens 1 Blatt zu sehen ist
- in ein Zimmergewächshaus stellen am halbschattigen Fensterplatz
- das Substrat anfeuchten mit kalkfreiem Wasser
Damit die Bewurzelung vonstatten geht, sind in den kommenden 4-6 Wochen konstant hohe Temperaturen von etwa 25 °C erforderlich. Die Erde darf zu dieser Zeit nicht austrocknen. Als Prophylaxe gegen Schimmel, wird das Minigewächshaus täglich gelüftet. Zeigt sich am Steckling ein frischer Austrieb, verläuft der Prozess wunschgemäß.
Schädlinge
Gegenüber Krankheiten erweisen sich Korbmarante als weitgehend resistent. Kommt es zu Problemen, stecken in der Regel listige Schädlinge dahinter. Vor allem während des Winters befallen Schildläuse und Spinnmilben Zimmerpflanzen, da ihnen die trockene Heizungsluft sehr gut gefällt. Als Meister der Tarnung, werden die Schädlinge erst spät entdeckt. Zeigen sich braune, rundliche Höcker auf den Blättern oder weiße Gespinste auf den Trieben, sind dies deutliche Symptome. So bekämpfen Sie die Parasiten:
- Die infizierte Korbmarante umgehend isolieren.
- Alle befallenen Pflanzenteile abschneiden.
- Die Calathea Überkopf abbrausen.
- Die Blätter gründlich abwischen mit einem alkoholgetränkten Tuch.
Sofern Sie den Griff zu chemischen Präparaten meiden, hat sich folgendes Hausmittel gegen Schildläuse bewährt: Auf 1 Liter Wasser geben Sie 15 ml Kernseife und 15 ml Spiritus und sprühen damit die Pflanze alle 3 Tage ein.
Fazit der Redaktion
Sie legen einen starken Auftritt hin in jedem Wohnraum und Büro. Korbmarante sind nicht von ungefähr die idealen Blattschmuckpflanzen für Hobbygärtner, die sich nicht gerne mit aufwändiger Pflege herumschlagen möchten. Sind die zentralen Postulate nach gemäßigten Lichtverhältnissen, warmen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit erfüllt, stimmen Sie Calathea lancifolia und medallion schon sehr gewogen. Fehlt nur noch eine adäquate Wasser- und Nährstoffversorgung, die nun wahrlich keinen grünen Daumen voraussetzt. Wer sich vertraut macht mit diesen Pflege-Tipps, beherrscht zudem die unkomplizierte Vermehrung durch Teilung oder Triebstecklinge.
Wissenswertes zu Korbmaranten in Kürze
- Die Calathea lancifolia stammt aus den Regenwäldern Brasiliens und hat lange schmalen, lanzettenförmigen Blätter.
- Die Blattfarbe ist an den Rändern Olivgrün, die Zeichnungen sind dunkelgrün, was für einen wunderbaren Kontrast sorgt.
- Dagegen stammt die Calathea medallion aus Kolumbien und Brasilien, hat rundliche Blätter, mit einer atemberaubend schönen Zeichnung.
- Bei beiden Arten haben die Blattunterseiten eine rötlich-violette Färbung.
- Interessant bei den Korbmaranten ist, dass diese nachts ihre Blätter in Schlafposition bringen, indem sie sie dicht an dicht aufstellen.
- Beide Arten benötigen eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, die konstant in einem Rahmen zwischen 60 und 80% liegen muss.
- Hohe Raumtemperaturen um die 20-25 °C sind ebenso erforderlich, wenn man ein gesundes Wachstum erreichen möchte.
- Ums tägliche Besprühen kommt man leider nicht herum.
- Der ideale Standort bei der Calathea lancifolia ist hell, bis halbschattig, während die C. medallion eher einen schattigen Standort bevorzugt.
- Der Wurzelballen darf niemals ganz austrocknen, deshalb für eine regelmäßige Wässerung sorgen.
- Junge Pflanzen werden alljährlich im Februar/März in lockere, humose Erde umgetopft.
- Beide Arten bevorzugen einen leicht sauren Boden, mit pH-Werten zwischen 5,0 und 5,5.
- Torferde, mit Nadel- und Lauberde gemischt ist das optimale Substrat.
- Eine Teilung der Wurzelstöcke ist ebenfalls im Rahmen der Umtopfarbeiten durchzuführen.
- Damit aus den Teilstücken kräftige Pflanzen wachsen, sollten alle Teilstücke mindestens drei Blätter haben.
- Bei älteren Pflanzen reicht ein Umtopfen alle 2 bis 3 Jahre.
- Vom Ende März, bis Ende September werden beide Arten alle 14 Tage mit einer 0,1%-igen Düngerlösung versorgt.
- Insbesondere Calathea medallion freut sich immer wieder darüber, wenn man ihre schönen, großen Blätter mit einem weichen, feuchten Tuch abwischt.
- Zum Gießen und Besprühen eignet sich temperiertes, weiches Wasser. Regenwasser wäre ideal, hat man jedoch nicht immer zur Verfügung.
- Leitungswasser sollte abgekocht, oder zumindest über Nacht abgestanden sein.
- Mit Schädlingen ist nicht zu rechnen, eine optimale Pflege vorausgesetzt.
- Bei zu trockener Luft, oder mangelhaftem Gießen kann ein Befall durch Spinnmilben und Schildläusen beobachtet werden.
- Die Schädlingsbekämpfung erfolgt möglichst sanft. Schildläuse lassen sich gut per Hand absammeln.
- Bei Befall von Spinnmilben Schädlingsbekämpfungsmittel auf biologischer Basis verwenden.